Walther P99, Schlagbolzen klemmt fest

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  • Hallo,

    ich habe eine P99 mit PTB637 seit 1998. Ich hatte nun größere Probleme, da sie an Silvester nur noch 70% der Patronen gezündet hat, Fiocchi. Ich habe den Hahn mit der Hahnfeder getauscht und wollte nun noch den Schlagbolzen wechseln. Der neue Schlagbolzen, also der Schlagbolzen für die alte Ausführung, passt mit der Feder und etwas Gewalt in seine Position.

    Der Schlagbolzen lässt sich mit der Hand nicht mehr bewegen. Beim PTB 762 kann man den Schlagbolzen mit der Hand nach vorne rausdrücken. Hinten schaut nun aber der Schlagbolzen nicht mehr raus, so dass der Hahn den Bolzen nicht mehr treffen kann. Der Schlagbolzen hängt/klemmt sozusagen in seiner Kammer fest und lässt sich nicht mehr bewegen. Ist dies normal oder sollte der Bolzen frei beweglich sein? Nicht, dass die Patrone im Lauf falsch zündet und meine Finger oder die Pistole Schaden nehmen.

    Gruß Matthias Just

  • Ich hatte mal ein Problem mit einem klemmenden Schlagbolzen.

    Das Magazin war recht schnell leer.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • ...der Schlagbolzen für die alte Ausführung, passt mit der Feder und etwas Gewalt in seine Position.

    Ein Schlagbolzen darf nicht "mit etwas Gewalt" passen, der muß locker sein.

    Außer bei einer zuschießenden Waffe...wie 2erlei schon schrieb, und das wäre in DE für Ottonormalverbraucher illegal.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zuschie%C3%9Fende_Waffe

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Der neue Schlagbolzen, also der Schlagbolzen für die alte Ausführung, passt mit der Feder und etwas Gewalt in seine Position.

    Das darf nicht mit Gewalt gemacht werden. Da passt irgendwas nicht. Der muss ganz locker im Stoßboden sitzen. Vill den falschen Schlagbolzen bekommen!?

  • Der neue Schlagbolzen, also der Schlagbolzen für die alte Ausführung, passt mit der Feder und etwas Gewalt in seine Position.

    Das darf nicht mit Gewalt gemacht werden. Da passt irgendwas nicht. Der muss ganz locker im Stoßboden sitzen. Vill den falschen Schlagbolzen bekommen!?

    Hallo,

    das habe ich mir auch schon gedacht, aber die sehen optisch sehr sehr gleich aus. Ich habe nun wieder versucht, den original Schlagbolzen einzubauen, aber auch hier habe ich das gleiche Problem. Der Schlagbolzen sitzt "bombenfest" und bewegt sich keinen Millimeter hin- und her. Komisch. Er hat die letzten 15 Jahre meistens funktioniert. Ich versuche nun, das ganze komplett zusammenzubauen . Vielleicht muss sich die Feder und der Schlagbolzen erst noch in Position rütteln. Vielleicht mit ein paar Trockenübungen ohne Patrone. Gereinigt habe ich die Kammer mit kleinen Pfeifenreinigern, auch mit Druckluft ausgeblasen. Mir kommt es vor, als wenn ganz vorne das kleine dünne letzte Ende zu klein wäre. Wie wenn dies verstopft ist, sodass der Schlagbolzen nicht komplett durch geht.

  • Ich würd mal an deiner Stelle den Kanal für den Schlagbolzen reinigen und vor allen nachschauen ob an dem Ausgang der Schlagbolzenspitze ein Grad vorhanden ist, weil das muß leichtgängig sein.

    Mit Gewalt gehts natürlich einfacher aber auch alles Kaputt. :thumbsup:

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

  • Mach mal ein Bild von dem Stoßboden , eventuell ist das Loch auch mit grat versehen. Und drück mal von hinten mit einem Schraubendreher auf den Bozen, vielleicht rutscht er dann wieder nach hinten

    "Ahhhh die neue Walther, ich hatte Umarex um so eine gebeten"
    :D:D:D

  • Hallo,


    ich habe nun nochmals mit einem kleinen Metallbohrer die Öffnungen von beiden Seiten "gereinigt" und ausgeblasen, aber keine Besserung. Das kleine Stück vorne am Schlagbolzen will nicht durch das Loch durch. Wenn ich es ganz reindrücke mit dem Daumen, dann kommt der Schlagbolzen nicht mehr raus. Er klemmt fest. So einen langen dünnen Metallbohrer habe ich nicht, dass ich das Loch aufbohren könnte. Wie wenn er nicht 100% gerade wäre und am Rand streift. Ein Bild bekomme ich nicht scharf genug auf die kurze Entfernung, so dass ich es nicht passend vergrößern kann. Ich lasse es mal von einem Büchsenmacher analysieren, ob sich eine Reparatur lohnt oder ein neuer Schlitten gekauft werden muss, wenn nicht ist es ein Totalschaden...


    Gruß Matthias

  • Hast du den neuen und den zu tauschenden Schlagbolzen mal verglichen/ausgemessen, sind die auch wirklich identisch ?

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Bei vielen Schüssen mit so einer Waffe, ohne Stahlstoßboden kann es leicht vorkommen, dass der Kartuschenboden den Schlagbolzenkanal am Stoßboden verdengelt. Messe mal den Durchmesser beider Schlagbolzenspitzen genau aus. Such dir einen langen Nagel mit dem gleichen Durchmesser, er darf auch 1/10 mm dicker sein, und versuche diesen durch den Stoßboden zu stecken. Wenn das nicht geht, mit einem leichen Hammer nachhelfen. Den Nagel wieder entfernen und dann dürfte dein Schlagbolzen wieder funktionieren.

    Wer hinter meinem Rücken über mich lästert, hat die beste Position um mich am Allerwertesten zu lecken. :P:P

  • *ausgrab*

    Das Problem mit dem Schlagbolzen bei meiner P99 PTB 637 trat vor langer Zeit auch auf. Immer häufiger Zündversager und Zuführstörungen. Der Schlagbolzen klemmte in verschiedensten Positionen.

    Ursache war/ist die Konstruktion und/oder die Materialauswahl.

    Der freifliegende Schlagbolzen wird durch einen Pin in dem hinteren Einstich gebremst, zumindest auf der Rückfahrt. Bei Vorwärtsfahrt bremst ja dann das Zündhütchen. Bei einem Leerschuss bremst der Pin auch nach vorne. Das hat zur Folge, dass sich jeweils an den beiden Kanten des Einstichs Schlagmarken des Pins entstehen und sich Material nach außen aufbaucht. Dazu kommt noch, dass sich der Schlagbolzen im Einstich verbiegt, er wird also krumm und fängt an noch mehr zu klemmen. Das ist ein schleichender Prozess. Die Kratzspuren der Materialaufbauchung sind in meinem Verschluss auch nach der Überarbeitung noch deutlich zu sehen.

    Nach einigen Versuchen der Überarbeitung des Schlagbolzens, überschleifen, polieren und gerade biegen hat das langfristig keine Besserung gebracht. Zwischenzeitlich ist dann auch der vordere Pin, also der das Zündhütchen abschlägt gebrochen. Also bei Schneider einen neuen Schlagbolzen bestell. Unwissend , dass es dort die alte Ausführung gar nicht mehr gab. Mit dem neuen Schlagbolzen der PTB 762 ging dann genauso wenig mit der P99. Gegrübelt und gemessen... Den alten Schlagbolzen also neu gerichtet, den hinteren Teil am Einstich etwas abgedreht, vorne eine Bohrung mit 1,9mm gesetzt und einen 2mm Bohrerschaft verklebt/eingepresst.

    Der überarbeitete Schlagbolzen ist jetzt so lang, dass er das Zündhütchen sicher abschlägt und hinten im Verschluss noch geringfügig herausschaut. Bisher hat die Waffe mehrere hundert Schuss mit diesem Schlagbolzen störungsfrei absolviert.

    Auf den beiden Bilder hier unten sieht man die Unterschiede der beiden Schlagbolzen.

    Oben die alte PTB 637

    Unten die neue PTB 762