Hw 97 KT muss erst warm werden?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 3.815 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Dezember 2022 um 23:13) ist von Musashi.

  • Hallo,

    vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen.


    Ich habe in meine Hw 97 ein TBT Kit eingebaut.

    Da war noch alles gut.

    4 Wochen später habe ich zusätzlich den short storke verbaut und den Rekord Abzug von 320gr. auf 150gr. optimiert.

    Hawke Airmax 30 WA 6-24X50 wieder montiert und auf 18m eingeschossen.

    Türme genullt.

    4 Tage später Gewehr raus geholt, in die Einschießvorrichtung gelegt und siehe da auf 18 m 5-6mm nach rechts und 2-3 mm nach unten.

    Da habe ich mich gewundert, war doch eingeschossen………

    3-4 Klicks nachjustiert und weiter geschossen: umso mehr ich geschossen habe umso mehr musste ich wieder in Richtung null drehen. Nach ca. 30-40 Schuss war ich wieder mit den Türmen auf null.

    Das blieb auch so bei ca. weiteren 100 Schuss!

    Heute das Gewehr mal wieder raus geholt, und der gleiche Mist. Dieses mal habe ich nicht an den Türmen gedreht und einfach 20-30 Schuss so gemacht, dann hat es sich wieder eingependelt.

    Kugeln sind immer die gleichen aus einer Serie (JSB Exact 4,52mm / 0,547g).

    Geschossgeschwindigkeit ist vom ersten Schuss an immer konstant, variiert zwischen max. 1-5 m/s .

    Das Zielfernrohr habe ich kontrolliert, das schließe ich aus.

    Kolbendichtung habe ich immer neu und Original Weihrauch verbaut.

    Kann das wirklich an der Kolben Hub Verkürzung liegen?

    Früher konnte ich das Gewehr raus holen und vom ersten Schuss an Zahnstocher auf 18m umlegen.

    Klar werde ich in der nächsten Zeit den Short Storke wieder ausbauen und testen, mich interessiert aber vorher Eure Meinung was könnte das noch sein?

    Gruß JOBU

  • Hallo,

    ich bin selber Besitzer einer nicht ganz unverbastelten 97k. Unter 7,5 natürlich.

    Ich hatte auch schon diverse Tuning Kits (Maccari, Vortek PG2, PG3 Steel, Tinbum), die von Tinbum haben mir insgesamt am wenigsten zugesagt. Maccari war damals teurer Import aus UK mit naja, nicht optimalen Federn. Vortek hatte da mehr Richtung ruhigerer Schuss. Obwohl sehr sparsam in den Vorgaben zur Fettung. Nur kleinste Mengen an den richtigen Stellen. Nix da von wegen "lube tune", schön rein mit der Schmiere, dann wird das ruhiger...

    Der Tinbum Kit den ich damals hatte, sah dagegen eine eher großzügige Fettung vor.

    Das, was du da beschreibst, würde ich eher auf etwas zu viel Schmiere im System zurückführen, als auf den short stroke. Der würde meiner Ansicht nach zwar auch zur Trefferpunktverlagerung beitragen, aber eher permanent, indem er das Schwingungsverhalten der Waffe ändert. Du sagst aber selbst, das Problem würde im Betrieb wieder zurück gehen. Das führe ich darauf zurück, daß zu viel Fett im System ist, oder an den falschen Stellen. Das wird fester, je kühler es wird. Im Betrieb ändern sich die Faktoren. Es gibt Bewegung, Wärme entsteht etc. So wird das System wieder gängiger, jedenfalls solange, bis du die Gute wieder in den Schrank stellst.

    Ich hatte das Problem auch mal, aber nicht so krass wie du. Aufmachen, entfetten, danach sparsam neu machen und wieder zu hat geholfen. Dann noch 50 Schuß um das Fett zu verteilen und Überflüssiges auszuschießen, dann sollte die Sache eigentlich geritzt sein.

    Cheerio

  • Verschieß erstmal ein paar Dosen und schmeiß die Einschießvorrichtung weg.

    Die hilft bei Arbeiten am Gewehr aber nicht beim einschießen.

    Prellschlag schonmal nachgelesen ? Den sollte man auschließlich mit dem eigenen Körper abfangen und das Gewehr immer identisch halten, wenn man herausgefunden hat, wie es am besten schießt.

    Das ist ein ganz klassischer Fall von: ich gebe viel Geld aus und erwarte automatisch das beste LG der Welt.

    Schießt die von 160-165ms oder was hast du da gemessen ?

  • 4 Tage später Gewehr raus geholt, in die Einschießvorrichtung gelegt und siehe da auf 18 m 5-6mm nach rechts und 2-3 mm nach unten.

    Da habe ich mich gewundert, war doch eingeschossen………

    Beim Lesen des Textes sofort den Fehler gefunden:

    Einen Preller schießt man nicht eingespannt ein! Da trifft man keinen Möbelwagen. ;)

    Wie mein Vorredner ( Thiel) schon richtig bemerkte!

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Das ist ein ganz klassischer Fall von: ich gebe viel Geld aus und erwarte automatisch das beste LG der Welt.

    Sorry aber der Satz ist doch Blödsinn!

    Ich habe in den letzten 10 Jahren keine 100€ in die Hw97 gesteckt.

    Ich produziere mir alle benötigten Teile selber. Da ich keine Maßangaben für die Federführung gefunden habe, wurde das TBT Kit bestellt.

    Ich bin jetzt ca. 25 Jahre regelmäßig am Preller schießen.

    Nach Demontage des Gewehrs oder Zielfernrohr Tausch, habe ich immer das Gewehr in die Einschießvorrichtung gelegt (nicht fest gespannt) und gegen die Schulter gezogen.

    Die Vorrichtung hilft mir doch nur das hoch, runter / rechts, links Wackeln zu unterdrücken.

    Der Prellschlag geht in die Schulter.

    Wenn ich auf dem Sandsack vorne auflege, ist es das Gleiche im kalten Zustand.

    Es ging ja auch vorher Jahrelang so.

    Die Probleme bestehen erst seit dem short storke Umbau.

    Ich habe auf so eine Antwort wie von VerandaSniper gehofft.

    Die Schmierung hatte ich bei der Fehlersuche nicht mit einbezogen.

    Werde das noch mal überprüfen und hier berichten.

    Vielen Dank für Eure Antworten.

    HW30 (2019), Hw35 (1975), HW97KT (2022), FWB 300S Junior (1982), FWB 300S (1978), Walther LG 300 XT (2001)

  • Nur weil ein User neu hier ist, muss er ja nicht automatisch unerfahren sein. ;)

    Und die Sache mit der Schmierung ist ja auch nur Vermutung von mir.

    Allerdings haben viele Leute Probleme, wenn sie den sogenannten "spring tar" oder andere Sachen zu großzügig auftragen. Am Ende sammelt sich irgendwo ein Klumpen und versaut einem die Dynamik der Waffe. Wenn ich's nicht selber schon erlebt hätte... Ist bei mir erst deutlich geworden, als die Temperaturen sich draußen erhöht haben. War vor 3 oder 4 Jahren, das war auch ein heißer Sommer. Das Gewehr kellerkühl geschossen und siehe da, verlagerter Trefferpunkt. Weiß auch nicht, ob da akklimatisieren der Waffe großartig hilft.

    Wenn's nicht die Fettung ist, müsste es wohl an etwas anderem liegen. Ist die Feder auch neu mit rein gekommen aus dem Kit oder verwendest du eine alte, die vorher auf die andere Kolbenhublänge eingepasst war? Vielleicht, daß die sich erst neu setzen müsste?

  • Müßte das Fett dann nicht eine enorme Viskosität haben wenn es 20 Schuß braucht um warm zu werden. Wir Reden doch nicht von Temperaturunterschieden die sich zwischen -20 und +20 Grad bewegen, dann bleibt ja eigendlich nur noch viel zuviel Fett im System.

    Dann müßte man die Flinte vor gebrauch 30 min in die Sonne legen um auf Betriebstemperatur zu kommen und dann könnte der effekt weg sein.

    Justus der Gerechte :D

  • Justus :

    Speziell der heavy tar (von meinem Maccari Set ca 2012) ist schon ordentlich zäh, das wurde damals noch empfohlen, um die Feder selbst zu dämpfen. Da ist ein bißchen schon viel zu viel, vor allem wenn es an den Kolben gelangt. Die Mengen die ich verteilt habe, waren Spitzen vom Phasenprüfer, höchstens. Weniger ist da mehr. Auch benutze ich gerne Krytox. Da reichen auch minimalste Mengen.

    Zudem schrobte ich ja, daß ich nicht weiß, ob akklimatisieren da etwas bringen würde.

    Ich hab ja auch nur eine Vermutung angestellt, bzgl der Fettung. Eine Möglichkeit ist es allemal.

    Ladehemmung :

    Ich hatte das Problem schon mal so ähnlich, dachte halt ich könnte etwas Hilfestellung leisten.

    Niemand hat dir unterstellt, daß du keinen Plan hast! Im Gegenteil, ich schätze deine Beiträge seit Jahren. Aber was würdest du sagen, wo das Problem liegt? Gerade ein Veteran hat da doch bestimmt ein paar mehr Einsichten. Lass uns doch etwas Wissen teilen, selbst wenn es mutmaßen sein sollte, statt einander zu belächeln.

    Wäre interessiert an der Lösung seines Problems.

  • Was ein Glück, daß ich keinerlei Plan von der 97 habe. :saint:

    Deswegen wäre es schön wenn du auf meine Beschreibung eingehen würdest.
    Und vieleicht Deine Sichtweise dazu schilderst.

    Vielen Dank @ VerandaSniper

    Ich werde hier weiter berichten.

    Und ja ich bin hier im Forum neu aber beschäftige mich schon ewig mit der HW97

    HW30 (2019), Hw35 (1975), HW97KT (2022), FWB 300S Junior (1982), FWB 300S (1978), Walther LG 300 XT (2001)

  • Dann wäre es ja auch noch möglich das die Toleranzmaße vom Einbaukit mit der Flinte nicht überein kommen dan noch ein bißchen Fett und es geht schwergängig.

    Ich selber komme mehr aus der KFZ-richtung und weiß das beim falschen Getriebeöl schon mal ein paar km/h stecken bleiben können beim Roller z.b.

    Deswegen würde ich in richtung Einbaukit und Fett suchen das da etwas nicht richtig oder genug Luft hat.

    Justus der Gerechte :D

  • in die Einschießvorrichtung gelegt

    Zum Thema Prellschlag gab es ja schon viele wertvolle Ratschläge. Ich schieße aufgelegt ein auf sowas hier:

    https://www.ebay.de/itm/3135283692…ABk9SR-CN6ejfYA

    Und selbst hier lege ich noch die Hand unter den Vorderschaft. Im Englischen spricht man von "Springer" und genau das will Dein Gewehr machen. Locker in die Schulter, denn Preller schießen ist kein Ringen. Versuch einmal Finger links, mittig oder rechts vom Abzugszüngel. Abzugshand umfasst den Schaft mit dem Daumen und nicht und dann seh mal wo die Dias hingehen.

    Wenn du das Gewehr demnächst zerlegt hast irgendwann, viel Fett oder wenig an den Kolben und beweg den in der Hülse hin und her. Du wirst sehen, viel Fett bremst und reagiert natürlich anders je nach Außentemperatur.

    Weiterhin viel Erfolg.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Habe mir gerade noch mal mein Video zum Einbau des Short Stroke und Schmierung angeguckt.

    Zuviel Schmierung schließe ich eigentlich aus. Seht Euch bitte mal das Video an.

    Das Video habe ich damals gemacht um es TBT zu schicken.

    Der Short Stroke wackelt auf dem Kolben rum, den kann man 1,5mm bewegen.

    Habe an eine Fehlproduktion gedacht. Ich persönlich könnte das auf meiner Drehbank besser und passgenauer herstellen. Im Video gut zu sehen.

    TBT meinte das wäre egal, denn beim Verdichten würde die Kolbendichtung samt Short Stroke an den Kolben gedrückt.

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    HW30 (2019), Hw35 (1975), HW97KT (2022), FWB 300S Junior (1982), FWB 300S (1978), Walther LG 300 XT (2001)

  • Oha, dachte nicht, daß TbT auf diese Art short stroked. Bin ja fast entsetzt.

    Eine wertige Variante davon kenne ich so, daß entweder ein längerer Kolben verbaut wird oder eine längere Stange hinten an den Kolben gemacht wird.

    Hier wird dann mit günstigen Platzhaltern gearbeitet, wohl auch um die Kosten für so ein Kit niedrig zu halten.

    So wacklig wie das aussieht, denke ich auch nicht mehr unbedingt an die Fettung als Fehlerursache...

    Probiers wirklich nochmal ohne short stroke!

  • Deswegen wäre es schön wenn du auf meine Beschreibung eingehen würdest.
    Und vieleicht Deine Sichtweise dazu schilderst.

    Dann geb ich mal mein kleines Statement dazu ab:

    Eins vorweg, ich bin zwar nicht der beste Schütze, so hab ich doch die Technik der Weihrauch-Preller verinnerlicht, sowohl was ihre Vorzüge als auch ihre Tücken anbelangt.

    Es war kein geringerer als Musashi (der hier als Moderator tätig ist), dessen Schuld es ist, daß ich dem Weihrauchfieber zum Opfer gefallen bin. Vor dreizehn Jahren hab ich in Dorsten das erste Mal ins Field-Target geschnuppert habe. Damals, von nix einen Plan, hat er mich mit auf die Lanes genommen und mir die Basics erklärt.

    Kurze Zeit später hatte ich meine erste HW97. In den darauffolgenden Jahren habe ich so ziemlich alles durchexerziert, was man so alles am Innenleben einer HW97 ändern konnte.

    Von Kompressionshülsen mit Teflongleitern bis hin zum Titankolben oder TinBum hab ich so ziemlich alles durchgekaut, was man für Geld so bekommt.

    Und wieder ausgespuckt.

    Natürlich hat jeder seine eigene Philosophie, was er mit seinem Gewehr anstellen kann, damit es nach seinen Wünschen schiesst.

    Heute, nach Jahren der Erkenntnis, bin ich einfach wieder "back to the roots" gekommen. Alle meine 97er (zur Zeit drei Stück), laufen mit Serienkolben, Serienhülsen, Serienfederführungen. Eine smoother als die andere. Wer mich kennt, weiss das zu bestätigen.

    Es liegt tatsächlich zu einem Großteil an der richtigen Fettung, einer guten Feder und intakten Dichtungen. Nicht zu Verachten sollte eine vernünftige Einstellung des Abzugs sein. Das wird von vielen als Ursache von Ausreißern ausgeblendet.

    Zur Fettung:

    Hier macht eigentlich jeder sein eigenes Ding. Ich kann aber gerne meine Vorgehensweise erläutern. Als Kolbenfett nutze ich ausschließlich das LM47 von Liqui Moly.

    Die Feder wird mit Bremsenreiniger saubergemacht und dann mit weißem Kettenfett von Teroson besprüht. Beides zusammen im Baumarkt für unter 10 Euro zu bekommen. Das wars. Alles kein Hexenwerk.

    Meine HWs haben immer eine konstante V0 und schießen Loch in Loch. Bei allen möglichen Temperaturen. Und wenn dann mal ein Ausreißer auftaucht, dann liegt es entweder an einem schlechten Diabolo, oder an dem Typen am Abzug. Meistens am Letzteren.

    Beste Grüße

    Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Wenn ich mal (als simpler Normalo Hobbygarten Schütze) meinen Senf dazu geben darf. Meine 30 Jahre alte HW 77 tut in unverändertem Originalzustand (fast) das Gleiche. ;)

    Nur die richtigen Diabolos sind entscheidend.

    Soll natürlich keine Wertung der zweifelsohne hochwertigen Tuningteile sein.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Ladehemmung :

    Interessantes Statement. Ein gewisser Musashi war auch meiner Leidenschaft zuträglich, wenn auch nur digital.

    Für mich hat z.B. auch einen großen Unterschied gemacht, daß ich das System in Silikon gebettet habe, ich glaube, angeregt und beschrieben von Musashi. Schön, daß es die alte Garde noch gibt! :thumbup:

    Zwei Fragen bleiben für mich offen:

    Wie erklärst du dir den sich verlagernden Trefferpunkt?

    Was hältst du von der oben beschriebenen Methode mit dem short stroke Umbau?