Armbrust mit „innen liegenden“ Cam‘s

Es gibt 93 Antworten in diesem Thema, welches 5.892 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. März 2023 um 09:22) ist von Go_for_it.

  • es hilft nur messen

    Oder eben berechnen.

    Den Calculator von Richard Wilson hab ich ja oben verlinkt.

    Der hat sich mit dem Thema über Jahre auseinandergesetzt.

    Bei messen hat schon mein Physiklehrer immer gesagt: Wer misst, misst Mist :D

    Ich hatte bei der Twinbow sogar einen Zahlendreher.. eigentlich sind es nur gute 41% Effizienz:


    Als Vergleich die Deathstalker LT mit dem 150lbs Wurfarm:


    Und ja, die Twinbow ist trotzdem ein tolles Stück Technik.

  • Allerdings ist es dann auch wieder nicht ganz so einfach sobal let-off ins Spiel kommt.

    Dann verändert sich die Zugenergie über den Auszugsweg.

    Jepp,

    wie gesagt, es hilft nur messen. Grau ist alle Theorie.

    Gruß Michel

    Aber „be- oder er- rechnen“ kann man sich so etwas doch sicher nicht (mehr), jedenfalls wüsste ich absolut nicht wie ???

    Zumal ich denke, dass es nahezu unmöglich wäre, wirklich alle Vorgänge / Bewegungen / Abläufe in einer oder auch aufgeteilten / einzelnen Berechnungen vollumfänglich zu erfassen.

    Dafür sind einfach zu viele Komponenten und einzelne / verschiedene - mechanische / physikalische Vorgänge am Werke !

    An dem Spruch: Wer misst, misst Mist ! ist sicher etwas dran, aber praktisches messen sehe ich persönlich hier als wesentlich einfacher an als theoretisches berechnen ;)

  • Aber „be- oder er- rechnen“ kann man sich so etwas doch sicher nicht, jedenfalls wüsste ich absolut nicht wie ???

    Dafür sind einfach zu viele Komponenten und einzelne / verschiedene - mechanische / physikalische Vorgänge am Werke !

    Wieso denn nicht, wenn bekannt ist, welche Physikalische Energie gespeichert wurde und welche Kinetische Energie daraus erzeugt wird, ist auch der Energieverlust bekannt/berechenbar.

  • Hm, stimmt auch wieder 👍🏻

    Wenn man es so einfach herunter brechen kann, dann geht das natürlich durchaus gut !


    Ich hatte es eben (wahrscheinlich zu kompliziert) quasi von hinten herum gedacht.

    Also wie und was muss bewegt und wo eingesetzt sowie montiert werden, um das gewünschte Ergebnis X zu erzielen.

    Dabei bin ich von der Barnett Armbrust (mit den innen liegenden Cam‘s) ausgegangen.


    Vergiss / vergesst also bitte mein vorheriges Posting (zumindest teilweise).

  • Das ist klar, das wurden sie ja im vorliegenden Beispiel :)

    Der Rechner liefert bestenfalls Annäherungswerte für Recurves, bei Compounds wird er noch „unschärfer“. Es fehlen zu viele Werte z.B. wie hoch ist die Spannung auf der Sehne in Ruhelage, wie hoch ist der LetOff und die Verteilung der Last über den Verlauf des Spannvorgangs. Im Modell des Rechners erfolgt das vermutlich einfach linear, könnte man man einfach über ein paar Testrechnungen rausfinden. Wie Igelmichel schon geschrieben hat man braucht ein Diagramm mit vielen Messpunkten um das einigermaßen realistisch abzubilden.

  • Es fehlen zu viele Werte z.B. wie hoch ist die Spannung auf der Sehne in Ruhelage, wie hoch ist der LetOff und die Verteilung der Last über den Verlauf des Spannvorgangs.

    Genau das hab ich ja mehrfach geschrieben..

    Mir ging's genau darum, dass das exakt wegen dieser Faktoren bei jedem Modell neu berechnet (gemessen) werden muss.

    Allerdings ist für den Rechner relativ egal, an welcher Stelle des Systems welcher Energieverlust Auftritt.

    Die kinetische Energie die das Geschoss hat ist am Ende entscheidend. Relativ egal, wie auf dem Weg die Verluste zustandegekommen sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfeilfangfan (6. März 2023 um 00:23)

  • Berechnen über Geometrie und Material der Wurfarme, Cams usw. ist viel zu komplex. Dann lieber die halbe Stunde an der Werkbank investieren, um in ein Zentimeterschritten die Zugkraft „durchzuklicken“ und daraus ein Diagramm erstellen. Am Ende ist das Ergebnis eher theoretischer Natur, Effizienz sagt nichts darüber aus wie gut einem der Abzug gefällt, wie die AB im Anschlag sitzt oder wie stark sie prellt. Wenn man eine AB getestet hat und sie einem im

    Vergleich zu anderen Modellen besser gefällt sind einem weniger Prozente bei der Umsetzung der Spannenergie egal.

  • Hallo Pfeilfangfan,


    Die aufgeführten Tabellen sind aus den Berichten, die auch die Leistungsdaten beinhalten. Habe nicht behauptet, dass alle AB´s anhand dieser Daten zu bewerten sind. Für jede AB, und ich meine jede einzelne AB und nicht die Baureihe müssten die Daten neu erhoben werden. Habe die Tabellen ja mit Absicht beschriftet um zu zeigen um welche der AB´s es sich handelt. Es gibt dutzende Leistungsdaten von verschiedenen AB´s. Auch Scorpyd´s sind dabei.

    So wie du selber schreibst kommt es bei jeder AB auf den Anpressdruck und alle möglichen Variablen an. Somit kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man sich auf einen Rechner verlassen soll. Bei den von dir Aufgeführten Beispielen in der Berechnung kommen Werte heraus, die mit etwas Nachdenken keinen Sinn ergeben.

    Kleines Beispiel: 350Gn @370fps = 106,4ft.lbs an kinetischer Energie beim Pfeil, dies wären nach deinem Beispiel ca. 245ft.lbs an aufgenommener Leistung in der AB. Nach Abzug der kinetischen Energie, die der Pfeil aufnimmt bleiben also ca. 138,7ft.lbs im System als Rest übrig. Es sind dann immerhin ca. 56,6%. Wenn wir nun das Pfeilgewicht um ca. 10% reduzieren, so würden wir einen Teillerschuss fabrizieren, da der Pfeil zu leicht ist, jedoch würde der Pfeil immer noch auf ca. 380fps bei 315Gn beschleunigt werden, was ca. 101 ft.lbs entsprechen würde. Heißt, dass von den ursprünglichen 245ft.lbs noch ca. 144 ft.lbs, also ca. 58,8% im System verbleiben würden. Die Differenz hier sind ca. 2%. An diesen 2% hängt also die Integrität des ganzen Systems? In der Theorie vielleicht. In der Praxis sieht die Rechnung schon etwas anders aus. Da würde das System im sehr guten Fall (bei ca. 80% Effizienz) ca. 133 ft.lbs aufnehmen und ca. 106,4ft.lbs abgeben (350Gn@370fps). In der Berechnung würde es also bei einer Reduzierung des Pfeilgewichtes um ca. 10% eine Reduzierung der Effizienz um ca. 4% bedeuten. Das ist eine Verdoppelung des Effizienzverlustes.


    Gruß,

    Walde

  • Hallo WaldE

    Es wirkte auf mich so, als bezögest du die beiden Tabellen auf je alle Recurvearmbrüste und je alle Compoundarmbrüste.

    Das habe ich eventuell falsch aufgefasst.

    Den Rechner habe ich verlinkt um zu verdeutlichen, dass man es bei jedem Modell neu bewerten muss - nicht, weil ich denke, dass der Rechner zu 100% korrekt arbeitet. Auch, wenn das DER Rechner (inklusive der Abhandlung von Richard Wilson) ist, auf den sich im amerikanischen Bereich viele Armbrustschützen beziehen - und Richard Wilsons Bücher wurden auch nicht von Physikern zerrissen, sondern sind anerkannt. Das muss ja auch einen Grund haben :)

    Wie gesagt, mir gehts hier nicht darum das aufs letzte zu erruieren, sondern nur darum, dass man jedes Modell für sich betrachten muss und es etliche Einflussfaktoren gibt. Ich glaube, da sind wir uns alle einig.

  • Pfeilfangfan

    Ich glaube du misst Richard Wilson etwas zu viel Bedeutung bei. Er ist seit 2010 AB-Jäger, macht auf YouTube kurzweilige Videos zu dem Thema, hat ein Buch mit Jagdgeschichten und eins mit Tipps zur Armbrustjagd veröffentlicht (wie es viele gibt). Ich habe von ihm nie etwas gehört oder gelesen, was über das hinaus geht was man woanders findet. Speziell Infos zu unterschiedlichen Camdesigns oder dem Aufbau/der Konstruktion moderner Wurfarme konnte ich bisher nichts finden. Die 15-20 Bücher, die ich zum Thema AB habe, kratzen da nur an der Oberfläche. Für Literaturtipps in der Richtung bin ich dankbar. Das beste Buch zum Thema (Recurve) Armbrustbau/Konstruktion das ich gelesen habe, ist das hier:

    co2air.de/wcf/attachment/370546/

    Aber auch da findet man nichts zu Cams oder der Konstruktion von modernen Wurfarmen. Meine Vermutung ist das derartiges Wissen fast nur bei den Herstellern und einigen wenigen Privatpersonen zu finden ist, die damit sehr sparsam umgehen. Informationen zum Entwicklungs/Herstellungsprozess von modernen ABs kenne ich nur als kurzer Einblick in Werbevideos der Hersteller.

  • Ich habe in der Zwischenzeit etwas weiter gelesen und recherchiert.


    Wie wir wissen, ist das Compound-Prinzip bei Bögen / Armbrüsten noch recht neu.

    Als die ersten Compound-Bögen auf den Markt kamen, waren die Rollen / Cam's beide rund,

    Dann gab es Bögen mit einer runden und einer ovalen Cam.

    Zwei ovale Cam's an einem Bogen hielt man damals noch für unmöglich, bis dies auch machbar war

    (aufgrund der zunehmend besseren und genaueren Fertigung).


    Worauf ich nun hinaus möchte, sind Bögen mit quasi mehreren Cam's über einander, bspw.:


    Aber macht das überhaupt Sinn ???

    (bspw. auch mit einer Art - Vorspannung)