Ravin 500e - Vaporware oder Realität?

Es gibt 135 Antworten in diesem Thema, welches 15.742 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. September 2022 um 22:32) ist von Delphin.

  • Bei Visieren und Zirkeln vielleicht aber nicht bei Sachen wo richtig Dampf drauf ist. Schätze mal das sind Trapezgewindespindeln aus Linearantrieben.

    Gruß Stefan

  • Ja, dass sind sicher keine normalen Gewindestangen, wie die aus dem Baumarkt !

    Aber einen solchen „Löse- und Schiebe- / Mechanismus“ kann man eigentlich in jede Art von Gewinde (mit dazu) ein- oder an- bauen (bei der Herstellung / Konstruktion meine ich natürlich, später wird es dann meist sehr schwierig).

    Unabhängig von den wirkenden Kräften, denn solch ein Mechanismus kann, darf und soll ja nur dann wirken und benutzt werden können, wenn alles entspannt ist ...


    Leider habe ich mir die neuen Ravin’s noch gar nicht genauer angeschaut, daher habe ich absolut keinen Plan, „wie / was / wo“ ???

    Werde ich jetzt aber umgehend tun - mein Interesse ist geweckt ;)

  • Werde ich jetzt aber umgehend tun - mein Interesse ist geweckt

    Ich rate eher davon ab. Da ich jetzt schon recht viel Zeit damit verplempert habe kann ich sagen, dass es keine wirklich detaillierten Informationen dazu gibt, eigentlich nur das eine (offizielle?) Werbevideo, das beim manuellen Spannen wie gesagt eine völlig andere Armbrust zeigt, ohne dies extra zu erwähnen. Vermutlich ist das nur eine halb-fertig konstruierte Armbrust, von der man nur ein paar Render-Bilder zeigt. Auch anderswo sind immer nur die Bilder vom Hersteller, und nie z.B. die Kurbel gezeigt.
    Vielleicht sollte man eher warten, bis echte Menschen das Ding getestet haben, so es denn wirklich verkauft werden sollte.

    Die Gewindestangen sehen tatsächlich nach Trapezgewinde aus, aber das war ja zu erwarten. Baumarkt-Spindeln eignen sich bei sowas nur für den Hobby-Gebrauch ;)


    Dass man zwei Motoren verwendet, ergibt für mich keinen Sinn, das macht die Sache doch nur kompliziert und beide müssen exakt synchron laufen. Wegen den Vorteilen der Stangen grundsätzlich: Ich denke ein wichtiger Vorteil ist, dass damit die hohe Drehzahl der Motoren sehr einfach untersetzt werden kann und dass man sehr einfach durch Verwendung einer großen Kontaktfläche zwischen Schlitten und Stange die Kräfte weit verteilen kann. Auch dass der Schlitten sich beim Ausschalten nicht wieder zurück bewegen wird kann positiv gesehen werden. Negativ könnte sein, dass die Reibungsverluste vermutlich recht groß sind (gegenüber Zahnrad-Getrieben), und dass die Spindeln bei einer solch offenen Bauweise leicht verdrecken, wodurch der Schlitten (das Bewegungsgewinde) oder die Spindel beschädigt wird, bzw. man häufig und gründlich putzen und fetten muss.

  • Hm ... ist schon lange her, dass ich damit direkt in Kontakt gekommen bin - ungefähr knapp 30 Jahre - Ausbildung zum Industriekfm.

    Während der Zeit in der Produktion im Werk konnte ich so etwas „bestaunen“ ;)


    Versuche mal morgen so etwas rauszusuchen, wenn ich noch etwas finde ...

    War / ist im Grunde aber eigentlich ganz simpel aufgebaut, so wie eine Art „Stopper“, den man betätigen / hochziehen kann, wenn das System ruht oder entspannt ist, wobei man dann die Einheit auf der Schiene bzw. Gewindestangen nach Belieben verschieben kann.

  • @GaussCannon
    Danke :thumbup:

    Dann heißt es wohl wirklich abzuwarten und erst auf reale Test-Berichte zu warten ...

    An sich aber eine interessante Sache oder vielleicht auch nur solange, bis man diese vollständig verstanden und durchschaut hat ?!

    Dann bewertet man meist wieder ganz anders ;)


  • Zur Geschwindigkeit habe ich nichts gefunden, aber zufällig habe ich vor wenigen Wochen das selbst durchgerechnet, für Auszugslängen und Kräfte, wie sie bei Pistolenarmbrüsten vorkommen, und mit auf ebay zu findenden, ziemlich starken (bis 250W) Getriebemotoren. Im Ergebnis wären so lange Spannzeiten zu erwarten gewesen, dass ich den Gedanken verworfen habe, sowas zu bauen.

    Naja, JS hat eine vollautomatische AB gebaut, die mittels eines eBike-Motors einen 175 Pfund Jaguar Wurfarm 2mal die Sekunde spannen kann, und ein anderes Modell spannt einen PAB (Cobra) Wurfarm 4mal die Sekunde mit einem einfachen Akkuschrauber. Finde ich jetzt nicht gerade langsam.

    Wenn die 500e innerhalb einer Sekunde gespannt werden könnte - das wäre eine Wucht, und rechnerisch sollte das machbar sein.

  • JaEcht? Wie sieht so ein Mechanismus denn dann aus?

    z.B. wie eine Leitspindelmutter an einer konventionellen Drehbank

    Ja genau, Danke :thumbup:

    Ich komme nicht aus dem Bereich, kann mir es an einer Drehbank aber visuell / bildlich gut vorstellen.

    Drehbänke haben glaube ich zwar keine Gewindestangen (sondern „blanke Stangen“ ?), aber es wird genauso etwas eingespannt / festgehalten, dabei dann ein zu bearbeitendes Werkstücke.

    Wenn man dieses lösen möchte, löst man die Leitspindelmutter (vor- oder nach- der Bearbeitung) und kann dann die ganze Spindel ? / Stange wieder frei bewegen und das Werkstück herausnehmen.

    Meinst Du das in etwa so ?
    Wäre genau der Vorgang / Prinzip, den ich meine ;)

  • Die Leitspindel ist eine Gewindestange, die dreht sich beim automatischen Vorschub und bewegt damit den Schlitten. Um den Schlitten zurück zu bewegen, kann man die Mutter auskuppeln und den Schlitten frei verschieben.

  • Naja, JS hat eine vollautomatische AB gebaut, die mittels eines eBike-Motors einen 175 Pfund Jaguar Wurfarm 2mal die Sekunde spannen kann, und ein anderes Modell spannt einen PAB (Cobra) Wurfarm 4mal die Sekunde mit einem einfachen Akkuschrauber. Finde ich jetzt nicht gerade langsam.
    Wenn die 500e innerhalb einer Sekunde gespannt werden könnte - das wäre eine Wucht, und rechnerisch sollte das machbar sein.

    Mit zunehmender Leistung der Wurfarme wird der Spannvorgang langsamer wenn ich das Gewicht von Motor und Getriebe erträglich halten will. Wenn ich mich richtig erinnere, waren die Automatik-ABs von ihm eher "lafetierte Geschütze". Von daher würde ich nicht erwarten das der Spannvorgang viel schneller abläuft wie bei einer Parker Concorde oder einer Steambow AB, eher langsamer.

  • Bei der Steambow geht das Spannen echt schnell, das Ablassen der Luft dauert erheblich länger. Das hat sicher auch mit der Geräuschentwicklung ("Pfffft") zu tun, das System wurde ja für Armbrustjäger konzipiert.

    Sicher wird der Spannvorgang langsamer, wenn die Leistung steigt. Die JS-Automatik-AB mit dem Pistolen-Wurfarm ist "handheld", angetrieben von einem ziemlich kleinen Makita-Akkubohrer. Wenn man 50 lbs viermal in der Sekunde spannen kann, dann sollte man doch 200 lbs in einer Sekunde spannen können, oder? Ist doch nur eine Frage der Übersetzung.

  • Die Leitspindel ist eine Gewindestange, die dreht sich beim automatischen Vorschub und bewegt damit den Schlitten. Um den Schlitten zurück zu bewegen, kann man die Mutter auskuppeln und den Schlitten frei verschieben.

    Danke !
    Also ist das doch eine Gewindestange, okay ;)

    Aber genau DAS PRINZIP meinte ich :thumbup:

  • Sicher wird der Spannvorgang langsamer, wenn die Leistung steigt. Die JS-Automatik-AB mit dem Pistolen-Wurfarm ist "handheld", angetrieben von einem ziemlich kleinen Makita-Akkubohrer. Wenn man 50 lbs viermal in der Sekunde spannen kann, dann sollte man doch 200 lbs in einer Sekunde spannen können, oder? Ist doch nur eine Frage der Übersetzung.

    Kann man das linear steigern oder verhält es sich quadratisch? Ich würde bei schnellen Spannvorgängen zusätzlichen Verschleiß erwarten. Ob die Ravin R500e Konstruktion das Potential bietet der "heilige Gral" der Automatik-AB zu werden? Glauben tue ich es nicht, wissen aber auch nicht, also abwarten.

  • Ich würde bei schnellen Spannvorgängen zusätzlichen Verschleiß erwarten.

    Eben deshalb wird es auch keine zu schnellen Spannvorgänge geben. Ravin will ja nicht, dass die Dinger alle 3 Monate zum Service eingeschickt werden. Der Motor ist eine Komfortfunktion und dient nicht zur Steigerung der Kadenz. Die ist bei Jagd-AB's ohnehin irrelevant.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Und eigentlich auch das was ich meinte, nur andersrum.
    Die Leitspindel wird nicht hoch belastet, man nutzt sie halt zum Gewindeschneiden.
    So eine Schlossmutter besteht aus 1-2 Halbschalen die an/um die Spindel gepresst werden, die Mechanik dafür ist ein ziemlicher Trumm, nichts was ich mal eben 2x an einer Armbrust verbauen könnte.
    Die Belastbarkeit ist sehr viel geringer als bei einer ganz normalen Mutter und wir reden hier von zwei 6 oder 8mm Spindelchen die die Armbrust ziehen müssen und das möglichst auch 2000 mal hintereinander.
    Und das mit der Spanngeschwindigkeit: 1 Sekunde halte ich für unrealistisch, Akku viel zu klein. Ich denke mal die Spanngeschwindigkeit wird ungefähr so ausfallen als wenn man einen Billigakkuschrauber an eine Kurbelspannhilfe steckt, so 10-15 Sekunden für beide Wege (?).
    Im schlechtesten Fall sind da noch nicht mal Endschalter verbaut so das man den Motor einfach nur gegen den Anschlag laufen lässt.

    Gruß Stefan

  • Na dann sehe ich schon die ersten „Bastler“ loslegen ... zum Glück, in diesem Fall, sind die Ravin AB‘s „durch die Bank durch“, insbesondere aber diese neuen Modelle recht teuer / hochpreisig, so dass sich diese nicht jeder kaufen kann (und wird) ... und es sich dann auch wohl zwei Mal überlegen wird, ob er / sie / es an einer solchen AB dann Hand anlegt (hinsichtlich Garantie etc.).

    Absolut nichts gegen basteln und experimentieren, aber wenn dies die „falschen Leute“ tun, wissen wir ja meist schon jetzt, was dabei rauskommen kann ...

  • Sehe ich keine Gefahr - mit dem Steambow-System ist ja auch keine Bastler-Szene entstanden. Diese Teile sind für die Bastler viel zu teuer.

    Dennoch gehört den e-Spannern die Zukunft. Dank der e-Mobilität werden leistungsstarke Motoren und Akkus immer kleiner und leichter.

    Warum sollte der Verschleiß größer werden, wenn der Spannvorgang schneller geht? Ob das Zurückziehen der Sehne nun eine Sekunde oder 15 Sekunden dauert... bei meiner Steambow ist das jedenfalls kein Problem.

    Ein schneller Follow-Up-Schuss ist offensichtlich nicht völlig egal für die Armbrustjäger, wie man an der zweischüssigen Exkalibur sieht.

  • Die Leitspindel wird nicht hoch belastet, man nutzt sie halt zum Gewindeschneiden.

    Nicht nur zum Gewindeschneiden, auch zum normalen Längsdrehen. Je nach Drehbank können da etliche kN zusammenkommen. Die Spindeln an einer Drehbank sind für die notwendige Kraft auch massiv überdimensioniert, da geht es die Genauigkeit.

    Die Belastbarkeit ist sehr viel geringer als bei einer ganz normalen Mutter

    Auch nicht unbedingt https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Span…ter/p/375391-M8