Ballistol vs. WD-40 : nun endgültig entschieden

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 37.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Januar 2017 um 11:32) ist von Peter Loch.

  • Hi!
    Ich habe Ballistol seit 30 Jahren nicht mehr benutzt, weil mir von dem Geruch übel wurde. Gefehlt hat mir in der Zeit nie etwas.
    Unabhängig davon benutze ich WD40 genau dafür, wozu es geeignet ist, zum reinigen fettiger Verschmutzungen und als Kriechöl. Verbackenes Fett und Öl löst es sehr gut auf, so das die Pampe wieder schmiert, bis man sauber gemacht hat (Bremsenreinige z.B.) und neu ölt oder fettet. Bei festgerosteten Verbindungen hilft es auch recht ordentlich.

    Was der große Vorteil von WD40: Es ist immer das gleiche, nicht saure Produkt.

    Viele Rostlöser enthalten nämlich Säure, das kann man nicht oft genug sagen! Dadurch wird der Rost einmal chemisch "durchgerüttelt" und eine festsitzende Verbindung kann sich, mit Glück, lösen. Wenn aber der Rostlöser danach nicht vollständig entfernt wird, verflüchtigen sich die Korrosionsschutzadditive und die verbleibende Säure rostet dann ein für alle mal alles fest. Manchmal schon über Nacht. Besonders fies ist das bei Scharnieren, die sich nicht zerlegen lassen. Klein Fritzchen hat einen kurzfristigem Erfolg, freut sich, etwas später sind sie dann aber völlig fest. Danke Caramba, echt Super!

    Da man nicht wissen kann was in den diversen "Rostlöser" universal Sprays so drin ist,haben die in meiner Werkstatt nichts verloren. WD40 richtet in diesem Sinne definitiv keinen Schaden an, auch wenn blankes Metall damit behandelt wird und liegen bleibt. Ich reinige z.B. auch Messgeräte nach dem Gebrauch damit. Ein Film kann gerne drauf bleiben.

    Gruß!

  • Guten Morgen!

    Seit dem das Thema hier gestartet wurde war ich auf der Suche nach einer bestimmten Seite im Netz!

    Dort hatte sich jemand mal die Mühe gemacht und verschiedene Öle, Fette, Wachse und Polituren einem Härtetest auszusetzen.

    Und heute wurde ich fündig!

    Lässt sich vielleicht nicht 1:1 auf unser Hobby übertragen, aber das zu beurteilen überlasse ich jedem selbst!

    Interessant ist, das dass so "miese" Ballistol recht gut abgeschnitten hat, Motoröl dagegen ganz schlecht!

    Aber lest selbst:

    http://www.christian-merten.de/DAF/Rostschutz…zmitteltest.htm


    Viele Grüße und ein schönes Herbst Wochenende!

    Thorsten

  • Für den Link kann man sich nicht genug bedanken, der Test ist GEIL

    Werde sowas wohl auch mal machen, hab nen Bruchsteinkeller von 189x ist und als sogenannter Dauerfeuchter Keller gilt.

    Muss mal Öle und Co. sammeln ;)

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Was der große Vorteil von WD40: Es ist immer das gleiche, nicht saure Produkt.

    Viele Rostlöser enthalten nämlich Säure, das kann man nicht oft genug sagen! Dadurch wird der Rost einmal chemisch "durchgerüttelt" und eine festsitzende Verbindung kann sich, mit Glück, lösen. Wenn aber der Rostlöser danach nicht vollständig entfernt wird, verflüchtigen sich die Korrosionsschutzadditive und die verbleibende Säure rostet dann ein für alle mal alles fest. Manchmal schon über Nacht. Besonders fies ist das bei Scharnieren, die sich nicht zerlegen lassen. Klein Fritzchen hat einen kurzfristigem Erfolg, freut sich, etwas später sind sie dann aber völlig fest. Danke Caramba, echt Super!

    Da man nicht wissen kann was in den diversen "Rostlöser" universal Sprays so drin ist,haben die in meiner Werkstatt nichts verloren.

    ich hatte mir letztens "Liqui Moly MoS2 Rostlöser"-Spray besorgt, ich wollte damit die Schraube von der Batteriehalterung in einem Golf 4 behandeln (die sieht so aus, als wär noch die erste Batterie drin ...) Ich wollte "großzügig" einsprühen und danach auch länger wirken lassen, also da wär ich frühestens 2 oder 3 Tage später wieder drangegangen, und hätte womöglich auch erst nochmal wieder eingesprüht ... so war jedenfalls der Plan, bevor ich deinen Beitrag gelesen hab ...

    keine so gute Idee ? (Oder ist das LM Spray doch besser als z.B. Caramba geeignet ?)

  • Hi,
    ich tue mich schwer in einem offenen Forum genau spezifizierte Produkte ab zu werten. Einfach, weil es zu viele Abfüllungen, Änderungen der Mischung (schon aus Preisgründen!) und leicht differierende Varianten gibt. Schreibe ich "XYZ macht Rost" mahnt mich einer ab, weil es inzwischen einen nicht aggressive Variante seiner Suppe gibt.

    Ich habe neulich eine Liqui Moly MoS Spray Dose weg geworfen, der Bereich um das Ventil, wo immer etwas hin tropft, war völlig verrostet. Ebenso bei einer ältern, gelben Caramba Super Dose. Dort wo längere Zeit Produktreste waren, wurde sogar das behandelte (verzinkte?) Weißblech angegriffen.
    Achte mal in Fahradkellern und Garagenecken auf alte Dosen, da stehen und liegen immer welche leer rum. Die schau mal um den Rand am Ventil genau an. Dann kratzt Du Dich am Kopf und überlegst wieso ein gründlich mit Rostlöser, Konservierer und Kriechöl behandeltes Metall eigentlich so zerfressen wird. Nur von außen, im Inneren verfliegen ja die Korrosionsinhibitoren nicht!

    Ein Freund von mir hat bei seinem teuren Oldtimer vor der Winterpause alles Bewegliche mit einem "C" Produkt besprüht. Die Scharniere haben wir nie wieder richtig hin bekommen, die Türaufhalter knallten und knackten nur noch. Die Kadmierung war von diversen Teilen gefressen und das Alu am Motor heftig korrodiert. Viel hilft viel...
    Mit WD40 wäre nichts passiert. Das kann ich garantieren. Schaden locker 4000 Euro, nur Material das sich nicht mehr retten ließ.

    Ein anderer Kollege hatte bei seinem Einspritzmotor wegen vermeintlicher Kontaktprobleme öfter mal in alle Stecker einen Spritzer Universalkontaktspray und Rostlöser gegeben.
    Die Powertimer und Juniorpowertimer Stecker und Buchsen waren zum Teil weg, die Kabel hatten sich bis in die Isolierung hinein in grünen Staub und Schleim verwandelt. Ich habe Tage gebraucht den Kabelbaum zu restaurieren. Einige Sensoren konnte ich auch nicht mehr retten.

    Leider ist der Laie auf Werbung angewiesen. Steht da "es löst Kontaktprobleme", verwendet er es. Oft hilft es auch eine Weile, dann hilft erneutes Sprühen noch einmal. Irgendwann kommt dann das böse Erwachen. Oft nur weil ein für den Fachmann in 10 Minuten zu lokalisierendes Kabel hin war. Jetzt sind dummerweise all 40-90 Kontakte hin.

    Leider wird der Erfolg am Stammtisch gefeiert, die bittere Pille, 6 Monate später aber schamhaft verschwiegen. Männer glauben ja von Natur aus mit einem 6. Sinn für Autoreparaturen auf die Welt zu kommen. Fehler machen wir Genies nie!
    Darum erfährt man immer nur die halbe Geschichte.

    Wenn Kontakte Probleme machen, öffne ich sie und gebe reichlich WD40 rein. Dann werden sie ein paar mal auf- und abgesteckt. Dann mit Bremsenreiniger gesäubert und nach dem trocknen mit einer 4x Lupe und einer Nadel angeschaut, ob Zungen sauber und gerade sind, Kupplungen noch Spannung haben und nichts verknickt ist. Ist alles OK, gibt es einen ordentlichen Spritzer weißes PTFE Fett in beide Seiten und sie werden aufgesteckt. Hält ewig.
    Das hört sich nun sehr zeitaufwändig an, dauert aber gar nicht lange und ist eine echte Lösung die schon von vielen als dauerhaftes "Wunder" empfunden wurde.

    Ach ja, die speziellen "Timer" Steckverbinder kosten pro Stück beim Vertragshändler ein Vermögen. Im Internet bekommt man zu selben Preis oft 30 Stück... man muss nur genau den richtigen finden!

    Gruß!

    2 Mal editiert, zuletzt von Trifftnienix (28. September 2016 um 21:32)

  • Dachte erst das wäre ein Spaß bid ich gesehen habe das dass WD 40 nicht auf einem Stein steht sondern der Stein eine Bombe ist xD. Ich bevorzuge WD40, Balistol hat die Eigenschaft das es stinkt wie der Teufel zumindest empfinde ich das so und bekomme Kopfschmerzen von dem Zeug zudem scheint es so als wen Balistol Harzig wird und riecht irgendwie nach gammliger Tanne kann ich nicht genau beschreiben. WD 40 verflüchtigt sich zwar schnell wieder aber hinterlässt eine sanfte ölschicht. Wahrscheinlich ist es besser wen man Waffen fettet oder? Hab da nur bedenken wen man einen Abend 500-1000 Schuss verheizt das sich das Fett verklumpt. Wenn die Waffe im Betrieb merklich schwer gängiger wird einfach WD40 reinballern und es flutscht wieder ^^

    Gesendet von meinem icefox i8 mit Tapatalk

  • Ich war den ständigen Streit ob WD40 oder Ballistol satt und habe nun die endgültige Lösung gefunden.
    Ich habe mein Ballistol und mein WD40 in einen großen Kanister zusammengegossen und verwende nun nur noch Lupus Waffenfett und Flunatek :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Ich benutze Beides im Wechsel.
    Die Balistol-Fläschchen sind halt schön klein. Der Geruch stört mich nicht. WD40 funktioniert auch sehr gut. Ich benutze aus Umweltgründen, ... kein Spray. Ich nutze Lappen oder ein Stück Zewa, das ich kurz an die Flaschenöffnung halte und so einen ca. 1cm großen Fleck tränke. Alternativ würde auch ein Zerstäuber funktionieren.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hab da nur bedenken wen man einen Abend 500-1000 Schuss verheizt das sich das Fett verklumpt. Wenn die Waffe im Betrieb merklich schwer gängiger wird einfach WD40 reinballern und es flutscht wieder ^^

    Es ist eher umgekehrt: Das Fett verklumpt da sicher nicht, aber das dünne Öl verzieht sich. Der Vorteil von Fett ist ja, dass es an den Teilen klebt und sich beim Gebrauch immer wieder verteilt und daher der Kolben gut geschmiert bleibt.
    Wenn du nur mit Kriechöl schmierst, ist das nach ein paar hundert Schuss weg und dann ist es kein Wunder, dass du nachsprühen musst.

    Die Öle sind zum Reinigen von außen gedacht. Innenrein kommt bei Prellern nur Fett. Wenn man das Öl aus der Sprühflasche benutzt soll man daher ja auch aufpassen, nicht zu viel draufzuhalten, damit man sich nicht das Fett im Innenraum wegspült.

  • Ich frage mich bei diesen Experimenten immer wieder, warum derjenige nicht ein richtiges Waffenöl kauft.


    Was auch immer ein ein "richtiges" Waffenöl ist. Nur weil irgendwo werbewirksam Waffenöl draufsteht, muss es noch nicht besonders geeignet sein.

    Z.B. "Freischütz Waffenöl" ein gutes Allzwecköl ohne eine einzige waffenspezifische Eigenschaft.

  • Jungs, ihr habt noch nie anscheinend das DDR Waffenöl W22 ausprobiert. Das hatte extra die UDSSR eigens dafür entwickelt.
    Ich verwende das nur noch und schon seit Jahren. Ist aber mittlerweile sehr teuer geworden wenn man was bekommt.

    Hauptnutzen bei mir ist die Nachbehandlung damit nach dem Salzbadbrünieren.