Hartöl für Schaft ?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.652 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Juni 2013 um 17:26) ist von Marksman1863.

  • Wie schon im Thread- Titel kann man seinen Schaft mit Hartöl ölen, bzw wie ?
    Würde dafür nussbaumfarbenes Hartöl benutzen... :^)
    Danke schon im Voraus ! :^)
    LG Daniel

  • Man kann Öle einschleifen:

    Öl mit einem Tuch auftragen und dann
    mit feinen Schleifpapier (800-1200) einschleifen.

    Oder nur mit einem Tuch auftragen:

    Einige Öle sollten in vielen dünnen Schichten auftragen werden und danach fast immer trocken reiben, leicht feucht ist ok.
    Mach es immer Stück für Stück dann wird der Farbton nach und nach kräftiger ;)


    Lg
    KleisterMeister

  • Danke für deine Antwort, also ist diese Arbeit nicht so Zeitintensiv wie die Leinölfirnis ?
    Falls du meinen letzten (Fragen)Thread nicht gesehen hasd: Ich will eine Schaftbackenerhöhung ala LGV.
    Fotos kommen während oder nach den Feiertagen ;^)
    LG Daniel

  • ich weiß nicht ob das ölen mit hartöl weniger zeitintensiv ist als mit leinölfirnis, ich glaube mit hartöl mußt du nur 2 oder 3 mal ölen, dafür scheint mir das die maserung des holz bei leinölfirnis besser zur geltung kommt.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Es gibt für Schäfte eigene Öle, die du am besten in einem Waffengeschäft bekommst.
    Zeitintensiv ist die Prozedur schon.
    Das Holzstück muss möglichst fein geschmirgelt werden. Dann mit einem feuchten Tuch abgewischt, so dass die oberste Holzschicht feucht wird.
    Dadurch stellen sich die Fasern auf, die nach dem Trocknen abgeschmirgelt werden, dann wieder feucht abwischen.
    Das mehrmals wiederholen, und zum Schluss wieder feucht abwischen.

    Dann nach dem Trocknen mit dem Öl einstreichen. Das Öl wird dann vom Holz aufgesogen und muss öfters nachgeölt werden, bis nichts mehr aufgesogen wird.

    Jetzt das Öl trocknen lassen und ganz fein schmirgeln.
    Wichtig ist, dass das Holz vor dem Ölen feucht abgewischt wird, weil sich die Fasern aufstellen und die Poren frei sind, so dass das Öl eindringen kann.

    lg.
    Herbert

  • Das mit dem wassern ist mir bekannt... Habe mich auch schon darauf eingestellt lange daran zu arbeiten, soll ja schließlich auch schön aussehen.. Nur da KleisterMeister (cooler Name) folgendes schrieb:

    Einige Öle sollten in vielen dünnen Schichten auftragen werden und danach fast immer trocken reiben, leicht feucht ist ok.
    Mach es immer Stück für Stück dann wird der Farbton nach und nach kräftiger

    denke ich, dass ich nicht so lange wie mit den Trocknungsphasen bei Leinölfirnis brauchen werde...


    Mit der Anzahl der Ölungen kann man wirklich ziemlich gut den Farbton bestimmen.. (Spreche aus Erfahrung mit Möbeln, die allerdings aus Eiche waren)
    Nur jetzt stellt sich mir eine neue Frage: Wird Buche mit nussbaumfarbenen Hartöl dunkel genug ? Vielleicht hat jemand damit Erfahrung ? :D

    Danke schon im Voraus
    LG Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Federdruck (19. Dezember 2012 um 20:59)

  • Hi Daniel, ich bin ein Fan von Hartöl.

    Was dagegen spricht ist die Tatsache das nach der 3. Behandlung (nötig) eine Trocken Dauer von ca. eine Woche davor steht. Ab diesen 3. Behandlung nach austrocknen bilden sich ganz feine (öfter von Staub in d. Luft) Pickeln. Die mache ich glatt in dem ich "streichele" das Holz mit 0000 Stahlwolle. Ich nehme lieber das als Schleifpapier. Ich will nur das aller feinste von Staub entfernen, und nicht die vorherigen Schichten reduzieren. Ich habe die besten Erfahrungen mit ca. 5 maligen Applikation. Das Holz ist komplett Wasserdicht und geschützt.

    Manche mögen lieber Leinölfirnis. Die beiden sind ähnlich im Substanz, riechen auch sehr Ähnlich. Ein wenig mehr Glanz mit Hartöl, aber meine Meinung nach fühlt sich das Holz trockener und eben härter an als mit dem anderen Zeug. Auch, wie mir ein Parkett Fachmann erzählt hat, schließlich mit Hartöl läuft man aufs Holz, nicht nur mit der Hand halten.

    Aber wie mit allen, gibt es Pro und Kontra. Für ein Viertel Liter bezahlte ich €15, ohne Rechnung. Reicht aber für bestimmt 20 LG's.

    Ich habe übrigens, das Holz nicht Dunkler machen wollen sondern nur der fertig ausgearbeiteten Schaft Beschichten wollen. Mit Farb Tonen habe ich keine Erfahrung.

  • Gegen die Trockendauer von einer Woche spricht überhaupt nichts, überhaupt wenn man bedenkt das Leinölfirnis um einiges zeitaufwendiger wäre als Hartöl.
    Habe mir heute im Fachmarkt 3/4 l Hartöl in Nussbaumfarbe geholt und 22,70 bezahlt.
    Mittlerweile kribbeln mir schon die Finger, weil ich endlich anfangen will... :D (den Schaft hat ein befreundeter Tischler)
    Wieso die Trocknungphase nach dem 3 Trocknen ?
    Ich denke nicht das ich mit dem gefärbten Öl 5 Schichten auftragen werde, das wäre mir zu dunkel...

    Grüsse in die States :^)

    LG Daniel

  • Daniel, die ersten 2 Applikationen (bitte dünn Einreiben bzw. Applizieren) gehen ziemlich schnell und Tief ins Holz. Dies natürlich vorausgesetzt das Holz ist gut und Korrekt vorbereitet. Nach der 3. Anwendung habe ich die Erfahrung gemacht das mehr Zeit nötig ist um es komplett aushärten zu lassen. Klar, das Holz ist schon von vorherigen Schichten Imprägniert worden. Daher. Jede Schicht zusätzlich bedarf mehr Zeit. Übrigens, das Hartöl das ich benutze ist ein Naturprodukt aus Österreich.

    In früheren Zeiten haben die Biathlon Gewehre einen Holzschaft gehabt. Rate mal mit was sie behandelt wurden? JA! Mindestens 5x Hartöl. Komplett Schnee und Feucht-Milieu Resistenz war die Folge.

    Grüß nach mein beliebten Österreich!

    Robert

  • Ich werde erstmal wohl nur 3 Schichten machen und bei Bedarf, kann ich immer noch mit farblosem Hartöl nachölen :^)


    Die für mich ohnehin grösste Herausforderung, wird sowieso die Beize aus dem Holz zu bekommen.. :S Aber das bespreche ich noch mit dem befreundetem Tischler :^)

    Schönen Abend

    LG Daniel

  • Mensch das regnet ja schon wieder so kräftig.. und raus aus der Versenkung mit dem Thema.

    Hi, wenigstens konnt ich grad mal meine langzurechtgelegten Schäfte ölen (mit Clou Hartöl/Hell/viel zu teuer vom Preis/11.- das kl. Gebinde) und ich muss sagen: Dennoch, sehr gutes Ergebnis bislang.

    Der Hersteller empfiehlt für das farbliche Ölen zuvor farbloses Öl wg. der gleichmäßigen Farbgebung; muss nicht - ist total gleichmäßig geworden und lässt sich "spielend" mit einem Flachpinsel auftragen/verteilen!
    Man soll diesen Vorgang 2-3 mal wiederholen mit einer Nacht Trockenzeit (wg. den bereits hier genannten Gründen).

    Meine Fragen in die Runde:

    a) hast du, Federdruck mittlerweile ein Ergebnis?

    und b) weiß wer, was ich am besten benutze, um bei dem einen oder anderen Schaft ein Hochglanzergebnis zu erzielen?

    Beste Grüße in die Hochwasserregionen unseres Landes :!:

  • Hallo Federdruck,
    ich bin auf Tru-Oil rüber gewechselt. Ist aus den USA, und laut Forum Freunde dort, gibt es nichts besseres. WOW!! Das Zeug ist Klasse.

    Trocknet schnell, und wird dem Zeigefinger appliziert! Sehr leicht auch somit zu dosieren um der Glanz Grad zu steuern. Die ersten paar male trocknet es in circa 30 Minuten.

    So ein Ergebnis habe ich nicht mit der Qualitativen Hochwertigen Parkett Hartöl nicht gehabt.

    Das beste am Holz Veredelung das ich jemals gesehen habe. Auch Geigenbauer benutzen es.

    Das Foto ist von ein Diana 60, nach der 2. Schicht!

  • Ist der Glanz speziell bei dem Tru-Oil oder glänzt ein Schaft bei richtiger Anwendung auch mit z.B. Scherells Schaftol? Weil ich habe mit Scherells einen Buchenschaft bearbeitet und der glänzt gar nicht sondern ist komplett matt. ?(

  • Hi Poenni,
    Sherells Schaftol hab ich mal für einen 300S Schaft benutzt, im Gegensatz zu TrueOil, Hartöl und Leinölfirnis härtet es nicht aus und härtet folglich auch nicht die Holzoberfläche, halte ich für einen Nachteil. Der Schaft ist seidenmatt und fasst sich sehr gut an, in Schaftol ist Silikon zugesetzt, daran wirds wohl liegen. Der Schaft muss öfter nachgeölt werden als meine anderen Ölschäfte. Ich werde es nicht mehr verwenden. Durch das Silikon wird wohl eine spätere Anwendung von anderem Öl nicht so gut funktionieren. Trueoil und Hartöl sind mir zu künstlich, die bilden eine dicke Schicht wie ein Klarlack, Trueoil stinkt ausserdem übel wie ich finde. Mit Leinölfirnis geht alles von matt bis glänzend für einen Bruchteil des Preises, allerdings mit dem größten Aufwand und Zeiteinsatz. Du kannst Bilder in meiner Gallerie sehen, ein HW35 Schaft der nur mit Leinölfirnis behandelt wurde in verschiedenen Phasen von matt bis glänzend und der 300S Schaft mit Sherells Schaftol.
    Leinölfirnis wird seit Generationen für Jagdschäfte verwendet und macht sie genauso witterungsbeständig wie Trueoil, nur ohne soviel Chemie, es dauert halt länger.
    Hartöl ist für Parkettböden und entsprechend hart um eine trittfeste Oberfläche zu erzielen. Wenn du deinen Schaft nicht mit Füßen trittst, kannst du dir das Geld sparen. Eins noch zum Leinölfirnis, es hängt sehr viel vom Schaftholz ab wie schnell du Glanz bekommst, mein HW35 Schaft hat ein halbes Jahr gebraucht bis er Glanz bekam, bei einem Freund ging das viel schneller.

  • Es ist bestimmt alles Geschmackssache. Ich mag der Geruch von Tru-Oil, riecht wie das Hart Holz Boden auf ein Basketball Court. Ich finde es als sehr Sauber in Duft.

    Der Glanzgrad ist anschließend leicht steuerbar, zum Beispiel mit den üblichen Holzverarbeitung Methoden, gemeint ist 0000 Stahlwolle oder andere dafür geeigneten Mitteln.

    Das Finish von Holz ist besten falls eine persönlich Einstellung. Intensität der Maserung und Glanzgrad und fast noch Wichtiger ist wie es sich anfühlt. Das Leinölfirnis fühlt sich meine Empfindung nach als etwas Klamm an. Tru Oil, und das andere Hartöl dagegen staub Trocken.

    Ich habe zum Glück ein direkter Vergleich von ein gut gemachten Leinölfirnis Schaft, und einigen mit Tru-Oil. Der Leinöl Nussbaum Schaft wird bald neu gemacht, aber mit Tru Oil. In ein trockenen Raumklima war bei mir der letzte Schicht am nächsten Tag schon Trocken. Ich bin mit das Ergebnis sehr Zufrieden.

  • Ich nehme nun auch schon einige Zeit lang Tru-Oil für die Schäfte und kann es nur weiterempfehlen. Das einzige was mich an den Zeug stört ist der Geruch wärend der verarbeitung.
    Sobald es trocken ist riecht man aber nichts mehr.


  • Leinöl Firnis für alle Holzarten,
    für Nussbaum nehme ich auch nur Walnussöl.


    Das kann ich nicht Zustimmen.

    Eine Schellack Hand Politur auf alten englischen Mahagoni Schränke ist nicht zu schlagen. Hier gehört kein Öl hin.

    Ich habe Leinölfirnis gesehen und gefühlt, gegen Hartöl hat es nicht zu melden. Fertig.

    Lebendigkeit der Maserung, und Schutz gegen die Elementen sind hier Maßgebend. Hartöl dringt genau ein wie Leinölfirnis. Nur, es bildet eine dichtere Oberfläche die auch sehr glänzend wirken kann. Muss aber nicht. Der Glanzgrad der Oberfläche kann man steuern.

    Ich mag alte englische und französische Möbel. Sie sind Kostbar und Edel. Das Gefühl von mehr als 300 Jährigen Mahagoni mit Schellac Politur ist unvergleichlich.

    Lieber Leinölfirnis als gar nichts. Wenn ich die neuen LG's sehe mit langweiligen Buchenholz dann weiß ich weshalb ich lieber alten deutschen Diana und vor allem Walther 10 Meter Match LG's sammele. Nußbaum forever! Walnuß rules! Gib mir ein LG mit gutes Holz! Die anderen können auf eGun ersteigert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von emgee (12. Juni 2013 um 07:15)

  • Mein HW 35 hat eine Walnussschaft. Und der sieht nur Walnussöl. UNd der sieht absolut geil aus!!!

    (Sorry dass ich das so sage)

    Es war schon immer so.