Präzises Schießen mit Prellschlag

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 7.330 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. September 2003 um 21:50) ist von pigeon hunter.

  • Hi Axel,


    Zitat

    .
    Hm, da kann ich nicht so ganz zustimmen, da meiner Meinung nach ein Federkolbengewehr immer einen leichten Drang nach links, bzw. rechts bei der Schußabgabe hat.

    Hmm, darüber könnte man mal diskutieren.

    Ist es nicht so, dass der Kolben im Zylinder relativ exakt geführt wird (er muss ja gut abdichten) und somit die Links- oder Rechtsdrehung der Feder zu vernachlässigen ist?

    Kleinste Bewegungen nach rechts oder links könnte ich mir vorstellen, aber einen ganzen Schlenzer (also 1 oder mehr cm) aufgrund der Federdrehung?

    D☻del
    Meine Spieleseite mit vielen selbst ausgedachten Spielen: YogiSpiele
    Mein kostenloser Besucherzähler: YogiZähler

  • Dödel

    Du kannst ja mal nen einfachen Test machen :

    Federkolbengewehr auf eine Benchrestauflage legen, Waffe nicht festhalten, Abzug geradlinig nach hinten betätigen mit Hilfe einer Schnur z.B. und dann die Laufmündung bei der Schußauslösung beobachten. (Keine Angst, die Waffe springt nicht von der Benchrestauflage ;) ).

    Meine FWB 300S (obwohl der Prellschlag ja gedämpft ist) hüpft dabei nach rechts oben, und zwar schon ein ganzes Stück (zumindestens im ZF-Visierbild). Wenn ich sie im Anschlag schieße, springt sie auch immer nach oben rechts, so zumindestens mein Eindruck. Ich habe den Eindruck, daß auf 25m da locker 3-4 cm bei rauskommen, aber das ist nur der optische Eindruck durch das ZF. Das ein Großteil des Springens sicherlich passiert, nachdem das Diabolo den Lauf verlassen hat, ist klar. Dasselbe Phänomen habe ich auch mit meiner HW 97k (16 Joule WBK Version), allerdings weiss ich nicht mehr, ob sie nach rechts oder links springt ;) )

    Ich nehme mal an, das sich der Drehimpuls auf die gesamte Waffe auswirkt, da die Feder sich ja nicht drehen kann, dreht sich halt die Waffe. Ausserdem rechne mal aus, was 1 mm seitliche Verschiebung der Mündung auf 10m oder sogar auf 50m ausmacht, bei einer Lauflänge von 50 cm weicht das Geschoß nach einem Meter schon um 2 mm ab, bei 10m Zielentfernung wäre es 20mm, bei 25m 50mm und bei 50m sage und schreibe 100mm) (Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht verrechnet ;) )

    Das Problem ist auch nicht das seitliche Springen, wenn es immer gleich ist, wird die Visierung halt auf die Mitte des relativ kleinen Schußbildes eingestellt und schon passt es. Das Problem mit den Ausreissern liegt einfach darin begründet, das ich nicht in der Lage bin, die Waffe immer genau gleich zu halten mit demselben Druck auf den Schaft und demselben Druck meiner Wange an die Schaftbacke usw.
    Dies bedingt halt ein 'unterschiedliches' Springen der Waffe und dies bedingt dann natürlich eine andere Treffpunktlage.

    Viele Grüße

    Axel

    P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten !!! :n30:

  • Hi Axel,

    ich bin immer davon ausgegangen, dass die seitlichen Bewegungen immer dann kommen, wenn der Auftreffpunkt des Kolbens nicht mit dem genauen Schwerpunkt der Waffe übereinstimmt. Und zwar derat, dass immer eine Bewegung in Richtung Schwerpunkt stattfindet.

    1. Der Lauf springt nach oben

    Der Schwerpunkt liegt hinter und unterhalb des Laufes. Meiner Meinung nach ist dies durch den Schaft erklärbar.

    2. Der Lauf springt nach rechts

    Jetzt wird´s schwierig. Könnte nach meiner Theorie passieren, wenn z.B. die linke Backe am Schaft ausgeprägter ist oder wenn rechts vorne sich ein Seitenspannhebel befindet. Oder wie sieht´s mit einem ZF aus. Das ist i.d.R. auch nicht links und rechts identisch.

    Wenn Deine Theorie (die ich übrigens für sehr interessant halte) stimmen sollte, müsste man dies doch ganz einfach beweisen können: bei allen LGs die nach rechts hüpfen, müsste die Feder anders herum gedreht sein, wie bei den LGs, die nach links hüpfen. Jetzt müsste man nur noch ermitteln, welches LG wohin springt und wie die Feder aussieht.

    D☻del
    Meine Spieleseite mit vielen selbst ausgedachten Spielen: YogiSpiele
    Mein kostenloser Besucherzähler: YogiZähler

  • Hi Axel

    Ich bezwifle daß sich die Feder beim komprimieren zusammendreht denn dann müsste mein FWB 150 (das hat eine ganze Feder im System im gegensatz zum FWB 300/300S) ja auch einen Drehimpuls bekommen trotz des Rücklaufes der ja Axial zum LG läuft. Meiner Meinung nach kommt der Impuls durch das Beschleunigen des Kolbens und anschliesend durch das Aufschlagen an der Wandung vorne.

    Gruß
    Para

  • Zitat

    Original von Jens Siebert
    Wenn ich mit einem freiem HW 77 auf 50 m Ausreisser habe liegt dies garantiert nicht am Prellschlag. Ein 7.5 Joule-Gewehr auf 50 m, der ballistische Faktor ist ab 25 m so gering, dass selbst kleinste zufällige Änderungen der Umgebung einen grossen Ausreisser bedeuten können. Es reicht dann im Prinzip ein Grashalm, eine Änderung der Windgeschwindigkeit o.ä.

    Hallo Jens,
    wenn Du meinen Beitrag meinst, so hatte ich vergessen zu erwähnen,dass es sich um eine WBK-version des HW 77 handelt.
    Gruss,Scenar :nuts:

  • In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als es nur Federdruckgewehre gab war die Schießhaltung folgendermaßen. Mit der rechten Hand festhalten und mit den Fingern der Linken nur unterstützen.
    in dieser Haltung wurden Weltrekorde geschossen.
    (Für Linkshänder natürlich andersrum)
    Wer also behauptet das er wegen dem Prellschlag nichts trifft der ................................ (kann jeder selbt ausfüllen)

    Zwei Foto´s, eines von links und das Andere von Rechts

    Obba Gerrit

  • GPB: Die Haltung ist Klasse !!! Aber was ist das für eine Visierung ???
    Hinten sieht es aus wie ein Diopter, aber vorne ist kein Korn. Sicher, daß man damit trotz der Haltung was trifft ?
    Gruss
    Ralph

  • Normal sitzt da ein ZF drauf. Nur für die Fotos habe ich den Diopter draufgesetzt,. Das Korn konnte ich so schnell nicht finden.

    Obba Gerrit

  • Hallo an die FT-Gemeinde,
    ich bin ja völlig platt wegen der Responce auf meine Anfängerfrage. Da ich nun endlich mal Zeit habe über meinen Leidensweg und meine Motivation zu schreiben - Hier nun die kurze Story zur Frage:

    Nachdem ich meinem Cousin ein paar Flugstunden gegeben hatte, lud er mich zum Schießen ein. Der hat eine BW-Sniper-Ausbildung und verfügt wegen Sport und Beruf über WBK, §27-Erlaubnis, Waffenschein sowie BKA-Sondergenehmigungen. Nachdem wir einen Tag alles geschossen haben was krach macht, war der Appetit geweckt. Also Kataloge studiert, Testberichte gelesen, im Netz gesurft und Windgewehrchen (so nennt er es - das nervt) für' n Garten erworben. Dann haben wir damit ein wenig "rumgeballert", doch das wurde schnell langweilig. Die Ansprüche steigen. Dann haben haben wir' s mit System angegangen.

    • 1. Bestschießende Mun. ermittelt, Baracuda Match, 25m "Einlochgruppen"
    • 2. Zielfernglas Hawke Airmax 6-18x44 angeschaft und eingeschossen, 25m, eingespannt.
    • 3. Ziel- und Abzugtraining in Brenchrestauflage, 25m, Glas korrigiert
    • 4. Zielen und Abziehen in Sniperauflage, 25m, alles noch gut 6-11mm Gruppen
    • 5. Zielen und Abziehen, 25m, sitzend aufgelegt, fast jede 5er Gruppe mit Ausreißern bis 40mm
    • 6. Ermitteln eines opt. FT-Anschlags und schießen auf variable Distanzen (Stecke fest bei 5.)


    Übrigens mein erfahrener "BW-Sniper" macht's auch nicht besser :)). Eine Verbesserung des Ergebnisses habe ich erst durch Eure Hinweise erreicht! :huldige:
    Fehler 1: Fester Schulteranschlag, das LG springt dem geringsten Widerstand nach links oder rechts oben entgegen. Lasse ich es locker wird diese Tendenz deutlich geringer - ähnlich den Modellen mit Rücklaufsystemen.
    Fehler 2: Bedingt durch lockeren Anschlag nehmen die Fehler durch das Abziehen zu - Das macht am meisten Arbeit. Abzug einstellen und üben, üben, üben ...
    Am meisten half mir der Hinweis die Augen aufzuhalten und den Finger am Abzug zulassen. Nur so erkenne ich, wann das LG was macht und welche Fehler ich mache. :nuts:

    Soweit so gut!
    Gruß Quickly

    Einmal editiert, zuletzt von Quickly (19. Juli 2003 um 00:07)

  • Zitat

    Original von ettoao
    Vielleicht ist das ein Diopter mit integrierten Korn-Kreis?


    Integrierte Kornkreise kenn ich nur in Verbindung mit einem Kölsch oder in Weizenfeldern. ;)
    Wäre ein Fall für Akte-X :))
    Gruss
    Ralph

  • Hallo Quickly,
    von wegen " Anfängerfrage" , wie Du siehst , ein Problem mit dem alle zu kämpfen haben. Finde Deinen Beitrag echt klasse und sachlich informativ.
    Leider reden andere hier lieber über Kornkreise in Weizenfeldern und Kölsch! :fluch:
    :direx:Sehr hilfreich!
    Scenar

  • Hi Scenar,

    vielen Dank für das Lob. Die ersten Erfolge stellen sich bei den meisten Sportarten ja recht schnell ein. Mann erreicht aber bald einen Punkt wo es nicht weiter geht. Dann hilft neben Fleiß nur Fehleranalyse mit entsprechender Systematik. Beim Modellfliegen ist es genauso (mein Hobby Nr.1). Aerodynamik ist ähnlich komplex wie Ballistik, mit dem Unterschied, dass Fehler in der Fliegerei die Zerstörung des Sportgerätes zur Folge haben! :cry:

    Falls mich doch das Vereins- bzw. FT-Wettbewerbsfieber packt, gibt's im Süden Hamburgs Vereine?

    Gruß
    Quickly

    Einmal editiert, zuletzt von Quickly (20. Juli 2003 um 10:12)

  • Zitat

    Original von Quickly
    Falls mich doch das Vereins- bzw. FT-Wettbewerbsfieber packt, gibt's im Süden Hamburgs Vereine?

    Gruß
    Quickly

    Z. Z. nur das, was unter Termine & Adressen steht.

  • Moin

    Außer der persönlichen Leistung des Schützen ist die Wahl der Munition ausschlaggebend. Die Qualität des Laufes und die Wahl/Qualität der Kugel entscheidet über enge Streukreise. Man muß schon jede Menge verschiedene Diabolosorten testen, bis man die Richtige findet.

    Unter http://www.straightshooters.com kann man Testberichte zu verschiedenen Waffen finden. Viele Waffen oder auch Diabolos sind deutschen Ursprungs und werden unter anderen Namen in Übersee gehandelt.
    Über Produkte - Einzelauswahl der Waffen gelangt man zu den Testberichten.

    lesenswert !!!