Gewissenseinstellung zu Schußwaffen

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 4.609 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2015 um 00:05) ist von Musashi.

  • Guten Abend,
    ich wollte euch mal etwas nahe legen, unzwar bin ich gerade in folgender Situation:
    Werde demnächst 18 Jahre und möchte umgehend meinem lokalen Schützenverein beitreten, soweit alles in Ordnung.
    Aber, Freunde, Verwandte, auch in der eigenen Familie haben viele die Einstellung, Waffen = Böse, Schußwaffen = schon fast teufliche Massenverschnichtungswaffen...

    Ich würde gerne wissen wie man solchen Leuten näher bringen kann, dass Sportschützen auch nur Menschen sind und Schußwaffen nur ein Sportgerät. Klar, es kann auch anders benutzt werden, aber kennt ihr Argumente die ich nennen könnte um einfach zu vermitteln das es nicht so ist wie die Meisten Menschen denken. Das es ein Hobby ist, das von sehr vielen ausgeführt wird.

    Vielleicht wart ihr ja mal in der selben Situation.

    Grüße
    Schnitzel

  • Leben und leben lassen.
    Vielleicht mal den 1 oder anderen mit zum Training nehm und zeigen was tatsächlich Schießsport ist.
    Und wenn das derjenige nicht will, hake es unter unbelehrbar ab und geh weiterhin Deinem Hobby nach.

  • Geselligkeit spielt eine Rolle gerade bei Traditionsvereinen, dann das sportliche der Wettkampf. Das Training der Konzentration was einem viel für den Alltag bringt sei es auf Arbeit, Studium oder Schule.
    Um gut zu schießen sollte man auch ein Mensch sein der gerne sich in der Natur bewegt um sich fit zu halten ein wenig körperliches Training ( bringt den Ruhepuls runter wenn man körperlich fit ist).

    Es kommt schon immer wieder zu tragen: Früher hattest du die Eltern im Schützenverein und wenn du sie schocken wolltest biste einer Punkrockband beigetreten. Heute kannste die Eltern, die in einer Punkband sind durchs Beitreten im Schützenverein schocken ;)

    Bring es über den Sport und auch Beziehungen die man da knüpfen kann näher.

  • Ich würde gerne wissen wie man solchen Leuten näher bringen kann, dass Sportschützen auch nur Menschen sind und Schußwaffen nur ein Sportgerät. Klar, es kann auch anders benutzt werden, aber kennt ihr Argumente die ich nennen könnte um einfach zu vermitteln das es nicht so ist wie die Meisten Menschen denken. Das es ein Hobby ist, das von sehr vielen ausgeführt wird.

    Die Situation ist mir durchaus bekannt, musste aber leider die Erfahrung machen das es ziemlich schwierig ist, Menschen mit einer festen Meinung davon zu "überzeugen", dass Schießen nur ein Sport und Schusswaffen in erster Linie ein Sportgerät sind. Denke, da wird sich relativ wenig tun. Ich habe selten (außer vll. beim Thema Todestrafe) ähnlich festgefahrene und sturre Meinungen gehört.
    Das Beste ist einfach, seine Argumente ruhig vorzutragen, sich auf keinen Streit einzulassen und sonst gilt wie so oft: "Was kümmert mich anderer Leute Leid" - Lass die Leute reden, geh mit FREUDE deinem Hobby nach und gut ist.
    Nur bitte, bitte, bitte: Lass dir nicht von irgendwelchen neun mal klugen dein Hobby kaputt machen. Dafür machts einfach zu viel Spaß. :thumbsup:

    Es grüßt,

    der Warlord

    Fliegen ist eine Kunst. Oder vielmehr ein Trick. Der Trick besteht darin sich auf den Boden zu werfen. Aber daneben.

  • Bedanke mich schonmal für eure Antworten, ich versuch es ihnen mal so zu erläutern.

    Viele davon sind schon etwas älter und verbinden mit Waffen sofort Kriege, Konflikte, etc.

    Gegen mich wurde so oft das Argument gebracht "Waffen sind da um zu töten, nichts weiter"
    Ich hab immer argumentiert mit
    "Ich schieße auf Zielscheiben aus Papier oder Stahlziele, keine Menschen"
    "Keine Schußwaffen, keine Jäger, kein Fleisch im Supermarkt (natürlich ist mir klar das es Haltungen gibt, aber die anderen scheinen darüber nicht nachgedacht zu haben  :thumbsup:

    "Was ist in einem Notfall? Eine Waffe kann schneller eingesetzt werden, als die Polizei kommen könnte."

    Hättet ihr noch weitere Argumente dafür?

  • Versuche es mal mit dem Gegenargument, dass Schusswaffen "gut" sind. Wen würde Dein Gegenüber rufen, wenn er von mehreren aggressiven Schlägern mit dem Tode bedroht wird? Leute mit bunten Fähnchen und friedlichem Sendungsbewusstesin oder Leute mit Schusswaffen (=Polizei)?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das Argument, dass die einzig effektive Gegenmaßnahme gegen einen bösen Menschen mit Schusswaffe ein guter Mensch mit Schusswaffe ist mag stimmen, ist für einen Sportschützen imho aber irrelevant. Das Gewehr / die Pistole ist doch hier im Grunde nichts anderes als es die Ski für einen Skifahrer oder die Laufschuhe für einen Jogger sind: Mittel und Zweck um einen Sport auszuüben.

    Wenn man das so sieht und auch so pragmatisch verkauft, dann ist das meiner Erfahrung nach auch ausgesprochenen Waffengegnern zu vermitteln. Man muss diese Leute ja nicht überzeugen ihre Meinung zu ändern, aber man kann sie dazu bringen eine andere Meinung zu akzeptieren!
    Ein guter Freund von mir gehört auch zur "Waffen=Gefahr" Fraktion, ihn habe ich davon einigermaßen abgebracht, indem ich ihn auf eine einfache Tatsache aufmerksam gemacht habe: Seit wir uns kennen (über 20 Jahre) lag er in Folge seines Hobbys (Fußball spielen in der Kreisklasse) schon zig mal im Krankenhaus, die schwerste Verletzung die ich mir als Schütze zugezogen habe, war ein gequetschter Finger (Finger in der Autotür vergessen, auf dem Parkplatz vom Schützenhaus, weil ich zu Spät zum Training gekommen bin). So gefährlich kann eine Gruppe von ~20 Mann mit Gewehren also nicht sein, wenn weiter nix passiert ;)

    Nebenbei spielt da auch oft Unwissenheit eine Rolle. Es hat bisweilen auch schon geholfen, solche Leute mal zu einem Probetraining in den SV mit zu nehmen, manch einer hat da seine Meinung auch schon um 180° geändert. ;)

  • Ich an deiner Stelle wuerde mit solchen Leuten gar keine Diskussion anfangen, ob Schiessen gut oder boese ist. Und warum nicht? Weil es genauso normal wie andere Hobbies ist.

  • Du kannst einen Versuch machen: frage einmal einen eingefleischten Waffengegner, warum es so böse ist, auf Papier zu schießen, solange in Deutschland auch nur ein einziger Mensch ausgebildet wird, um auf andere Menschen zu schießen. Kommt keine Antwort, ist noch etwas zu machen. Keift er Dir dann die üblichen Gehirnwäsche-Parolen aus der Presse entgegen, dann einfach ignorieren, da ist dann nichts mehr zu machen.

  • Ich finde es gut, wenn jemand den Schießsport als Hobby für sich entdeckt.

    Gelernt und trainiert werden Konzentration und auch Disziplin, natürlich auch der richtige und gefahrlose Umgang mit Waffen. Das Treffen der Ziele bzw. die Ergebnisse können durchaus zu Glücksgefühlen führen. Der Weg bis dahin ist jedoch auch durch Rückschläge und Mißerfolge gekennzeichnet. Man lernt damit umzugehen. Ach ja, der Umgang mit Waffen stärkt auch das Verantwortungsbewußtsein.

    Für mich sind das alles gute Argumente pro Schützenverein und Schießen im Verein.

    Das Thema Selbstverteidigung wäre für mich in diesem Zusammenhang absolut nicht relevant. Das gibt die Gesetzeslage und das Schießen als Sport nicht her. Sollte das angestrebt werden, wäre ein Kampfsportverein empfehlenswerter.

    Was die lieben Verwandten und Bekannten betrifft, so sollten diese doch durch das bisherige Zusammensein hinreichend überzeugt sein, daß durch den Eintritt in einen Schützenverein keine Verwandlung in einen Massenmörder erfolgt.

  • Geh deinem Hobby nach, wenn's jemand nicht passt ist das sein Problem.
    Ich kenn das auch, in meine Verwandtschaft werde Ich auch des öfteren geschnitten wegen meinem TOLLEN Hobby.
    Zum Thema Ältere Herrschaften kann Ich nur sagen, habe meinen Großvater selten so grinsen sehen als Ich ihm mein Gewehr gezeigt habe xD

  • Manche Leute haben eben kein Bock auf Waffen.

    Ich nehme ab und zu meinen Bruder zum Schiessen mit. Der wäre auch schon lange Mitglied in einem Schützenverein und selbst Waffenbesitzer wenn seine Frau nicht was gegen Waffen im eigenen Haus hätte. Kann man nicht ändern, muss man auch nicht. Sie fühlt sich auch nicht Unwohl wenn sie bei uns zu Besuch ist oder wenn mein Bruder mit mir zum Schiessen geht.

    Macht für mich aber Null Sinn die jetzt "bekehren" oder von irgendwas überzeugen zu wollen. Wenn sie irgendwann mal Lust hat nehme ich sie gerne mit in den Verein. Jemanden mit der Brechstange überzeugen wollen geht in die Hose, Einsicht muss von alleine kommen.

  • Das tollste ist ja immer folgendes. Wie oft höre ich Leute über den Schießsport schimpfen, und im selben Atemzug heißt es dann: Muss nach Hause, Biathlon fängt gleich an!

    Das ist ne Logik, aber klar die schießen ja mit Faschingsknarren? *lol*

  • Gerade läuft in Sotchi die Winterolympiade mit sehr vielen Liveberichten vom Biathlon.
    Gerade diese Sportart, die höchste körperliche Anstrengung und Konzentration in Einklang
    bringt ist eine Super Werbung, auch für den klassischen Schießsport im üblichen Sinne.
    Niemand traut einem Biathleten zu seine Waffe für etwas anderes zu benutzen als das kleine Schwarze zu treffen.
    Einfach mal gemeinsam ansehen und darüber reden das in einem Schützenhaus absolut nichts anderes passiert als dort auf auf der Schießbahn.

    Nur entspannter weil das Skifahren entfällt.

    Edit:Ceska war mal wieder schneller

  • Hallo Schnitzel,

    auch ich bin "schusswaffenfrei" aufgewachsen, auch meine Familie hat eine ablehnende Haltung gegen alles was Feuer und oder Blei spuckt, mein persönliches Umfeld hat mit Schiesssport nix am Hut und ich würde mich mal als politischen Pazifisten bezeichnen.

    Dennoch reizten mich schon lange die technische Aspekte von Waffen, die Funktion derselben und die Kontrolle über kinetische Energie und Präzision.
    Die Mitgliedschaft in einem Schützenverein kann ich aus beruflich-zeitlichen Gründen leider nicht in Erwägung ziehen.
    Deshalb hab ich mir vor einiger Zeit ein Luftgewehr angeschafft, Scheiben und Kugelfang besorgt und mir eine private 10m Schiessbahn eingerichtet, um mich der Thematik endlich mal praktisch zu nähern. Was soll ich sagen - ich bin begeistert. Mehrmals die Woche ziehe ich mich zum Scheibenstanzen zurück. 50 Schuss unter der Konzentration auf nur eine Sache - ist für mich ein toller Ausgleich. Hätte auch nie gedacht, wie anstrengend Zielen und Treffen ist.

    So muss ich nach vier schusswaffenfreien Dekaden ehrlich gestehen - ich halte Schiessport für eine gute Übung für Körper und Geist. Die Förderung von Teamgeist und Disziplin mögen durch die Mitgliedschaft in einem Verein auch noch positive Aspekte sein, gerade für einen jungen Menschen wie Dich.

    Und zur Erfahrung mit der Reaktion meines Umfelds kann ich nur beisteuern: Vater und Mutter waren wohl etwas erstaunt, dass ich auf meine alten Tage noch mal mit diesem Hobby anfange. Aber offene Kritik hat bisher keiner aus meinem Umfeld geübt.
    Im Gegenteil:
    Kumpels die meine "Schiessbahn" sehen, erzählen mit plötzlich, dass sie auch immer Montags, so in der Scheune, so mit dem Nachbar... ;)
    Neujahrsschiessen bei mir wird nun wohl Tradition, und mein Vater, ein ehemaliger Scharfschützenausbilder, hatte gleich noch ein paar Tipps parat - und kommt jetzt ab und an auf nen Schuss vorbei...

    Wenn Du es willst - mach es. Und wenn Dich jemand dafür verurteilt und in ne Schublade packt? Dann ist es sein Problem, nicht Deines.
    Ein Stock im Allerwertesten ist kein Rückgrat.

    ave, MesserMackie
    .
    Ideas pull the trigger, but instinct loads the gun.

  • Hallo,
    zu meiner Überraschung habe ich bisher nie Gegenwind erlebt, wenn es um das Schießen oder um Schusswaffen geht. Selbst meine Mutter war stark begeistert, als ich ihr vor Jahren erzählte, ich würde Field Target schießen. Ich bin nicht mehr der Jüngste :) meine Mutter also zwangsläufig noch deutlich älter als ich! Von sich aus sprach sie von Konzentration und Körperbeherrschung.

    Als ich mit 7,5J im Garten trainiert habe, "schlich" sich manchmal der Nachbar heran. Ich habe mich in meiner Konzentration echt erschrocken, als er plötzlich neben mir stand. Er hatte nur Interesse und wollte wissen, wie ich mit meinem Training voran komme. Er hätte gehört, dass ich wieder trainiere.

    Ach ja, Golf spielen ist extrem gefährlich! Gute Golfer erreichen eine Geschwindigkeit des Golfballs von deutlich über 250km/h bis hin zu 328km/h (Weltrekord irgendwann). Der Golfball wiegt 45,93g, die "Geschossenergie" des Golfballs entspricht somit bis zu 190 Joule! An der Schläfe ist das wahrscheinlich tödlich und es gab auch schon etliche böse Unfälle im Golfsport.

    Kleinkalibergeschosse rangieren so um 140J Plus/Minus, also etwa in der gleichen Energie-Liga wie der Golfball. Niemand kommt auf die Idee, dass Golfer mit Ball und Schläger eine tödliche "Waffe" besitzen. Es ist ja nicht der Zweck eines Golfballs zu töten oder zu verletzen.
    Genauso wenig ist es der Zweck des geschosses eines Sportschützen zu töten oder zu verletzen.
    Golfer und Sportschütze wollen "einlochen"!

    Der Unterschied ist der, dass Sportschützen extrem geschult werden und extreme Hürden überwinden müssen, um zu ihrem (Golfschäger=) Gewehr zu kommen. Golfer können sich jederzeit überall ohne "Sachkunde" ihr Sportgerät zulegen.

    Da könnte man noch tausend andere Beispiele aufführen.

    Gruß,
    Musashi

  • Schiessen ist "Männer-Yoga", Konzentration, Körperkontrolle, Atemtechnik, Belastung ist alles dabei. Ansonsten, laß Dich auf keine Diskussion ein, machs einfach und rede nicht groß darüber.

  • Interessant finde ich immer wenn ich erzähle das ich Bogen schieße sind die Leute begeistert und stellen Fragen und finden das super, kommen wir auf die Luftpistole... "EINE WAFFE?!? Igitt, igitt Gott steh uns bei! " Ein dezenter Hinweis was die Effektivere Waffe wäre und schon fangen sie das Nachdenken an und mann hat meist gewonnen.
    Abgesehen davon diese Vernagelten Waffengegner sind wie Veganer. Da bringt diskutieren nix. Die haben ihre feste Meinung ich hab Meine. Besser man geht sich aus dem weg, außer ich hab mal lust auf Streit. :D

    Waffen retten!

  • Naja, vielleicht haben die Leute kein Problem mit dem Sport an sich.

    Hast du dich denn vorher schon mit dem Schießsport beschäftigt, oder dein Interesse daran irgendwie ausgelebt? Wenn nicht, erscheint dein Wunsch vielleicht etwas überraschend.
    Aber ansonsten würde ich auch gar nicht mit den Leuten diskutieren und einfach machen. (Es sei denn, deine Eltern finanzieren dir die Mitgliedschaft, dann haben die natürlich ein Wort mitzureden)

    Ich selbst war damals in deinem Alter auch kurz in einem Schützenverein. Meine Eltern halten zwar nichts von Waffen, fanden es aber gut, dass ich mich in Vereine einschrieb.
    Allerdings mochte ich das da überhaupt nicht und habe mich gleich wieder abgemeldet.

  • Die Meinungen gehen halt auseinander. Ich habe, seit im Sommer öfter mal im Garten auf 20m LG schieße, alles an Reaktionen erlebt, von "Oh nein wie furchtbar und schrecklich, Du bist ja der nächste Amokläufer" bis "Geil, kann ich auch mal?"

    Ich scher´ mich nicht mehr darum, was andere denken, dafür ist mir eine Zeit zu schade. Mein Haus, mein Grundstück, mein Püster. Fertig!

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron