Diabolo in BB-Hülse/-Colt: geht das?

Es gibt 163 Antworten in diesem Thema, welches 25.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. November 2023 um 16:23) ist von flupp....

  • Und weil es so schön ist, habe ich gleich noch mal 7 Päckchen BB Ladehülsen beim RAM Shop geordert...

    Nicht dass die noch drauf kommen, dass sie die mit Abstand günstigsten Anbieter der Dinger sind.

    Ich hoffe ja, dass sie die silbernen Dia-Hülsen für knapp 10 Euro irgendwann wieder auf Lager haben. Das wird dann die nächste Bestellung.

    :cowboy:

    Ja sureshot, günstiger bekommst du die nirgendwo.

    Werde mich die Tage mal wieder an meine kleine Drehbank setzen, und aus Flugzeugalu mal ein paar Hülsen fertigen. Mache dann zum Wochenende hin mal ein paar Fotos und setze sie ins Forum.

  • Also ich benutze die BB Hülsen für Diabolos und habe damit keine Probleme. Außerdem sehen die m.E. schicker aus.

    ***

    Wer nie im Bette Kekse aß, weiß nicht, wie Krümel pieken.

  • Über zwei Jahre, etliche Eurer Antworten und mittlerweile einige eigene Erfahrungen später hat sich meine Eingangsfrage

    "Kann man im BB-Colt auch Diabolos in BB-Ladehülsen nutzen?"

    umfassend geklärt: ja, das geht. Vereinfacht gesagt, man nehme statt einer Rundkugel ein Diabolo, das war es. Mir sind allerdings ein paar Dinge aufgefallen.

    Schwache Leistung bis Steckenbleiben

    Meiner Meinung nach könnten schwache Leistung bis Steckenbleiben daran liegen, dass der hintere, trichterförmige Teil des Diabolos zu weit gedehnt ist und so den Flug gewaltig bremst, wenn es durch die Hülse und den Lauf geht. Vielleicht hat auch schon der Kopf Schuld:

    Vielleicht entsteht das Problem sogar noch früher, nämlich beim Eintritt des Diabolos in den Metall-Teil der Hülse. Das vermute ich bei dem ein oder anderen "Huster" ganz stark, bei dem der Diabolo nach nur ein paar Meterchen zu Boden gegangen ist:

    Diese beiden Problemchen sind besonders dann pikant, wenn man sich solche Bilder noch vergegenwärtigt:

    Einige Hülsenmündungen sind so eng, dass sie eine Rundkugeln des Markenherstellers nicht durchlassen. Die Gegenprobe mit dem Ende eines 4,5 mm Bohrers bestätigt das. Und auch das hatten wir schon im Forum (inklusive Lösung).

    Neu ist dieses Problem hier:

    Diabolo "zerteilt"

    • Vor ein paar Wochen hat es einen Diabolo in der CLA von einem Cowboy "zerteil". Ich kann den Beitrag leider nicht mehr finden, es waren meiner Meinung zwei Bilder dabei.

    Vermutlich war der Diabolo nicht tief genug gesetzt. Das war auch im Beitrag genannt, wenn ich mich nicht irre. Nämlich dass die Cowboy Lever Action Rifle den hinteren Teil durch die Aufwärtsbewegung der Hülse erfasst und dann ggf. den Diabolo teils herauszieht und dann zerlegt:

    Dieses "nicht tiefe genug gesetzt" könnte meiner Ansicht nach das Problem beim Eintritt in den Metall-Teil der Hülse auch noch verstärken, siehe oben.

    Nun, beim CO2CAS kommt es ja nicht so auf Präzision an. Nichtsdestotrotz wäre es dennoch schön, wenn so ein Diabolo zumindest etwas lebendiger den Lauf verlässt und nicht tot. Mit dem Trend zum bleifreien Zinn-Diabolo wird es eventuell notwendig sein, sich um die Munition etwas mehr zu kümmern, besonders im Wettkampf. Denn die Zinn-Diabolos sind härter als die Vorgänger aus Blei.

    Und da habe ich mich bei den Sportschützen und den Kollegen vom Field Target umgesehen. Denn denen ist es wichtig, dass ihre Diabolos möglichst genau das Ziel erreichen, Loch in Loch am liebsten. Und daher kümmern sie sich auch um ihre Diabolos. Ich habe folgende Schritte finden können, die auf einigen Seiten genannt werden:

    1. Waschen
    2. Ölen
    3. Wiegen
    4. Dehnen
    5. Anpassen
    6. Setzen

    Schritte 1 bis 3 sprechen für sich selbst, denke ich. Zum vierten Punkt habe ich auf einer Seite gelesen, dass der Schütze den Trichter hinten am Diabolo mit einem selbst gebauten Werkzeug etwas aufdehnt. Das vernachlässige ich, da ich eher den Verdacht habe, dass die Diabolos zu weit sind.

    Die Punkte, die ich ziemlich ausgiebig getestet habe (rund 400 Schuss Zinn und eben soviel Blei) sind dann das Anpassen und das Setzen. Dazu schreiben besonders im englischsprachigen Bereich ziemlich viele Schützen, dass sie mit Hilfe eines Spezialwerkzeuges ihre Diabolos auf 4,53 mm, 4,52 mm, 4,51 mm, etc. anpassen. Um genau zu bestimmen, wie stark sich der Diabolo am Lauf reiben soll. Das geht bei uns einfacher, ich nehme dazu einfach die Hülse, die laden will.

    Zu guter Letzt setzen die Kollegen dann zum Teil und je nach Waffe die Diabolos unterschiedlich tief in den Lauf ein. Ob das die Waffen selbst beim Ladevorgang erledigen interessierte mich nicht, denn der Hinweis allein ist schon Lösung genug. Bei uns geschieht das je zu ladender Hülse, auch ganz simpel. Ich kümmere mich daher besonders um die Schritte "Anpassen" und "Setzen". Dazu verwende ich diesen Richtblock:

    Und los geht es mit dem ersten Schritt, dem Anpassen:

    Dazu ein Diabolo in eine Hülse setzen und mit einem 4,0mm Stab zum Beispiel aus Messing durch die Hülse drücken. Zum Teil quetschen. Denn immer wieder sind Diabolos dabei, die es fast zur Kraftprobe machen. Den so angepassten Diabolo setze ich sodann in die Hülse ein:

    Dazu stelle ich die Hülse auf den Stab des Richtblocks. Dessen Messingstab kann ich dank eines Gewindes in der Höhe passen und so bestimmen, wie tief ich den Diabolo versenken will. Das Resultat sieht dann in etwa wie folgt aus:

    Und damit lässt es sich dann sehr komfortabel schießen. Das Waschen und dann Ölen könnte ich auch einmal versuchen, das Wiegen werde ich wohl auslassen: die Gewichtsunterschiede werden bei den paar Metern bis zum übergroßen Ziel den Braten nicht fett machen.

    Für Neuigkeiten aus dem Wilden CO₂-Westen: Suitcase-Broncos "Weg nach Westen" abonnieren!:cowboy:

  • Hallo...sehr interessant der Beitrag,danke !

    Ich für mich habe das so gemacht : meine Revolver sind alle BBs und die CLA auch klar.Habe bei meinen Hülsen einen 4,5mm Bohrer durch (mit Hand gedreht) .Die Löcher sind nicht alle gleich ,der Bohrer ging mal leichter durch ,mal schwerer….Auf jeden Fall sind jetzt alle auf 4,5mm Durchmesser .Auch habe ich mir was gebastelt um die Diabolos auch etwas tiefer in die Hülsen zu setzen.Für mich passt es so ,ich schieße nur zum Spass auf Dosen :thumbsup:

  • Zum Diabolo "eidrücken" benutze ich einfach einen "IKEA" Bleistift! Geht gut!

    :cowboy: Amberg Teilnehmer 2021- Platz 23 , 2022- Platz 20,und stolz darauf!Ich werde besser! :cowboy:

    Wenn ich Loch an Loch sehen will benutze ich ein Locher!

    :ptb:Fördermitglied des VDB :ptb:

  • Den Beitrag von Suitcase-Bronco finde ich auch super.

    Ich benutze auch nur Diabolos.

    Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen den silbernen Hülsen, (die mit dem Diabolo-SAA geliefert werden) und den Güldnen?

    Außer der Farbe kann ich keinen Unterschied erkennen, oder sollten die silbernen speziell nur im Diabolo-SAA eingesetzt werden?

  • Darum geht's doch, die güldenen haben engere Bohrungen, Dias gehen schwerer durch und bleiben stecken.

    Ich schreib mal mehr dazu, wenn ich wieder eine vernünftige Tastatur habe. Super Beitrag, Bronco! :thumbsup:

  • Bei mir ist bis jetzt noch nix stecken geblieben.

    Also kann man die Güldenen auch im Diabolo-SAA einsetzen.

    Ich meine wegen der Präzision, ich habe irgendwo gehört, es gibt einen CO2-Revolver, da haben die Hülsen innen Züge und Felder.

  • Also kann man die Güldenen auch im Diabolo-SAA einsetzen.

    Erstmal pauschal, ja. Wie geschrieben, hier und da meiner Erfahrung nach mit etwas Vorbereitung, damit es ordentlich flutscht, aber im Großen und Ganzen, ja.

    Ich meine wegen der Präzision, ich habe irgendwo gehört, es gibt einen CO2-Revolver, da haben die Hülsen innen Züge und Felder.

    • Die goldenen Hülsen liegen nahe den 4,5 mm, sind glatt und für BB gedacht. Sind im Lieferumfang der SAA BB-Revolver enthalten. Diese Revolver haben auch nur einen glatten Lauf.
    • Die silbernen Hülsen haben irgendwas über 4,5 mm, sind mit Zug und für Diabolo gedacht. Sind im Lieferumfang der SAA Diabolo enthalten. Diese Revolver haben einen gezogenen Lauf.

    Man kann sagen: Diabolohülsen mit Diabolo passen immer in alle Waffen des gleichen Typs. BB-Hülsen passen mit Diabolo in alle Waffen des gleichen Typs (abzüglich einiger kleiner "Huster", so meine Erfahrung). BBs passen nur in BB-Hülsen und in BB-Revolver. Die Umarex BB SAA sind somit sowas wie die "Allesfresser". Und passen daher meiner Meinung nach auch so herrlich zur Cowboy Lever Action Rifle, ausgestattet mit glattem Lauf.

    Ebenso ASG Schofield und Crosman Remington, die sind immer mit glattem Lauf, nur die Hülsen sind ein bisschen auf BB (glatt) und Diabolo (gezogen) getrimmt. Da frage ich mich als Laie, wie viel wohl knapp um die vier Zentimeter Zug so bringen mögen. Im Grunde könnten ASG und Remington wahrscheinlich auf die Diabolo-Hülsen im Sortiment verzichten, sollte der kurze Zug nichts bringen.

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  • Bei den Schofield Diabolo Hülsen würde ich es nicht unbedingt ganz so sehen, weil sie mit den Webley Dia Hülsen baugleich sind und dieser Webley hat dann aber einen gezogenen Lauf. Ich habe ja beide Ausführungen, BB und Diabolo.

    Es gibt zwei Arten von Menschen, die einen haben einen geladenen Revolver und die anderen buddeln. Du buddelst!

  • Soviel ich weiß, gibt es nur für den Schofield gezogene Hülsen, also die von ASG. Aber ich hab schon jahrelang keine mehr kaufen müssen (abgesehen von den Nagant vor ein paar Wochen, die sind auch glatt), also weiß ich nicht genau, welche technischen Stilblüten Wingun hier inzwischen wieder ausgekocht hat.

    Es gibt einige relativ dünne weiche Dias ( z.B. Geco, Mosquito), die gehen immer zuverlässig durch BB-Hülsen, weil sie sich leicht anpassen, andere mit stärkeren Kelchen oder härterem Blei bremsen natürlich mehr und krepieren manchmal, haben durchweg weniger v0 und effektiv weniger Energie.

  • Die Original Schofieldhülsen haben Züge und Felder.

    Und, genau an dem Übergang bleiben die Dias hängen, vor allen die Bleifreien.

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

    Einmal editiert, zuletzt von Burgenlaender57 (21. August 2022 um 09:52)

  • So, nachdem dieses dämliche Handy wieder im Schrank liegt, kann ich mich Broncos umfassenden Beitrag gebührend widmen...

    Das tiefer Setzen der Dias hatten wir ja schonmal behandelt, für eine exakte Tiefe braucht es nicht mal einen inneren Anschlag oder Richtblock:

    Wie kommen die Dias in die Hülsen?

    Das bringt mich gleich zu dem Stößel, der die Dias durch die Hülse preßt und sie dabei exakt kalibriert.

    Die Dias sind eigentlich kleine Expansionsgeschosse, das heißt, durch den Staudruck hinter dem Dia bläht sich der Kelch etwas auf, so daß er sich dem Laufdurchmesser (und ggf. Zügen) anpaßt und dicht abschließt. Soweit die Theorie, in der Vergangenheit wurde das beim Vorderlader genutzt, um etwas kleinere Geschosse als das Kaliber reibungsfrei und pflasterlos von vorn laden zu können, die sich dann beim Schuß erst automatisch den Zügen anpaßten. Das funktioniert aber nur, wenn der Kelch vom Dia dünnwandig ist, stärkere oder breitgedrückte Kelche werden dafür zu steif.

    Nun ist das beim Druckluftgewehr und -Revolver nicht unbedingt notwendig, da sie von hinten geladen werden, und die Kette der Durchmesser Hülse->Lauf immer enger wird, ca. 4,7...4,5...4,4mm beim BB und 4,7...4,6...4,5mm beim gezogenen Pendant, aber die Verformbarkeit und damit der Widerstand ergibt sich aus der Steifigkeit des Kelches.

    Der Stößel für den Richtblock ist unten flach und preßt direkt auf den dünnen Kelchrand und drückt ihn breit, verfestigt ihn. Günstiger wäre ein angespitzter Dorn, der die Kräfte auf die Innenwand und den Kopf überträgt, und sich zudem im Diakelch zentriert, und beim Durchpressen und Setzen nicht durch seitlichen Versatz die Gummitülle im Hülsenboden beschädigen kann.

    Zudem würde ein längerer Kegel wie der Stift im Beispiellink oben gleich eine bestimmte Setztiefe einstellen, ganz ohne den Gegenanschlag (Stab) in der Hülse beim Richtblock. Das erfordert aber 2 Werkzeuge, einmal den dickeren Setzstift, und außerdem den dünneren Dorn zum Durchtreiben.

    Man könnte auch eine Matritze herstellen, die hinten auf die Hülse aufgesetzt wird, und so das Kalibrieren und Setzen in einem Arbeitsgang erledigt. Das ist aber nicht so einfach für jeden herstellbar (obwohl ich vermute, den "Richtblock" auch bald auf Etsy zu finden ;) ), und auch keine individuelle Kalibrierung für die recht unterschiedlichen Hülsen, die Broncos Vorschlag deshalb so genial macht.

    Drum wäre es vielleicht vorteilhaft, die beiden Vorschläge gedanklich zusammenzuführen.