Wohin mit den Schlüsseln von Waffenschränken?

Es gibt 57 Antworten in diesem Thema, welches 10.700 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Juli 2009 um 16:28) ist von hyperterminal.

  • Zitat

    Original von crassmike
    Wäre es da nicht einfacher, alle Schlüssel in den 0/1/2-Zahlenschrank zu legen?

    Genau, und wenn man dann noch den Munischrank und den B-Schrank mit Zahlenschloss ausstattet braucht man nur noch den Schlüssel vom A-Schrank in den B-Schrank zu legen und alles ist viel einfacher und unterm Strich auch billiger als ein VDS Schrank.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Es versteht sich eigentlich von selbst, Waffen zugriffssicher zu verwahren. Dass man hierzulande nun besondere Schutzklassen vorschreibt, ist schon eine Sache für sich. Aber wie blöd, übertrieben dieser Schutzwahn ist, zeigt sich spätestens an diesem Schlüsselthema.
    :wogaga:

    Gibt es eigentlich Fakten, sprich: nennenswerte Kriminalitätsstatistiken/ Versicherungsfälle, die dazu geführt haben, dass man mittlerweile VdS-Klasse Null als Mindestsicherheitsstufe für Kurzwaffen ansieht?

    Oder ist das den Politikern/ Gesetzgebern auch "nur so" (auf Empfehlung der Tresorbau-Lobby) eingefallen?

    :confused2:

    Fördermitglied des VDB.

  • Eigentlich sind ja nicht nur Waffenbesitzer von dem Schlüsselproblem betroffen. Was machen eigentlich Juweliere oder Bankleiter nach Feierarbend mit den Schlüsseln? Ich glaube nicht das die sich die Schlüssel mit Panzertape an die Banane kleben.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Zitat

    Gibt es eigentlich Fakten, sprich: nennenswerte Kriminalitätsstatistiken/ Versicherungsfälle, die dazu geführt haben, dass man mittlerweile VdS-Klasse Null als Mindestsicherheitsstufe für Kurzwaffen ansieht?

    Oder ist das den Politikern/ Gesetzgebern auch "nur so" (auf Empfehlung der Tresorbau-Lobby) eingefallen?

    Gute Frage.... (:) .... denkbar ist ja auch, dass man von "oben" den Legalwaffenbesitz so teuer wie möglich machen will, bis auch der Vorletzte den Spaß daran endgültig verliert ...

    Zitat

    Ich glaube nicht das die sich die Schlüssel mit Panzertape an die Banane kleben.

    ... na da habe ich ja was angerichtet .... :laugh:

    Jens

  • Zitat

    Original von 5-atü
    Gibt es eigentlich Fakten, sprich: nennenswerte Kriminalitätsstatistiken/ Versicherungsfälle, die dazu geführt haben, dass man mittlerweile VdS-Klasse Null als Mindestsicherheitsstufe für Kurzwaffen ansieht?

    Oder ist das den Politikern/ Gesetzgebern auch "nur so" (auf Empfehlung der Tresorbau-Lobby) eingefallen?

    :confused2:

    Da steht eine Begründung:

    http://www.kreis-borken.de/fileadmin/inte…von__Waffen.pdf

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Zitat

    Original von Flammpanzer

    ... na da habe ich ja was angerichtet .... :laugh:

    Jens

    Gründe Deine eigene Firma für Sicherungstechnik ... BANANATIX oder so.
    Schlüsselhaken am Suspensorium.

    :laugh:

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von LEP FAN
    Eigentlich sind ja nicht nur Waffenbesitzer von dem Schlüsselproblem betroffen. Was machen eigentlich Juweliere oder Bankleiter nach Feierarbend mit den Schlüsseln? Ich glaube nicht das die sich die Schlüssel mit Panzertape an die Banane kleben.

    Da werden Tresore normalerweise im 4-Augen-System geöffnet. Sprich, man muss immerhin schon 2 Leuten den Schlüssel klauen, die zumeist wohl auch nicht direkt neben dem Tresor schlafen.

    Zudem sind bei höheren Schutzklassen Zeitschlösser eigentlich die Regel. Sprich, wenn Du Nachts den Schlüssel klaust nützt das gar nichts, Du musst dann trotzdem zu den Öffnungszeiten in den Laden/die Bank um den Tresor damit öffnen zu können.

    Abgesehen davon das alle Safes im Profibereich die ich kenne heutzutage mit elektronischen Schlössern gesichert sind. Es entfällt nicht nur die Schlüsselaufbewahrung sondern es bieten sich zig andere Möglichkeiten, begonnen von der +1-Logik (Ist de Geheimzahl 4711 kann man den Tresor auch mit 4712 öffnen und löst dabei den stillen Überfallalarm aus) über frei Programmierbare Zeitschlösser die auch Feiertage u.Ä. berücksichtigen, entlassene Mitarbeiter kann man in Nullzeit sperren, man kann Wertigkeiten der Mitarbeiter vergeben (z.B. das nur ein Geldtransportfahrer und ein Kassierer das Depotsystem öffnen können, nie aber 2 Kassierer oder 2 Geldfahrer) bis hin zur Möglichkeit Einmalcodes zu generieren, wie z.B. bei Geldautomaten gängig. Mit der Kombination mit der die Geldtransportfirma den Safe einmal geöffnet hat kann man nie wieder was anfangen. Und natürlich kann man alle Zugriffe loggen und auswerten, oder sogar eine externe Bestätigung der Öffnung einfordern.

    Unterm Strich entsteht das Problem nur weil wir als Sportschützen letztendlich immer noch im "Baumarkssekment" der Tresore unterwegs sind.

    Wie die alte VDMA-Norm die Sicherheitsstufe B schön nannte "Mehrwandiger Stahlschrank mit leichtem Einbruchsschutz". Nicht umsonst trennten den noch 5 Klassen vom "Schweren Panzergeldschrank" der Sicherheitsstufe E10

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (4. Juli 2009 um 05:37)

  • Zitat

    Original von Erklärbär
    Unterm Strich entsteht das Problem nur weil wir als Sportschützen letztendlich immer noch im "Baumarkssekment" der Tresore unterwegs sind.

    Wie die alte VDMA-Norm die Sicherheitsstufe B schön nannte "Mehrwandiger Stahlschrank mit leichtem Einbruchsschutz". Nicht umsonst trennten den noch 5 Klassen vom "Schweren Panzergeldschrank" der Sicherheitsstufe E10

    Um Himmels Willen, hör auf diese Tresore schlecht zu machen...

    Bald müssen Waffenbesitzer sich noch Einbautresore für Zehntausende kaufen! :confused2:

    jaja, so ist das...

  • Ein Einbrecher der auch vor hat den Tresor zu knacken, der wird sich nicht von einer höheren Sicherheitsstufe abhalten lassen. Sicher, er braucht dadurch länger und es ist nicht so einfach, aber wenn er es will wird er genauso hineinkommen. "Schlimmstenfalls" wird der Tresor eben mitgenommen.
    Man sollte seine Waffen vor unberechtigtem Zugriff bewahren, aber das alles sollte auch in einer Relation zu dem stehen was man verwahrt.

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Zitat

    Original von Jogi
    Um Himmels Willen, hör auf diese Tresore schlecht zu machen...


    Was heißt schlecht machen. Man sollte immer wissen, dass A-Schränke nichts besseres als stabile Spinde sind. Sie sind allseitig einwandig ausgeführt. Erst ab der B-Stufe ist er rundherum doppelwandig. Ab 0 ist der Hohlraum zusätzlich mit Beton aufgefüllt.

    Zitat

    Original von Jogi
    Bald müssen Waffenbesitzer sich noch Einbautresore für Zehntausende kaufen! :confused2:


    In Kürze wird sich dementsprechend ohnehin was ändern. Mit Kürze ist zwar nicht Monatsfrist gemeint, aber wenn das kommende WaffG das BMI Änderungen zu den Aufbewahrungsvorschriften ermächtigt, werden wir eine neue AWaffV bekommen. Dort werden weitere Verschärfungen festgelegt werden. Im, Raum stehen ja biometrische Zusatzsicherungen. Weil diese noch nicht marktreif sind, wird das noch etwas dauern.

  • Zitat

    Original von Promo
    Ein Einbrecher der auch vor hat den Tresor zu knacken, der wird sich nicht von einer höheren Sicherheitsstufe abhalten lassen.

    Wer in die Villa von Graf von und zu Reibach einbricht, weil dieser für ein paar Wochen im Urlaub ist und man es auf die Ölgemälde, Perserteppiche, den Familienschmuck und die Holland&Holland-Kollektion abgesehen hat, der wird entsprechend Zeit und Gerät mitbringen. Und auch höhere Schutzklassen überwinden.

    Aber für die meisten Gelegenheitseinbrecher, die auf schnelle Beute aus sind (Bargeld, Wertsachen), wenig Zeit haben und nur mit einem stärkeren Schraubenzieher ausgerüstet sind, reichen die kleineren Klassen eigentlich.

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Originally posted by 5-atü
    .....
    Wer in die Villa von Graf von und zu Reibach einbricht, weil dieser für ein paar Wochen im Urlaub ist und man es auf die Ölgemälde, Perserteppiche, den Familienschmuck und die Holland&Holland-Kollektion abgesehen hat, der wird entsprechend Zeit und Gerät mitbringen. Und auch höhere Schutzklassen überwinden.

    Aber für die meisten Gelegenheitseinbrecher, die auf schnelle Beute aus sind (Bargeld, Wertsachen), wenig Zeit haben und nur mit einem stärkeren Schraubenzieher ausgerüstet sind, reichen die kleineren Klassen eigentlich.

    Das sehe ich anders. Die meisten Leute, die Geld für ein paar Legalwaffen übrig haben, werden wohl auch etwas Werkzeug besitzen. Wenn also jemand in ein Haus einsteigt dessen Bewohner im Urlaub sind, dann geht er gemütlich in die Werkstatt und holt sich dort alles, was er braucht.....

    Ich kenne zumindest niemanden, der auch seine Flex wegschließt ;)

    ----------------------- Jäger der verlorenen Erma's ------------------------
    --
    - Waffen- & Munitionssachverständiger, Spezialgebiet Erma ---
    ------------ bitte hier mithelfen, damit es hier weitergeht ------------

  • Wozu brauchen wir Tresore?
    Es gibt doch das Super-Duper-Arschmatix-System :))

    Nee, aber mal im Ernst: Wohin soll der ganze Sicherheitswahn noch führen?
    Und die "schlimmsten" Einbrecher knacken sicher nicht den Waffenschrank - die haben die Waffen schon dabei :new16:.
    Und was ist, wenn die (unbewaffnet) zu dritt kommen u. der eine sagt: "Los, mach´den Knarrenschrank auf, oder die anderen zwei erwürgen Deine Frau/Kinder!"?

    Leider ist es eben einfacher, die Waffenbesitzer zu gängeln u. in die Verantwortung zu ziehen, anstatt wirklich etwas gegen die Kriminellen zu tun.
    Es wird einfach alles getan, um die mögl. Schuld anderen in die Schuhe zu schieben.
    "Der Einbrecher ist nicht Schuld am Tod Deiner Familie - DU hättest Dein Haus so und so sichern müssen und DU hättest Deine bösen Waffen in einem Klasse XY-Schrank lagern müssen. Und DU bist Schuld, daß die den Schlüssel aus Deinem After klauen konnten - warum hast DU auch so tief geschlafen?"

    Die Welt/das Leben könnte so einfach sein... - Ich bin zwar nicht gläubig, aber wenn sich JEDER nur an die 10 Gebote halten würde, hätten wir ein paar Probleme weniger. Dann bräuchte man auch keine Schlösser u. Schlüssel. (Klar, ist nat. nur total naives Wunschdenken)

    Es ist echt traurig, daß dieser Thread überhaupt notwendig ist!

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Zitat

    Original von Fisher´s Sam
    Und was ist, wenn die (unbewaffnet) zu dritt kommen u. der eine sagt: "Los, mach´den Knarrenschrank auf, oder die anderen zwei erwürgen Deine Frau/Kinder!"?

    Hm, der Logik der Legislative folgend müsste so ein "dramatischer Fall" zu einer WaffG-Änderung führen: Man dürfte Waffen wieder zusammen mit der Munition und sogar durchgeladenen Waffe im Waffenschrank aufbewahren. *lol*

    Hm, ich denke wir haben hier schon alles durchgespielt und ein vernünftiges Maß an Sicherheit für einen Schlüssel müsste reichen. Ich denke da an einen einfachen Schlüsselkasten mit Zahlenschloss, dessen Kombi nur ich kenne. Wenn dann mein "17-jähriger Sohn" mit der Brechstange diesen Kasten knackt und dann in "Winnenden" Amok läuft, denke ich, würde mir kein Staatsanwalt etwas anhaben können. - Muss mal einen Kollegen fragen, der Rechtsanwalt ist.

    Allerdings würde das dann wieder den biometrischen Systemen Vorschub leisten, die spätestens dann Gesetz werden. - In der Hoffnung, das zumindest Familienmitglieder nicht den Daumen mit einer Astschere von der Hand entfernen des Besitzers entfernen. :(

    edit: Kleiner Nachtrag, weiß jemand noch, wo der Waffenkammerschlüssel bei der Bundeswehr gesichert wird? Im GeZi im Schüsselkassten? Beim KpTrpfhr im Büro, oder unter seinem Kopfkissen? Oder unten an der Wache? Wäre doch auch interssant zu wissen, man könnte ja sicher Schlussfolgerungen ziehen, wenn der WaffK-Schlüssel z.B. im GeZi hängt.

    HW77K :F:

    3 Mal editiert, zuletzt von 4,5 (5. Juli 2009 um 19:44)

  • Zitat

    Original von 4,5

    edit: Kleiner Nachtrag, weiß jemand noch, wo der Waffenkammerschlüssel bei der Bundeswehr gesichert wird? Im GeZi im Schüsselkassten? Beim KpTrpfhr im Büro, oder unter seinem Kopfkissen? Oder unten an der Wache? Wäre doch auch interssant zu wissen, man könnte ja sicher Schlussfolgerungen ziehen, wenn der WaffK-Schlüssel z.B. im GeZi hängt.

    Gute Frage... muss ich etwas überlegen..
    Für gewöhnlich war der Schlüssel im Schlüsselkasten beim
    Staffelweldwebel im Geschäftszimmer. Oft auch, je nach
    Situation auch über Nacht bei mir am Mann. Tagsüber
    sowieso. Den durfte außer mir, dem Staffelkapitän und dem
    Staffelfelfeldwebel niemand haben. Während meiner Dienstzeit
    wurde der Raum mit einer Alarmanlage abgesichert. Diese konnte
    ich im Raum des UvD aktivieren, so dass man besonders nach
    Dienstschluss merkte, wenn die Tür von der Waffenkammer
    geöffnet wurde oder ein Fenster nicht geschlossen war. Alarm gab
    es dann örtlich im UvD Zimmer, welches ja immer besetzt ist.
    Ein Ersatzschlüssel war, soweit ich mich erinnere im Tresor
    unserer Staffel. In diesem Tresor waren auch die Einsatzbefehle
    für den Ernstfall.

    Gruß Klaus