Schönes Thema, wie immer!
"Waschen, wiegen, ölen" gab´s auch schon mal sehr ausführlich.
"Kopfmaße" gab´s auch schon.
Das Vermessungsthema war auch schon dran.
Interessant scheint mir, ist der Bericht von anderen Kelchtiefen bei JSB.
Ich bin leider nicht aktuell in diesem Thema, weil mein Bestand von einst 50.000 JSB Exact Heavy Diabolos noch nicht ganz aufgebraucht ist ( ca. 12,5 K sind noch vorhanden ), stehe allerdings in Zukunft vor dem gleichen Dilemma, mich um neue Geschosssorten kümmern zu müssen.
Aufgefallen ist mir in allen Berichten, dass man vom jeweiligen Trefferbild ausgegangen ist, Rückschlüsse auf die Tauglichkeit der Geschosstypen zu ziehen - natürlich, wie denn sonst - wird man sagen.
Aber was ist denn die eigentliche Ursache, wenn das selbe Geschoss aus gleicher Fabrikation bei dem Einen super funzt, bei dem Anderen grottenschlecht daher kommt.
NC9210 hat den Hinweis der Geschossführung als Problem bei der HW100 gegeben. Richtig! Kenne ich auch. Deshalb System überarbeiten. Ursachen können vielfältig sein und ich will mich auch nicht in Details verzetteln.
Nur: Um genau zu erfahren, was denn von beidem ( Gewehr oder Geschoss ) die Ursache ist, gebe ich den Rat, möglichst am Anfang der Tests die Geschossflugbahn auf möglichst große Distanz durch das Objektiv zu filmen - möglichst in Slow-Motion. Die meisten Smart-Phones stellen ausreichende Apps bereit.
Ich weiß, das klingt exotisch, aber es ist extrem aufschlussreich zu sehen, wie sich die Geschossflugbahn entwickelt, welche Veränderungen am Gewehr, Geschoss usw. das Flugverhalten beeinflussen und sich (ganz wichtig) der Schützenfehler dabei auswirkt.
Es glaube mal keiner, dass bei einer PCP und aufgelegt auf´m Sandsack schießen, sich kein Schützenfehler entwickelt. Filmt es mal durch das Objektiv! Euch werden die Augen aufgehen, was Puls, Atmung und Anschlag bewirken.
Auf diese Art habe ich einst bei Holme meine Sorte gefunden, ausgetestet und en gros eigenhändig 600 km nach Hause transportiert. Das war es mir wert!!!
Seit dem wird nur damit geschossen. Warum? Weil ich festgestellt habe, dass es völlig kontraproduktiv ist, am laufenden Band die verschiedensten Geschosssorten auszutesten, nach ein paar Streukreisen unzufrieden die Sorte zu wechseln, ohne ernsthaft in die Ursachenforschung eingestiegen zu sein und diese Fehler ( in meinen Augen) laufend zu wiederholen.
Streukreise von 12mm oder weniger auf 50m bleiben auf diese Weise eine Utopie.
Das wird nie etwas werden. Ohne konsequente Systematik geht das nicht.
Wenn man Höchstleistungen von seiner Waffe abverlangt, dann muss sich die Innenballistik auf einen Geschosstyp anpassen können. Das braucht Zeit, viel Pflege an der richtigen Stelle und Durchhaltevermögen. Hört sich blöd an - ist aber so.
Ich hoffe, niemandem zu sehr auf die Füße getreten zu haben. Es sind meine persönlichen Überzeugungen. Ob sie richtig oder falsch sind, sei dahin gestellt. Gelobt sei, was funktioniert!
Gruß, Volker