Welches Waffenschmier und Pflegemittel solls denn sein

Es gibt 239 Antworten in diesem Thema, welches 24.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2024 um 09:06) ist von lupischreck.

  • Burgenlaender57

    In einem Anflug von geistiger Umnachtung hatte ich die semibrilliante Idee, Silikonfett aus der Sprühdose zwecks Dauerschmierung zu verwenden. Andere Schmiermittel ziehen ja gerne mal Staub und Dreckpartikel an und bilden dann einen schönen Klumpen.

    Wenn schon, dann dünnflüssiges Silikonöl sparsamst auf die Dichtungen auftragen, alles andere kann mächtig in die Hose gehen 🙂

    Ich habe das mit meiner CLA für euch getestet, damit eure Gewehre dicht bleiben 😁 mittlerweile schaft sie auch schon wieder 80 Schuss mit 110m/s. Vermutlich ist das Ventil immer noch etwas schwergängig. Ich schieße weiter und hoffe auf Besserung.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Ich verwende in meiner Werkstatt nur Silikonöl und zum Rostlösen WD40, auch steht bei mir 1-2 Dosen Waffen Öl, sowie "Reichlich " Bremsenreiniger, dr auch hilft wenn mal ein Rasenmäher nicht anspringt.

    Sorry fürs OT. :thumbup:

    Gruß Holger -- WLA / Stormrider --

    Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen. (John Lennon) Ich mag keine Socken!🧦

  • Wenn ich mal meinen unmaßgeblichen Senf dazu geben darf:

    ich besitze mehrere CO² Waffen und frage mich was für Pflegeprodukte werden unbedingt benötigt und welche sind nice to have?

    Eigentlich ist das völlig egal. Luftdruckwaffen benötigen keine speziellen Reinigungs- oder Schmierstoffe. Das mit dem genannten Silikonöl ist nicht verkehrt, so lange man das nicht übertreibt. Die Außenpflege darf sich auf gelegentliches Abwischen mit einem ölhaltigen Lappen beschränken, nur fusselfrei sollte er sein.

    Vaseline.

    Da halte ich gar nichts von. Vaseline wird mit Wärme wasserdünn und läuft hin wo es will. Wir haben das früher bei der Telekom verwendet, wobei wir das warm und dann dünnflüssig in Spritzen aufgezogen haben.

    Wohl alle Waffenbesitzer können sich die Dose "echten" Waffenöls leisten, die meistens auch mehrere Jahre hält. Daher ist der Preis auch nebensächlich.

    Also meiner meiner Meinung nach ist das WD 40 der größte Dreck.

    Jein, WD40 erhebt gar nicht den Anspruch auf die Zwecke, die wir für wichtig halten.

    WD40 hat als Hauptbestandteile petroleumartige Stoffe. Diese machen das Öl extrem dünnflüssig, dampfen aber relativ schnell ab.

    Es ist halt ein Universal, bzw. Kriechöl, was vieles kann, aber nichts richtig gut. Dennoch, WD40 gehört in jede Bastelbude.

    Gefühlt muss doch Sonnenblumenöl am Besten sein.

    Uhhh, nene. Fast alle Pflanzenöle werden nach einiger Zeit ranzig und stinken. Zudem kleben sie mit dem Alter. Eine Ausnahme ist Leinöl(Firnis), was für Holzschäfte unabdingbar ist, sofern er nicht lackiert ist. Leinöl ist das Öl aus gepressten Leinsamen. Daher ideal zur Pflege von Holzspielzeug oder Frühstücksbrettchen und dergleichen.

    Übrigens habe ich auch eine Dose Brunox hier.

    Ich halte viel von Brunox. Übrigens ein Schweizer Produkt. Die Wirksamkeit ist in mehreren Fachzeitschriften bestätigt worden.

    Da es hier auch um Pflegemittel geht hätte ich mal eine Frage, wie ihr eure Optiken reinigt.

    Gar keines. Vernünftige Optiken sind stickstoffgefüllt und stehen unter (leichtem) Überdruck. Die dürfen unter fließendem Wasser gereinigt werden. Jegliches Putzen mit Tuch und irgendwelchen Mitteln hat - wenn man Pech hat - eher schmirgelnden Effekt. Es ist schonender für die Linsen, wenn man den Dreck fortspült, als diesen mit einem Tuch zu verreiben. Das schädigt die Beschichtung, die alle guten Linsen haben. Nur wenn da jemand mit seinen Fettgriffeln dran war, sollten notfalls Linsenreiniger verwendet werden.

    Für scharfe Waffen und LGs, LPs nehme ich Ballistol.

    Upps, Ballistol kommt höchstens an meinem Rasenmäher. Im ernst, B. hat die unangenehme Eigenschaft freiwillig mit Wasser eine Emulsion einher zu gehen, anstatt das Wasser abzuweisen. Weiterhin dickt B. ein und nimmt eine klebrige Konsistenz ein, wenn es länger steht. Wer noch die alten Sprühflaschen mit dem kleinen Sprühkopf hat, sollte mal einen Blick in den Kragen der Dose werfen. Da findet man dann das Öl in einem honigartigen Zustand. Das möchte ich nicht in der Feinmechanik haben. Genauer war genau deswegen mal meine FWB P70 in Reparatur, weil der Abzug nicht mehr freiwillig in den Ruhezustand zurückgehen wollte. Der Vorbesitzer hat da reichlich B. dran getan.

    Die Sache mit der Emulsion hat mal ein Waffenöltest gezeigt. Ich kann allerdings nicht bewerten, inwiefern das in Sachen Korrsionsschutz relevant ist. Dennoch halte ich das für eine negative Eigenschaft.

    Das ist doch das alte Problem das brünierte Druckgusswaffen durch Ballistol grünstichig werden.

    Das hat Klever Ballistol auch zugegeben.

    Die beste Außenpflege für obigen Fall: von außen nicht "pflegen". Da muss nichts drauf. Wozu auch.

    Naja, Druckluftwaffen werden auch kaputt gepflegt. Aber eine gewisse minimale Pflege sollte schon sein.

    Das musste ich bei Teflonöl auch leider schon feststellen,

    Teflon sehe ich mittlerweile kritisch, insbesondere bei Heißgaswaffen. Da soll Flusssäure entstehen.

    Brunox war bis jetzt das geruchsmäßig übelste Öl, das ich hatte.

    Also Ballistol und Brunox mag ich wohl riechen. Zum Abgewöhnen darf man gerne an Freischützöl riechen. Das stinkt erbärmlich, ist aber eines der besten Waffenöle.

    Ich halte es für eine Auszeichnung für ein Öl, was sich mit normaler Seife nicht von den Fingern waschen lässt. Man bekommt die Finger nur unter Einsatz von Handwaschpaste wieder sauber. Umgekehrt bedeutet das aber eine gute Haftung auf Metall.

    Mein Tipp ist für einfache Druckluftwaffen:

    Es ist völlig egal, was für ein Öl für die Außenpflege verwendet wird. Hauptsache man reibt die Waffe gelegentlich mal ab, sowie eine seltene Laufreinigung nicht schadet. Ballistol würde ich bei Waffen aus Zinkdruckguss und generell in der Feinmechanik von Abzügen nicht verwenden.

    Generell gilt aber immer - alles nur sehr sparsam und eher selten anwenden.

  • Und was hälst du von Nähmaschinen-/Rasierer-/Haushalts-/Feinmechaniköl Floppyk , pro/contra bei F/PTB Waffen ?

    Übrigens, das mit dem Teflonöl sollte kein Geheimtip sein, ganz im Gegenteil.

    Ich hab den Öler gestern auseinander genommen, das grüne "Zeug" dadrin hatte teilweise schon eine leicht fettartige Konsestenz angenommen,

    Hab' den Öler soweit es ging trocken vorgereinigt und dann zweimal 20 min in der Schallamatik versenkt, erst mit Wasser/Universalreiniger, und danach nochmal mit einer Spiritus/Wassermischung,

    sauber ist er jetzt wieder, muß nur noch gut durchtrocknen bevor ich den wieder zusammenbaue, und kein Teflonöl mehr reinfülle... :whistling:

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Vaseline kann zwar bei Wärme dünnflüssiger werden. Ist aber in der Regel immer besser haftend ind dickflüsdiger als andere Öle.

    Daher ist es der ideale Rostschutz. Eine Motorrad oder Fahrrad mit Vaseline eingeschmiert rostet auch nach 6 Monaten draussen nicht. Bei jedem anderen Öl oder Mittel rostet es.

    Daher ist Vaseline für mich der ideale Rostschutz.

    Balistol und Co dagegen schützen kaum. Daher muß man dann regelmäßig einölen und hoffen.

    Ist einem Vaseline zu fest und zäh, kann man es auch mit anderen Mitteln verrühren.

    Jeder kann ja mal einen Test machen. 10 rostende Nägel. Jedes mit einem anderen Mittel und dann draussen 2-3 Monate draussen stehen lassen.

    Und dann sehen, was am besten geschützt hat. Ich tippe auf Vaseline.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Und was hälst du von Nähmaschinen-/Rasierer-/Haushalts-/Feinmechaniköl Floppyk , pro/contra bei F/PTB Waffen ?

    Uff, da habe ich keine Meinung zu. Nähmaschinenöl zeichnet sich durch eine sichere Beständigkeit gegen Verharzen aus. Meiner Meinung ist das aber für Schusswaffen nicht alleinig ausreichend. Zudem ist Nähmaschinenöl relativ dickflüssig ist und dürfte zum Reinigen nicht geeignet sein.

    Kaufe eine Dose richtiges Waffenöl für 10 €. Die hält jahrelang und dürfte mit ziemlicher Sicherheit besser geeignet sein. Ist viel altes Öl vorhanden, öle damit deine Gartengeräte.

    Zudem haben Druckluftwaffen die geringsten Ansprüche an Ölen, allenfalls mit Ausnahme der Dichtungen.

  • Daher ist es der ideale Rostschutz. Eine Motorrad oder Fahrrad mit Vaseline eingeschmiert rostet auch nach 6 Monaten draussen nicht. Bei jedem anderen Öl oder Mittel rostet es.

    Das ist aber auch eine Frage der Auftragsdicke und der Temperatur.

    Und Ballistol besteht im Prinzip auch zu einem großen Teil aus Vaseline "Weissöl".

    Ich verwende in meiner Werkstatt nur Silikonöl

    In meiner Werkstatt und auch auf der Arbeit hat Silikonöl Hausverbot.

    Hier mal etwas Lektüre dazu:

    https://uhrforum.de/threads/warum-…verpoent.86128/

    https://www.peters.de/index.php/docu…document/55/_de

    https://www.researchgate.net/publication/34…R-Spektroskopie


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Es gibt von Ballistol auch ein Vaseline Waffenfett, ich verwende das gerne bei der mechanik von meinen 357mag., 22lr UHR.. Gerade wenn ich sie länger lagere. Ansonsten habe ich bis vor 3j. das normale Ballistol verwendet. Hatte soweit ich mich errinnern kann nie probleme damit. Weil der Händler kein Ballistol hatte, habe ich dann mal das Brunox probiert, seitdem verwende ich nur mehr das .

    Bei meiner Pistole mit WS setze ich seit dem ich sie habe auf ein Keramik-Hochleistungsbeschichtung am Schlitten und WS. Habe damit sehr gute erfahrungen gemacht.

  • Moin!

    Zu dem Thema gibt es einen schönen Link mit Langzeittests.

    Da hat das so verschmähte Ballistol sehr gut abgeschnitten.

    Test Rostschutzmittel Öle (christian-merten.de)

    Test Rostschutzmittel Öle Fette Wachse (christian-merten.de)

    Oben im Kopf des Links sind noch weitere Testreihen auswählbar.

    Es wurden Tests mit Wachsen und Fetten sowie Ölen gemacht.

    Sogar eine Testreihe mit Salzwasser.

    Gewinner waren fast immer Ballistol, Gunnex und Konsorten.

    Verlierer oftmals Vaseline und andere Fette.

    Viel Spaß beim lesen und wundern über die Ergebnisse. ;)

    Viele Grüße,

    Thorsten

    Früher war nicht alles besser, nur anders.

    Aber meistens ist anders einfach nur besser! ;)

    8) >>>VDB-Fördermitglied<<< 8)

  • Ein schöner Test! Es ist wirklich so, dass Korrosionstests, welche nicht unter freiem Himmel abgehalten werden, deutlich andere Ergebnisse erzielen als Tests, welche dem Regen ausgeliefert sind. Im zweiten Fall werden nämlich korrosive Atmosphärenbestandteile (Stäube, Aerosole, ...) regelmäßig vom Regen abgewaschen. Berufsmäßig musste ich einen geeigneten Edelstahl für Gehäuse auf Schiffen aussuchen. Da gibt es Versuchsreihen der PTB auf Helgoland. Interessanterweise gammelten die Stähle, welche unter einem Dach lagerten, erheblich heftiger als die Muster, die daneben unter freiem Himmel waren.

    Klar ist aber auch, dass Ballistol leicht abwäscht. Was bei einem Luftgewehr wohl eher seltener vorkommt.

  • Brunox mag beste Eigenschaften haben, dieser Geruch macht mich wirklich krank.

    Hat etwas von billigen schlecht gewordenen Alte Herren Rasierwasser.

    Geduld ist die Waffe des Gescheiten

  • Der Test ist aber abhängig von den Testbedingungen. Im Test wurde deutlich gesagt, daß es sich nur um schlechte Lagerbedingungen handelt. Kein Regen, kein Fahrtwind, .... Also die Softvariante.

    Also keine abtragenden Faktoren.

    Vezieht man die mit ein, sieht Vaseline deutlich besser aus und Öle wie Guntex oder Balistol kann man vergessen.

    Bei Vaseline war bei mir Null Rost. Selbst an Stellen nahe dem Boden, wo Starkregen Sand wie mit dem Sandstrahler draufprasseln läßt. Das sind ganz andere Testbedingungen als wenn quasi gar nichts passiert ausser ein bischen Feuchtigkeit.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (17. Mai 2022 um 09:20)

  • Man muss ja auch relativ zur Anwendung das ganze betrachten.

    Meine Schreckschüsser sind mit vaseline zufrieden.

    Hätte ich aber nun eine 3000 Euro schusswaffe würde ich sicher beim schmieren höheren Aufwand treiben.

    Geduld ist die Waffe des Gescheiten

  • Moin!

    Also keine abtragenden Faktoren.

    Vezieht man die mit ein, sieht Vaseline deutlich besser aus und Öle wie Guntex oder Balistol kann man vergessen.


    Bei Vaseline war bei mir Null Rost. Selbst an Stellen nahe dem Boden, wo Starkregen Sand wie mit dem Sandstrahler draufprasseln läßt. Das sind ganz andere Testbedingungen als wenn quasi gar nichts passiert ausser ein bischen Feuchtigkeit.

    Ich frage mich, wo bei einer Waffe Fahrtwind, Sand u.ä. draufprasseln. :/

    Waffen werden ja im schlimmsten Fall so gelagert wie die Bleche in dem Test. Ich sag nur feuchter Keller; abgerieben, abgestellt und Monate nicht genutzt.

    Und LG´s werden im allgemeinen nicht regelmäßig mit Salzwasser eingenebelt.

    Von daher ist der Test schon sehr aussagekräftig.

    Auch stehen sie nicht im Dauerregen, wo korrosive Stoffe regelmäßig abgespült werden.

    Früher war nicht alles besser, nur anders.

    Aber meistens ist anders einfach nur besser! ;)

    8) >>>VDB-Fördermitglied<<< 8)

  • Machst Du nicht Field Target Schießen? :/ Wo liegt da die Waffe an den Lanes? Ich kann mich da an einen Tag in Dorsten erinnern. Da war ich froh, daß die Steyr mit Vaseline leicht eingefettet war.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Nicht im Fahrtwind, nicht im Sand. Da prasselt auch nichts drauf.

    Die liegt bei nicht Nutzung In der Tasche, schon wegen der Sicherheit.

    Früher war nicht alles besser, nur anders.

    Aber meistens ist anders einfach nur besser! ;)

    8) >>>VDB-Fördermitglied<<< 8)

  • Dann ist ja gut. ;) Theorie und Praxis.

    Ich erinnere mich da an komplett vollgelaufene Taschen bei manchen. Dann raus aus der Tasche, rein in die Tasche, raus aus der Tasche, rein in die Tasche. Ca. 50x.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play