Auswirkungen Schalldämpfer aufs Trefferbild

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 4.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Februar 2013 um 17:37) ist von Bosshoss1975.

  • Hallo
    ich habe heute mal versucht an einer Norconia P1 die an sich schon sehr genau ist(für ein 100€ Gewehr) mein Zielfernrohr einzuschießen.
    in anbetracht des Wochentages(Sonntag) dachte ich mir schone ich meine Nachbarn und benutze einen Schalldämpfer(3Kammer LGV Walther)

    Leider habe ich kein zusammenhängendes Schußbild hinbekommen.(ohne Schalli schon)

    Woran kann das liegen?

    Das berühmt berüchtigte Gewinde für den Schalli an der Waffe habe ich durch einen Adapter aus Alu ersetzt daher passt der Schalli
    sauber drauf und der Diablo streift nicht den Schalli

    Muniton waren Gecos und JSB Exact 4,52 mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

    Kann es auch an der Bauweise liegen? 3 Kammer? ist evtl der Weihrauch mit einer Kammer besser geeignet?

    Bitte schildert mir mal eure Erfahrungen. ?(

  • Die Erfahrung, die ich gemacht habe, war das letztenendes der Dia doch im Dämpfer angeeckt ist, als kein vernünftiges Schussbuld zustande gekommen ist (Crosman 1377 von nem Freund). Es stellte sich dann heraus, dass der Adapter dran schuld war. Mach doch dein Schalli mal auf und hol die Kammern raus. Dann das ganze mal ohne schießen und dann stück für stück erweitern und schauen was passiert. Vielleicht auch mal die Verschlusskappe vorne weg lassen. Wie groß ist den der Streukreis zu vorher oder gibt es ne Trefferverlagerung?

    Wo hast du denn de Adapter für die P1 her bekommen? Würde mich eventuell auch interessieren.

    Gruß

  • Mal eine Zwischenfrage... Was haben die Leute jetzt hier auf einmal mit ihrem X-Kammer-Schalldämpfern? Der Weihrauch den ich habe, der hat 3 Kammern. Der Hogan den ich habe, der hat 3 Kammern.... Praktisch jeder Dämpfer den ich mal in der Hand hatte, hatte 3 Kammern. Nix besonderes also ;) Diese ganzen K-Baffle Dämpfer oder die SAK-Teile sind für Heißgaswaffen, die funzen beim LG nicht richtig. Fast alle bekannten LG-Schalldämpfer sind mehr oder weniger gleich gut, wenn man mal von den ganz billigen "Attrappen" absieht.

    Ich hatte auf einem Matchluftgewehr mal einen selber gefertigten Schalldämpferadapter (Alle wichtigen Maße in einer Spannung auf der CNC-Drehmaschine gefertigt, Gewinde mit einem Stahl geschnitten, nicht mit dem Schneideisen). Das Ding war zentrisch, zentrischer gehts gar nicht mehr. Trotzdem waren meine Gruppen mit Schalldämpfer größer als ohne. Seit dem ich das herausgefunden habe, schiesse ich auf keinem "ernsthaften" Gewehr mehr mit Schalldämpfer. Es muss ja nicht mal der Adapter sein der ausser Mitte ist. Meist sind die Innereien auch nicht gerade besonders präzise gefertigt (Stückchen Alurohr in ein Stückchen besserer Filz gewickelt, wie genau soll das sein?), das tut sein übriges.

    Du könntest mal schauen ob du die Durchgangsbohrungen im Dämpfer vergrößern kannst. Das ist absolut legal, da die Schalldämpfer der Waffe zwar gleichgestellt sind, aber keine wesentlichen Waffenteile beinhalten. Bohren, feilen und sägen darfst du das Ding also. Das kann zwar der Effektivität ein Abbruch tun, aber was nützt einem ein super leises Gewehr das nix trifft? ;)

  • Tja, das mit dem Schalli ist so eine Sache. Ich habe auch nur verschiedene Theorien warum ein guter Schalldämpfer die Präzision verbessert bzw. verbessern kann.
    Fakt ist, das ich mit dem LGV 3 Kammer (er heist eben so) Dämpfer erstaunliche Präzisionsverbesserungen erziele. Im Kaliber .177 wie auch in .22 (alles LG) allerdings nicht bei jedem Gewehr.
    Ich benutze aber auch keinen Adapter, dieser stellt für mich die erste Fehlerquelle dar.
    Was ich festgestellt habe, der Abstand der Mündung bis zur ersten Prallplatte ist entscheidend. Aber das ist ich hier wohl jedem klar.
    Ansonsten, wie MarcA schon schrieb, alles sollte konzentrisch zueinander sein. Wobei niemand wirklich weis, wie konzentrisch jeweils die Laufseele im Lauf liegt?
    Alles im allem ein komplexes Thema, da auch das Schwingungsverhalten des Laufes durch das zusätzliche Gewicht an der Mündung geändert wird. Und somit der Diabolodurchgang in der Mitte des Spitzen-Spitzenwertes der Amplitude oder anders gesagt in der Mitte der Periodendauer.

    Grüße
    Dampf

  • Also vorweg schießt das P1 absolut genau(für meine Zwecke) Zuckerstückchen auf 10 Meter immer 100% es sei den das Telefon klingelt:-(

    Ich vermute auch das das Dia doch irgendwo hängen bleibt daher werde ich den Dämpfer wahrscheinlich aufbohren um ganz sicher zu gehen.

    Leichter Abrieb ist im vorderen drittel schon vorhanden kann aber auch an der Munition liegen (4,52)

    Hochachtungsvoll
    Bosshoss

  • Das Dia muss den Dämpfer gar nicht berühren um negativ beeinflusst zu werden.
    Bernoulli und Venturi haben da dann auch noch ein Wort mit zu reden.
    Wenn das Dia nur nahe genug irgendwo ran kommt gibt es dort schon Effekte die die Flugbahn verändern.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Also das hab ich auch schon gemerkt wenn meine Frau daneben steht will das Dia auch immer in ihre Richtung:-))Scherz)


    Also werde ich dan Dämpfer mal aufbohren (leider) ist erst ein paar tage alt aber nützt ja nix wenn er nicht funzt

    Mit großem Gewinke

    Bosshoss

  • Wobei niemand wirklich weis, wie konzentrisch jeweils die Laufseele im Lauf liegt?

    Ich denke da liegt bei verschiedenen Adapterlösungen und/oder "China-Plempen" das große Problem. Jeder technisch Interessierte wird schon mal gesehen haben wie krass so eine Bohrung verlaufen kann und auch bei manchen Herstellern grundsätzlich ist.

    Wie Dampf geschrieben hat, das optimalste ist wohl ein geschnittenes Laufgewinde. Natürlich zwischen Spitzen gedreht und geschnitten. Oder am besten noch mit einem Dorn den Rundlauf der Bohrung in einer Drehvorrichtung vermessen... Die meisten haben aber nicht die Befähigung dazu geschweige den die Möglichkeiten.

    Der Lauf schwingt natürlich auch wie Hölle. Und da das Diabolo nach verlassen des eigentlichen Laufes keine Führung mehr hat, kann es beim schwingen munter im Schalli anschlagen oder sich in den eigenen Wirbelschleppen an den Kammertrennern fangen.

    Technik ist doch was Geiles :)

  • @ Bosshoss1975 Schraub ihn doch erstmal auf befor du gleich los legst mit bohren. Vielleich lässt sich dann ja schon was sehen. Außerdem kannst du dann alles einzeln bohren ohne das sich irgendwas mitdrehen kann.

    Gruß

  • Zwischenteile hab ich gerade raus genommen es liegt wohl am Deckel und die Bohrung müßte ein paar mm größer sein.

    Außerdem schießen die Preußen nicht so schnell es ging mir ja auch nicht in erster Linie darum mein Problem zu lösen
    vielmehr Interessiert mich ob andere auch so Probleme haben , gehapt haben usw....


    MFG

  • Bei meiner HW100 mit oder ohne Schalldämpfer ergibt sich mit Schalli ein anderes Trefferbild als ohne. Hat man die Lage der Treffer mit dem ZF korrigiert ist das Trefferbild dann eigentlich nahezu identisch. Das sind jetzt meine Erfahrungen mit aufgelegter aber nicht professionell irgendwo auf nem Schiessbock eingespannter Waffe. Kann schon sein, dass es da mal hier und da nen leichten Ausreißer gibt. Montiert ist der HW Schalli bei mir.

    Ggf. sind auch VO Schwankungen zu bericksichtigen?

  • Trefferlage ändert sich natürlich durch einen Aufsatz, Schalli oder Kompensator, egal. Größere Streukreise konnte ich durch die Verwendung eines Schallis nicht feststellen (Umarex auf HW30). Schlottmann behauptet auf irgendeinem seiner Videos, er habe keine Verschlechterung des Schussbildes durch die Verwendung eines Schallis feststellen können, räumt aber ein, dass es dazu auch andere Meinungen gibt. Laufreinigungspfropfen und Schalli schließen sich, nebenbei bemerkt, aus. Die bleiben gerne im Schalldämpfer hängen.

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

  • Guck mal >>hier<<.

    Ich habe eine deutliche Trefferpunktverlagerung von ca. 1 MOA festgestellt. Die Genauigkeit leidet bei bei meiner HW100 durch den Schalli jedoch nicht. Die Standartabweichungen vom Mittelwert mit und ohne Schalldämpfer sind bei mir in etwa gleich. D.h. der Diabolo wird klar durch den SD beeinflusst, jedoch ohne die Genauigkeit zu beeinflussen. Das finde ich schon einmal bemerkenswert.

  • Das Dia muss den Dämpfer gar nicht berühren um negativ beeinflusst zu werden.
    Bernoulli und Venturi haben da dann auch noch ein Wort mit zu reden.
    Wenn das Dia nur nahe genug irgendwo ran kommt gibt es dort schon Effekte die die Flugbahn verändern.


    Joachim


    Der Meinung bin ich auch. Wenn der Gasdruck konstant, das Geschoss regelmäßig ist, bestimmt dann nur noch die Laufmündung die Präzision. Alles was man dann vor der Laufmündung schraubt oder steckt, kann die Präzision nicht verbessern, sondern wird sie in den meisten Fällen verschlechtern. Ein SD hat allenfalls noch einen Einfluß auf die Laufschwingung, weil ja der Lauf schwingungstechnisch durch Verlängerung und Gewichtszunahme verändert wird. Es wäre Zufall, wenn das einen positiven Einfluss hätte. Das mag es in Einzelfällen geben, aber in der Regel verschlechtert ein SD die Präzision, weil er die Laufmündung bzw. die Gleichförmigkeit der austretenden Gase nicht verbessern kann.
    Du bist nicht der Erste, der einen Präzisionsverlust beklagt.

    Allerdings gebe ich auch zu Bedenken, dass ein nur aufgelegtes Gewehr immer auch einen Schützenfehler beinhaltet. Richtig bewerten kann man nur eine Waffe, die in einem Gestell fest eingespannt wird. Zudem sollte man die Geschossgeschwindigkeit messen, denn sie wird sich durch recht schnelles Schießen und der fortwährenden Erwärmung der Waffe verändern.

  • Das Schußbild mit SD sieht ja besser aus. Aber das wird wohl weniger an der SD funktion des SD liegen sondern eher an seinem Gewicht.
    Nicht umsonst setzen sich da manche Schützen ordentlich Gewicht an die Mündung, Das macht das ganze träger gegen Verwackeln.
    Beim Stehendanschlag natürlich etwas nachteilig. Wobei 100KG an der Mündung wackeln auch nicht, da steht die Mündung fest auf dem Boden :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • ... Alles was man dann vor der Laufmündung schraubt oder steckt, kann die Präzision nicht verbessern, sondern wird sie in den meisten Fällen verschlechtern. Ein SD hat allenfalls noch einen Einfluß auf die Laufschwingung, weil ja der Lauf schwingungstechnisch durch Verlängerung und Gewichtszunahme verändert wird. Es wäre Zufall, wenn das einen positiven Einfluss hätte. Das mag es in Einzelfällen geben, aber in der Regel verschlechtert ein SD die Präzision, weil er die Laufmündung bzw. die Gleichförmigkeit der austretenden Gase nicht verbessern kann.
    ...

    Es gibt doch aber schon Sachen die manch einer vor die Laufmündung schraubt um die Präzision zu verbessern.
    Denkbar wäre es für mich schon, dass ein gut zentrierter Schalldämpfer wie ein Kompensator wirkt.

    Zitat

    Kompensator
    Artikel
    Geringfügig überkalibrige1) Laufverlängerung für Kurz- oder Langwaffen, die durch Streuung der Treibgase und die damit verbundene Reduzierung der Verwirbelungen hinter dem Geschoss für eine stabilere Geschossflugbahn sorgt.

    Ich habs mit meiner Crosman 2240 noch nicht getestet, da deren Präzision wahrscheinlich nicht ausreicht um einen Unterschied zu erkennen und ich sie auch nicht entsprechend stabil einpannen kann.


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Das Schußbild mit SD sieht ja besser aus. Aber das wird wohl weniger an der SD funktion des SD liegen sondern eher an seinem Gewicht.

    Vielleicht war es auch einfach nur Zufall. 2x 5 Schuss sind ja keine Grundlage für aussagekräftige Feststellungen. Jedenfalls ist dies der Fall, wenn wir uns in dem Rahmen bewegen, in dem wir das eine Schussbild besser als das andere bewerten wollen.

    Zitat

    Alles was man dann vor der Laufmündung schraubt oder steckt, kann die Präzision nicht verbessern

    Das ist eine sehr allgemeingültige und daher gewagte These. Allerdings ist mir für Luftdruckwaffen kein sachlich sauber geführter Gegenbeweis bekannt. Aber ich nehme das mal als langfristige Herausforderung an ;^) .

    Einmal editiert, zuletzt von hardcora (21. Februar 2013 um 13:49)