Zeigt eure Bajonette, Messerchen, einfach alles, was ´ne Klinge ist!

Es gibt 11.703 Antworten in diesem Thema, welches 1.615.274 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2024 um 23:58) ist von FBO.

  • To whom it concerns:

    Diese Klinge ist aus C45. Ich habe die Analyse der Charge: 0,48C. Gehärtet bei 840 Grad in Wasser, so wie es der Hersteller vorschreibt. Ein mitgehaertetes 2 mm Plaettchen hatte nach dem Haerten 58,9 HRC, 100 Grad Anlassen 58,1 HRC.
    Ich bin kein Freund ueberharter Klingen.
    Nichts geschmiedet, das ist schön wenn man die Form drastisch ändern will. Aber Metallurgisch bringt das nichts. Meine Klingen sind alles "Stock Removal".
    Ich verweise auf meine Literaturtips zu den technologischen Hintergründen.

    Trotz der schlechten Fotos ist der Hamon zu erkennen und sogar, was mich überrascht hat, der Utsuri, wenn man weiss wonach man schauen muss.

    Frohe Weihnachten!!!

  • Wow!Ein richtig schönes Messer.
    Herzlichen Glückwunsch!
    Aber 999,00€?

    Ja, nicht gerade ein Schnäppchen. Aber ein echt tolles Messer, was Claude da geschmiedet hat!


    Geiles Teil, Leder als Griff könnte mir besser gefallen, aber so ist es mal was anderes. Ich muss sagen, ich bin ein wenig neidig ;)

    Ich finde es gerade mit Micartagriff sehr schön. Wie du sagst. Es ist mal was anderes!

  • Hallo,

    sorry aber ich kann auf den Bildern nichts erkennen.

    Du schreibst differentialgehärtet und moderner Monostahl, woran erkennst du das?
    Ein reiner unlegierter Kohlenstoffstahl hat seine Grenzen.
    Wenn man so einen Stahl zu sehr aufkohlt dann härtet und wenig bis gar nicht anlässt ist er sehr spröde.

    Gruß Viper

    Was hat Differenzialhärtung mit aufkohlen zu tun. Nichts.

    Differentialhärtung wird durch unterschiedlich dicke Lehmschichten oder Arten erreicht, durch die beim Härten ein unterschiedliches Gefüge erzeugt wird.

    Aufkohlen passiert vorher durch Strohasche auf der Klinge. Es wird allerdings auch hier Lehm benutzt, damit der Kohlenstoff nicht nach Aussen diffundiert.

    Eine echte Klinge besteht aus gefaltetem Stahl, differentialgehärtet, aufgekohlt und in schichtbauweise ähnlich einem Mitnehmebrot oder einem Burger.

    Es werden mindestens 4x verschiedene Techniken angewannt.

    Die typische Krümmung des Katana wird nur zu 50% durch das Schmieden erzeugt. Die eigentliche Krümmung wird erst durch die Differenzialhärtung und damit unterschiedlichen Gefügearten erzeugt.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (25. Dezember 2020 um 20:16)

  • Was handgeschmiedetes von Mickael Moing (Frankreich)

    Schöne Feiertage und bleibt gesund


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Bei einfachen Stahlsorten sicher richtig. Aber die Japaner haben die Differenzialhärtung und Sandwitchbauweise genutzt, um harte, sehr scharfe Klingen zu bekommen, die trotzdem zumindest nicht brechen (durch den weicheren Rücken, ...).

    Typisch sind 60-62 HRC an der Schneide und 40-46 am Rücken. Bei Kontakt mit harten Zielen können aber leider Schneidenfragmente abbrechen.

    Nun ja. Meine Spatha haben halt 69HRC und brechen nicht und haben keine Ausbrüche.

    Das ist halt keltisch/germanische Technologie.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (25. Dezember 2020 um 00:39)

  • Ich habe einige sehr gute, sehr seltene Videos japanischer Schwertschmiede wo alle Techniken gezeigt werden.

    Sehr sehenswert ist z.B. dieses hier:

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    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • ich als nordeuropäer würde ja gerne , einem japaner mit einem beidseitig geschärftem 20cm längerem schwert gegenüber stehen, als mit einem kurzen leichten einseitig geschärftem japanischen zahnstocher ;)
    freies feld, hundert gegen hundert : deutschritterorden gegen samurai
    auf wen würdest du wetten ? ;)

    es bringt mir nichts ,mühsam den hochwertigen stahl zu schärfen ,während an der kampflinie, reihenweise mit minderwertigem stahl die körper entzweit werden ;)

    Jene, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen nun für Männer, die ihre Schwerter behielten.

  • Die japanische Papierrüstung ist besser, da leichter und schützt genau so gut, wurde durch wissenschaftliche Tests bewiesen... allerdings wurde ein Bauernsax aus einem Bodenfund nach Japan zum reiden (polieren) geschickt, die Japaner waren über die Qualität des Damaststahls erstaunt, und hätten den Sax eher einem Fürsten zugeordnet...

    Das sind  

    3 Zeilen 

    Signatur

  • Europa hat viel mehr und bessere Stahlberkwerke und daher bessere Stahlqualitäten als Japan. Ausserdem war die Technik der in Jspan durch zahlreiche technologiefördernde Kriege ca. 1500 Jahre weiter. Japan war autarg bzw abgeschnitten und daher der Evolutionsdruck viel geringer und bis auf den Mongolenkrieg und die Europäer mit sich selbst beschäftigt.

    Das schmälert aber nicht den Aufwand und die handwerkljche Mühe, die sich die jap. Schmiede gemacht haben.

    Beispiel.
    Beim ersten Kontakt der Japaner mit den Europäern lernten Sie Steinschloß Gewehre kennen. Danach brach der Kontakt wieder ab.
    Beim zweiten Kontakt hatten die Japaner die handwerklich aufwendigsten und kostbarsten Steinschloß Gewehre. Die Europäer aber Gattling Gun MGs.

    Das zeigt den fehlenden Evolutionsdruck in Japan.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • erik ich hab mal vor jahren bogenarchäologische experimente gemacht und lederplattenrüstung , kettenhemd und papier rüstung und leinenrüstung der grichischen antike beschossen, und das mit modernen sowie 2000 jahre altren originalspitzen aller art... auch japanische spitzen

    egal, was man man genommen hat , waren die papier und die leinenrüstung, die einzigen , die wirklich was abgehalten haben.

    und die am besten funktionierende pfeilspitzt ist die kleine 3 flügelige bronzespitze der skythen, die auch von römischen fremdheeren benutzt wurde.

    die würde es problemlos bis in die moderne schaffen....
    auch hat mich überrascht das diese antiken 2000 jahre alten spitzen die ich auf harte ziele verschoßen hab das ganze ohne schäden überstanden hatten

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Europa hat viel mehr und bessere Stahlberkwerke und daher bessere Stahlqualitäten als Japan. Ausserdem war die Technik der in Jspan durch zahlreiche technologiefördernde Kriege ca. 1500 Jahre weiter. Japan war autarg bzw abgeschnitten und daher der Evolutionsdruck viel geringer und bis auf den Mongolenkrieg und die Europäer mit sich selbst beschäftigt.

    Das schmälert aber nicht den Aufwand und die handwerkljche Mühe, die sich die jap. Schmiede gemacht haben.

    Beispiel.
    Beim ersten Kontakt der Japaner mit den Europäern lernten Sie Steinschloß Gewehre kennen. Danach brach der Kontakt wieder ab.
    Beim zweiten Kontakt hatten die Japaner die handwerklich aufwendigsten und kostbarsten Steinschloß Gewehre. Die Europäer aber Gattling Gun MGs.

    Das zeigt den fehlenden Evolutionsdruck in Japan.

    Gruß Play

    Nicht nur das... Die Luntenschlosswaffen der Tanegashima-Region sind phantastisch.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Beim ersten Kontakt der Japaner mit den Europäern lernten Sie Steinschloß Gewehre kennen. Danach brach der Kontakt wieder ab.
    Beim zweiten Kontakt hatten die Japaner die handwerklich aufwendigsten und kostbarsten Steinschloß Gewehre. Die Europäer aber Gattling Gun MGs.

    Das zeigt den fehlenden Evolutionsdruck in Japan.

    Gruß Play

    Zeigt aber auch das japanische Verhältnis zu Feuerwaffen insgesamt.
    Wenn man sagt, hier in Deutschland wäre das nicht gut, so ist Japan nochmal eine Stufe schlechter auf Feuerwaffen zu sprechen.
    Auch wenn die Qualität von Firmen wie Miroku oder Howa sehr gut ist.

    Das lag gestern für unseren großen Sohnemann unterm Baum:

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson