Nachdem ich bei Revolver oder Pistole die Nußbaumgriffe nicht öle sondern wachse, was mit der Tatsache zu tun hat nicht auf das langsame Trocknen beim Ölen warten zu müssen, habe ich heute das Wachsen mal bei einem Gewehrschaft ausprobiert.
Da der sehr helle Schaft aus Splintholz natürlich nicht den Nußbaumton hervorbringen kann mußte durch Beizen nachgeholfen werden.
Das ist mit reiner Nußbaumbeize nicht möglich. Um den leicht rötlich braunen Ton von dunklerem Nußbaumholz zu erreichen habe ich eine Mischung aus Nußbaumbeize und Mahagoni zusammengerührt. Zum Einsatz kam die Wasserbeize von Aqua Clou die sich nach meiner Erfahrung sehr gleichmäßig auftragen läßt.
Nach dem Ausprobieren ergab sich folgende Mischung:
100 ml 2527 Nussbaum
4 ml 2592 Mahagoni
Aufgetragen wurde die Beize mit einem kleinen Schwamm.
Derartige Mischungen stelle ich immer etwas heller. Man kann da lieber zwei oder dreimal nachbeizen um den gewünschten Ton zu erreichen, als zu dunkel anzumischen um dann nach dem Auftragen erkennen zu müssen das die Beize zu dunkel ist und die Maserung zusuppt.
Hier reichte ein zweimaliges Auftragen.
Nach dem Trocknen wurde der farblose Antikwachs mit kreisenden Bewegungen unter etwas Druck mit einem Baumwolllappen auf´s Holz aufgetragen.
Durch die kreisenden Bewegungen setzt sich der Wachs in die feinen, noch offenen Poren des Holzes.
Der einfache preisgünstige Wachs von Clou reicht für den Zweck vollkommen aus. Es gibt besseren, der aber zwei bis dreimal soviel kostet und den ich nur bei Möbelantiquitäten einsetze.
Nach einer Trocknungszeit von drei Stunden wurde zum Schluß der Schaft mit sehr groben Leinen ausgiebig poliert. Das grobe Leinen nimmt von Stellen wo der Wachs zu dick aufgetragen wurde diesen etwas weg, glättet also die Oberfläche.
Wie von mir gewünscht ergab sich eine samtmatte, glänzende Oberfläche - und das Gewehr konnte sofort wieder benutzt werden.
Die Bilder: