Wie groß darf der Streukreis eines Matchgewehres sein?

Es gibt 211 Antworten in diesem Thema, welches 22.527 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2020 um 18:22) ist von Olja.

  • Möglicherweise liegt da das Problem.Nach 2500 - 3000 Diabolos verschieße ich prophylaktisch auch drei Filzpropfen.
    Egal bei welchem Gewehr (ob Anschütz, FWB oder Diana P1000), danach gehen die Streukreise enorm auf.
    Es benötigt mindestens 100 Schuss bis sich das Schussbild wieder stabilisiert hat.

    Rein subjektiv ist bei mir eher das Gegenteil der Fall. Nach dem Reinigen, was ich ja zu Beginn tue, treffe ich erstmal besser. Ich habe deshalb mal gemessen ob sich der Lauf durch das Schießen erwärmt. Konnte aber nach 15 Schuss keine relevante Veränderung der Temperatur im Lauf feststellen. Hat sich damit schon mal jemand beschäftigt?

    Ich empfehle Flachkopf-Bleidiabolos, Steyr empfiehlt Flachkopf-Bleidiabolos, die ganze 10-m-Welt schießt Flachkopf-Bleidiabolos und sogar die Testscheibe von Steyr wurde mit Flachkopf-Bleidiabolos geschossen.

    Wo empfielt Steyr Flachköpfe? Meine Steyr Testscheibe wurde nicht mit Flachkopf geschossen.
    Was die 10m-Welt macht ist mir egal. Es würde mich nicht wundern, wenn aufgrund der elektronischen Treffererfassung, die Flachköpfe langsam verdrängt werden.


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Reibung erzeugt Wärme. Metall auf Metall kann richtig heiß werden. :D


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Interessantes Thema.
    Bin gerade darüber gestolpert.
    Nachher geht es zum Schießen und auf dem Stand nixx los sein wird, schieße ich dann mal mit einer Steyr LG110 Challenge 10 Schuss auf 55m zu je 3 Gruppen, + 1 Schuss zum Anschießen auf die gleiche Scheibe im Benchrest.

    Mal sehen, was an Streukreisen beim Matchgewehr heraus kommt.

    Bis nachher.

    Gruß Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Doch nicht mit Dir!

    Ich will nur auf einen Sachverhalt heraus, der mir bei dem Wechsel von der HW100 auf die Steyr aufgefallen ist. Ist zwar schon eine Weile her, aber was soll sich geändert haben.
    So viel nur, es kommt auf den Verbleiungsgrad im Choke an.

    Meine Challenge wollte am Anfang auch nicht so recht.

    Gruß Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Erlaubt einem wenig PCP-Pumpen Erfahrenen eine Anmerkung:


    Zur visuellen Schätzung ist so ein Bild brauchbar. Die absoluten Zahlen sind nach einer ZzZ (Zentrum zu Zentrum) Umrechnung aussagekräftiger und lauten dann 3,5 mm auf 10 m bzw. 9,5 mm auf 20 m, wenn wir hier Flachköpfe messen würden. Tun wir aber nicht, insofern sind wir auch rein numerisch im Schätzungsbereich.

    Bei 20 m ist die Verteilung ca. doppelt so hoch wie breit.

    Wenn ich 40 Sorten bei einem Hochleistungsgerät teste, werde ich die filigranen numerische Unterschiede nur noch statistisch ermitteln können. Ein Streukreis ist ja nur noch ein Zwei- oder Dreieck der am weitesten außen liegenden Treffer, geometrisch kein Flächen-, sondern das Distanzmaß dieser 2 bis 3 Extrempunkte am Rande Deiner Verteilung.

    Das mag fimschig klingen, aber die Unterscheidung von 3,5 mm bis 0 mm braucht ein feines Maß.

    Technische Fehler können am konkreten Defekt eines Bauteils bzw. der Interaktion mehrerer Bauteile, die in einem ungünstigen Momentanzustand Abweichungen bedingen oder gegenseitig verstärken. Die genauere Betrachtung der Anders-Teile gegenüber einer normalen 110 kann eine Spur bringen.

    Da Technixx Beiträge einen gewissen Referenzcharakter haben, hier ein paar Verlinkungen mit Bildern:

    https://www.co2air.de/thema/48076-sc…#post1061416024

    https://www.co2air.de/thema/99240-qu…#post1061452045

    https://www.co2air.de/thema/48076-sc…#post1061339039

    https://www.co2air.de/thema/104056-f…#post1061400376
    Nebenbei: auch für die v0-Spannweite kann die Verteilung innerhalb der Extremwerte die Aussage präzisieren.

    Long Range Air Rifle Shooting

    Andreas

  • Es geht hier immer hin und her.

    Drei Statements:
    Filzpfropfen? Finger weg. Die fluppen eh nur raus und hinterlassen ganz feine Fädchen im Lauf.
    Laufreinigung? Geschosswechsel? Das dauert einige Schüsse bis sich das Schussbild stabilisiert.
    Auf 10 Meter testen? Gute Flachköpfe. Das gibt ein aussagekräftiges Stanzbild.

    Wenn die Waffe einen Stabilisator für das Geschoss hat sollte man nie 16 Joule Geschosse laden.
    Oder aus Versehen zwei Diabolos.
    Das wäre Nummer vier.
    Der kann nämlich auch Ursache für Ungenauigkeiten sein.

  • ... Jo, es geht hin und her und man ist am Ende mehr verunsichert als vorher.

    Ich habe die Woche mit einem QS Menschen eines renommierten Dia-Herstellers eine Weile über Prüfmethode, Grenzwerte usw. plaudern können. Dabei kam zu Tage, dass die Läufe der bekannten Hersteller sehr unterschiedlich verbleien. Ursache sind die Tiefe der Züge und Felder. Je tiefer diese sind, umso höher die Verbleiung und umso früher muss die Reinigung erfolgen. Gereinigt wird übrigens mit den von der BW bekannten Reinigungsfäden - 5 Stück für 4.5mm. Zweimal durchgezogen und weiter. Danach sind zwischen 10 und 80 Schuss nötig, um wieder auf die Präzision zu kommen. Heißt für mich, man muss sein Baby möglichst oft auf die Indoorbahn schleppen und dort präzise, analytisch dokumentieren, Video und auswerten. Transparenz schafft Lösung ist die Devise.
    Für mich persönlich sind V0 Schwankungen von 4-6m/s keine Basis. Das würde ich als erstes Fixen bis 0.5/1m/s stabil laufen. Oder man trackt die V0 beim Schuss mit und kommt im Anschluss darauf, dass die geringere V0 das Projektil da hat einschlagen lassen, wo es im Video zu sehen ist.

    Ich wünschte, mein 50m Stand wäre auch frei. Da ist die Hölle los. Dutzende KK und GK Schützen. Ich komme derzeit mit F 4.5mm nicht zum Zug.

  • Direkt vom Schießstand: 55m ( from very behind the fire line / Indoor Benchrest / Ideale Bedingungen, kein weiterer Schießbetrieb.

    Wie angekündigt einmal Anschießen ( Justierfehler des ZF durch Neumontage), deshalb Korrektur der Klickwerte und Korrekturschuss.

    Jeweils drei Schussgruppen a´ 3 Schuss rechts , unten und links im Uhrzeigersinn
    durch Klickverstellung. Haltepunkt ist Zentrum.

    Streukreise CTC 14mm rechts und unten, 7mm links




    Sorry, Rundköpfe fetzen. Sind halt keine Matchpellets.

    Gruß, Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Falls hier jemand ein Anschütz 9015 hat, wäre es besonders interessant.

    Nach einem viertel Jahr heute das erste mal wieder geschossen. :thumbsup:
    Streukreise schießen klappte super, aber BR25 ... ;(

    Jetzt aber extra für Duke Nukem ein Streukreis mit der Anschütz 9015 BR auf 25 Meter Outdoor.
    Geschosse JSB exact Express in 4,52 mm. Wenn der Wind heute nicht so böig gewesen wäre sehe das sicher noch besser aus.
    Seitliche Abweichung gemessen 10 Komma noch was, ich sag mal rund 11,0 mm.


    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Jeweils drei Schussgruppen a´ 3 Schuss rechts , unten und links im Uhrzeigersinn
    durch Klickverstellung. Haltepunkt ist Zentrum.

    Hut ab, das sieht schon ziemlich gut aus. Dennoch; 3 Schuss sind keine Gruppe sondern eine Tendenz ;) Doch zumindest sieht man an 3 mal 3er Gruppen, dass es doch kein Zufall war.

    5-Schuss Gruppen finde ich schon sinnvoller. 10-Schuss Gruppen offenbahren die die ganze Wahrheit.

  • @ reinwan1

    Danke Namensvetter

    Jetzt weiß ich endlich wie ich das gesparte Urlaubsgeld auf'n Kopp hauen kann. :D
    Ich werde aber die Hunting-Version nehmen.


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • @yacuza: Es ist nur eine Tendenz, mehr nicht.
    Streukreise allerdings zu produzieren, in denen die Hälfte der Geschosse durch ein ausgefranstes großes Loch irgendwo hindurch gegangen sind, bringen mir auch nichts.

    Deshalb wurde das Schussbild in 3 Gruppen gegliedert, die man zum Kontrollschuss in Beziehung setzen kann. Dieser nämlich sitzt schon sehr nahe am Zentrum. Soll heißen: Die Steyr schießt 1. genau da hin, wo man hin zielt,
    und 2. sind die restlichen Schüsse der Ungenauigkeitsfirlefanz drumherum, für den der Schütze selbst nicht ganz unvetantwortlich ist.
    Als BR-Schütze auf Long-Range interessiert mich eigentlich nur der erste Schuss - der muss sitzen.

    Aber sonst bin ich ganz bei deiner Meinung.

    Gruß Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.


  • In diesem Sinne: immer ein Schuss ins Schwarze

    Matze ;)

  • @Matze55 ... was ist das rechts für eine Karte und was wolltest du damit zeigen?

    Gewehr und Dias müssen passen, ich habe da lange getestet, so hat jedes meiner LG seine eigenen Diasvorlieben, dann passt es aber auch mit dem Streukreis. Zielfernrohr justieren, gleiche Dias und schießen bis es passt. Das Bild zeigt das heran- robben an ein akzeptables Schussbild, nicht mehr und nicht weniger.


    In diesem Sinne: immer ein Schuss ins Schwarze

    Matze ;)

  • Gewehr und Dias müssen passen, ich habe da lange getestet, so hat jedes meiner LG seine eigenen Diasvorlieben, dann passt es aber auch mit dem Streukreis. Zielfernrohr justieren, gleiche Dias und schießen bis es passt. Das Bild zeigt das heran- robben an ein akzeptables Schussbild, nicht mehr und nicht weniger.

    Das Herantasten an ein akzeptables Schussbild ist allerdings ein Vorgang, der nichts über die Präzision des LGs aussagt, sondern nur eine Vorgehensweise beschreibt.
    Streukreise der Matchgewehre - und das war die Frage des Themenstarters - sind extrem klein auf der 10m-Distanz.
    Dafür wurde dieser Gewehrtyp entwickelt, und diesen Zweck erüllen in der Regel alle diese Gewehre.

    Bei weiteren Distanzen über die 10m hinaus, spielen ballistische Einflüsse eine immer größere Rolle, wie z.B. Nutation und Präzession als Teil der Drallstabilisierung, Rotationsgeschwindigkeit und deren kritische Bereiche, BC, etc.pp.

    Ich würde gern mehr darüber erfahren, was Du mit Diavorlieben des Gewehrs meinst, was das Zielfernrohr justieren denn so alles beinhaltet, denn gerade hier wird es erst richtig interessant werden für den Themenstarter.

    Einfaches Heranschießen an einen Zielpunkt und dann möglichst kleine Streukreise schießen ist nur ein ganz kleiner Teil dessen, was das Schießen mit einem Matchgewehr ermöglicht, und wenn ich es richtig verstehe, möchte Duke Nukem gerade darüber mehr hören.

    Gruß, Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • ...Einfaches Heranschießen an einen Zielpunkt und dann möglichst kleine Streukreise schießen ist nur ein ganz kleiner Teil dessen, was das Schießen mit einem Matchgewehr ermöglicht, und wenn ich es richtig verstehe, möchte Duke Nukem gerade darüber mehr hören......

    Nichts dagegen etwas dazuzulernen, aber eigentlich ging es Streukreise von eingespannten Matchgewehren. :D

    Abschließend noch 2 Dinge: In dem Video das Ulrich Eichstädt verlinkt hat, wird gesagt, dass der erreichte Streukreis 5,26mm nur von 1% der Gewehre erreicht wird. (Falls das untergegangen ist)

    Lt. Herrn Benke, sollten 6mm auf 10m gehalten werden. Damit wäre ich auch zufrieden.

    Zumindest für mich ist meine Frage ausreichend beantwortet. Von daher...
    Allerdings ist das Thema "Der Weg zu kleinen Streukreisen in der Praxis" so komplex, dass es sinnvoller wäre einen neuen Thread, wenn nicht gar ein ganzes Bündel von neuen Threads aufzumachen.


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer