Mal wieder: Tuning 1911-er in PAK

Es gibt 121 Antworten in diesem Thema, welches 20.770 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Februar 2023 um 20:13) ist von Draxus.

  • Ich komme mir schon wie ein Pirat vor, denn es ist ja nicht mein Thread. Ich hoffe das auch kleine Basteleien erlaubt sind zu posten :)

    Ich habe mich jetzt mal daran gemacht und aus den bekommenen Teilen den Magazinschuh zu pimpen. Den vorhandenen Schuh habe ich mit Epoxy auf den großen Schuh geklebt. Morgen werde ich es verschleifen, weil ich heute kein passendes Schleifpapier habe. Evtl. Löcher werde ich mit dem LED Booster von UHU füllen. Danach nochmal schleifen und mit Stahlwolle glätten.

    Tja, und dann weiß ich noch nicht....lackieren oder nur ölen....

    Der Spalt hinten wird natürlich auch noch zu gemacht. Es kommt eine kleine schraubbare Platte rein.

    Zumindest sind das so meine Ideen :):):)

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • :huldige::dafuer: Fein, fein, fein - nebenbei ist das "Jedermanns Thread" - der einen aufgepimpten 1911-er PAK hat und den zeigen möchte oder der Pimp-Ideen hat :thumbsup: - oder weiß, wo man Pimp-Teile herbekommt. :party:

  • Habe hier mal ein Restaurationsvideo gefunden, egal ob PTB oder nicht. Es ist eine SSW die hergerichtet wird. Ich finde auch das gehört zum pimpen dazu :)

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    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Diese Videos sind immer wieder interessant und ich habe auch schon einige gesehen.

    Allerdings kommt mir manchmal der Verdacht das die Waffen zuerst präpariert wurden um sie schlimm auszusehen lassen! (Leichter Flugrost, Lauge oder künstlich verschmutzt)

    Um sie danach als Ergebnis wieder glänzen zu lassen...?

    Sollten die aber wirklich so verratzt gewesen sein, war das gute Arbeit! :thumbup:

  • Ausprobiert habe ich es noch nicht, aber jeder Büchsenmacher sagt dir das man Zink nicht so einfach brünieren kann. Aber ich habe schon einen komplett entbrünierten RG89 wieder kohlrabenschwarz bekommen....man muss nur oft genug drüber gehen.

    Das geht mit Lupus und mit Super Blue. 5-6 mal und das Zink ist schwarz :)

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • In dem Video wurden die Teile ja komplett in der Brünierflüssigkeit eingelegt. Und danach 12 Stunden in Öl eingelegt.

    Denke das dies schon funktionieren kann, u.a. aufgrund der Einlegezeit und der Menge der Brünierflüssigkeit...? Besser wie bestreichen wird es schon sein, und vor allem gleichmäßiger. Denke aber auch das man die Ober- und Unterseite noch wenden und Schwenken sollte.

    Die Frage ist halt wie Abriebsfest das dann auf Zink ist?

    Keinere Schadstellen konnte ich mit Klever Schnellbrünierung auf Zink durch mehrmaliges auftragen auch schon ausbessern.

  • Klever habe ich früher auch verwendet zum ausbessern, jetzt nutze ich überwiegend Lupus und ich bin zufrieden.

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • … jeder Büchsenmacher sagt dir das man Zink nicht so einfach brünieren kann. Aber ich habe schon einen komplett entbrünierten RG89 wieder kohlrabenschwarz bekommen....man muss nur oft genug drüber gehen.

    Das geht mit Lupus und mit Super Blue. 5-6 mal und das Zink ist schwarz :)

    Deswegen wäre dieser Aktivator/Konditioner vor dem “Zinkbrünieren” ja ganz interessant.
    Zum ausbessern/aufarbeiten hat mir immer Klever Schnellbrünierung oder Birchwood Casey Gun Blue gereicht.

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Aber zu diesem Aktivator kann ich leider nichts sagen.

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Chemisch ist das eine eierlegende Wollmilchsau.

    Brünieren und beizen ist chemisch ähnlich. Auf hohe Qualität würde ich dabei nicht spekulieren.

  • Brünieren und beizen ist chemisch ähnlich. Auf hohe Qualität würde ich dabei nicht spekulieren.

    Chemisch ist das eigentlich nicht wirklich ähnlich. Brünieren ist ja eine Art "Edelrost", der auch relativ in die Tiefe des Stahls (!) geht, wenn man es richtig macht, während Beize eigentlich nur aufgetragen wird und sich mikroskopisch wenig mit der Oberfläche verbindet.

    Das mit der Tiefe im Stahl oder auf anderen Oberflächen ist ein Problem. Ich habe damals etliche Salutwaffen/ RealSteel aufgearbeitet und nachbrüniert, die wirklich hundmiserabel aussahen und dafür allerhand Zeugs probiert, Klever, Birchwood, die Gels, die Flüssigen, das ganze Programm. Rein optisch ging das irgendwann einigermaßen, man durfte nur nicht verzweifeln und musste immer nochmal wiederholen. Für mechanisch stark belastete Teile wie Verschluss, Spannschieber usw hielt das nicht unglaublich lange, bei Läufen und Gehäusen war das schon besser - und besonders bei Versuchen mit dem Beizverfahren bei SSW hielt das vom zweiten bis zum zwanzigsten Betätigen und man hatte Abrieb ohne Ende. Letztlich ist das auch nicht wirklich schlimm, denke ich, solche Waffen müssen ihre Patina vom Benutzen haben, das macht sie authentisch.

    Das mit dem Aktivator/ Konditioner könnte bei Zink funktionieren, das hatte ich damals nicht zur Verfügung.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Doch! Kann man sich mit etwas gutem Willen erarbeiten.

    Die Begriffe werden nur seit geraumer Zeit falsch angewendet.

    Das ist jetzt interessant. Dieses wirklich erarbeiten. Wenn man die chemischen Vorgänge kennt, auch ihre Auswirkungen, dann möchte ich jetzt echt lesen - in Anbetracht meiner ganzen Vorgehensweisen seit Jahrzehnten - was das sein sollte. Und bitte nichts auslassen. Da sehen mit Sicherheit auch einige Experten für chemische Prozesse drauf. Nicht kneifen, bitte.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • DIe Artikel bei Wikipedia sind sehr gut. "beizen" und "brünieren".

    Bei beiden Verfahren wird die Oberfläche chemisch verändert. Säuren und Laugen.

    Schau dir dann bitte mal die Inhaltsstoffe des Konditionieres und der Brünierung an.

    In Foren und den YT Videos wird der Begriff Beize fälschlich für die Farbbeschichtungen (glanz u. matt) verwendet.

  • Diese Oberflächendiskussion bestärkt mich darin, meine Frage hier zu stellen. Hat schon mal jemand von euch den schwarzen Lack (Brünnierung isses ja nicht) vollflächig von einer Knarre runtergeholt und die Oberfläche poliert oder sogar beschichten lassen? Gibt es für die Entfernung chemische Hilfsmittel oder muss ALLES mechanisch erfolgen? Kann man den Zinkkram verchromen lassen oder eloxieren (glänzend silber wäre schön)? Gibt es Betriebe, die einem das abnehmen? Für eure Erfahrungen wäre ich dankbar und stelle dann auf jeden Fall auch mein Projekt vor.

    “Life is tough, but it's tougher if you're stupid.”

    ― John Wayne

    :cowboy:

  • Es ist kein Lack und auch keine auftragende Beschichtung!

    Ich verweise auf die Diskussion oben.

    Aber unabhängig davon:

    Polieren kannst du vergessen, das sieht fünf Minuten gut aus, weil Zink doch recht schnell anläuft und grau wird, speziell bei dauerndem Anfassen.

    Verchromen geht durchaus, ist aber aufwendig, weil die Chrombäder sauer sind und das Zink ganz schnell auflösen.

    Hier ist also eine entsprechende Vorbehandlung nötig, z.B. zuerst eine Kupfer-, dann eine Nickel- und erst danach eine Chromschicht.

    Es gibt Betriebe, welche sich auf das Neuverchromen von Autoteilen (Chromgriffe, Embleme u.ä. waren früher aus Zinkdruckguss) spezialisiert sind, aber vor vielen, vielen Jahren hatte ich in die Richtung mal geschaut, es war nicht billig!

    Die Frage wäre hier, ob ein SSW- oder andere Hersteller von verchromten Zinkdruckguss-Neuteilen dazu bereit ist, auch Fremd-/Altteile mit durch deren Prozess laufen zu lassen.

    Aufgrund der möglicherweise vorhandenen Restverschmutzung von derartigen Teilen wage ich das zu bezweiflen, Neuteile aus ihrem eigenen Produktionsprozess haben dieses Problem ja nicht.


    Vernickeln hingegen sollte sogar zuhause mit recht einfachen Mitteln machbar sein, wenn man ein nicht-saures Nickelelektrolyt findet.


    Stefan

  • Ich hatte früher oft und viele Teile - allesamt Oldtimer Teile -, auch Zinkdruckguss, bei verschiedenen Veredlern verchromen lassen. Das Ergebnis war immer sehr gut, nur die Preise waren sehr unterschiedlich.

    Das Brünieren würde mich hingegen auch interessieren, insbesondere so einen braunschwarzen Ton zu erhalten.

  • Die Frage wäre, wie sehr Zinkdruckguss sich bei Temperaturen von 150-200° dauerhaft verändert (Schmelzpunkt über 400°).

    Bei der Temperatur könnte man in mehreren Durchgängen Rapsöl in die Oberfläche einbrennen, die Anzahl der Anwendungen bestimmt die Farbe, eine hohe Gleichmäßigkeit ist aber nicht sicher.

    Wenn ich für sowas noch Zeit hätte könnte ich es mal testen, SSW-Schrottteile müsste ich noch haben.

    Aber auch da bliebe die Frage, welche Legierung hat der jeweilige Hersteller wann bei welchem Modell verwendet, da sind die Schwankungen groß!


    Stefan