Verchromter Vorderlader

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 6.254 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2024 um 08:26) ist von Dr. Frost.

  • Schönes Teil!

    Morgen blättere ich mal ein paar Kataloge durch, ich denke aber auch, dass die nachträglich verchromt wurde.

    Noch eine Anmerkung bzgl. Schrotzünder und Indoor:

    Wenn man damit zuhause schießt begibt man sich rechtlich auf dünnes Eis, denn auch mit Gummikugeln dürfte man mit dieser Kombination und der Lauflänge deutlich über 7,5J kommen. Mit meiner Kentucky in Kal. 4,5mm schieße ich nur mit Schrotzündern problemlos auf dem 25m Stand (Spiegel aufsitzend).


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Wenn man damit zuhause schießt begibt man sich rechtlich auf dünnes Eis, denn auch mit Gummikugeln dürfte man mit dieser Kombination und der Lauflänge deutlich über 7,5J kommen.

    Ich finde es nett, dass Du es so diplomatisch ausdrückst, aber in dem Fall darf man ruhig konkreter werden:

    Das Schießen außerhalb zugelassener Schießstätten, mit Waffen über 7,5 Joule, ist (in D) verboten!

    Aber man kann Schießstände nutzen, die nicht für SP zugelassen sind, z.B. mangels ausreichender Lüftung.

    Das ist ideal um auch mal ohne Putzorgie Bewegungsabläufe zu trainieren und Haltungsfehler zu beheben. Oder just for fun. ;)

    Gruß

    Der Doc

    "Lasst mich als ersten starten, dann sehen die Anderen die Stages vorab in Zeitlupe!"
    Mein legendärer Spruch vom CO2CAS 18.05.2019 in Amberg bei der Red River Trail Crew 1968 e.V.

  • Das mit der Putzorgie würde ich nochmal überdenken. Die Dinger machen soviel Dreck, daß man eigentlich nach jedem Schuß durchwischen muß, von den Abgasen in unbelüfteten Räumen ganz zu schweigen.

    Und leise sind nur die Langwaffen, die das gesamte Druckvolumen nahezu aufbrauchen.

  • Die Dinger machen soviel Dreck, daß man eigentlich nach jedem Schuß durchwischen muß, von den Abgasen in unbelüfteten Räumen ganz zu schweigen.

    Jetzt stehe ich gerade gewaltig auf dem Schlauch!

    Die Schrotzünder beinhalten doch kein SP, da das nicht durch Druck sondern Hitze zündet. Richtig?

    Wie kann das dann den VL so extrem verschmutzen?

    Zudem würde ich im .45 Kunststoffkugeln mit 0,25er Schußpflaster und geölt verwenden. Das reduziert auch etwas die Ablagerungen.

    Gruß

    Der Doc

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  • Schieß einfach mal ein paar Zündhütchen ab (am besten mit einem DP Guardian oder Rider), dann weißt Du, was die für einen fiesen, krustigen Dreck machen. Sowas geht in einer normalen Ladung unter, genau wie die Bremswirkung von etwas Schmauch im Rohr.

    Aber nur mit dem bißchen Zünderenergie und den krustigen Rückständen wischt Du dann freiwillig, damit die nächste Kugel wieder gut rein- und rausrollt. Das macht echt schwarze Finger.

    Allerdings macht man sich darum bei Langwaffen mehr Gedanken als bei einer Pistole, da bei der noch etwas Energieüberschuß vorhanden ist, die in einem längeren Lauf schnell durch antriebslose Reibung verbraten wird.

  • Jetzt ist der Groschen gefallen! Danke! :n12:

    Bin gerade dabei, allerlei Reinigungszeug zu ordern.

    Sollte also eh kein Problem werden. Und Pflege gehört zum Schießsport.

    Gruß

    Der Doc

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  • Ja, das ist bei den VL einfach Kult :thumbsup:

    Sonst kann man auch gleich eine Luftpumpe nehmen, da gibt es auch 2 nette kurze im VL-Design.

    Ich wische sogar die Indoorpistons nach jedem 2. Schuß zumidest aus, da sammelt sich so viel, daß man die Zünder dann auch nur noch schwer rein und vor allem wieder herausgepopelt kriegt.

    Reinigung:

    entweder ein Pflasterhalter im passenden Kaliber (meist am Ladestock der Waffe) und passende Stofffetzen oder Küchentuch

    oder eine untermaßige Bronze- oder Nylonbürste und einen Ballen Watte (ein Streifen Küchentuch drumgewickelt geht auch)

    für den Piston Q-Tip (notfalls) oder 6er Reinigungsfilz auf einen Zahnstocher geleimt

    Ballistol/WD40 etc.

  • dass Du es so diplomatisch ausdrückst

    Damit wollte ich sagen, dass man die Energie messen muss, diese aber je nach Kugel und Pflaster wahrscheinlich zu hoch für daheim sein wird.

    Mit einem aufgebohrten Piston für große VL Zündhütchen ist die Chance größer, unter 7,5J zu kommen.


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  • Ich finde es nett, dass Du es so diplomatisch ausdrückst, aber in dem Fall darf man ruhig konkreter werden:

    Das Schießen außerhalb zugelassener Schießstätten, mit Waffen über 7,5 Joule, ist (in D) verboten!

    Da du es offenbar genau nimmst, so ist das so auch falsch. Ich schieße regelmäßig in der freien Natur, auch mit ein paar tausend Joule und das ganz legal ;)

    Was das mit der Energie beim Indoorschießen mit VL und Schrotzündern betrifft, so liegen die schon weit oberhalb der zulässigen 7,5 J. Da gab es mal einen Test in einer Zeitschrift. Daher dürften diese zu Hause gar nicht geschossen werden. Das auch für den Fall, wenn du es genau nehmen solltest.

    Die Schrotzünder beinhalten doch kein SP, da das nicht durch Druck sondern Hitze zündet. Richtig?

    Wie kann das dann den VL so extrem verschmutzen?

    Stimmt. Die einfachen Standardzünder enthalten Bleiazid als Initialzünder, der sehr druckempfindlich ist. Aber es ist auch hauptsächlich genau dieser Zünder, der viel Dreck im Lauf hinterlässt. Aber das muss man bei VL relativieren, weil SP etwa 54 % Rückstände bildet, die dann teilweise im Lauf verbleiben. Aber bei Patronenwaffen ist es tatsächlich der Zünder, der den meisten Dreck produziert.

    Man kann den Beleg auch im Hülsenschrott finden. Bleifreie Patronen enthalten auch immer einen bleifreien Zünder. Die Hülsen bleiben innen sauber, die normalen Hülsen dagegen sind innen schmutzig. Und das, wo immer Nitrocellulose verbrannt wird.

    Zudem würde ich im .45 Kunststoffkugeln mit 0,25er Schußpflaster und geölt verwenden. Das reduziert auch etwas die Ablagerungen.

    Ja mit den Paarungen von Geschossdiameter und Pflasterdicke ist das so eine Sache. Ich weiß gar nicht, ob es diese Kunststoffkugeln überhaupt in verschiedenen Maßen gibt und ob diese überhaupt gepatcht werden. Aber bei Bleirundkugeln ist viel Probiererei angesagt, bis man die richtige Paarung von Geschoss und Patch herausgefunden hat. Ich bin aber der Meinung, eine relativ kleine Rundkugel und dickerer Patch ist günstiger, zudem man diese Kombi besser setzen kann. Denn den Patch kann man etwas quetchen, das Blei beim Setzen eher nicht. Damit kann man dickere Patches bei dreckigem Lauf besser und länger bis zum Zwischenwischen setzen, als wenn man eine dicke Kugel mit sehr dünnen Patch verwendet. Inwieweit sich die Präzision ändert, muss man halt austesten.

    Das mal prinzipiell, ist aber beim Indooschießen weitgehend uninteressant.

    Am Rande noch - die Schusspflaster werden nicht einfach geölt. Sie bekommen einen Hauch von "Plastermilch", eine Öl/Wasser Emulsion. Denn ein gewisses Maß an Feuchtigkeit in den Lauf eingebracht, ist sinnvoll. Das Zeugs kann man sich selbst bei Mondschein mischen oder kauft es fertig. Aber kein reines Öl verwenden und die Patches auch nicht nass machen. Gerade so, dass sie sich leicht feucht anfühlen.

    Ach so, Ardesa hat ein anderes Gewindemaß als Pedersoli. Die ersten Pistons für VL zum Indoorschießen kamen von Pedersoli und passten auch nur auf deren VL. Aber mittlerweile sind auch Pistons mit anderen Gewindemaßen im Handel. Darauf sollte man vor Kauf achten.

    Das Nachschneiden eines Gewindes beim VL verbietet sich, wenn man diesen dann nicht extra neu zum Beschuss versenden will. Ob die Pistons genug Fleisch zum Umschneiden haben, entzieht sich meiner Kenntnis.

  • Floppyk , Du hast das ganz gut zusammen gefasst und interessante Infos beigesteuert. Danke.

    Die Pedersoli Pistons haben deutlich größere Gewinde und lassen sich abdrehen und passend schneiden.

    Aber auch bei denen muss der Perkussionseinsatz angepasst, also ausgerichtet werden. Bringt keinen Vorteil.

    Zum Thema Reinigung:

    Gibt es eine Anleitung oder eine Explosionszeichnung für die Ardesa Kentucky Pistole, damit ich sehen kann, was wie und wo befestigt ist und ich sie so unbeschadet zerlegen, reinigen und wieder zusammensetzen kann?

    Sie mag ja simpel konstruiert sein, aber ist für mich natürlich noch Neuland. ;)

    Wobei ich schon allein wegen der herkulischen Feder mal nen Büchser besuchen sollte. :D

    Gruß

    Der Doc

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  • Bei meinen Indoorpiston Versuchen hatten die teuren Gummidiabolos ohne Schusspflaster am meisten Power. Gefolgt von strammsitzenden Kunststoffkugeln mit Pflaster. Am wenigsten Durchschlagskraft hatten Bleikugeln mit Schusspflaster.

  • electrovoice :

    Das ist logisch, da der Kelch der Diabolos sich ausdehnt und den Lauf beim Schuß "abdichtet".

    Kunststoffkugeln mit Schußpflaster sind eine gute Alternative und Metallkugeln sind zu schwer.

    Gibt es ausser bei Artax andere Anbieter für .45 Kunststoffdiabolos? Wo hast Du deine her?

    Gruß

    Der Doc

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  • Ich hab genau die roten Artax .45 Diabolos.

    Wenn der Diabolo auf ein weiches, gepolstertes Ziel trifft, lässt er sich oft wiederverwenden mit gleicher Treffergenauigkeit.

    Nach einem Aufschlag auf ein hartes Ziel war‘s bei mir mit der Treffergenauigkeit vorbei.

    (ich hab auch den Diabolo bisschen mit Niveacreme gefettet. Ob jetzt deas gut ist oder nicht… Der Schmodder ließ sich immer gut abwischen)

  • erik_fridjoffson : Danke, das hilft mir wesentlich weiter!

    electrovoice : Alles klar. Das hatte ich auch vermutet. Dann hole ich mir da mal ein Päckchen.

    Gruß

    Der Doc

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  • Ich habe mal ein paar ältere Kataloge durchgesehen, aber keine verchromte Pistole in der Art gefunden.

    Von daher würde ich auf nachträgliche Verchromung tippen.

    Von Pedersoli gab es mal eine Kentucky mit poliertem Lauf und Beschlägen aus Neusilber, die sah ähnlich aus (wenngleich aber nicht so glänzend).


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  • Nee, ich bleibe bei Serie. Eine Suche im Netz hat eine Tower und noch eine Kentucky ausgespuckt. Im Zusammenhang wurde die Firma Neumann genannt. Vielleicht eine Kleinserie für diesen Händler.
    Guckt mal bei ProGun nach "Ardesa Spain Cower" (ja, mit dem Tipfehler!)
    Und eine Kentucky gibt es beim Waffenhandel Zwack.

    Und wie ich jetzt gerade sehe, hat die Kentucky hier im Beitrag ja auch das Firmenlogo von Neumann, also dieses "N" mit Gedöns drumherum vor der Ardesa-Adresse.

  • Möglich, dass Neumann für bestimmte Kunden eine Kleinserie gefertigt hat.

    Das würde erklären, weshalb es darüber keine Prospekte gibt.

    Gerade entdeckt, dass Naumann damals oft kleine Sonderserien aufgelegt hatte, die anscheinend sehr beliebt waren.

    Das wäre ja ein Ding, wenn meine aus einer dieser Serien stammen würde!

    Schade, dass es da keine genauen Informationen darüber gibt.

    Gruß

    Der Doc

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  • Die Pedersoli Pistons haben deutlich größere Gewinde und lassen sich abdrehen und passend schneiden.

    Aber auch bei denen muss der Perkussionseinsatz angepasst, also ausgerichtet werden. Bringt keinen Vorteil.

    Zum Thema Reinigung:

    Gibt es eine Anleitung oder eine Explosionszeichnung für die Ardesa Kentucky Pistole, damit ich sehen kann, was wie und wo befestigt ist und ich sie so unbeschadet zerlegen, reinigen und wieder zusammensetzen kann...

    Wobei ich schon allein wegen der herkulischen Feder mal nen Büchser besuchen sollte. :D

    Beim DP Piston brauchst du nichts abdrehen, enfach nur mit einem M6 Schneideisen die 1/4" Gewinde Gänge nachschneiden. Das geht, weil das Zollgewinde etwas größer ist, und das M6 Gewinde vom Material her noch drinsteckt. Es werden also nur dünne Späne weggeschnitten.

    Den Pilz oben kannst Du abschrauben, und durch eine M2,5 Schraube ersetzen. Richtig eingestellt Haut der Hahn dann mit den Kelch genau drauf.

    Einen Büxer brauchst Du für die Hauptfeder auch nicht, Du baust das Schloss im ganzen aus, spannst den Hahn in Feuerrast, nimmst eine Gripzange, stellst die auf soviel Spannung ein, dass die Feder gerade noch soweit mehr gespannt wird, dass sie lose aus dem Schloss herausgenommen werden kann. Das geht auch mit einem Schraubstock, Feilkloben etc.

    Lauf ausbauen, die senkrechte große Schraube in der Angel der Schwanzschraube (die bis in die Abzugsplatte unten geht) heraus schrauben, und die 1 oder 2 von unten am Mündungsbeschlag, dann den Hahn spannen und den Lauf nach oben heraushebe(l)n.

    Zum Einstellen des Winkels am Pistonsockel eine M6 Schraube mit einem Stapel Muttern fest ins Pistongewinde schrauben, dann hast Du einen kleinen Hebel, an den Du von der gegenüber liegenden Seite des Pistonsockels mit einem (am besten) Rollgabelschlüssel ansetzen kannst (weil der längere Backen hat als ein vgl. Maulschlüssel).