Die Großschwerter waren zu einer Zeit, wo Schwerter kampfmässig quasi bedeutungslos geworden waren. Die Hochzeit der Schwerter war von 1600 vor Christus bis 1400 nach Christus. Schon die Anderthalbhänder der Ritter waren eigentlich keine normalen Schwerter mehr, sondern an den Kampf in Plattenrüstung angepaßt. Ergo eher Dosenöffner. Siehe auch Halbschwerttechniken oder das man das Schwert an der Schneide angefaßt hat und mit der Parierstange zugeschlagen hat. Wie mit einem Hammer oder einer Spitzhacke.
Anderthalbhänder und erst recht Großschwerter waren kampftechnisch irrelevant zu einer Zeit, wo ABs und andere Waffen das Schwert quasi abgelöst haben. Mir sind auch keine relevanten Schlachten mit Ihnen bekannt, wo Sie nachweislich kriegsentscheidend gewesen wären.
Dagegen wurde das Einhandschwert über 2500 Jahre erfolgreich in jeder Schlacht eingesetzt. Ob von den Kelten, Germanen, Römern, Galliern, in den Kreuzzügen, .... gegen Hunnen, Mongolen, Araber und Türken. Und die Gegner waren uns Mittel-Europaern zahlenmässig, ausstattungsmässig und von der Vielfältigkeit weit überlegen!
Die Hunnen und Mongolen hatten allerdings Pech mit ihren Kompositbögen im feuchten Regenwetter. Aber die Mongolen hatten auch andere Waffengattungen.
Es hat Europa verteidigt und zu dem gemacht, was es heute ist. Ohne Es wären wir türkisch, arabisch, mongolisch oder hunnisch.
Die Großschwerter haben nie eine derartige Rolle gespielt und waren daher auch zeitlich nur recht kurz in Gebrauch wohingegen Einhandschwerter auch nach dem 14 Jahrhundert noch erfolgreich eingesetzt wurden.
Das Problem der Großschwerter ist ihre Langsamkeit. In einem Kampf mit einem Gegner mit Schild und Einhandschwert wäre der Kampf in unter 2-3 Sekunden zu Ende.
Entweder durch Parieren oder Ausweichen plus Konter. In einem Kampf hätte man damit Null Chance.
Sie wurden eingesetzt gegen Pferde oder um Lanzenreihen zu öffnen. Für die Träger war es aber ein Himmelfahrtskommando. Daher bekamen Sie auch mehr z.B. den doppelten Sold. Wenn Sie es denn überlebten, was eher fragwürdig war. Ergo Geld gespart.
Sehen spektakulär aus. Aber leider meiner Meinung nach untauglich. Außer als Richtschwert oder Zeremonialschwert.
Daher interessieren mich eigentlich nur Einhandschwerter, da diese Weltreiche und Religionen begründet haben.
Ohne Sie hätten die Kelten kein so großes Verbreitungsgebiet bilden können. Im übrigen größer als das der Römer. Ohne Sie hätte Rom kein so großes Reich bilden können und erst recht nicht die Gallier schlagen. Ohne Sie würde es das Christentum und die katholische Kirche in Europa nicht geben. Ohne Sie wären wir hunnisch, mongolisch, persisch, türkisch oder arabisch. Ohne es hätte Rom Germanien erobert. Ohne es hätten die Franken kein Reich aufgebaut.
Wer Es nicht hatte, hatte als Volk verschissen. Daher haben es die Wikinger auch recht schnell übernommen. Die waren nicht blöd.
Zu guter Letzt haben es die Kelten entwickelt. Und Sie haben jede Klingenart erfunden und ausprobiert. Und dann alle anderen in den Müll geworfen. Niemand in Europa hat in 2500 Jahren mit einem Rapier, Säbel, Degen, Großschwert, .... gekämpft, obwohl die Kelten diese schon 2500 bis 3000 Jahre vorher erfunden hatten. Das sollte einem zu Denken geben. Wären Sie besser gewesen, hätte man Sie auch die ganze Zeit verwendet.
Sie kamen aber erst in moderneren, zivilisierteren Zeiten auf. Der Degen und das Rapier zu einer Zeit, wo man sich in einem Duell mehr gepiekst hat. Die Duellierenden sollten ja nach dem Duell weiter arbeiten. Wer da nicht unglücklich ins Herz getroffen wurde oder die Klinge des Gegners nicht dreckig war, hat das überlebt.
Wenn man glaubt, man hätte gegen ein Schild oder Buckler plus Einhandschwert eine Chance. Kommt mich besuchen zu einem Wettkampf mit stumpfen Schwertern. Man wird schnell erkennen, daß man keinerlei Chance hat.
Gruß Play