.50BMG/Sportschütze /WBK

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 7.716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2020 um 06:50) ist von Esti.

  • Die 338 Lapua Magnum kann die Patrone für Präzision nicht ganz ausreizen, aber das ist nur meine Meinung.

    Alles eine Frage der Laborierung, guten Materials und Feinabstimmung beim Wiederladen.

    Da hat jeder seine eigene Meinung und das ist auch gut so.

    Schießen und genießen.

    Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Alles eine Frage der Laborierung, guten Materials und Feinabstimmung beim Wiederladen.
    Da hat jeder seine eigene Meinung und das ist auch gut so.

    Schießen und genießen.

    Tx.

    Wenn das Magazin und der Lauf das zuläßt, wir sind leider nicht in Amerika, wo jeder seinen Patronenlager nach eigenem Befinden schnitzen kann. Wir müssen das nehmen, was wir bekommen und da ist leider die LM-Hülse ein paar Millimeter zu lang.

    Technik ohne Toleranz


  • Also was das Themas Rückschlag und Schulter angeht bin ich mit meinem Nagant und der 12er Flinte schon bedient.


    Der Rückstoss einer .50BMG Büchse ist gar nicht so gewaltig, vorausgesetzt die Mündungsbremse hat genügend Gas zum Abblasen.
    So vor ~15 Jahren kamen mein Kumpel Martin auf die Furzidee, eine .50 BMG muss her. Das einzige das damals in der CH sofort lieferbar war, wae die Grizzly. Also wurde so ein Ding geholt, komplett mit Wiederladematerial und einem anständigen Vorrat an Geschossen und Pulver. Wie hatten damals die Gelegenheit ein Schiessgelände der Guardia Financa in Italien nutzen zu dürfen. Leider war der Weg dorthin eine Placwerei,. ausserdem lag das Gelände hochalpin auf 2'100müM.was die Nutzung schwer saisonabhängig machte.
    So fragte M. in der hiesigen Insooranlage, ob wir den 100m Stand mit dem Ding benutzen dürfen. Der Besitzer gab seine Einwilligung, aber mit der Einschränkung, max 10'000J. Also waren wieder meine Wiederladedienste gefragt. Ich baute also die 10KJ Patrone mit dem üblichen 750grs Geschoss von Hornady und einer Ladung von 130grs VV N140. Das nächste Mal in der Indooranlage den 100m Stang geentert und die Big Boar geladen. Anschlag wie gewohnt mit dem Ding - aber Auweia.- das Ding tritt plötzlich mehr als meine Ruger No 1 in .458 Lott.

    Die Ursache war eigentlich ganz simpel. Mit den üblich gebräuchlichen sehr langsamen Pulver für dieses Kaliber ist beim Austritt des Geschosses Pulver nocjh am brennen und liefert vorzu neue Gase und die Mündungsbremse bläst tüchtig ab, zieht also die Waffe aus der Schulter. Die 140grs N140 sind nach ~80cm Geschossweg abgebrannt, aber da bleiben immer noch 16cm Lauf übrig der auch noch durcheilt werden muss. Tritt dann das Geschoss in den Kompensator ein, ist die Restgasmenge einfach zu klein um den Düseneffekt aufzubauen, also spürst Du den ganzen Rückstossden die 10'000J noch entwickeln können.

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Ist es möglich sich in Deutschland ein Repetierer in diesem Kaliber einfach auf die Gelbe WBK zu kaufen?

    Ja, eindeutig. Beispielsweise die Steyr Männlicher HS 50 ist zivil käuflich und geht auf Gelb.

    Oder braucht es einen Voreintrag wie auf die Grüne WBK?

    Nein, aber prinzipiell auch auf Grün möglich. Aber für Sportschützen bedeuten Waffen auf Grün auch grundsätzlich Einzelbedürfnis und Voreintrag.
    Aber speziell die Barrett M82A1 ist trotz Halbautomat nicht zivil erhältlich. Sie wird ausschließlich für das Militär hergestellt und ist somit Kriegswaffe. Ein Halbautomat könnte prinzipiell auf Grün, geht aber hier nicht, weil Kriegswaffe.

    Gibt es Verbände wo eine Disziplin in diesem Kaliber anbieten?

    Ja sicher. Der BDS hat das mit Sicherheit.

    Ist es überhaupt möglich so etwas sportlich in Deutschland zu schießen auf einem Stand?

    Jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem.
    Ich ergänze das mal zum sinnvollen Nutzen dieses fetten Kalibers. Schon Schießbahnen über 100 m sind nicht so oft gestreut. Auf 100 m macht das Kaliber überhaupt keinen Sinn. Schon .338 braucht Flugstrecke um sich zu stabilisieren. Ich erinnere mich an Heftbeiträge, wo die Streukreise einer .338 Lapua auf 100 m schlechter als auf 300 m waren. Daher darf man gern mutmaßen, dass .50 BMG unter vielleicht 500 m kaum gute Ergebnisse bringen wird. Für uns in Deutschland noch verfügbare Bahnen bis 300 m reicht selbst noch eine .223 aus, erst recht die 6 mm, wie auch die Standardpatrone 308 Win.
    Weiterhin gibt es keine Waffenschränke, wo eine .50 BMG rein passen würde. Man muss sie zerlegen.
    Letzteres Problem ist die Verfügbarkeit und die Kosten von Fabrikmunition. Daher ergibt sich schon ein Zwang diese wiederladen zu müssen. Allein eine Presse mitsamt spezieller Matrizen und Kleinkram dürften kaum unter 1000 € liegen.

    Daher ist so ein fettes Kaliber reine Liebhaberei des absolut Besonderen und des Exotenstatus zu sehen.
    Machbar ja, aber kaum sinnvoll. Es kann einen Sinn machen, wenn man denn Möglichkeiten für Schießmöglichkeiten im Ausland findet, was aber durchaus machbar ist.
    Wie auch immer, wer das haben will braucht in jedem Fall eine Menge Kohle dafür.
    Übrigens - der vom DMax Sender bekannte Autoverwerter und militärische USA-Fahrzeugehändler Michael Manousakis aus der Serie "Steel Buddies" hat so etwas. Es war mal in einer Folge die Rede von einem Gewehr in diesem Kaliber. Er hat da mal an einem Schießwettkampf im Ausland teilgenommen.

    Nachtrag:
    Habe mal aus Interesse nachgeschaut. Einfache Geschossen liegen schon bei rundweg 3 - 6 € pro Geschoss wohlgemerkt. Für die 50 Stk Schachtel ist man schon mindestens 150 € los. 50 Zündhütchen knapp 20 €. Mit einem Kilo NC Pulver dürfte man auch nicht weit kommen. Kilo ist je nach Sorte 60 - 100 €, 20 Hülsen satte 80 €.
    Somit kommt man selbst ohne Hülse kaum unter 5 € pro Schuss. Dafür kann ich etwa 30 Schuss in 223 oder 20 in 308 bauen - ganz grob und ohne Hülsen gerechnet.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (21. August 2020 um 15:46)

  • Wobei es für einige der genannten Probleme leichte Lösungen gibt.
    Das Platzproblem im Schrank lässt sich mit einem Waffenraum lösen, sofern man Platz hat. Die Tür selbst kostet nicht so viel mehr als ein guter Schrank.
    Zusätzlich hat man dann auch für die anderen Sachen ausreichend Platz.
    Ladepressen sind auch kein Problem.
    Eine Lee Classic Cast kostet nicht die Welt und reicht laut Hersteller bis .50BMG. Matrizen gibt's auch von Lee oder Hornady für bezahlbares Geld.
    Aus meiner Sicht die abschreckenden Faktoren sind der Waffenpreis und die Standsituation.
    Wenn Field Target Schützen schon national viel reisen müssen, ist als Long Range Schütze ein europäischer Feuerwaffenpass unabdingbar.
    In der osteuropäischen Nachbarschaft soll es wohl ein paar Stände geben.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Von Lee kostet das komplette Set für die .50 BMG 350€, das habe ich schon für einen Satz Matrizen gezahlt. Waffe gibt es ab ca. 4300€, da kostet so manches Jagdgewehr mehr.
    Die Standsituation ist für mich persönlich das Ausschlusskriterium.

  • Gibt es denn keine bezahlbare Surplus Munition?

    Oder ist das zu speziell?

    Surplus im Falle eines .50BMG wäre halt MG Munition. Definitiv ist da hohe Präzision nicht der erste Punkt im Lastenheft.
    Da geht Masse vor Klasse.
    Ob ich mir die zum Training antun würde, wenn ich eh nicht sonderlich häufig die Möglichkeit habe, meine Waffe auf den Stand zu schleppen?

    Edit: Gerade mal geguckt. Es gibt z.B. die US M33 Patrone als Surplus.
    150 Schuss kosten 350$ drüben.
    Also auch so nicht günstig.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wenn ich irgendwo wäre und die Gelegenheit bekommen würde 50.BMG zu schießen würde ich das auch mal machen. Egal ob 100-200 € dabei drauf gehen.
    Eine Waffe in diesem Kaliber zu kaufen währe für mich keine Option.

    shooter45

  • Ich schon, wenn ich könnte...

    Fortmeier-Power mit Nussbaumschaft...

    Nur noch spacy.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Wenn ich irgendwo wäre und die Gelegenheit bekommen würde 50.BMG zu schießen würde ich das auch mal machen. Egal ob 100-200 € dabei drauf gehen.
    Eine Waffe in diesem Kaliber zu kaufen währe für mich keine Option.

    shooter45

    Wie schon geschrieben:
    Blackforest Precision!
    Viele bessere Möglichkeiten unter erfahrener Anleitung sehr weit zu schiessen wird es kaum geben.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Keine Ahnung.
    Ich war dort noch nicht.
    Generell würde ich mal sagen, wenn du komplett ohne Vorkenntnisse dort einsteigst, wirst du niemals echten Nutzen daraus ziehen können, ausser der Erkenntnis, dass echtes Long Range keine Sache ist, die man mal eben macht und der Erfahrung, einen Tag mit ziemlich potenten Gewehren geschossen zu haben.
    Es ist halt wie bei vielen Dingen.
    Wenn du als Laie ohne Erfahrung direkt ins Extrem einer Sportart einsteigst, wirst du viel Lehrgeld zahlen und objektiv wenig erreichen.
    Wer mal 10km gejoggt ist, sein Seepferdchen und die Fahrradprüfung in der Schule gemacht hat und sich dann für den Ironman Hawaii anmeldet, muss sich keine Gedanken um Top 100 machen und wird wahrscheinlich nicht ins Ziel einlaufen. Ob es für denjenigen trotzdem eine persönliche Bereicherung ist, muss er aber selbst entscheiden.
    Alles weitere würde ich bei echtem Interesse mal direkt beim Anbieter erfragen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wie schon geschrieben:Blackforest Precision!
    Viele bessere Möglichkeiten unter erfahrener Anleitung sehr weit zu schiessen wird es kaum geben.

    Mein letzter Stand ist, dass Blackforest Precision bei .338 Lama aufhört.
    Wenn es nur ums schießen geht und 300m reichen, dann MSZU. Mit einer Gruppe kommt man da mit 200€ hin, mehr wie 10 Schuss macht da kaum einer freiwillig.

  • Schau noch mal bei denen auf die Seite.
    Ist wohl noch im Aufbau, aber es gibt ein Seminarangebot Long Range Extrem. Da geht es bis auf 2400m und mit .338LM los bis zum Wunschkaliber des Threadstarters.
    Steigerung wäre noch das 1-wöchige Seminar in Namibia mit den Kalibern inkl. Wiederladekurs und und und...

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

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  • Ist wohl noch im Aufbau,

    Wenn das Datum auf der Seite stimmt seit mindestens 2018. Scheint (verständlicherweise) etwas länger zu dauern.

    Das Seminar in Namiba kannte ich schon, nur wird das mit einem Budget von 100-200€ von shooter45 schwierig.