Federdaten für VZ47, VZ35

Es gibt 97 Antworten in diesem Thema, welches 19.572 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Februar 2005 um 14:21) ist von Selle.

  • Hier wie versprochen die Daten zur Feder der Modelle VZ35 und VZ47:

    Länge gesammt: 166 mm
    Blocklänge (zusammengedrückt): 64 mm
    Drahtdicke: 2,85 mm - 2,9 mm
    Aussendurchmesser: 22,8 mm
    Innendurchmesser: 17,4 mm
    mittlerer Windungsabstand: 5,5 mm
    Windungszahl (gesammt): ca. 21 (vorne und hinten tote Windung)
    Im Anhang noch ein Foto, damit ihr die Windungen selber nachzählen könnt :crazy2:
    Gruß
    Ralph

  • Danke für die Info. Habe ich mir sicherheitshalber gleich noch in meinem Ordner auf der HD abgelegt.

    Jene,
    die ihre Schwerter zur Pflugscharen schmiedeten,
    pflügen nun für Männer,
    die ihre Schwerter behielten.

  • Damit die Bestellung besser klappt bei http://www.gutekunst-co.com ist der Druckfedernstrang KM-3430 der passende. 1Stück kostet 13,05

    Ablängen etwa 3/4 Windungen länger als man benötigt mit der Flex , das Ende wird folgendermaßen angelegt:
    Gaslötlampe auf eine feste Unterlage stellen und anzünden, die Lampe sollte dabei nicht "fauchen" , Feder an einem Ende umfassen und mit dem anzulegenden Drahtende vorsichtig in die Flamme halten, sobald sich das erste zarte rot zeigt sofort axial auf einen ebenen Metallklotz drücken. Das Federende von der Drahtlänge her nur wenige Millimeter in die Flamme halten. Zur Sicherheit kann man auch einen Blechstreifen zwischen die Windungen klemmen.
    Nun beide Enden am Schleifbock planschleifen, dabei die Feder immer etwas drehen und für eine ordentliche Auflage sorgen. Die Auflage darf maximal 1,5mm Abstand zur Schleifscheibe haben, besser weniger!
    Und nicht drücken!! Schleiffläche zwischendurch in Wasser kühlen.

    Danach die Feder bei 220°C eine Stunde in den Backofen, nach dem Abkühlen kann man sie einbauen.

    Hört sich alles ziemlich kompliziert an, ist es aber nicht. Wer eine Schraube auf passende Länge absägen und entgraten kann, kann auch eine Druckfeder ablängen, anlegen und schleifen!

    viel Erfolg wünscht
    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von frank222 (20. Dezember 2004 um 21:12)

  • Sorry , was bedeutet das Wort "Ablängen" - heßt das etwa "kürzen" ? :new16:

    Gruß

    Danziger

    ---------------------------------------
    :knast: Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin,
    dass er nicht tun muss, was er nicht will. :bash:
    (Jean-Jacques Rousseau)
    ---------------------------------------

  • Zitat

    Original von Danziger
    Sorry , was bedeutet das Wort "Ablängen" - heßt das etwa "kürzen" ? :new16:

    Gruß

    Danziger


    Die Feder bei Gutekunst ist 1000 mm lang (ungespannt). Die Originalfeder 166 mm ungespannt. Man kann aus einer KM-3430 Feder also gute 5 Federn für ein VZ 35/47 herstellen.
    Ablängen bedeutet, dass du sie nicht genau auf 166 mm zuschneidest, da die Windungen ja noch angelegt werden müssen. Also schneidest du sie auf ca. 174mm Länge ab und legst die beiden Enden nach Franks Beschreibung an.
    frank222: Dank dir für deine detaillierte Beschreibung des Kürzens und anlegen der Windungen. :huldige:
    Sehr lehrreich !
    Gruß
    Ralph

    Einmal editiert, zuletzt von ivtu (21. Dezember 2004 um 00:43)

  • Hallo!
    Gute Beschreibung, frank222, :respect: da sehen die "Nicht-Maschinenbauer" wie einfach das eigentlich ist...!

    Was ich noch zu ergänzen hätte: längt die Feder lieber nach der Anzahl der Windungen (incl. tote) ab, nicht nach der ungespannten Länge.

    Viele Grüße (vom maschinenbauenden)
    LarS

    ---
    Wir leben alle unter dem selben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

  • Zitat

    Original von frank222
    Damit die Bestellung besser klappt bei http://www.gutekunst-co.com ist der Druckfedernstrang KM-3430 der passende. 1Stück kostet 13,05

    Danke für die Beschreibung.
    Warum muß die Feder in den Backofen - was ist die Folge, wenn man es nicht/falsch macht?
    Aber: Entspricht die "nachgemachte" Feder auch dem Original hinsichtlich Spannkraft usw? Haben Sie das schon mal gemacht und zwei VZ47 - eines mit neuer "Original"feder und eines mit dieser Feder verglichen

    Beste Grüße

    Dr. Michael König

  • Hallo Michael,
    Deine Frage ist recht einfach zu beantworten.
    Angesprochene Zug oder Druckfedern werden bis ca. 6mm Drahtstärke aus Federstahldraht Sorte C oder D kaltgewickelt.
    Dieser Draht ist von Hause aus schon hart bevor daraus eine Feder wird.
    Die Wärmebehandlung dient dazu die enormen Spannungen, welche während des Fertigungsprozesses entstehen, wieder abzubauen.
    Würde man das nicht machen könnte die Feder brechen, zumindest bekäme sie nach wenigen Lastspielen schon Setzerscheinungen.
    Als Setzerscheinung bezeichnet man eine Verkürzung / Verlängerung der Druck / Zugfeder und die damit verbundene Verringerung der Federkraft .

    Die Federkraft der neuen zur alten wird in etwa gleich sein da Drahtstärke, Wicklungsabstand, und Außendurchmesser gleich sind. Der Werkstoff sollte ebenfalls gleich sein da sämtliche Federhersteller auch nur mit Wasser kochen.

    Ich hoffe hiermit ein wenig zur Lösung des Problems beigetragen zu haben.

    Gruß
    Frank

  • Da bleibt noch die Frage : Warum der Hersteller selbst die Feder nicht in den Backoffen tut ? :new16:
    Und noch eine Frage : soll sich die Feder selbst abkühlen oder sollte
    man sie ins Öll bzw. Wasser rein tun. ? ???

    Gruß

    Danziger

    ---------------------------------------
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    dass er nicht tun muss, was er nicht will. :bash:
    (Jean-Jacques Rousseau)
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  • 1. Kostenfrage. Die meisten Hersteller machen es nicht, im Zweifelsfall war dann die Feder zwei mal im Ofen was aber nicht schadet.

    2. Abkühlen frei an der Luft, nicht abschrecken.

    Gruß
    frank

  • :new11:

    mein dank an ivtu und auch besonders an frank222.

    Nützliche Information in kurzer Form, so wünsch ich mir ein Thema hier.

    Mit der dargestellten Methode läßt sich natürlich auch jede zu lange Feder (ich vermeide mal das Unwort) vernünftig kürzen. Somit ist dieser Thread auch überaus interessant für Besitzer anderer LGs.

    Viele Grüße

    Musashi

  • Bleibt noch zu sagen:
    Der beschriebene Anlassvorgang (im Backofen) wird für Federnstränge (Gutekunst u.a.) vorgeschrieben. Diese sind nur vorvergütet, damit man die Enden vernünftig anlegen kann. Wie Frank222 richtig schreibt, kommt es beim nicht-anlassen sonst zu Setzerscheinungen bis hin zum Bruch.

    Gruß
    LarS

    ---
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    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

  • Noch ein Tipp für alle "Energiesparer".
    Bestellt euch schnell die Feder, dann könnt ihr sie zu Weihnachten neben die Gans in den Ofen legen und spart teuren Strom ;) *lol*
    Vielleicht erklärt sich auch der technisch begabteste "Federwaise" bereit für die anderen eine mitzubacken :))
    Aus einer kann man ja wie gesagt 5 Federn für's 47 machen. Gegen entsprechende Arbeitsvergütung oder so...
    Gruß
    Ralph

  • Zitat

    Original von ivtu
    Noch ein Tipp für alle "Energiesparer".
    Bestellt euch schnell die Feder, dann könnt ihr sie zu Weihnachten neben die Gans in den Ofen legen und spart teuren Strom ;) *lol*

    :laugh:

    Gute Idee, Ralph, die Feder duftet dann beim Einbau auch lecker, net so nach Schmiere und Öl... :nuts:

    Gruß (vom federnbackenden)
    LarS

    ---
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    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

  • Hallo! Mit einer Kraftmessdose. Wenn du sowas nicht hast :

    Man nehme:
    Eine Feder
    Ein bekanntes Gewicht
    Ein Messschieber oder Maßband.

    Zubereitung :

    Die ungespannte Länge der Feder messen
    Das Gewicht auf die Feder legen
    Die zusammengedrückte Feder wieder messen

    Jetzt weisst du, wieviel Kraft (N) die Feder um wieviel mm zusammen drücken. Anschliessend kannst du die Federrate / Windung ausrechnen (die toten Windungen nicht mitzählen!).
    Da es sich um "normale" Druckfedern handelt, ist das Weg/Kraft Verhältnis linear.
    Du kannst dann leicht die Gesamtkraft der "geblockten" Feder ausrechnen (Wobei man eine Feder nie auf Block fahren soll...!)

    Alles Klar ?

    Wir sollten einen Federthread aufmachen, und die gesammelten Anleitungen reinstellen. Vielleicht auch die bekannten Daten der verschiedenen LG-Federn ?

    Gruß
    LarS

    ---
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    ---

  • Zitat

    Original von carfanatic
    Weiss jemand von Euch, wie ich die Stärke einer Feder messen kann?

    Die Federkonstante ist k=F/s
    Hierbei ist F die Kraft, die auf die Feder wirkt uns s die Strecke, um die die Druckfeder unter Einwirkung der Kraft verkürzt wird.

    Die Kraft wird in Newton [N] angegeben, 9,81N entsprechen der Gewichtskraft von 1kg.

    Man könnte also, um die Federkonstante zu bestimmen, die Feder über ein innen liegende Stange führen, oder durch ein Rohr, in das man die Feder schiebt, dann über ein bekanntes Gewicht ( z.B. 5kg) an (an einer Schnur?) belasten. Die Verkürzung der Feder mit einem Lineal ausmessen und dann in die Formel einsetzen.

    k=M/(9,81*s) mit M in kg und s in mm erhält man das Ergebnis in N/mm.

    Viele Gruße

    Musashi

    Edit: LarS war schneller, aber wenigstens sagt er das Gleiche ;)
    Federrate=Federkonstante

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (21. Dezember 2004 um 16:18)

  • Du meinst bestimmt die Federkraft.

    Selbst geht es nicht, dazu benötigst Du eine Federwaage. Lach nicht, das Ding heisst wirklich so.

    Die Feder wird in einer Testeinrichtung zusammengedrückt, gleichzeitig wird die Kraft und der zurückgelegte Weg gemessen.

    Daraus kann man ein Diagramm erstellen, das sieht dann so oder so ähnlich aus, wie in Visier die Diagramme mit den Abzugwiderständen.

    Du kannst zwar unter einem Bohrständer und einer Personenwage so etwas wie eine Federwaage improvisieren, was genaues ist es jedoch nicht. Lediglich ein Vergleich mit einer anderen Feder könnte funktionieren.

    Gruß
    Frank

  • ... sehr interessant, wo wir gerade beim Thema mit so vielen Wissenden versammelt sind:

    Wie kann man die Leistung einer Feder geringfügig verringern, ohne sie abzusägen oder sonstwie mechanisch zu bearbeiten?
    Gibt es da Mittel und Wege die Leistung anzupassen ohne die Feder zu beschädigen, in der Haltbarkeit oder Konstanz zu beeinträchtigen?

    Gruß MOA