Warst du bei der Bundeswehr/NVA bzw. bei einer anderen Armee?

Es gibt 1.799 Antworten in diesem Thema, welches 280.348 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2022 um 22:52) ist von Paramags.

  • Wohin Revanchismus führt, wissen wir.

    'The best Generation ever' hat Murks gebaut, genauso wie jeder andere auch.

    Belassen wir's dabei und fertig.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Wenn man angegriffen wird,verteidigt man sich mit allen Mitteln,klar.Aber ich will nie jemanden angreifen müssen,nur weil's irgendwelche Politiker es wollen.....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Ich will auch keinen angreifen, wenn's mal nicht befohlen wird.

    Mir ging es erstmal darum, daß man dort vielleicht Dinge lernen

    kann, die eventuell mal ganz nützlich sein könnten.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Wenn man angegriffen wird,verteidigt man sich mit allen Mitteln,klar.Aber ich will nie jemanden angreifen müssen,nur weil's irgendwelche Politiker es wollen.....

    Wenn du deswegen verweigert hast, dann ist es doch okay. Es sind ja auch schon Soldaten bei der Wache erschossen worden, ist also auch in Friedenszeiten nicht ganz ungefährlich.
    Ich war in den Neunzigern beim Bund und da war ja alles relativ entspannt und mit einem Kriegseinsatz eher nicht zu rechnen. Aus unserer Kaserne haben aber auch noch 8-10 Mann nachträglich verweigert, weil sie mit dem Gebrülle und Streß nicht klargekommen sind, welches dort herrschte.

  • also das mann soldaten anbrüllt , wenn man vor ihnen steht als vorgesetzter . hängt unter andrem damit das der letzte depp in der letzten reihe alles mitbekommen soll...

    da hab ich damals auch etwas gebraucht, das das nicht persönlich gemeint ist oder der schreihals schlechte laune hat
    ich weiß nicht wo das beim bund der stress sein soll.. klar nachts um 1 geweckt werden mit sirene und ab uin den bunker bei stromausfall ist nervig , aber empfunden haben wir das eher als ausgefüllten tag
    und nicht als stress im schädigenden sinne

    ist halt kein bürojob gott sei dank war man jung und deshalb konnte man flexibler sich auf sowas einstellen
    gruß edwin

    INVICTUS

  • @edwin2

    Diese nachträglichen Verweigerungen gabs nun mal bei uns, das ist fakt.
    Am ersten Tag, da war ich noch in Zivil, habe ich mich an die Wand im Flur gelehnt, als mich der Schrei eines Dienstgrades aus meinem Halbschlaf riß: "Die Wand steht auch von alleine!!!".
    Spätestens jetzt wußte ich wo ich war. 8)
    Ein paar Stunden später wollte ich einen Feldwebel etwas fragen und trat doch etwas zu nahe an ihn heran: "Drei Schritt Abstand!!!" brüllte der mich an. Und das am ersten Tag.
    Klar das da einige wieder die Bahn gezogen haben. Das Ganze ging dann auch die ganze Grundi mehr oder weniger so weiter.
    Früh beim Antreten ist einer ohnmächtig geworden, fiel nach vorne mit dem Kopf an die gegenüberliegende Wand und blieb dann regungslos auf dem Boden liegen. Da brüllte ihn der StUffz an: "Treten Sie wieder ein, Mensch!!!" Erst als der wirklich nicht mehr aufstand wurden die Sannis geholt.


  • Haha, dass mit der Wand hat der Nebenmann auch erlebt, direkt am ersten Tag in den ersten Minuten auf dem Flur des Zuges :D

    Aber sorry, wer wegen dem Geschrei und anderen beim Militär weltweit völlig normalen Verhaltensweisen dann nachträglich verweigert, der ist in meinen Augen nun echt eine Mimose !

    Wenn man aus Gewissensgründen verweigert, ist das eine andere Nummer, die man - wie ich finde - auch akzeptieren kann und sollte.

    Aber dann den Verweigerer machen, weil man es nicht schafft, sich 12-18 Monate zusammen zu reißen (je nachdem wie lange der Wehrdienst damals dauerte), dass ist schon - na ja ... etwas armselig !

    Ich finde es aus heutiger Sicht sogar wichtig, wenn junge Menschen - die meisten das EINZIGE MAL im Leben - von jemand Fremden gesagt bekommen, wie man sich zu verhalten hat und was man tun und was mal bleiben lassen sollte ...

    Leider ist das ja seit Jahren nicht mehr möglich, seitdem der Grundwehrdienst und damit eben auch der (durchaus wichtige und nun fehlende) Zivildienst, eingestellt wurde.

  • der feldwebel kann nicht vor hundert soldaten stehen und jedem im einzelgespräch den tagesbefehl durch geben..... das geht einfach nicht...

    und einfach die biege machen, weil der ton nicht gefällt, das ging gar nicht beim wehrdient. meiner war 18 monate noch......

    kann mann doch nicht einfach gehen, fahnenflucht oder was ?hatte ich einen freund, der kam nach dem wochende nicht in die kaserne zurück. dann feldjäger nach hause geschickt bekommen. nicht gefunden,,, zu diesem zeitpunkt hatte er längst die dänische grenze hinter sich und war geflohen......

    5 jahre später ist er unaufällig nach deutschland eingereist ...dachte er .. zack in harrislee festgommen wegen fahnenflucht...
    blöder gings nicht... immerhin war kein krieg und so wurde er nicht sofort erschossen...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • und einfach die biege machen, weil der ton nicht gefällt, das ging gar nicht beim wehrdient.

    Dieses System von Anbrüllen, den eigenen Willen brechen, physisch und psychisch, das ist ja nun schon uralt und in allen Armeen der Welt üblich. Das kann nicht jeder ab, ganz besonders in der heutigen, weichgespülten Zeit, aber das gab es eben auch schon früher und ich erinnere mich an einige dieser Fälle. Gut ausgegangen sind sie alle nicht.
    Hat man sich aber darauf eingelassen und es akzeptiert, gab es auch Gewinn. Zumindest in meinem Beispiel. Das Gemeinschaftsgefühl war komplett da und jeder neben dir war dein Bruder und jeder passte auf den A... des anderen auf, in jeder Situation. Darauf lief das alles hinaus und oft hat es geklappt.
    Egal ob nur Kaserne, im Privaten oder Normaldienst, ganz besonders aber, wenn es wirklich haarig wurde. Damals KFOR und noch später noch andere Dinge. Eine Truppe funktioniert nur, wenn der Zusammenhalt da ist. Der Drill dient dazu.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • kann mann doch nicht einfach gehen, fahnenflucht oder was ?

    Fahnenflucht nicht, aber du konntest in den 90ern einen Zivildienstantrag stellen, wenn du schon beim Bund warst. Die Kameraden sind dann noch paar Wochen im Sportanzug rumgelaufen und durften dann irgendwann gehen und ihren Zivildienst machen.

  • Wir hatten einen solchen Fall in der AGA im Zug.
    War eigentlich ein netter Kerl.
    Metaltyp, Haare bis über die Schulter.
    Aber auch eher schüchtern.
    Nach ein paar Tagen war er beim Friseur im Dorf (Rennerod in Westerwald), Haare auf diensttaugliche Länge bringen und am nächsten Morgen lief unser Gruppenführer schäumend über den Flur und brüllte seinen Namen. Unerlaubt abwesend...
    Seine Stubenkameraden haben von dem "Fahnenflüchtling" dann zum Andenken ein Foto mit einem Teelicht auf dem Tisch aufgestellt.
    War nicht gerade förderlich für den Blutdruck unseres Gruppenführers...
    Der ging erst nach der Feuerbestattung des Fotos etwas runter.
    Als ich Sonntags Abends in die Kaserne kam, saß er im UvD-Zimmer.
    War wohl freiwillig zurückgekommen und musste Strafdienst als GvD schieben.
    Dann kam heraus, dass er noch seinen Zivildienstantrag offen hatte.
    Als wir dann Waffenhandhabung auf dem Kasernengelände geübt haben und er an der Reihe war, sagte er zum StUffz: "Herr Stabsunteroffizier, ich werde nicht schiessen oder die Waffe in die Hand nehmen!"
    Der StUffz guckte, als würde er gleich platzen und wir waren gespannt, was da gleich passiert. Aber unser Kollege erklärte dann die Sache mit der Verweigerung und dass er mit dem Kompaniechef ein Abmachung getroffen hatte, alles ausser dem Waffenteil mitzumachen, bis der Antrag entschieden sei. Ein paar Tage später war er dann raus.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • ja . wenn man wegbleibt, war das ein paar tage lang nur unerlaubtes fehlen von der truppe . irgendwann ging das richtung fahnenflucht...ein paar tage wetgbleiben konnte man anscheinend irgendwie noch begründen...

    gruß

    INVICTUS

  • „Seine Stubenkameraden haben von dem "Fahnenflüchtling" dann zum Andenken ein Foto mit einem Teelicht auf dem Tisch aufgestellt.“


    In damaligen Zeiten eine echt krasse Nummer :D:thumbup:

  • Bei uns wurde damals in der Grundausbildung auch einer gesucht und "angeschleppt". Der tauchte am 2. oder 3. Tag auf. Recht junger dürrer Typ mit Dreadlocks und komplett tätowiert.
    Am nächsten Tag hatte er Glatze :D

    Hat sich aber dann echt gut gemacht! Allerdings war bei 2-3 Leuten der Wehrdienst vorbei als die Blutproben aus dem Labor kamen :whistling:

    Ich war leider nicht besonders sportlich. Das war beim Bund nicht gerade von Vorteil :rolleyes:
    Aber da ich mit 24 Jahren in der Grundausbildung schon ein alter Sack war, kam ich ganz gut klar.
    Gerade die älteren Soldaten haben mich nach der Grundausbildung gut behandelt. Hatte einen Schreibtischjob und die konnten sich immer darauf verlassen dass ich alles ordentlich erledige und auch darüber hinaus gerne geholfen habe.

    Ein Erlebnis werde ich wohl nie vergessen. Es war mal wieder Flure putzen etc. angesagt. Mein Büro war das Vorzimmer zum Büro "meines" Hauptfeldwebels. Ich hatte Aufgaben bekommen und war dabei diese direkt am PC zu erledigen. Dann springt die Tür zum Flur auf und rein stürmt einer dieser Uffze die wohl jeder kennt der mal beim Bund war. Um die 20 Jahre jung, riesen Fresse am Hals und Spaß daran zu erniedrigen statt zu befehlen. Der pfeift mich aufs übelste direkt zusammen warum ich faul am PC sitze usw.....bis wiederum die Tür hinter mir auffliegt und der Hauptfeldwebel raus "springt" ..... meine Güte, vielleicht bin ich deshalb halb taub ?(:D
    Da war Armageddon angesagt. Ich glaube das hat man in der ganzen Kompanie gehört. Mich wundert dass der Uffz sich nicht eingenässt hat.
    Merke: als Uffz brüllt man weder im Büro eines Hauptfeldwebels rum, noch pfeift man den "Vorzimmersoldaten" an ^^
    Zum Schluss fiel dann der Satz "Mein Soldat ist von allen niedrigen Arbeiten befreit! Und jetzt schnappen Sie sich Putzzeug und wischen den Flur! 8o

    Da ich auch noch der Fahrer unseres Hauptmanns war und der Spieß mich mit großem Respekt behandelt hat, konnte ich mich nicht beschweren.

    Trotzdem war ich froh wieder weg zu sein. Ich habe zwar die Uniform mit stolz getragen, aber keiner von denen konnte mich überreden noch ein paar Monate oder Jahre dran zu hängen. Ein Großteil der Soldaten wurde ins Ausland geschickt und mein Plan war es wieder ins Berufsleben zurück zu gehen. Dazu kamen noch ein paar private Gründe.

    Ich habe in der Zeit dort viele verschiedene Soldaten erlebt. Große Fresse-nichts dahinter, super strenge aber gerechte , absolute Mustersoldaten, Leute die nur da waren um Kohle für ihre Frau und Kinder zu scheffeln da sie zivil nichts gelernt hatten usw.

    War rückblickend eine interessante Zeit. Ich bin auch der Meinung dass diese Erfahrung vielen heute fehlt. Einigen würde es tatsächlich gut tun.

  • NVA - DDR Zeit
    Wenn es dann mal wieder Urlaub gab... wollte man ja irgendwie schnell nach Hause..
    Der Zug aus der Garnisonsstadt zum nächsten Hauptbahnhof war eigentlich immer überfüllt. Und es kostete rare Zeit um zum nächsten Hauptbahnhof zu kommen...
    Was tun? Nun gab es am Standort (gemessen am Standart sonstiger Ortschaften) doch exorbitant viele Taxi Unternehmer. Aber eben immer noch viel zu wenig hunderte von Reisewilligen zu befördern.

    Gleich zu Beginn meiner Dienstzeit haben wir aber doch einmal einen Taxifahrer (mit Barkas) ergattert.
    Mit dem Taxi bis zum nächste Hauptbahnhof waren es gut 50 km. Mit sechs Fahrgästen problemlos auch zahlbar.
    Auf der ersten Fahrt schwärmte er schon von den Rolling Stones, Led Zepplin etc.
    In der DDR gab es zwar scho mitte der 80ziger die eine oder andere Schallplatte von Amiga der genannten Bands. Aber kaum zu bekommen und gehandelt wie Goldstaub.
    Aber nun hatte wir auf unserem Zimmer einen Kameraden der einen Onkel im Diplomatischen Dienst hatte. Für halbjährlich (so ungefähr) eine Schallplatte aus dem NSW war das Taxis für uns exclusiv jedes WE gebucht; wurde nur abgesagt wenn es nicht benötigt wurde.
    Mit extra Trinkgeld wäre da nicht zu machen gewesen. Die Taxifahrer hatten die Taschen so voll, wussten nur nicht wofür sie es ausgeben sollten; was es für DDR Mark zu kaufen gab hatten sie schon alles.

    shooter45

  • ist mir im westen nicht anders gegengen mit ost lp. gabs nur in hamburg in der mönckebergstrasse und nur mal durch glück war in dem fach mal 2 -3 stück drin.....

    phudys karat city und andre eher unbekannte ....

    was ich damals ein stsarkes stück fand war die lp der blaue planet von karat. das war die einzige offiziele ost lp die im westen angeboten wurde legal

    was ich ich fies fand war, das wir die im westen 1 monat eher bekamen als die leute im osten...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Der Zug aus der Garnisonsstadt zum nächsten Hauptbahnhof war eigentlich immer überfüllt.

    Das stimmt. Ganz viele dieser Garnisonsstädte gab es nicht. Wo warst du denn genau?
    Ich war anfangs in Neubrandenburg, Fünfeichen. Und dann ging das ganze Karussell los.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.