Wie schießt man Preller

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 2.987 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Mai 2015 um 08:05) ist von Wicasa.

  • hallo

    habe schon viel darüber gelesen das preller (federdruckgewehre) schwerer zu schießen sind und man eine besondere technik braucht. leider stand da nirgends welche.
    also hat hier jemand erfahrung was zu beachten ist und wie man die besten resultate mit diesen waffen erziehlt?
    mich würde auch interessieren ob aufgelegt oder frei da einen unterschied macht.
    besten dank im voraus.

    gruß horn

  • Einen starken Preller darfst Du niemals "festhalten", lass ihn "springen" sonst verziehst Du noch mehr.

  • hallo

    kann man mit guten federdruckgewehren ohne prellschlagdämfung an die schußgenauigkeit von co2 oder pressluftgewehren herankommen?

    ein bekannter schießt eine 850 airmagnum und eine HW97K und meint die hw sei genauer.

    gruß horn

  • Das kommt auf den Schützen bzw. das Gewehr an.

    Für's "rumballern" bis 30 Meter reicht ein Preller aus...

    Natürlich sind "Presser" genauer, denk nur mal an die Feinwerk LG's (Wettkampf LG) damit schießt Du Loch in Loch!

  • Co2 Waffe ist auch nicht gleich CO2 Waffe, da gibts auch präzidionsunterschiede. So kann es sein, dass das besser verarbeitete System der Weihrauch einfach genauer ist als das der Airmag. Physikalisch ist es nicht möglich, das CO" System ist einfach ruhiger als der Preller, deswegen gibts es ja überhaupt beide Systeme. Ein gutes Prellersystem wird wohl schon genauer sein als die meisten Hobbyschützen überhaupt zielen können. Jedenfalls wird mein LGV wohl besser schiessen können als ich, jedenfalls im stehenden Anschlag.
    Loch in Loch ist mit dem LGV eingespannt auch möglich. :D

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    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Es gibt gute und schlechte CO2-Systeme, gute und schlechte Preller, und sicher auch Unterschiede bei Pressluftsystemen.

    Aber ich wage zu bezweifeln, dass ein gutes CO2 System so genau wie ein guter Preller sein kann. Bei CO2 hat schon die Umgebungstemperatur Einfluss auf die Gleichmäßigkeit des Drucks, hinzu kommt dass sich das System beim Schießen weiter abkühlt und den Druck weiter verändert. Wird einfach und klar im Lexikon (https://www.co2air.de/wbb3/index.php?page=LexiconItem&id=89) erklärt. Ein guter Preller liefert einen sehr gleichmäßigen Druck, der zu einem konstanten Schussbild beiträgt. Wenn man dann noch die oben beschrieben Regeln zum gleichmäßigen Anschlag (immer an denselben Stellen des Schaft festhalten, immer gleich fest/locker halten, immer den gleichen Anschlag an der Schulter usw.) einhält, wird man mit einem Preller tolle Ergebnisse erbringen können. Wie die Kollegen vom FT eindrucksvoll zeigen. :thumbup:
    .

  • Das ist zwar ein alter Faden, aber da er bei Google immer noch der Erste ist der angezeigt wird spricht ja nichts dagegen ihn weiterzuführen statt einen neuen mit dem selben Titel zu eröffnen.

    Ich habe mit meinen Prellern die Erfahrung gemacht dass ich die besten Ergebnisse erhalte wenn ich nur den Abzug berühre und damit das Gewehr gegen die Schulter ziehe. Der Schaft liegt dabei auf einem locker gefüllten 3kg Reissack:

    Die Technik die ich vorher verwendet habe war anstatt der Schulter den Daumen für den Gegendruck zu verwenden. Das brachte zwar auch ganz gute Ergebnisse und brachte auch oft Loch in Loch auf 10 m, aber mit mehr Ausreissern dazwischen.

    Unaufgelegt und im Stehen lasse ich den Preller immer recht nah am Abzug aufliegen, so dass die Kanone kopflastig ist. Leider sind meine Streukreise im Stehen aber nicht mir denen im Sitzen zu vergleichen, deshalb das nur zur Information und nicht als verbindliche Empfehlung.

    Aus dem Nähkästchen plaudernd,

    Hubert M.

  • kann man mit guten federdruckgewehren ohne prellschlagdämfung an die schußgenauigkeit von co2 oder pressluftgewehren herankommen?

    Ja wenn du ein gefühl für die Waffe hast. Jeder muß seine eigene Waffe finden ob Knicker Seitenspanner Co2 Vario-Pump LEP oder Pressluft laß dich nicht Belabern versuch aus was zu dir paßt.

  • Ich habe mit meinen Prellern die Erfahrung gemacht dass ich die besten Ergebnisse erhalte wenn ich nur den Abzug berühre und damit das Gewehr gegen die Schulter ziehe. Der Schaft liegt dabei auf einem locker gefüllten 3kg Reissack:

    Zitat

    Die Technik die ich vorher verwendet habe war anstatt der Schulter den Daumen für den Gegendruck zu verwenden. Das brachte zwar auch ganz gute Ergebnisse und brachte auch oft Loch in Loch auf 10 m,
    aber mit mehr Ausreissern dazwischen.

    Mit Daumen gegenhalten mache ich auch. Zu Testzwecken.

    Wenn ein Gewehr den Test nicht besteht taugt es nichts oder braucht Tuning.
    Eine andere Art von Test besteht darin, das Gewehr so fest als möglich festzuhalten und gegen die Schulter zu drücken.
    Abweichungen gibt es dann nach links unten. Grad der Abweichung zeigt die Empfindlichkeit auf die Haltung.

    Beide Tests machte ich mit zwei identischen Weihrauch Gewehren. Das eine hat den Test bestanden. Das andere nicht.
    Ersteres ist vollkommen unempfindlich auf die Haltung. Egal wo oder wie ich es halte, die Anzahl der Treffer ist hoch.
    Das andere ist im Vergleich stark halteempfindlich. Hat aber auch eine Feder die schwer zu spannen ist.
    Beide habe ich noch nie zerlegt.
    Leider machen die Tests keine Aussage über die Konstanz der Schüsse. Im normalen Gebrauch ist Gewehr Nummer zwei sogar manchmal besser als Gewehr eins.
    Das verwendete Diabolo passt halt zufällig besser zum Lauf.
    Ich werde Kolben und Feder von Gewehr eins in Gewehr zwei einbauen müssen um Gewissheit zu erhalten.

  • Hallo,

    dass A und O ist das der Schütze seine Waffe kennt und dementsprechend hält, was bei Prellern eigentl. immer einen festen Griff beinhaltet.
    Nachlässiges oder "flappsiges" halten zeigt sich sofort, so liefert ein erfahrener Schütze auch noch mit einer schlechten Grundform ein akzeptables Ergebnis ab
    wenn er seine Waffe kennt.
    Das kennen fängt m.M. jedoch erst ab 5000 Schuß aufwärts an, alles darunter ist probieren und testen. Gerade das verdrängen viele beim Neuerwerb
    einer Waffe und erwarten Wunder nur weil sie eine Menge Geld dafür liegenlassen haben.
    Das oben angesprochene lässt sich jedoch durch Geld nicht erwerben. Was auch gut so ist und den Spaß an diesem Hobby irgendwie mit ausmacht.

    netter Gruß

  • Ich habe gerade wieder angefangen Druckluft zu schießen. Was ein Unterschied zu den Prellern!

    Wenn jetzt einer seinen Preller so abstimmt daß er genau so zuverlässig schießt wie ein Presslüfter, wäre es eigentlich im FT unfair
    gegenüber allen anderen die ihr Gewehr stets gleich halten müssen.

    Aber das im Wettbewerb einhalten zu können ist die ganz große Kunst.
    Also sorge ich doch lieber dafür daß mein Gewehr ruhig schießt. Warum das Leben unnötig schwer machen?
    Zuhause macht es Spaß wenn das Gewehr alles von einem abverlangt. Wenn es anders wäre, wer würde noch Preller kaufen?

  • Ich habe fast nie ein Federdruckluftgewehr aufgelegt geschossen. Einfach weil es im FT-Sport nicht vorkommt.
    Es gibt den Sitzend-, Kniend- und Stehendanschlag. Ein Federdruckluftgewehr ganz bequem aufgelegt einzuschießen kann sich bitter rächen, weil es anders aufliegt als zum Beispiel in der Sitzend-Stellung auf dem Knie oder in der Armbeuge.
    Praktisch alle Federdruckluftgewehre (mit unterschiedlichsten Zielfernrohren ausgestattet!) verhalten sich im Schuss anders, selbst zwei Gewehre des gleichen Herstellers mit direkt aufeinanderfolgenden Seriennummern.
    Das hängt mit der Schussentwicklungszeit und den beschleunigten Massen zusammen.
    Die Schussentwicklungszeit wird auch bei sonst baugleichen Teilen massiv von der individuellen Fettung beeinflußt und vom verwendeten Diabolo. Die Schussentwicklungszeit beeinflusst alle Beschleunigungsvorgänge innerhalb des Federdruck-Gewehrs.
    Beschleunigt werden Kolben, Hauptfeder und andere kleine Massen. Actio = Reactio ... wenn der Kolben als größte beschleunigte Masse sich nach vorne bewegt, MUSS sich entsprechend das ganze Gewehr nach hinten bewegen.
    Nur ist es leider nicht so einfach, weil nahezu niemals der Schwerpunkt des kompletten Gewehrs samt allem befestigtem Zubehör (Zielfernrohr) genau in der Achse der Kolben"Flug"Bahn liegt.
    Daher DREHT sich das Gewehr neben der Rückwärtsbewegung auch um seinen (unbekannten) Schwerpunkt.

    Bis zu diesem Punkt ist alles noch berechenbar!

    Leider spielt als weitere Größe auch der Auflagepunkt des Gewehrs eine entscheidende Rolle. Ein frei schwebendes (an weichen Federn aufgehängtes) Federdruckluftgewehr würde sich berechenbar im Schuss nach hinten bewegen und gleichzeitig um seinen Schwerpunkt drehen. Ein wie auch immer im Anschlag befindliches Federdruckluftgewehr, welches irgendwo aufliegt, sucht sich seinen eigenen "Drehpunkt", welcher vom Schwerpunkt der Gesamtwaffe abhängt und vom Auflagepunkt. Und leider nicht nur nur geometrisch vom Auflagepunkt, sondern zudem noch von der "Fixierung" im Auflagepunkt.... hart, weich etc.

    Daher ist es bei Federdruckluftgewehren sehr wichtig für die Treffpunktlage wie und wo sie aufgelegt werden, wie der Anschlag erfolgt.
    Beim FT-Sport gibt es zwei Fraktionen. Die einen ziehen das Gewehr so stark wie möglich in den Anschlag (Schulter), die anderen lassen es so locker wie möglich aufliegen und bedienen ganz vorsichtig den Abzug. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

    Gruß
    Musashi

  • Ich habe ein ganz klein wenig die Theorie entwickelt daß die Präzision auch davon abhängig ist ob Lauf und System in einer Richtung liegen oder nicht.
    Unterschiede im Mikrometerbereich können da schon Einfluß nehmen.
    Knicker sind natürgemäß viel stärker betroffen als Starlaufgewehre.

    Aber das näher zu erforschen würde ich noch Jahre brauchen.

    Es gibt hier irgendwo im Forum ein wunderbares Weg-Zeit Diagramm über die Bewegungen eines Prellers beim Schuss.
    Fand ich letzens nicht, das muss ich mir unbedingt noch einmal anschauen.
    Aber wichtiger als die Bewegungen in Längsrichtung finde ich sind die Bewegungen radial zur Längsrichtung.
    Der Kolben bewegt sich nach vorn. Gleichzeitig gibt es einen Impuls der das Gewehr dreht. Sobald der Kolben vom Luftpolster abgebremst wird gibt
    es eine zweite, viel stärkere Drehbewegung. Die bemerkt man wenn man sich die Mühe macht. Am ehesten bei der Verwendung eines Diopters.
    Da müsste man mal drüber reden.
    Wenn diese Drehbewegung ebenfalls den Schuss beeinflusst, dann doch um ein vielfaches stärker als alle Bewegungen in der Längsachse. Denn da ist das Gewehr sehr träge.
    Außerdem ist diese Bewegung von Schuss zu Schuss extremen Schwankungen unterworfen. Was beim Knicker auch mit dem Schließimpuls zusammenhängen kann.
    Ketzerisch gesagt, wenn das Gewehr da Probleme macht ist es am einfachsten, die Feder Kolbenseitig scharf abzuknipsen. Mit der Zeit bildet sich eine Mulde, und die Bewegung der Feder bleibt
    immer konstant.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (9. Mai 2015 um 00:45)

  • Dieses Gefühl mit einem Diabolo und der Richtung aus einem Preller "eins zu werden" kommt nicht so oft vor,
    jedoch wenn es klappt ist das einfach ja, geil.
    Finde das macht Preller aus, habe selbst auch noch andere Waffen aber subjektiv macht das Handling mit einem Preller am meisten Spaß.

    Edit: Das funktioniert nichtmal bei baugleichen Waffen untereinander, ich habe z.B. 4 x die HW45er gebraucht bis eine kam bei der ICH sagen konnte die und ich
    matchen zusammen. Auf alle anderen dieser Baureihe kann ich daher diesbzgl. verzichten, doch die, die zu jemand passt sollte man nie mehr hergeben, schon ein mimosenhaftes
    Spiel mit den Prellern, von der Waffe über das Öl bis zum Diabolo. Aber durchaus angenehm wenn man die Geduld dafür aufbringt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Ballistic (9. Mai 2015 um 00:43)

  • Beim FT-Sport gibt es zwei Fraktionen. Die einen ziehen das Gewehr so stark wie möglich in den Anschlag (Schulter), die anderen lassen es so locker wie möglich aufliegen und bedienen ganz vorsichtig den Abzug. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

    Gruß
    Musashi

    Ich gehöre inzwischen auch zur zweiten Gruppe. Wobei ich finde, dass an dem Gewe