Hi !
Folgendes ist geschehen:
15.01.2012: Ich ersteigere ein Gamo 1200 Luftgewehr bei einem bekannten Auktionshaus für freie Waffen. Bei einem (zu dem Zeitpunkt) privaten Verkäufer mit über 100 pos. Bewertungen (und eine Handvoll negative, aber schon viele Monate alt).
Ein paar Tage später erhalte ich das Gewehr, der Zustand ist nicht "gut" wie in der Artikelbeschreibung zu lesen, sondern recht stark gebraucht. Zudem ist der Schaft lose und die Schraube "dull" gedreht.
"trocken" lässt sich das Gamo aber durchladen..
Daraufhin schrieb ich dem Verkäufer eine Email mit Erläuterung der Sachlage und dem Hinweis, dass ich das Gewehr bei Gelegenheit auch richtig auf Funktion testen werde. Drauf kam keinerlei Antwort.
10.03.2012: Endlich Gelegenheit das Gewehr zu testen.. mit dem Ergebnis: Kapseldorn eingedrückt - Kapsel wird nicht angestochen. Also ist das Gewehr nicht nur stark gebraucht, sondern schlichtweg defekt und unbrauchbar.
11.03.2012: Ich kontaktiere den Verkäufer per Auktionshaus-Mitteilung. Damit er sich auch wirklich meldet, schicke ich ihm eine Nachricht per "Verkäufer an Kauf erinnern" - kurz darauf kommt die Antwort, dass er mir das Gewehr bereits geliefert hätte.
Darauf antwortete ich, dass dem natürlich so ist.. es aber defekt sei und der Artikelbeschreibung im wesentliche widerspricht. Was ich zum Teil ja bereits kurz nach dem Erhalt des Gamo Gewehrs erläuterte.
Daraufhin kam keine Antwort. Also bewertete ich den Verkäufer negativ… und zwar sachlich. Sinngemäß: "Ware defekt, Verkäufer ignoriert Anfragen zur Klärung" usw
2-3 Tage später schaue ich interessehalber beim Auktionshaus nach und stelle fest: die negative Bewertung wurde gelöscht.. und zwar ohne mich irgendwie zu informieren, nachzufragen o.ä. !
Ich frage beim Auktionshaus nach und bekomme ganz knappe, teils schon freche Antworten: Auktion zu lange her usw.. auf meine Frage warum meine gerechtfertigte Bewertung gelöscht wurde - keine Antwort.
Ich recherchiere ein wenig und dabei kommt raus: der Verkäufer hat ein Waffengeschäft !! Ist also ein gewerblicher Händler. Ausserdem hat er nicht das erste mal defekte Waffen verschickt.. und den Zustand deutlich beschönigt.
Dieses teile ich dem Auktionshaus mit - daraufhin wird der Status des Verkäufers sofort von "privat" auf "gewerblich" geändert und ich bekam danach den Hinweis, dass ich das Gewehr ja innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurück hätte schicken können, da es ja ein gewerblicher Verkäufer sei und ich selbst schuld sei, dass ich die Frist habe verstreichen lassen.
Nachdem ich die nach dem Lesen dieser Email ausgeprustete Cola wieder vom Monitor gewischt hatte schrieb ich erneut zu diesem Auktionshaus: "Gewerblicher Verkäufer ? Prima.. dann habe ich ja Gewährleistungsansprüche ! ..und überhaupt den Anspruch auf eine Rechnung."
Dem Verkäufer teilte ich per Email das gleiche mit. .. er tut das was er bisher am besten konnte: Ignorieren.
Das war der Stand gestern.. seitdem ist Funkstille.
Man muss dazu sagen, dass ich bei dem Auktionshaus seit 2002 dabei bin, weit über 200 Auktionen getätigt habe und nicht eine (!) negative oder auch nur neutrale Bewertung bekommen habe - blütenreine Weste also.
Ich finde es absolut bemerkenswert wie hier mit Kunden umgegangen wird. Fairer Handel ist meiner Meinung nach nicht möglich und es werden sogar nachweislich betrügerische Verkäufer geschützt, indem negative Bewertungen einfach gelöscht werden.
Mittlerweile frage ich mich, ob ich es damit gut lassen sein soll.. oder Rechtsmittel einlegen - was bei einem Warenwert von knapp 80 Euro ein wenig überzogen wirkt.
Vielleicht sollte ich dem Finanzamt einfach mal einen Tip geben ? Der Verkäufer hat immerhin über 100 Auktionen als Privatmann abgeschlossen - mit Sicherheit alle ohne Rechnung.. und unter Umgehung seiner Gewährleistungspflicht usw.
..ich halte euch auf dem Laufenden, falls es hier was neues gibt.
Gruß, Jörg