Überlege doch mal anhand der Deaktivierungsvorschriften: du schweißt mind. 6 kalibergroße Bohrungen zu. Danach müsstest du aufbohren und neu ziehen, damit ein Geschoss den Lauf passieren kann. Am Verschluss musst du Material auftragen und dann alle Fasen, Absätze, Warzen usw wiederherstellen. Also quasi einen halb neuen Verschluss bauen und noch an die vorhandenen Konturen anpassen. Blockierter Abzug das gleiche.
Beim Schaft sparst du Zeit, das ist richtig.
Der Lauf wird meist kurzerhand neu gedreht, der alte, zugeschweißte und verbohrte wandert in den Müll. Die Verschlüsse sind bei Salutwaffen GAR NICHT verändert, bei Dekos nur vorn abgeschliffen, vielleicht auf einen Zentimeter. Ein geübter Metallarbeiter braucht nicht lang um den "Schaden" zu beheben. Ein blockierter Abzug ist ein Witz, das Ersatzteil ist frei. Der Schweißpunkt ist schnell entfernt und "ausgefräste" Achsenführungen sind ruch-zuck wieder hergestellt. Aber ein ganz neues Gehäuse herzustellen und das ganze Timing hinzukriegen, das ist enorme Entwicklungsarbeit.
Ich will hier jetzt NICHT weiter ins Detail gehen, sonst könnte ich ja gleich eine Umbauanleitung posten. Aber glaubt es mir doch. Da könnt ihr jeden Facharbeiter fragen. Neubau ist viel zeitaufwändiger als Rückbau. Das Gesetz macht Sinn - wenn man denn der Devise "keine Waffen ins Volk" folgt. Und das tut unsere Regierung nun mal.
Die Aussage des BKA "Hohes Maß an Professionalität beim Umbau von Dekorations...waffen in letale Schusswaffen" spricht doch für sich. Warum sollten die "Profis" Dekos umbauen wenn das Herstellen NEUER Waffen einfacher wäre?