Schalldämpfer oder Kompensator

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.837 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Mai 2011 um 13:13) ist von MartinS.

  • Hallo

    Ich habe vor kurzem meine HW 77K von 7,5 Joule auf ca. 30 Joule umbauen lassen. (Ja, vom Büchsenmacher mit Eintrag in meine gelbe WBK für Sprotschützen).

    In der freien Version war bisher ein Schalldämpfer verbaut, den ich jetzt bei der WBK-Version natürlich entfernt habe. Ist ja nur bei freien Luftgewehren erlaubt. :(

    Leider ist das Trefferbild ohne Schalldämpfer etwas schlechter geworden. Das war mir auch schon bei der 7,5 Joule-Feder aufgefallen. Mit Schalldämpfer trift die HW 77K einfach besser. Mehrfach getestet.

    Nun meine Frage:
    Gibt es für die HW 77k einen Kompensator (heißt das so?), der das Trefferbild positiv beeinflusst?

    Ich könnte zwar versuchen, eine Genehmigung zu bekommen, den Schalldämpfer wieder benutzen zu dürfen, aber ich denke mal, die Aussichten dafür sind sehr gering. X(

    Gruß
    Martin

  • Ich denke dass das Trefferbild eher an dem höheren Prellschlag leidet, als an dem Schalldämpfer.

    Hast dir ne OX reinbauen lassen?

    Darf man überhaupt mit 30J schießen, bzw gibts dafür ein Bedürfnis?

    -Signaturen werden überbewertet-

  • Ich denke dass das Trefferbild eher an dem höheren Prellschlag leidet, als an dem Schalldämpfer.

    Klar macht der Prellschlag viel aus, aber ich hatte es zuvor mehrfach getestet bei der schachen Feder. Und da hat der Schalldämpfer viel ausgemacht.

    Hast dir ne OX reinbauen lassen?

    Genau, und zwar die mit der gelben Verpackung.

    Darf man überhaupt mit 30J schießen, bzw gibts dafür ein Bedürfnis?

    Ja, darf man - auf einem Schießstand, der dafür zugelassen ist. Ein Bedürfnis braucht man nicht, wenn eine gelbe WBK vorliegt, in die bereits mindestens eine Waffe eingetragen ist. Das Bedürfnis brauchst du bei Langwaffen nur für die erste. Wie viel Energie die Feder hat, spielt keine Rolle. Sollte bei uns nicht mehr als 7500 sein, denn nur bis dahin ist der Stand zugelassen. Theoretisch dürftest du hier mit einem Luftgewehr schießen, das 7500 Joule hat.

  • Bei V-Mach gibt es da was. http://www.air-rifle-tuning.com/v-mach/Home.html. Leider ist auf der Seite nicht viel zu finden, früher hatter er mal ein Bld davon auf der Seite. Am besten mal nachfragen.

    Dabei wird das Laufgewicht, Hebelraste u.s.w von der der HW 77/97 abgezogen und durch einen neuen Aufsatz, ähnlich dem Laufgewicht der 97 ersetzt. auch der Rastmechnismuß des Spannhebels wird ausgetaucht. Das ist dann ein Feder belasteter Kugelschnapper. "RACE Muzzle Brake" heist das Teil wohl. Dafür gibt es verschiedene Schalldämpfer oder Kompensator Einsätze. Die 77 wird dadurch aber zu einer 97, das heist das Korn fällt weg, also nur noch ZF.


    EDIT: zur gelben WBK wird es wohl noch zur Diskusion kommen, ich habe da schon Argumente gehört das die Waffe, da es sich ja um eine Sportschützen WBK handelt, zumindestens auch zu einer Sportart passen Muß. Da kenne ich eigendlich nur FT mit 16,3J und der Option auf 27J. Wobei ich hatte mit mal die Regeln zum Sommerbiatlon durchgelesen, da stand nicht von einer Begrenzung der Energie der LGs :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

    Einmal editiert, zuletzt von LEP FAN (25. Mai 2011 um 15:01)

  • Ein Bedürfnis braucht man nicht, wenn eine gelbe WBK vorliegt, in die bereits mindestens eine Waffe eingetragen ist.


    Sorry, aber das stimmt nicht. Für jede erworbene Waffe braucht man ein Bedürfnis. Bei Waffen auf Gelb entfällt nur der Einzelbedürfnisnachweis. Trotzdem muss die Waffe sportlich geeignet sein und zu irgendeiner Disziplin eines Verbandes passen. Der Gesetzgeber möchte den Weg als Gastschütze eines fremden Vereines und Verbandes auch mit eigener Waffe erlauben.
    Daher kann man auch nicht irgendeine Waffe auf Gelb eintragen lassen, die aus technischer Sicht auf die Gelbe passt. So gibt es für einen Drilling (kombinierte Langwaffe) keine Disziplin und ist daher nicht eintragungsfähig, obwohl er eine Einzelladerlangwaffe darstellt. Daher übrigens auch kein Vorderschaftrepetierer mit gezogenem Lauf im Flintenkaliber.

    Für starke LG gibt es m.W. nur die Disziplin FT im BDS. Dann sollte man aber auch mal einen Eintrag als Gastschütze in seinem Schießbuch bekommen.

    Ein gewisser Verlust der Präzision ist zum einen mit dem erhötem Prellschlag zu erklären, aber man sollte dann auch die Diasorte der gesteigerten Leistung anpassen. Man kann nicht erwarten, dass ein gut an ein 7,5'er Gewehr angepasstes Dia bei einer Leistungsverdreifachung dann auch noch genauso präzise fliegt.
    In Sachen SD gilt halt wie immer - alles was man vor einer (guten) Laufmündung schraubt, hat in der Regel einen Präzisionsnachteil. Eine präzise gefertigte Laufmündung ist nunmal einer der Hauptfaktoren für die Präzision der ganzen Waffe. Ist die Mündung gut und sauber ausgeführt, kann ein Vorsatzteil diese nicht verbessern. Daher bleibt mit Glück der Einfluss eines SD nicht oder nur sehr gering spürbar. Je größer die Gasmenge wird, desto größer wird sein Einfluss.
    Das dürfte aber ohne Belang sein, da der "F" Dämpfer nun nicht mehr auf dieses Gewehr verwendet werden darf und ein Sportschütze auch keinen erlaubnispflichtigen SD bekommen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (25. Mai 2011 um 15:12)

  • EDIT: zur gelben WBK wird es wohl noch zur Diskusion kommen, ich habe da schon Argumente gehört das die Waffe, da es sich ja um eine Sportschützen WBK handelt, zumindestens auch zu einer Sportart passen Muß.


    Genau so ist es. Schließlich impliziert der Name der WBK auch dessen Verwedungszweck. Wer die Unwissenheit des SB ausnutzt, weil der höchstwahrscheinlich mit Waffentypenbezeichnungen nichts anfangen kann, kauft am Bedürfnis vorbei.
    Gleiches Problem mit Waffen, die von der sportlichen Verwendung nach § 6 AWaff ausgeschlossen sind. Auch diese wird der SB aller Wahrscheinlichkeit in vielen Fällen eintragen, aber das macht die Sache dennoch nicht legal. (Vgl. z.B. Revolver unter 3" Lauflänge)

  • Der positive Effekt des SD den du festgestellt hast kann auch einfach nur auf das zusätzliche Gewicht am Lauf zurückzuführen sein was dir hilft den Prellschlag zu beherschen. Probiere das doch erstmal an der F Version aus. Ein Laufgewicht ist auch an einer WBK Waffe erlaubt, wenn nicht die entsprechende Sportordnung das etwas begrenzt.

    Beim FT darft du da eigendlich alles.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Gleiches Problem mit Waffen, die von der sportlichen Verwendung nach § 6 AWaff ausgeschlossen sind. Auch diese wird der SB aller Wahrscheinlichkeit in vielen Fällen eintragen, aber das macht die Sache dennoch nicht legal. (Vgl. z.B. Revolver unter 3" Lauflänge)

    Gibt es beim BDMP nicht die Disziplin "1500 Off Duty" - für Revolver mit weniger als 3 Zoll Lauflänge?

  • Es ist richtig, der BDMP hat eine Sonderregelung was die kurzen Dienstrevolver betrifft. Es werden m.W. jedoch keine neuen Bedürfnisse für Stupsnasen ausgestellt.
    Logisch steht in der WBK keine Joule-Angabe. Dennoch bleibt es bei dem Grundsatz, dass die eingetragene Waffe in einer Sportschützen-WBK zu einer sportlichen Disziplin passen muss.

  • Hallo,

    es ist nicht richtig, dass die 77k (die ja bis auf ein paar Kleinigkeiten identisch mit der 97k ist) mit einem Schalldämpfer bessere Schussbilder erzeugt.
    Es könnte aber natürlich sein, dass speziell deine 77k mit einem speziellen Schalldämpfer kleinere Streukreise schießt.

    In aller Regel verschlechtert irgendetwas an- und abmontierbares vor der Mündung eines Federdruckgewehrs eher das Schussbild, als dass es es verbessert. Bei starken Pressluftgewehren mit deutlich größerer Luftmenge/Schuss führt ein fest montierter Separator hingegen meist zu deutlich kleineren Streukreisen. Bei einem Federdruckgewehr ist selbst ein fest montierter Separator in seinem Nutzen strittig.

    Die Kompressions- , Beschleunigungs- und Schwingungsabläufe sind in einem Gewehr mit grenzwertig starker Feder völlig anders als in demselben Gewehr mit schwächerer Feder. Man darf also nicht glauben, dass das, was bei 7,5J streukreisverkleinernd wirkte auch bei mehr als 20J die gleiche Wirkung zeigt.
    Bei größerer Federenergie wächst nicht nur die Mündungsenergie sondern es wachsen auch die Probleme, weil alle möglichen anderen Bauteile an diesen Energiezuwachs angepasst werden müssen. Die HW77/97 ist für 7,5J und ca. 23J baugleich, bis auf die Feder. Aber da hat Weihrauch aufgehört und bestimmt nicht ohne Grund!
    Ich halte es fast für fahrlässig, dass ein Büchsenmacher ein Federdruckluftgewehr über die werksseitig geprüfte Energie hinaus mit einer nicht vom Hersteller zugelassenen Feder bestückt. Eine Patrone mit übermäßiger Ladung gehört auch nicht in eine Feuerwaffe, die dafür nicht ausgelegt ist, selbst wenn das Kaliber passt.
    Was für eine Kolbendichtung ist jetzt verbaut? Noch die alte?
    Abzug, an dem die ganze Energie der gespannten Feder auf winziger Fläche hängt? Noch der alte?
    Schmierung? Nichts geändert?
    u.s.w.
    Würde eine VW Werkstatt in einen 100PS Golf eine 150PS Maschine einbauen ohne zumindest Fahrwerk und Bremsen anzupassen?

    :) Ihr merkt, ich reg mich etwas auf. Nicht einmal wegen dem, was ich oben beschrieben habe. Das stimmt schon alles, aber ich schätze, dass die HW77 von Weihrauch hier und da so überdimensioniert wurde, dass auch bei Einbau einer Ox-Feder keine unmittelbare Gefahr für den Schützen ausgeht.
    Ich reg mich auf, weil ich diesen Drang zu dem "maximal starken Luftgewehr, mit maximaler Feder" überhaupt nicht nachvollziehen kann.
    Die Ox-Feder (ich habe noch nie eine in Hand gehabt) hat weltweit bei Schützen, die treffen wollen, so starke negative Kritik geerntet, wie kaum ein anderes "Tuningteil". Das Ding - so heißt es immer wieder - tritt wie ein Pferd, Waffe nur noch mit Mühe zu beherrschen. Warum tut man sich das freiwillig an?
    Diese Feder verschlechtert den Streukreis, auch hier. Nicht der nicht mehr vorhandene Schalldämpfer. Es passt halt nichts mehr zusammen.

    Wenn man für sein Federdruck-Luftgewehr mehr Power will und das auch darf, dann sollte man einen moderaten Weg gehen.
    Beim Schießen hat erstens, zweitens und drittens das "Treffen" oberste Priorität. Wenn ich vorbeischieße, kann das Geschoss so viel Energie haben wie es will......verpuffte Energie, die nur Krach macht.
    Ich kann einfach nicht verstehen, warum man nicht erst einmal an die "Präzision" denkt. Zum Teufel, es ist doch völlig egal, ob ich mit 16J, 23J oder vielleicht 30J schieße. Selbst bei "Anwendungen" , deren Darstellung hier im Forum aus gutem Grund streng verboten sind.

    An dieser Stelle des Postings habe ich mit einem wahren Kenner der Materie telefoniert, der sich beruflich von morgens bis abends mit Luftgewehren beschäftigt und wohl fast jedes Luftgewehr auf diesem Planeten schon geschossen hat. Wir waren einer Meinung in dem Punkt, dass es einen Energiebereich gibt, in dem Federdruck-Luftgewehre harmonieren, was Streukreisfähigkeit und Mündungsenergie in Kombination betrifft: Die Harmonie läßt ab 20 Joule zunehmend nach! Bei perfekter Abstimmung des kompletten Systems können es vielleicht auch 22-24J sein. Danach überwiegen die Nachteile.
    Die beste Feder für die HW77/97 ist nach wie vor die 16,3J Feder von Venom/V-Mach und sie funktioniert am besten mit dem zugehörigen Kit, oder zumindest mit einer abgestimmten vorderen Federführung und passender Fettung.
    Man kann nicht alles haben und ein Schalldämpfer "repariert" keine Fehler, die ganz weit innen liegen.

    Gruß
    Musashi

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (25. Mai 2011 um 23:09)

  • Hallo
    und danke für deine ausführlichen Erklärungen.

    es ist nicht richtig, dass die 77k (die ja bis auf ein paar Kleinigkeiten identisch mit der 97k ist) mit einem Schalldämpfer bessere Schussbilder erzeugt.
    Es könnte aber natürlich sein, dass speziell deine 77k mit einem speziellen Schalldämpfer kleinere Streukreise schießt.

    Mit dem Schalldämpfer habe ich mit 7,5 Joule tatsächlich kleinere Streukreise geschossen als ohne. Habe das mehrfach getestet. Der Schalldämpfer ist der, den Schneider speziell für die HW 77K anbietet und der mit dem Korn verschraubt wird.

    Was für eine Kolbendichtung ist jetzt verbaut? Noch die alte?
    Abzug, an dem die ganze Energie der gespannten Feder auf winziger Fläche hängt? Noch der alte?
    Schmierung? Nichts geändert?
    u.s.w.
    Würde eine VW Werkstatt in einen 100PS Golf eine 150PS Maschine einbauen ohne zumindest Fahrwerk und Bremsen anzupassen?

    Die Kolbendichtung wurde gegen die aus dem V-Mach-Kit ausgetauscht. Der Abzug wurde überarbeitet, damit die Feder nicht nur auf der "winzigen Fläche" hängt. Wie, kan ich nicht sagen. Müsste mal nachfragen. Geschmiert wurde das System mit dem Bundeswehrfett. Keine Ahnung, wie das heißt. Und die Feder, die den Spannhebel hält, wurde gegen eine schächere getauscht. Der Grund war, damit weniger Schwingungen auf den Lauf übertragen werden.

    :) Ihr merkt, ich reg mich etwas auf. Nicht einmal wegen dem, was ich oben beschrieben habe. Das stimmt schon alles, aber ich schätze, dass die HW77 von Weihrauch hier und da so überdimensioniert wurde, dass auch bei Einbau einer Ox-Feder keine unmittelbare Gefahr für den Schützen ausgeht.
    Ich reg mich auf, weil ich diesen Drang zu dem "maximal starken Luftgewehr, mit maximaler Feder" überhaupt nicht nachvollziehen kann.
    Die Ox-Feder (ich habe noch nie eine in Hand gehabt) hat weltweit bei Schützen, die treffen wollen, so starke negative Kritik geerntet, wie kaum ein anderes "Tuningteil". Das Ding - so heißt es immer wieder - tritt wie ein Pferd, Waffe nur noch mit Mühe zu beherrschen. Warum tut man sich das freiwillig an?
    Diese Feder verschlechtert den Streukreis, auch hier. Nicht der nicht mehr vorhandene Schalldämpfer. Es passt halt nichts mehr zusammen.

    Nachdem ich das Gewehr gestern auf 50 Meter testen konnte, muss ich sagen, dasss sich die HW mit der neuen Feder recht gut schießen lässt. Der Prellschlag hält sich in Grenzen. Bei einer anderen Weihrauch mit billiger Exportfeder (16 J) gab es deutlich mehr seitliche Schwingungen. Zum Trefferbild kann ich noch nichts genaues sagen, da ich die Waffe nur stehend aufgelegt geschossen habe. Werde nächste Woche mal das Teil auf einen Sandsack auflegen und sitzend schießen.

    Mir geht es nicht um maximale Power. Dazu stehen ganz andere Waffen in meinen Schränken. Mir wurde die OX-Feder empfohlen und ich wollte es mal testen. Soweit bin ich damit ganz zufrieden. Wenn man die OX-Feder mit einer normalen Exportfeder vergleicht, erkennt man sofort, dass die OX-Feder deutlich besser gearbeitet ist. Zumindest die Federn, die ich bisher in der Hand hatte. Um eine Feder selbst anzufertigen, habe ich werder die Zeit noch die Lust dazu.


    Gruß
    Martin