Fernzünbare Kanone halte ich auch für richtig. Auf SK1 sind deutlich Puffer erkennbar, die den Wagenrücklauf der Lafette beim Rückstoß auffangen.
Eine Mittagskanone mit elektrischer Fernzündung?
Bingo! Das ist am nächsten dran.
Es ist einfach eine fernauslößbare Kanone. Der Erfinder hat den Anwendungszweck weit gestreut. Man kann die Kanone an eine Telegrafenanlage oder Mutteruhr anschließen um zB bei ausgedehnten Fabrikanlagen oder Bergwerken einen Signalschuss auszulößen. Auch eine Alarmanlage kann damit kombiniert werden.
Durch die Spulen im Innnern wird ein Anker angezogen, der einen Hebel auslößt. In diesem Hebel wird die Kanone zuvor arretiert. Dazu wird sie mit den Rückteil nach oben gestellt. Löst der Hebel aus, fällt sie durch ihr Eigengewicht nach unten auf einen Amboss und der Schuss wird ausgelößt. Geladen wird sie mit Stiftfeuerpatronen. Der Witz ist, dass man für die Zündung nur einen kleinen Strom (Telegrafenleitung, Klingelstrom)benötigt, da damit nicht die Ladung entzündet wird, sondern ein Hebel ausgelößt wird. Alles weitere macht die Schwerkraft. Zu erwähnen wär noch, dass das Teil aus den 1880ern stammt.
Der Erfinder ist uns heute eher durch eine andere Erfindung bekannt, die wohl schon jeder von uns in der Hand hatte...