Antiwaffenlobbysite im Netz

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 6.331 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2005 um 21:06) ist von germi.

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    Nochmal zu den 20 Mio illegalen: die meisten sind in den Händen von unbescholtenen Bürgern, das sind Wehrmachtskarabinder auf dem Speicher, alte Büchsen hinterm Schrank und KK unterm Bett.

    Stimmt.
    Und interessanterweise tauchen diese "Schrankwaffen" im Verhältnis nicht mehr und nicht weniger bei Straftaten auf, als die legalen Waffen.
    Ich gehe hier nur von aktivem Einsatz aus (Waffennutzung), nicht von passiver Straftat (reiner Besitz -> Fund durch Behörde).
    Man kann also behaupten, dass es bzgl. der Gewaltkriminalitäts-Statistik völlig egal ist, ob eine Waffe legal oder illegal besessen wird, solange letztere nicht einem Aktiv-Kriminellen gehört.

    Was bedeutet das nun?
    Ein unbescholtener Bürger scheint tatsächlich in der Lage zu sein, auch eine illegal besessene Waffe verantwortungsvoll zu besitzen.
    Wenn er dazu also bei einer illegalen Waffe imstande ist, warum dann nicht auch bei einer legal bessenen, was ihm der Staat abspricht?

    Da liegt ein Verständnisproblem der Politik - Besitz ist nicht zwingend gleich Einsatz.


    Der Aktiv-Kriminelle wird immer aus dem System fallen.
    Er wird nie durch Gesetze kontrollierbar sein, sondern bestenfalls durch eine Kultur-, Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik, die jedem sein Auskommen garantiert. Deswegen versinken z.B. die Schweiz und einige andere Länder im Gegensatz zu Südafrika nicht in Gewaltkriminalität.

    Da liegt ein Verständnisproblem der Waffengegner und der Politik - Ohne Notwendigkeit erfolgt kein Waffeneinsatz


    Auch die striktesten Waffengesetze werden die Verfügbarkeit von Waffen niemals beseitigen. Kriminelle haben ihre Quellen, unkontollierbar durch den Staat.

    Ein weiteres Verständnisproblem der Waffengegner - Waffen wird es immer geben


    Nochwas zu Amiland (hier Florida 1996/1997):
    Wer im Laden eine Waffe kaufen möchte, muss 3 Monate im Staat gewohnt haben.
    Der Waffenverkauf privat an privat ist an keinerlei Regeln gebunden, Knarren gibt es also auf dem Flohmarkt.
    Waffen älter als XX Jahre fallen völlig aus dem System.

    Trotzdem kann man da recht sicher leben, warum nur?

    "Amerikanische Verhältnisse" gibt es in der gerne zitierten Form wohl nur in Film und Fernsehserien.


    Was wissen wir aber wirklich?
    Es gibt Länder, ohne Waffenkontrolle, wo wenig passiert.
    Es gibt Länder, mit strikter Waffenkontrolle, wo wenig passiert.
    Es gibt Länder, ohne Waffenkontrolle, mit hoher Waffen-Gewaltkriminalität.
    Es gibt Länder, mit strikter Waffenkontrolle, mit hoher Waffen-Gewaltkriminaltät.

    Sieht jemand einen direkten Zusammenhang? Ich nicht!
    Meines Erachtens scheint die legale Verfügbarkeit von Waffen nicht zwingend einen Einfluss auf die Waffenkriminalität zu haben.

    Was der Einzelne daraus macht, bleibt ihm überlassen.


    Stefan

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    Also nochmal:
    grundsätzlich sind in den USA Waffen leicht erhältlich, wenn man in einem Staat eine License braucht, fährt man einfach in den Nachbarstaat.

    Und warum sollten Schusswaffen dann in Deutschland schwer zu bekommen sein? Fahr einfach nach Österreich und warte 3 Tage Abkühlphase und Du hast dein Gewehr.

    [/quote]
    In allen größeren Supermärkten gibt es Munition.

    Das Problem ist eher das ICH nicht über ausreichende kriminelle Energie verfüge... Schließlich riskiere ich meine Zuverlässigkeit, schließlich kann ich meinen Sport nur mit legalen Waffen ausüben. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung das ein Anruf reichen würde mir jede Waffe die ich will zu beschaffen.

    Und wenn es diese Ausnahmesituation gab, wo meinst Du sind die Waffen heute? Ja klar, die Käufer haben da alle Pfeifenständer draus gebastelt. Zudem gab es viele Ausnahmesituationen. gegen ende des Kosovo Krieg wurden trotz nur Stichprobenartiger Grenzkontrollen zeitweise über 3000 Schusswaffen in der Woche sichergestellt.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Die ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich in Kreuzberg verbracht, die Beispiele sind nicht aus dem Hut gezaubert. Es geht auch nicht um alsoblutes Verhindern von Schusswaffenpräsens (wie schon angemerkt unmöglich), sonderm um Eindämmung.
    10 Schuss vom Schießstand machen den Kohl nicht fett, und als Deutscher kriegst du in Österreich auch kein Gewehr nach 3 tätiger Abkühlphase. (Sehr wohl aber in Fr und Belgien, aber der Zoll achtet bei Waffenbörsen auf deutsche Auto-Kennzeichen). Und der ungebildete, finanziell schwache, schlechtinformierte und minderintelligente Kleinkriminelle wird lieber auf seinem Arsch sitzen bleiben und Drogen konsumieren, TV glotzen und Sozialhilfe/ALG/Mindestlohn beziehen als ins Ausland zu fahren.

    Einaches Modell:
    ein Waffenladen macht in Berlin Kreuzberg auf und Schusswaffen sind frei ab 18 (von mir aus auch nur mit Führungszeugnis). Was passiert? Mit Sicherheit wird die Anzahl der bewaffneten Überfälle mit Todesfolge, die Gesamtanzahl der von per Schusswaffen ausgeübten Morde, die Anzahl der Unfälle mit Schusswaffen etc rapide steigen. Einfach nur weil mehr Waffen im Umlauf sind. (Gaswaffenüberfälle, Messerstechereien werden dann vielleicht stagnieren oder rückläufig sein, aber NICHT in dem Verhältnis, in dem Schusswaffenmißbrauch zunimmt)

    Wir sind hier nicht im reichen und sozial starkem Finnland oder in der weitläufigen französischen Provinz sondern im dicht besiedelten Deutschland mit mehr als genug Brennpunkten.
    Dieser Teufelskreis aus Lobbygeschwafel und Politik als Feind führt zu nichts (und Robert war ja witzigerweise WBK-Besitzer). Unser Hobby ist eben etwas besonderes, dementsprechend umsichtig sollte mit dem Thema umgegangen werden.

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    Wir sind hier nicht im reichen und sozial starkem Finnland oder in der weitläufigen französischen Provinz sondern im dicht besiedelten Deutschland mit mehr als genug Brennpunkten.

    Na, mein Reden. Das ist ein Pulverfass nach Amerikanischem Vorbild. Und das Fass wird auch ohne Waffen explodieren. Also nicht Waffen verbieten sondern sozialen Frieden herstellen.

    Und in einem Land indem man Apothekern Millionen an Entschädigung Zahlt weil sich die Menschen keine Arzneimittel mehr leisten können kann mir keiner sagen das wir dazu genug Geld hätten.

    Zitat

    Original von HighestPossible
    Dieser Teufelskreis aus Lobbygeschwafel und Politik als Feind führt zu nichts (und Robert war ja witzigerweise WBK-Besitzer).

    Und? Währe er es nicht gewesen hätte er ein Samuraischwert gekauft oder einen Baseballschläger... er ist nicht Amok gelaufen weil er eine Waffe hatte, er ist Amok gelaufen weil man ihm über 11 Schuljahre lang eingeredet hatte das er keine Zukunft mehr habe, wenn er das Abitur nicht schafft.

    Dein Bild des Kleinkriminellen ist aber wirklich herrlich! Aber da illegale Waffen meist da gehandelt werden wo auch Drogen gehandelt werden, die deiner Ansicht nach aber ja "auf seinem After sitzen bleiben und Drogen konsumieren" kann das mit den fehlenden Sozialkontakten schon mal nicht hinkommen.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erklärbär (23. Mai 2005 um 04:39)

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    Einaches Modell:
    ein Waffenladen macht in Berlin Kreuzberg auf und Schusswaffen sind frei ab 18 (von mir aus auch nur mit Führungszeugnis). Was passiert? Mit Sicherheit wird die Anzahl der bewaffneten Überfälle mit Todesfolge, die Gesamtanzahl der von per Schusswaffen ausgeübten Morde, die Anzahl der Unfälle mit Schusswaffen etc rapide steigen.


    Es ist nach wie vor so, dass du lediglich Mutmassungen anstellst, die dir zwar absolut logisch und schlüssig vorkommen ... aber letztlich kannst weder du noch sonstwer eine Garantie dafür abgeben, DASS es so kommt. In die Zukunft schauen kann keiner (und falls doch, soll erbitte für mich den Lotto Schein ausfüllen!). Ich für meinen Teile schliesse mich den Aussagen an, dass es nicht von der Verfügbarkeit der Waffen, sondern von den Leuten und dem gesellschaftlichen Umfeld abhängt, ob etwas passiert und was.


    Noch einer hintendran: Donnerstag Abend stand ich mit einem (ebenfalls deutschen) Kollegen an der Bushaltestelle. Vorbeigeschlendert kam ein Jugendlicher (16-20 Jahre, kann ich schlecht schätzen), in der Hand ein SIG SG550 /PE90 ... mit Magazin in der Waffe.

    Nix passierte. Kein Blaulicht / Martinshorn, kein SEK, dass den Bahnhofsvorplatz abriegelte und den Jungen in Grund und Boden stampfte. Noch nicht mal schräge Blicke der anderen Leute an der Busshaltestelle ...

    Ich möchte wirklich nicht die "amerikanischen Verhältnisse" mit Bandenkriegen, Drive-by Shootings usw. usf. haben, das bitte nicht falsch verstehen. Aber die deutschen Verhältnisse, wo jeder "aufmerksame Bürger" beim Ansichtigwerden einer wie auch immer gearteten Waffe sofort "Erfurt, Amoklauf, da muss man doch die Polizei holen!" denkt, die muss ich auch nicht haben!


    Gruss,

    DocS

    The direct use of force is such a poor solution to any problem, it is generally employed only by small children and large nations. (David Friedman)

  • @Erklärbaer:
    Robert als eher fettleibiger und unathletischer Zeitgenosse hätte aber mit Sicherheit nicht mit nem Baseballschläger/Samureischwert 19 Menschen töten können. Schusswaffe ist und bleibt eben eine hocheffektive Waffe.

    Sicher kann ich nicht in die Zukunft schauen und erst recht nicht die Lottozahlen von morgen bestimmen, aber ein gewisses Maß an Menschenkenntnis und gesundem Menschenverstand sollte jeden zum selben Schluss kommen lassen: Schusswaffen nur selektiert und verbunden mit Auflagen.

  • Zitat

    Original von HighestPossible
    @Erklärbaer:
    Robert als eher fettleibiger und unathletischer Zeitgenosse hätte aber mit Sicherheit nicht mit nem Baseballschläger/Samureischwert 19 Menschen töten können. Schusswaffe ist und bleibt eben eine hocheffektive Waffe.

    Na und? Dann hätte er eben nur 3 bis 5 Menschen getötet. Oder mit Pfeil und Bogen hätte er diese Quote noch erhöhen können. Macht das einen Mord weniger grausam oder weniger "schlimm"? Jeder auf diese Weise getötete ist einer zuviel und da kann man nicht den Schusswaffen die Schuld geben. Wenn dieser eher fettleibige und unathletische Zeitgenosse sich eine Bombe gebaut hätte, dann wäre die Zahl der Opfer möglicherweise mehr als doppelt so hoch.
    Ich erinnere mich daran, daß vor nicht allzulanger Zeit in etwa 5Km Luftlinie von meiner Wohnung entfernt eine Nagelbombe auf der Straße hochgegangen ist, wobei Gott sei dank niemand getötet wurde.
    Ich warte nur noch auf die eingeschränkte Erwerbsmöglichkeit von Nägeln über 2,5 Zoll Länge.

    Gruß
    Klaus

    Man kann ja mal beide Augen zudrücken. Es müssen ja nicht die eigenen sein. ;)
    Exkommunizierte Member und Veteranen sind was besonderes :D

    Einmal editiert, zuletzt von K.D. (23. Mai 2005 um 15:48)

  • Ich kann nur sagen dass die sich nicht so anp***en sollen.
    Man kann nicht einfach so mal eben Deutschland von Waffen befreien.
    Ich will ja nicht hier irgendwie illegal wirken,aber ich will nur sagen,dass wenn sich so ein paar Bekloppte,Waffen besorgen wollen dan bekommmen die sie auch meistens;zb. aus dem Ausland geschmuggelt oder als Zweitwaffe von Jemand anders. :crazy2:
    Fast jeder 2 te besitzt irgend eine Waffe,ob es jetzt ein Luftgewehr oder eine Schrotflinte ist spielt keine Rolle aber das heist dass diese Leute mal eben so nen paar Millionen Waffen beseitigen muss.Und das heist die müssen mit der Polizei oder so zu jedem Haus und jeder Wohnung in Deutschland gehen und alles Absuchen...
    Irgendwo sind doch immer irgendwelche Waffen. ;)
    Das ist ja schon fast so,als wenn man versucht,alle Insekten auf der Erde zu vernichten. :laugh:

    Nur die Harten kommen in'n Garten.
    RAMMSTEIN 4 ever

  • Das war doch ein schönes Schlußwort zu dieser Schmuddelseite (ihr erinnert euch doch noch sicher, worum es beim Threadstart ging, oder?) - gebt dem SFZ-Pastor doch endlich Zeit, die nächste Predigt vorzubereiten...


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

    Natürlich darf (und muss) es auch Seiten GEGEN Waffen geben.

    Doch sollte die Berichterstattung auch immer objektiv und auf Fakten basiert sein.

    Die hier genannten Seiten vergleichen Äpfel mit Birnen und werfen alles bunt und munter durcheinander.
    Da werden Spielzeug-, Sport- und Kriegswaffen je nach Belieben gemischt;
    kindliche Cowboy- und Indianerspiele mit Highschool-Massakern und Kriegsverbrechen verglichen und/ oder gleich gestellt.

    Wer bis dahin Zweifel am "Waffenwesen" hatte, dem wird mit solchen Seiten auch nicht geholfen.
    Ja, eigentlich erzielen solcherlei Seiten für mich eher das Gegenteil: sie entlößen und entblöden sich.

    Aber das trifft wohl oftmals auf die Seiten von Extremisten zu - egal ob politisch, religiös oder sonstwie motiviert:
    Das bisschen, was sie an "echten Fakten" haben, mixen sie mit Halbwissen, Unwahrheiten und Märchen, so dass eigentlich Jeder merken müsste, dass es da nicht so ganz mit rechten Dingen zugeht und dass man sich die "Wahrheit" so zurecht legt, wie sie einem gerne passen möchte.

    Doch irgendwann kann man nicht mehr erkennen (insb. im Internet), ob es sich um ernst oder spaßig gemeinte Websites handelt;
    wie z.B. die "löblichen Internetzseiten, die unter 'Fenster' von 'Winzigweich' betrieben werden".

    Fördermitglied des VDB.

    2 Mal editiert, zuletzt von 5-atü (23. Mai 2005 um 21:15)

  • Genau 5-atü, ich stimme Dir voll zu und Du hast auch den Bogen zum eigentlichen Thema wieder geschlossen. :new11:

    Apropos geschlossen, ich bin der Meinung von U. E. betreffend Schlusswort, das sollte wirklich jetzt langen *lol*

    Gruss
    Alfred

  • Das letzte Wort hätte ich gerne, da ich das aufgemacht habe. Also hätte ich gewusst was das für eine Lawine lostritt hätte ich es erst gar nicht gepostet. Hier wurde über was diskutiert, was mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun hatte! Aber die Kurve wurde ja noch gekratzt!

    So, das war das Wort zum Montag ;) :ngrins:

    Gruß Marcel

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (23. Mai 2005 um 21:07)