Möglich oder Presseschmuddelei?

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 3.649 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Januar 2015 um 07:47) ist von Detonex.

  • Um nochmal auf das Anfangsposting zurückzukommen...
    Wisst ihr genau über was ihr schimpft. Die Deaktivierungsbestimmungen
    in Frankreich haben mit unseren nichts gemein. gerade vor wenigen
    Wochen kam eine Sendung im TV (hab vergessen wo), in der gerade
    diese Problematik angesprochen wurde. Neben viel Quatsch konnte man
    doch heraushören dass mit etwas krimineller Energie es wohl kein Problem
    ist, eine Dekowaffe wieder funktionfähig zu machen. Besonders in Verbindung
    mit dem kleinen Ersatzteilgrenzverkehr. Hat das wer gesehen und kennt jemand
    die genauen Bestimmungen für Frankreich und Belgien?

    Gruß Klaus

  • Mal abgesehen davon was geht oder was nicht. Als jemand der Metall beruflich/professionell verarbeitet hat man sich über soetwas schnell seine Gedanken gemacht. Gehen tut viel, auch die SSW auf "scharf" umbauen. Das beweisen nicht zuletzt die verschiedenen beschlagnahmten Stücke beim BKA.

    Interessant, vielleicht auch bedenklich, finde ich das vor ein paar Tagen noch davon die Rede war das die Waffen, die von den Terroristen eingesetzt wurden, aus Belgien beschafft wurden. Diese würden vom Schwarzmarkt stammen, die Herkunft wären ehem. Osteuropäische Krisengebiete. Kann ich mir gut vorstellen.

    Jetzt heißt es auf einmal, es wären zurückgebaute Dekowaffen. Komisch, die Beseitigung von Deko- und Salutwaffen in Europa stand letztes Jahr noch auf der Agenda von Frau Malmström. Scheint irgendwie in Vergessenheit geraten zu sein. http://www.all4shooters.com/de/Inhalte/Kul…rung-in-Europa/

    Ich bin ja eigentlich nicht so der Verschwörungstheoretiker, aber die Geschichte hat so ein G'schmäckle. Scheint so als wollte man jetzt Argumente schaffen wo vorher keine waren.

  • @ Pellet:

    Den Bericht glaube ich auch gesehen zu haben; Kam dabei nicht auch ein Lobbyist der französischen Waffenfreunde in einem Interview vor? Ich glaube mich zu erinnern, daß die während der "Reportage" auch in einer Waffenmesse waren und reaktivierte Dekowaffen angeboten bekamen. Ich glaube mich aber auch zu erinnern, daß die Macher eine Schußabgabe mit den besagten Waffen im Beitrag schuldig blieben; Ich persönlich würde einer reaktivierten Dekowaffe aus dunklen Quellen so weit trauen, wie ich ein Klavier schmeißen kann.

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Unter dem Foto steht auch, dass es sich bei der im Bericht beschriebenen nicht um die auf dem Bild zu sehende handelt.

    Gruß Klaus

    Bei der Gelegenheit muss ich mal loswerden, dass ich es unmöglich finde, dass zu Presseberichten Presse oder Beispielbilder herangezogen
    werden dürfen, die nichts mit dem Bericht zu tun haben. Auch wenn es klar ist, dass das Foto nicht unmittelbar mit dem Beschriebenen zu
    tun hat, so wird damit größtmöglich manipuliert und assoziiert. Wenn man weiß wie Mensch funktioniert und dass über den Sehsinn und das
    schon erlebte/gesehene Bilder im Kopf gemacht werden, find ich das schlimmer wie manch geschriebenes.

    Einmal editiert, zuletzt von Pellet (24. Januar 2015 um 17:52)

  • Ja Klaus,
    das wurde aber ergänzt... das stand am Anfang nicht da!

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Seit Mitte 2013 gilt in Belgien:
    In Belgien ist definitiv Schluss mit dem freien Verkauf von Schusswaffen. Auch historische, folkloristische und Deko-Waffen werden genehmigungspflichtig. Das steht in einem Maßnahmenplan,den die Föderalregierung verabschiedet hat,um effizienter gegen den illegalen Handel mit Waffen vorzugehen.
    Zwei Monate nach den tragischen Ereignissen in Lüttich, wo Nordine Amrani, ein Wiederholungstäter, fünf unschuldige Menschen erschoss, haben Justizministerin Annemie Turtelboom (Open VLD) und InnenministerinJoëlle Milquet (CDH) ein Maßnahmenpaket geschnürt, um effizienter gegenden illegalen Waffenhandel vorzugehen. Zudem soll dafür gesorgt werden, dass Wiederholungstäter, die oft in solchen illegalen Kreisen verkehren, von den Behörden besser ins Visier genommen werden können.
    Das belgische Waffengesetz ist vergleichbar mit dem in den meisten Nachbarländern und EU-Staaten. In der Regel gilt das Prinzip, dass alle Feuerwaffen genehmigungspflichtig sind.
    Gleichzeitig aber erlaubt eine EU-Waffenrichtlinie den Mitgliedsstaaten eine Ausnahme für historische Waffen. Was darunter zu verstehen ist, kann jedes Land für sich entscheiden.
    Traditionsgemäß sind damit Waffen gemeint, die noch mit Schwarzpulver geladen werden und daher für Kriminelle uninteressant sind. Es handelt sich meist um teure Sammlerstücke.
    Nun aber untersagt Belgien den freien Verkauf nicht nur für solche alten Waffen, sondern auch für eine lange Liste von rund 300 Faustfeuerwaffen, die nicht mehr ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung entsprechen: historische, folkloristische und Deko-Waffen, für die keine Lizenz erforderlich ist, weil für sie keine Munition mehr produziert wird.

    Im Laufe der Zeit hatte sich herausgestellt, dass es sehr wohl noch möglich ist, Munition für eine Vielzahl solcher Waffen zu finden - sei es, weil ihre Produktion wieder aufgenommen wurde, sei es, weil noch ein größerer Lagerbestand vorhanden ist.
    Da diese Liste viel Verwirrung und Missbrauch verursacht, sah sich die Regierung gezwungen, für Klarheit in der Unterscheidung zwischen dem legalen und dem illegalen Markt zu sorgen.

    "Wir haben in Belgien bereits ein strenges Waffengesetz", sagt Turtelboom. "Aber diese Liste mit historischen Waffen, die frei im Handel erhältlich sind, wird jetzt gestrichen"
    Dies bedeutet nichts anderes, als dass es in Belgien fortan keinen freien Waffenverkauf mehr geben wird. Alle Schusswaffen, auch historische, folkloristische und dekorative, sind demnach genehmigungspflichtig.

    Die im "Spiegel"-Bericht genannten Waffen, wenn sie denn wirklich aus Belgien stammen, müssen also dort illegal erworben worden sein. Wenn denn nun ein mutmaßlicher Straftäter ohnehin in Belgien auch Deko-Waffen nur illegal erwerben kann, weshalb sollte er sich dann die Mühe machen, Deko-Waffen umzubauen, wenn er mit gleichem Risiko, dort "scharfe" Waffen illegal erwerben kann.

  • Zu der Deko AK. Ich kenn die belgischen Auflagen zum Umbau nicht, aber es ist unmöglich ne hier umgebaute wieder flott zu machen, es ist zuviel kaputt.


    Das ist prinzipiell nicht unmöglich. In der Visier oder DWJ gab es vor einigen Jahren mal Bericht einer Firma, sie völlig legal alte und u brauchbar gemachte Tommy Guns reaktiviert und als normale Selbstlader umgebaut hat. Diese waren so legal, dass diese dann in Deutschland auf normalen Wege erhältlich waren, bzw. noch aind.
    Aber der Aufwand ist erheblich und Bedarf einen professionellen Maschinenpark. Es war auch bebildert, wie abgeschliffene Verschlüsse aufgeschweißt und wieder auf genaues Maß gebracht wurden.

    Zur Klarstellung:
    Der Gesetzgeber verrlangt im WaffG eine Unbrauchbarmachung der waffenwesentlichen Teile, die mit haushaltsüblichen Werkzeug nicht wieder rückgängig zu machen ist. Das bedeutet Hammer, Feile, Säge usw., jedoch nicht Drehbank, Schweißgerät usw. Ein guter Metaller wird mit dem richtigen Werkzeug und Aufwand jede Waffe reaktivieren können. Aber er könnte genausogut auch eine komplette Schusswaffe bauen. Das ist dann kein Unterschied mehr. Ein jeder der mit einer Drehbank umgehen kann, wird das können. Dazu braucht er keine Dekowaffe und dieses ungesetzliche Tun ist auch nicht zu verhindern. Genauso wie Banküberfälle und Mord.
    Daher bedeutet dieser Umstand auch nichts und verrhindert allenfalls Garagenbastelein von Hobbywerkern.

  • Die Deaktivierungsbestimmungen in Frankreich haben mit unseren nichts gemein. gerade vor wenigen Wochen kam eine Sendung im TV (hab vergessen wo), in der gerade diese Problematik angesprochen wurde.

    Hier haben wir das diskutiert.

    Bei einer französischen Deko AK bewegt sich gar nichts mehr. Nicht mal die Visierverstellung. Genau eine Behörde darf diese Veränderungen vornehmen.
    Nicht umsonst bietet ZIP für 5 Teuros das kürzen der Magazinlippen (Ja ! Am Magazin.) für Frankreich Dekos an. link

  • Ich kann das Gefasel einiger, "sachkundiger" Journalisten nicht mehr lesen oder hören. Sie verbreiten oder suggerieren, dass es im Prinzip jedem Heimwerker möglich ist, eine (vorschriftsmäßig) deaktivierte Waffe, mit einfachen Mittel wieder zu einer voll funktionstüchtigen, "scharfen" Waffe zu reaktivieren. Ähnliches wird ja auch oft von SSW´s behauptet, weil man dem Bürger glauben machen will, eine SSW völlig problemlos in eine "scharfe" Waffe umzubauen. Es leuchtet ja auch dem durchschnittlichen Bundesbürger ohne Weiteres ein, dass jeder, der diese illegalen Umbauten an einer Waffe vornimmt, über einen Maschinenpark wie Walther, HK, Rheinmetall, Sauer, SIG,etc. verfügt. Außerdem hat, wenn man den Berichten dieser "Experten" Glauben schenkt, jeder Heimwerker auch fundierte Kenntnisse in Metall-Ver-und Bearbeitung. Normalglühen, Härten, Anlassen... kennt jeder, der angesprochenen Heimwerker ebenso gut, wie den Umgang mit den benötigten Werkzeug-Maschinen.
    Es ist schade, dass man nicht - natürlich mit behördlicher Genehmigung und unter behördlicher Aufsicht - diesen Journalisten vorführen kann, wie sich eine reaktivierte Waffe oder umgebaute SSW bei der Verwendung von "scharfer" Munition verhält. Würde man wirklich nach den "Visionen" einiger Journalisten, eine Waffe - sei es eine reaktivierte Waffe oder eine umgebaute SSW - unter sicheren Bedingungen (Bunker, wegen der Splitterwirkung) abfeuern, würde diesen Herren, nach diesem "Erlebnis" eine derartige Berichtserstattung zeitlebens vergehen...

  • Es ist schade, dass man nicht - natürlich mit behördlicher Genehmigung und unter behördlicher Aufsicht - diesen Journalisten vorführen kann, wie sich eine reaktivierte Waffe oder umgebaute SSW bei der Verwendung von "scharfer" Munition verhält. Würde man wirklich nach den "Visionen" einiger Journalisten, eine Waffe - sei es eine reaktivierte Waffe oder eine umgebaute SSW - unter sicheren Bedingungen (Bunker, wegen der Splitterwirkung) abfeuern, würde diesen Herren, nach diesem "Erlebnis" eine derartige Berichtserstattung zeitlebens vergehen...


    Das werden wir wohl nicht erleben, da dies ja das "gesunde" Angstempfinden des Volkes erschüttern und schlimmstenfalls zum Nachdenken anregen könnte. So eine Offenlegung könnte nur von privater Hand gemacht werden, was wiederum nicht die Glaubhaftigkeit beim "hintergundunwissenden" Volk erführe.

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • So um mal von einer anderen Ecke das ganze aufzurollen. Man sieht ja mitlerweile überall sendungen wo Autowracks wieder aufgearbeitet werden und zu Neuwagen Glanz kommen. Das ist auch bei Schußwaffen möglich aber wie schon manche beschrieben haben aufwendig und Teuer. Für einen Terrorkämpfer dürfte es einfacher sein über Schwarzmarkt eine Waffe zukaufen als eine wieder zu beleben. Überleg jeder für sich selber ob er die Ausrüstung und das notwendige Fachwissen hat (sowie die Fingerfertigkeit es umzusetzen) um so eine Aufgabe zu bewerkstelligen. Und dann sollte man bedenken das bei einem Fehler es nicht Peng sondern Kabum macht.

    Ist ja nicht so als ob eine A-Team bastelei durch anwendung des McGyver-Gens wäre.

  • Der einfachste Weg, eine auf Deko umgebaute AK 47 wieder schußfähig zu machen, ist simpel und schnell:

    man nehme die Deko-AK von der Wand und werfe sie in eine Mülltonne. Dann gehe man zum freundlichen Schwarzmarkthändler, lege eine größere Summe hin und kaufe sich dort eine AK 47 aus Armee-Bestand (meist noch osteuropäischer Herkunft). Mit den nötigen Vorkenntnissen (z.B. WER derartige Kontakte zum Schwarzmarkt hat) geht das ganz schnell.

    Will sagen: wenn so ein Ding nach deutschen Richtlinien deaktiviert ist, ist es einfacher und billiger, das Teil ganz zu ersetzen als den Haufen Altmetall wieder zusammenzuflicken. Zu dumm nur, daß außer den Sammlern und professionellen Umbauern sowie den Herren vom BKA, scheinbar niemand hierzulande darüber bescheid weiß - und am wenigsten offenbar die Revolverpresse. :whistling:

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Wer so blöd und verblendet ist, sich in die Luft zu sprengen, oder in das Feuer einer Spezialeinheit zu laufen,
    um den Märtyrertod zu strerben, der bekommt es auch nicht hin, aus einem Haufen Dekostahlschrott wieder eine Waffe zu machen.

    Nicht mal unser hier ausgebildeter Mechatroniker ("Düsseldorfer Zelle") war schlau genug, eine zündungsfähige Bombe zu bauen.
    (zum Glück!....Dank an unser mangelhaftes Bildungssystem!...) ;^)

    Ist doch alles Blödsinn. Wer eine scharfe Waffe haben will und genug kriminelle Energie hat, der besorgt sie sich im Osten,
    oder vor Ort.

    ...man kommt hier ja nicht mal an Munition, da nützt auch der schönste Deko "rebuild" nix, wenn nix "Peng" macht.

    Alles nur Auflagenporno seitens der Presse.

  • Ich vermute mal das GEZ-Gelder der Presse das Überleben sichern.

    Nette Vermutung aber aus dem GEZ werden nur die Mitarbeiter Gehälter bezahlt zb von Kottschalk und Co in Werben das.


    Dann das Argument von Gsmith (hut zieh das ich nicht dran gedacht habe) mit der Munition zeigt doch das Neuware benötigt wird.

    Ich warte auf den Galileo (oder von einem anderem Magazin) Bericht Schweres MG aus Luftgewehr gebaut! (Ich meine das ernst, so bescheuert wie die mittlerweile berichten müßte das demnächste kommen.)

    Einmal editiert, zuletzt von Jhary (25. Januar 2015 um 06:47)

  • Jhary

    Ich warte auf den Galileo (oder von einem anderem Magazin) Bericht Schweres MG aus Luftgewehr gebaut! (Ich meine das ernst, so bescheuert wie die mittlerweile berichten müßte das demnächste kommen.)

    ....jetzt bringe "die" nicht auf "dumme Gedanken" ich sehe schon die (äußerst werbewirksame...) Schlagzeile in einer bekannten Boulevardzeitung und habe dabei die Befürchtung, dass ein Großteil unserer Mitbürger das Wort für Wort glaubt (es ist ja gedruckt, also trifft das zu...).

    In besagter Zeitung habe ich vor einigen Jahren mal gelesen, dass eine Straftat mit einer Schrotflinte im Kaliber 12 (120mm, Anmerkung der Redaktion) begangen worden wäre.
    Ich bin selber Jäger und stelle mir gerade vor, wie ich mit einem "Geschütz" auf Hasen oder Enten gehe. :laugh:
    Selbst wenn man wohlwollend unterstellt, dass die "120mm" ein Druckfehler waren und man 12mm gemeint hätte, wäre das sachlich falsch.

    Es hat Zeiten gegeben, da haben Redakteure ihren beruflichen Ehrgeiz, ihre Berufsehre darin gesehen, gewissenhaft zu recherchieren, wenn nötig Fachleute zu befragen und erst dann einen Bericht zu erstellen.
    Das sind heute leider seltene Ausnahmen. Völlig egal, welcher Schwachsinn verbreitet wird, Hauptsache man hat eine reißerische Schlagzeile, die dem potentiellen Käufer dieser "Druckerzeugnisse" sofort in´s Auge sticht und freut sich auf das Klingeln der Ladenkasse... Traurig aber wahr.