G36 der Bundeswehr

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 17.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juni 2013 um 17:27) ist von John_Smith.

  • Wenn hier schon das alte amerikanische M16 mit dem G36 verglichen wird, haben beide allenfalls vier Gemeinsamkeiten:
    Beide sind schwarz, funktionieren Vollautomatisch, benutzen die selbe Munition und sind letztlich eine Langwaffe. Dann enden auch die wesentlichen Gemeinschaften. Ach ja, beide gibt es auch als käufliche Zivilversionen, die halbautomatisch funktionieren.
    Das M16 System hat eine Gassteuerung, wo de Gasdruck direkt auf den Verschluss einwirken. Das System krankt an einem Verschmutzungsproblem. Das funktionierte erst mit einer speziell dafür entwickelten Patrone, genauer dem Treibmittel. Das G36 hat dieses Problem nicht, weil die Gase erst über ein Gestänge auf den Verschluss wirken. Das ist nicht so anfällig für Verschmauchungen.
    Über die Wirkung des sehr leichten Geschosses gehen die Meinungen auseinander. Allerdings hat diese Munition 5,56x45 (alias .223 Rem) den Vorteil, dass sie gegenüber der 7,62x51 (alias .308 Win) oder der amerikanischen 7,62x63 (alias 30-06) erheblich leichter ist. Somit kann der Soldat mehr mitnehmen.
    Ich schieße mein H&K SL-8 als weitgehend baugleiches Modell zur G36 sehr gerne. Absolut zuverlässig, mit guter Optik durchaus präzise, wenn es auch bessere Selbstlader gibt, ohne derben Rückschlag sanft zu schießen. Für die zivile AR15 gibt es ähnlich viele Umbauvarianten bzw. -Teile, wie für eine 1911, dessen Umbauten beinahe unzählbar sind. Leider ist der Zubehörmarkt für die SL-8 sehr begrenzt. Was es dafür gibt,ist auch sehr teuer.


    Genau so ist es. Und beim HK 416 hat man, grob gesagt, das Gehäuse eines AR genommen und da die Mechanik eines G36 reingestopft. Ergo Verschluss wird über eine Antriebsstange angesteuert statt den Gasstrom direkt in den Verschluss zu leiten.

    Die Antriebsstange des 416 ist übrigens die gleiche wie beim G36...

    Und um bei den Amerikanern besser zu landen gibts vom 416 auch den Upper Receiver einzeln zu kaufen um bereits vorhandene ARs umzurüsten.

    Zitat

    Das Gaskolbensystem für das AR15 kommt nicht vom G36. Der Antrieb ist alt wie Methusalem und kommt wohl viel eher vom AR18. 1963 hat noch keiner an das G36 gedacht.

    Das M16 hat keinen Gaskolben in dem Sinn, der Gasstrom wird über ein Rohr direkt gegen den Verschluss geleitet. Das ist der große Nachteil an dem System, denn da wird auch der Dreck in den Verschluss geblasen. Deswegen sage ich ja, Nestbeschmutzer....

    Und das System des G36 ist natürlich nicht neu, die Grundlagen finden sich auch in anderen Gasdruckladern wie dem M14 oder der AK. Warum man beim M16 diesen schmutzigen Weg wählte ist mir ein Rätsel...

    Zitat

    mein bruder war in somalia,da war das g36 noch gar kein thema.

    Lies mal den Post von mir, bzw. reicht eigentlich der von dir zitierte Part....da habe ich vom G3 geredet. Irgendwann ist immer der Zeitpunkt gekommen an dem bemerkt wird, dass die vorhandene Ausstattung den Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Und das war in Somalia beim G3 der Fall. Und bei den Hubschraubern wurde das im Afghanistan-Krieg festgestellt, nachdem bei Sandstürmen die Cockpitscheiben blind wurden da aus Kunststoff und die wie sandgestrahlt waren.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (2. Juni 2013 um 23:41)

  • Germi, ich habe geschrieben

    Zitat

    Das Gaskolbensystem für das AR15 kommt nicht vom G36.

    Ich habe nicht geschrieben das das M16 serienmäßig ein Gaskolbensystem hat. Und nein, man hat keine Mechanik vom G36 in das HK416 gesteckt. Das suggeriert das hier wesentliche Teile gleich wären. Sind sie aber nicht. Sollte die Kolbenstange gleich sein, gutes Baukastensystem seitens H&K. Aber dann ist eine HW97 noch lange nicht das selbe wie ein G3, nur weil beim G3 die Griffschale mit einer DIN85-Schraube auf dem Griffstück gehalten wird und so eine Schraube auch als Schaftschraube am HW97 benutzt wird.

    Drehkopfverschluss mit Gasgestänge gab es schon weit vor dem G36. Das beste Beispiel das mir eben einfiel ist das AR18. Von der selben Firma die das AR15 (M16/M4/XM177) entwickelt hat. Die mussten die an Colt verkauften Patente umschippern und wussten mittlerweile von den "Schwächen" des AR15.

    Das Verbrennungsgase in das Gehäuse geleitet werden ist auch beim AR15 seit Ewigkeiten kein Problem mehr, seit dem passende Pulver eingesetzt werden. Durch die Gas Piston-Geschichte treten nun neue Probleme auf, zb. das der Handschutz an der Stelle ziemlich warm werden kann oder die Läufe jetzt so gesehen keine Freischwinger mehr sind. Die Gas Tube bei einer Direct Impingement AR15 ist ja nur am Kornsockel fest, geht durch den Deltaring und die Laufhaltemutter und in den Upper. Der Lauf kann also quasi frei schwingen. Den Bolt Carrier Tilt und das dadurch verursachte Nagen am Gehäuse habe ich ja bereits mehrmals erwähnt.

    Dreck und Verbrennungsrückstände hat man bei der AR (und anderen Selbstladern) immer im System. der Lauf wird ja nicht mit Frischluft gespült bevor die Hülse ausgeworfen wird.

    Durch die vielen Hersteller von AR15-basierten Systemen muss man heute schon stark unterschieden und kann nicht mehr sagen "Das M16" oder "Das AR15". Man sollte sich dann schon auf eine Variante beziehen. Das MR308 ist auch lose auf der Idee des AR10 basierend, trotzdem passt da zb. mit DMPS nix (im wesentlichen) bzw.kaum was (Griffe usw) zusammen. Für das AR10 gabs nie eine "Mil Spec" wie für das AR15.

  • Die Antriebsstange ist nicht ganz die gleiche, aber ähnlich. Der Gaskolben ist identisch...gerade mal nachgeschaut...

    http://i263.photobucket.com/albums/ii150/C…45/PistonHK.jpg

    Drehkopfverschluss mit Gestänge:

    AK-Reihe
    M1 Garand
    M14 / M1A
    M1 Carbine
    AR10


    Um nur ein paar zu nennen die auch älter als das AR18 sind...das Garand ist das älteste aus der Reihe von mir, Einführung 1936. Das M14 basiert ja auf einem Testprototypen des M1 wo man ein Magazin des BAR an ein Garand montierte. Dazu ein verkürzter Schaft (vorne, damit liegt dann das Gasrohr frei was beim M1 verdeckt war), eine Vollautomatik, Kaliberänderung auf .308 und Handschutz aus Kunststoff...fertig war das M14...

    Und das M14 ist auch nicht so toll wie hier immer dargestellt wird. Zumindest die Serienexemplare sind extrem empfindlich was die Fertigungstoleranzen betrifft, die beeinflussen massiv die Präzision der Waffe. Deswegen werden für das National Match ausgesuchte Exemplare verwendet. Und von der Präzision optimierte M14 laufen als M14 NM (Accurized) auf dem das M21 basiert. Mittlerweile werden die neueren M14 schon so gestrickt, dass da keine umfangreiche Nachrüstung mehr stattfinden muss.

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    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    3 Mal editiert, zuletzt von germi (3. Juni 2013 um 18:53)

  • und warum bist du und dein kollege hier eigentlich der richter über alles?wer so einen nick hat , ich denke du ziehst dir den schuh an von dem film typ.ganz schön arm.
    lg peter

  • Heh kp,

    schreibst Du jetzt in jedes Thema mehrere kurze Beiträge hintereinander? :nuts: Das geht mit editieren viel einfacher. :nuts:

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • knall penk
    ......mit zig Usern aneinandergeraten, mehrfach anmoderiert, ausführliche PNs zu Forenregeln und -klima nicht verstanden.

    1 Woche Pause, falls Du danach wieder so anfängst (ich habe wenig Hoffnung auf Änderung), bist Du raus für immer.
    ----------------------------------------------------

    @all
    Danke, das Ihr es ertragen habt und keiner die Eskalationskeule rausgeholt hat (machen wir jetzt aber bitte auch nicht bei einem Abwesenden ;) ). Es spricht für das Verantwortungsbewußtsein der User. :thumbsup:

    Andreas

  • FAKT IST:

    DAS G36 IST EINE DURCHSCHNITTLICH GUTE INFANTERIEWAFFE AUF DEM DAMALS AKTUELLSTEN TECHNICHEN STAND! - WER WAS ANDERES BEHAUPTET, LÜGT EINFACH!

    es ist zwar deutlich schwächer als der vorgänger G3, jedoch auch deutlich leichter, praktisch treffgenauer(unter realistischen bedungungen), vielseitiger und einfach schneller in bedienung und kadenz!

    klar gibt es waffen, die besser sind(sind jedoch auch meist moderner), jedoch war das g36 als es rauskam technisch der letzte schrei!

    hochfeste, leichte polymere, kombiniert mit kaltgehämmertem und gehärtetem stahl, auf den 100stel mm genaue passformen, simple aber effektive mechanik, höchste qualität - das gewehr ist effizient durch und durch!

    Es ist vielleicht nicht so gut wie die produkte von STEYR oder SIG, dafür aber auch deutlich günstiger und für den festlandkrieg des 21.Jahrhunderts mehr als ausreichend...es wurden auch schon schlachten mit schlechterer technik gewonnen!

  • Also das G36 ist eine Militärwaffe die genauso zielgenau und störungsunanfällig wie alle Gewehre dieser Bauart. Heissen die nun AUG, AR15, AK oder sonstirgendwie. Was mich persönlich an dem Gewehrchen stört, ist das Kaliber. Denn laut BJG dürfte damit nicht mal auf Schalenwild gewaidwerkt werden weil E100 unter 2000 Joule. Tatsache ist auch das die Leistung der .223 ab 300m stark einbricht. Das sind Tatsachen, allerdings stimmt es auch das mit dem G3 und der Trommelvisierung oft schon bei 200m das ende der Fahnenstange erreicht ist. Wünschenswert wäre gewesen G3 oder zumindest das Kaliber behalten und eine feste Optik zu verbauen. Damit wäre schon viel gewonnen gewesen, Aber die Herren wollten es anderst. Ausserdem musste man ja als Natostaat die Mun endlich mal einführen auch wenn erfahrungsberichte schon seit langem zeigen das die Mun zu schwach ist und zuwenig Mannstopwirkung bietet. Nicht umsonst haben die USA an die SOCOM die 6,8spc ausgegeben. Aber was solls ich bin seit 95 aus dem Laden raus.
    Gruss
    Andreas

  • Ich würde sagen wichtig ist das der Soldat vertrauen darauf haben kann das sein Schießprügel das macht was er soll schießen. So Sachen wie zb Zerbrechende Schulterstütze sind zwar ärgerlich aber was soll dann hat man halt nun eine MP. Wenn aber der Soldat mit einem flauen Bauchgefühl an seine Knarre ran geht ist alles verloren.

  • und warum bist du und dein kollege hier eigentlich der richter über alles?wer so einen nick hat , ich denke du ziehst dir den schuh an von dem film typ.ganz schön arm.
    lg peter

    Gut daß du weißt was arm ist... Ralf... Peter... Troll...
    Aber im Gegensatz zum Film hab ich noch beide Beine und mein Hirn.
    Du hingegen hast ja nu erstmal Pause und kannst dein "25-jähriges beim Bund" feiern...

    Das wollte ich noch los werden, wenns nicht passt liebe Mods, löscht es einfach, das passt schon. ansonsten danke für´s Wurzelfäule entfernen :thumbup:

    Grüße,
    Dan

    --- Field Target :W: iesloch - Da werden Sie geholfen :new2: ! ---

  • Das eine .308 mehr Mannstoppwirkung und Reichweite bietet dürfte klar sein.
    Dennoch sollte man sich vor Augen führen, das man damit ersteinmal treffen muss und für wen ein normales Sturmgewehr entwickelt wird.
    Ein Elitesoldat kann auch größere Kaliber trotz ihres erhöhten Rückstoßes auf geößere Kampfentfernungen sinnvoll einsetzen.
    Einheiten mit weniger intensivem Training sind aber schon bezüglich Treffgenauigkeit engeren Grenzen unterworfen.
    Hier kann es durchaus mehr Sinn machen die Trefferwahrscheinlichkeit durch mehr Munition am Mann und eine besser kontrollierbarkeit der Waffe zu erhöhen.
    Seit Vietnam hat sich gezeigt, das Durchschnittssoldaten in Stressituationen dazu neigen ihr Magazin auf Dauerfeuer komplett zu verfeuern.
    Gerade hier hat aber ein starkes, schwer zu beherrschendes Kaliber mit entsprechend weniger Munition am Mann entscheidende Nachteile.
    Die Amerikaner sind ja dann eine Zeit lang so weit gegangen nur noch kleinere Magazine auszugeben und beim M16 A2 den Feuermosus auf drei Schuss zu begrenzen, was sich aber auch als suboptimal herausgestellt hat.
    Die Trefferwahrscheinlichkeit in einem normalen Gefecht ist statistisch gesehen verschwindend gering.
    Desto mehr Sinn macht es, diesen Sachverhalt durch mehr Munition und leichter beherschbarere Waffen zu kompensieren.
    Steigen die Kampfentfernungen, muss die erforderliche höhere Reichweite durch die genannten anderen Nachteile erkauft werden.
    Dies setzt aber auch eine höhere spezialisierung der Soldaten voraus, der ein normal ausgebildeter Soldat eben irgendwann nicht mehr gerecht werden kann.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Bad.Boy (7. Juni 2013 um 20:23)

  • Denkst du das ist hier mit dem G3 anders? Das G3 wurde entsprechend modifiziert mit dem Griffstück das auch Linkshänder nutzen können, und es wurde ein Hülsenabweiser montiert damit Linkshändern die Hülsen nicht ins Gesicht fliegen. Der Hülsenabweiser ist eine Eigenkonstruktion der Bundeswehr, damit hatte HK nichts zu tun...


    Den Hülsenabweiser Marke Eigenbau gab es 1997 schon.

    Ich bin auch an beiden ausgebildet worden. 1997 am G 3 und 2000 am G 36.

    Mit dem G 36 dürfte normalerweise wirklich jeder treffen können. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass jeder meint er müsste in AFG das EOTech Holosight verbauen welches eher für kurze Kampfentfernungen geeignet ist.

  • Apropo G36, da fällt mir noch ein „Döneken“ aus meiner Bundeswehrzeit ein.Es begab sich auf irgendeiner Standortschießanlage in Deutschland. Die Rekruten wurden zu ihren Stammeinheiten versetzt und und es geht zum G 36 Schießen.

    Der Leitende hat die Übung frei gegeben. Bei der Übung muss über das Refexvisier (roter Punkt) geschossen werden. Alle beginnen zu schießen, nur eine Rekrutin nicht.

    Ausbilder:“Warum schießen sie nicht?“

    Rekrutin:“Mein Waffe ist noch nicht bereit!“

    Ausbilder:“Wie, ihr Waffe ist noch nicht bereit?“

    Rekrutin:“Ja mein G 36 ist noch nicht bereit.“

    Ausbilder:“Was ist denn mit ihrem G 36?“

    Rekrutin:“Der Punkt ist noch rot.“

    Ausbilder:“Der Punkt Refexvisier ist immer rot.“

    Rekrutin:“Nein, mir hat man gesagt ich kann erst schießen wenn der Punkt grün ist. Erst dann ist meine Waffe bereit.“

  • Das Gerücht das das Reflexvisier notfalls abgeschlagen und über die sogenannte "Notvisier" gezielt werden kann, kursiert wahrscheinlich immer noch in der Truppe.

    Das aber andere Nationen wie z.B. Spanien das G 36 ohne Reflexvisier verwendet sieht keiner.

    Hier mal der Anblick was der Schwachsinn anrichten kann http://www.waffenhq.de/specials/g36optik.html

    Es tut einem in der Seele weh.