Atemtechnik beim FT

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 3.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Oktober 2004 um 00:33) ist von Musashi.

  • Bei der Korrespondenz mit einem neuen FT Mitstreiter habe ich einen Ausschnitt über das Atmen hier eingefügt. Es ging um Streukreise und Atem-Kompetenz des Schützen :

    .....
    Zum Schießen. Wichtig ist das atmen. Ich atme ganz bewußt ein und aus. 3 x. Man darf schnaufen. Keiner lacht darüber. Beim ein- und ausatmen sammelst du Sauerstoff, den du bei der Schußabgabe brauchst. Beim atmen lasse ich das Ziel auf und ab wandern. Das passiert ganz automatisch beim Atemvorgang. Im Geiste verfolge ich dabei die Hitzone, falls sie aus dem Sichtfeld des ZF wandert. Beim dritten Atemzug atme ich langsamer aus und komme an dem Punkt zu stehen wo das Ziel für das Absehen richtig steht. Dabei beachte ich natürlich den Dot-Haltepunkt den ich vorher beim Messen ermittelt habe.

    Wenn das Zielbild richtig steht, ist die Fingerbewegung ganz unbewußt und ich sehe das Ziel fallen. Für jemanden der noch ungeübt ist erscheint es vieleicht eigenartig. Doch wenn das Zielbild richtig steht wird der Finger vom Kopf her angewiesen seine Bewegung zu tun. Und das geschieht auch. Es gibt so viele Faktoren die in diesem Moment eine Rolle spielen können. Man sollte darüber nicht nachdenken. In dem Moment der Schußabgabe zählt die Abfolge der motorischen Handlungen.

    Jürgen

    :direx:
    Habt ihr ähnliche oder andere Erfahrungen mit Atmung und Schußabgabe gemacht?


    gruß aus Cloppenburg

  • tach,

    ich atme auch 3mal ein/aus. beim 3ten mal aber nur zu 2/3 aus.
    dann hab ich max. 5 sekunden zeit zum abdrücken. dauert es länger, setz ich ab.

    das ganze hab ich vom 10m scheiben lochen übernommen.


    gruss

  • Guten Abend,

    bewußt zu atmen versuche ich schon beim Laden - und nach der Enfernungsmessung und Festlegung des Haltepunktes ist allemal auch noch Zeit (5, max. 6 sec.) ruhig mit geschlossenen Augen dreimal ruhig durchzuatmen - ist zumindest meiner Konzentration förderlich.

    point

  • Macht man doch bei jedem Prätisionsschießen so, hat sich bewährt. :lol:
    Aber vielleicht wußten es einige Neueinsteiger nicht, also gut , daß es auch hier mal steht. :new11:

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • ... aber:

    Es muß vor dem Parcour-Schuß im Training in Fleisch und Blut übergegangen sein!

    Wenn man auf der Lane sitzt, den Stahl-Spatz im Visier, und dann an´s Atmen denkt - das war´s!

    Beim Auto / Anfahren ist´s vielleicht verständlicher:
    keiner denkt mehr über die Kupplung, das Verhältnis von Gas und Schleifpunkt nach. Wenn man es doch tut, hoppelt man am Ende wieder ... :new16:

    Der Ablauf muß im Unterbewußtsein ablaufen.

    Also: Trainieren - trainieren - [SIZE=7]trainieren[/SIZE] ...

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Wenn ich kurz überlege, muß ich dem Fullhouse auf der ganzen Linie zustimmen. Ich habe es auch schon versucht mit „10 Meter-atmen-methode“. Sie ist gut mit dem einigen Nachteil - irgendwie werden die Schüsse automatisiert. Es mag für 10 Meter gut sein, bei FT aber kommen nun mehr Bedingungen, um einen guten Schuß abzugeben. Dazu kommt der Wind, die Neigung des Geländes ( die kann unter Umständen die Atmung behindern). Ich habe manchmal das Gefühl, ich muß jedes Ziel individuell angehen. Manchmal muß ich die Luft anhalten, um das Ziel überhaupt zu finden und die Entfernung zu markieren. Dann unterscheiden sich bei mir die Atmung, ob eich sehr aufgeregt bin oder schieße ich vollkommen locker. Bei den Wettkämpfen atme ich, wie eine alte Lokomotive aber mit der Zeit (10 Ziele) geht es schon mit „Normalatmen“ weiter. Dann beobachte ich das Ziel einfach durch das Glass und
    „wenn der Zug am Ziel vorbeifährt, muß man nur rechtzeitig aussteigen“.
    Ob ich eine feste und eine einzige Methode gefunden habe? Eher nicht. Eins ist sicher - nach 4 Schuß pro Lane, ist man manchmal richtig fertig J
    (mein subjektiver Aspekt der Sache)

    kein FWR Mitglied

  • Hallo an alle dort draußen,

    Also ich bin als Neuling sehr dankbar für diesen Hinweis, derweil man auch Fehler verinnerlichen kann und dann wahrscheinlich nie besser wird.

    Also ich wünschte mir mehr Beiträge dieser Art weil.

    1 Die Probleme hinter dem Gewehr (zumindest bei mir) weniger würden.
    2 Weil der Aspekt der Schießkunst -> des mentalen Trainings -> des persönlichen Wachsens am Gewehr -> mehr in den Vordergrund gestellt würde.
    Viele bewundern heute noch die Samurei eben wegen der Kunst und mentalen Stärke und weniger weil es gefährliche Krieger waren.

    Gruß Acerbus

  • Frediee hat es etwas auf den Punkt gebracht.

    Man kann die optimalen Bedingungen welche bei der 10 m DSB-Disziplin herrschen nicht 1 : 1 auf Field Target umlegen.

    Niemand sollte sich auf einen allzu festen Ablauf (genau dreimal atmen und ...peng ;-)) versteifen.

    Grundsätzlich sollte man immer daran denken ganz auszuatmen.
    Das einatmen kommt von allein.
    Dies sollte bei andauerndem Wettkampf / Training bewusster erfolgen (später kommt das von allein) und vor allem ständig zwischen dem Ausrichten bis zum Ladevorgang; weiter bis zur Zielaufnahme und natürlich bis kurz vor dem Punkt, an welchem man meint, das es jetzt soweit ist. Nachdem das Ziel endlich angegangen werden kann, erfolgt der Moment in welchem man dem Wind lauscht, schaut.

    Der Schütze zielt und sollte jetzt nicht einem fixem Ablauf "3 mal und dann ..." vor Augen haben. Oft frischt der Wind auf und wenn man wirklich einen solchen Ablauf im Schädel hat, schiesst man.

    Hier gilt u. U.: während des Betrachtens durch das ZF (und ggf. daran vorbei) zur Ruhe finden und ruhiger atmen. Sobald alles ok erscheint (ist es nie :cry:), ca. 2/3 bis 3/4 ausatmen, nicht 2/3 einatmen.

    Sobald das "Zielbild" steht sollte sich der Schuss von allein lösen.

    10 m Schiessen ist eine Kunst für sich. Die meisten muessen Jahre daraufhinarbeiten. Viele schaffen es nie auf eine gute Leistung zu kommen, sie bleiben guter Durchschnitt.

    Beim FT scheint es anfänglich leichter zu sein. Dies trifft aber offensichtlich nicht zu, da die schwankenden, unterschiedlichsten Witterungsbedingungen von Sekunde auf Sekunde einem dabei stark behindern einen perfekten Ablauf einstudieren zu können. Auch ist die oft voneinander abweichende Körperstellung- Position ein Manko. Der FT-Schuetze muss flexibler sein, ein starrer antrainierter Ablauf ist nicht möglich.

    blablabla ..... in dieser Art können jetzt noch zig schreiben. Unter dem Strich denken wir wohl (fast) alle in identischen Varianten. :ngrins:

  • Finde ich auch, daß diejenigen, die gut schießen, mal "aus dem Nähkästchen plaudern" sollten - Anfänger brauchen Anleitung und Fortgeschrittene können auch immer noch was dazu lernen. Wer wissen möchte, wie man Wettbewerbe gewinnt, muß die Gewinner fragen. ;)

    Ich selbst schieße schon mehr als mein halbes Leben. Jede Disziplin hat ihre Eigenheiten und muß mit angepaßter Technik angegangen werden. Allen ist aber eins gemein: Der Ablauf muß weitestmöglich automatisiert werden, störende Gedanken ausgeblendet und die sichere Zuversicht, das Ziel zu treffen, sind wichtig. Zweifel (hoffentlich treffe ich...) sind schädlich.

    Für das alles finde ich die von pigeon-hunter beschriebene Technik absolut richtig.

    Und dann ist da ja noch die nimmer endende MilDot/Türmchendreh-Debatte... *lol*

  • Ich schieße seit mehr als 30 Jahren 10 Meter Luftgewehr und habe mir dort angewöhnt, vor dem Schuss mehrmals tief ein und auszuatmen, gleichzeitig aber schon grob mit dem Diopter die Scheibe anzuvisieren.
    Dann die Luft ausatmen und genau zielen, wenn ich meine, dass es passt, schießen.
    Bin bis jetzt ziemlich gut damit gefahren.
    Beim FT wollte ich am Anfang genauso verfahren, habe aber für mich schnell gemerkt, dass dort zwei Welten aufeinander treffen.
    Wie schon zuvor erwähnt, macht man hier beim Wettkampf nur 4 Schuss pro Lane, wobei zuvor der Weg zur Lane, die genaue Position zu beziehen und einige andere Dinge hinzukommen.
    Dabei versuche ich aber trotzdem, vor dem Schuss auszuatmen, dann zielen und schießen. Ich versuche auch wie beim 10 Meter Schießen nicht länger als 10 Sekunden für das Zielen und Schießen aufzuwenden.
    Natürlich zähle ich dabei nicht bis 10, man merkt aber, dass nach dieser Zeit die Luft anfängt, knapp zu werden.
    Absetzen und neu anfangen ist dann dann besser, als den Schuss mit Gewalt herauszubringen.
    Hab aber bis jetzt noch nicht hundertprozentig das Richtige gefunden, ich suche immer noch nach dem Optimalen.
    Ich denke, jeder muss für sich das Richtige herausfinden, wobei man natürlich Ratschläge und Tips von anderen mit seinen eigenen Erfahrungen kombinieren sollte.
    Probieren sollte dann jeder für sich, wie er am Besten zurecht kommt.

    Diabolino

    Meine PlumBum-Wummen:
    Anschütz 2020, Anschütz 2002, LGU, HW35, Haenel 310 im K98-Schaft

  • Zitat

    Original von airman
    Finde ich auch, daß diejenigen, die gut schießen, mal "aus dem Nähkästchen plaudern" sollten - Anfänger brauchen Anleitung und Fortgeschrittene können auch immer noch was dazu lernen. Wer wissen möchte, wie man Wettbewerbe gewinnt, muß die Gewinner fragen. ;)

    Hallo ihr Profis,

    ihr habt vergessen, welche Probleme ein Anfänger hat. ;)

    Ich bin einer! Der "Anfänger" sucht das Problem beim Gewehr oder dem ZF. Er benötigt unendlich viel Zeit, um sich von der (maschinellen) Technik zu lösen....ausser er hat einen Lehrer, der ihm hilft gegen diesen Urinstinkt, den "Fehler" in der Technik zu suchen, anzukämpfen.

    Ich habe zum Glück einen sehr guten Lehrer gefunden.

    Dieser Beitrag hier ist ungeheuer wichtig....für den, der ihn versteht. Es ist das wirkliche Geheimnis und verdient höchste Beachtung!

    Hier geht es um die Mystik, vor dem Schuß zu WISSEN, daß man trifft....oder darauf zu verzichten zu "knipsen".

    Es ist DER Hinweis, seinen ganz persönlichen Weg vom Wunsch zu Treffen ... zum Wissen zu Treffen einzuleiten.


    Denk ich mal so......
    Musashi

  • Hallo Musashi,

    wie es Anderen geht, weiß ich zwar nicht so genau, für mich kann ich aber sagen: Ich weiß sehr wohl, wie es einem Anfänger geht! Bin in gewisser Weise selber einer und werde es lebenslang bleiben.

    Mein Beitrag sollte als Anregung verstanden werden, die Aufmerksamkeit nicht nur auf das rein Technische zu lenken. Daß die Probleme damit (mindestens ;-)) ein eigenes Feld sind, ist klar. Daß der Bereich funktioniert, setze ich voraus. Alle Aspekte der erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme kann man ohnehin nicht in so einen Beitrag schreiben.

  • Hallo Airman,

    trotz Augenzwinkern habe ich gestern scheinbar nicht den richtigen Ton getroffen. Ich möchte ganz sicher niemandem – und schon gar nicht dir – unterstellen, dass ihr euch nicht in einen Anfänger hineinversetzen könnt. Ich weiß, wie sehr ihr euch um die Neuen, die Anfänger kümmert und spüre selbst die unglaubliche Hilfsbereitschaft und das Einfühlungsvermögen. :huldige:

    Das Thema hier berührt einen Aspekt, der in diesem Forum seltener behandelt wird als die Hardware und um dessen Verständnis und Umsetzung ich mich ganz aktuell bemühe.

    Leider kann ich morgen nicht nach Rurup kommen :cry:.

    Musashi

  • Zitat

    Original von Diabolino
    I
    Dabei versuche ich aber trotzdem, vor dem Schuss auszuatmen, dann zielen und schießen.
    Diabolino

    Mache ich etwas falsch? Ich atme nicht aus, sondern ein, bevor ich den Schuss abgebe. Ansonsten verkürzt sich die Zeit, in der ich vernünftig zielen kann, um die Hälfte. Das gilt natürlich nur für mich. Wo ist der Unterschied, ob ich vor dem Luftanhalten aus-oder einatme? Was bringt das Ausatmen für Vorteile? Konnte bei mir nur Nachteile entdecken.

  • Zitat

    Original von carfanatic

    Mache ich etwas falsch? Ich atme nicht aus, sondern ein, bevor ich den Schuss abgebe. Ansonsten verkürzt sich die Zeit, in der ich vernünftig zielen kann, um die Hälfte. Das gilt natürlich nur für mich. Wo ist der Unterschied, ob ich vor dem Luftanhalten aus-oder einatme? Was bringt das Ausatmen für Vorteile? Konnte bei mir nur Nachteile entdecken.

    Ich vermute das Einatmen verschafft dir so den Sauerstoff den du zur Konzentration und Ruhe benötigst. Wer vorher Atemzüge durchführt sammelt vorher und hat Vorrat.
    ich atme deshalb gerne bei der Schußabgabe aus, weil für mich das wie eine Art fallenlassen, entspannen, zum Stillstand kommen ist.

  • Carfanatic


    wenn du beim Zielen die Luft anhälst,spannst du die dafür benötigten Muskeln an und verbrauchst dafür einiges an Kraft, eventuell fängst du auch noch an zu zittern.
    Wenn du bei Zielen ausatmest, kannst du die ganze Kraft in den Schuss legen und brauchst dich auch nicht noch auf die eingeatmete Luft zu konzentrieren.
    Versuchs mal, ist natürlich trainingssache, vielleicht kommst du ja klar damit.

    Diabolino

    Meine PlumBum-Wummen:
    Anschütz 2020, Anschütz 2002, LGU, HW35, Haenel 310 im K98-Schaft

  • durch hyperventilieren braucht man zwar danach länger nicht atmen aber wenn man es übertreibt wird einem schwindlich und wenn man steht fällt man um.

    mein vater nimmt auch immer die "luft ausatmen methode"
    beim 9 mm pistolenschießen stehend