WFTC 2018 Polen

Lieber Udo.

Zitat von Udo1865

ich liege hier mit Erkältung und leichter Mittelohrentzündung auf der Couch,

Gute Besserung aus der Eifel.

Liebe Grüße Udo

Gute Besserung Udo.

Die WM mit dem vielen Wasser hört sich ja gar nicht gut an. Hoffe das Equipment der anderen Teampartner, ... hat nicht zu sehr gelitten! Allen Teilnemern Erholung, Trocknung ihres Equipments und Respekt.

Gruß Play

Ich war richtig froh, dass ich meinen umgebauten Golfcaddy mitgenommen habe, in den ich meine Gewehrtasche einhängen konnte. Die Wege bis zur Startlane waren teilweise sehr weit und anstrengend. Die Wege von Lane zu Lane waren dagegen recht kurz und ich konnte den Trolly bis zum Ende stehen lassen. Die Sache mit den vielen Abpfiffen am ersten Tag war natürlich ärgerlich, aber entsprach voll der neuen Regelung; da wird demnächst wohl Abhilfe geschaffen. Am zweiten Tag war von vornherein klar, dass es Gewitter gibt. Noch war es sehr warm und windig, aber die dunklen Wolken kamen immer näher, der Wind wurde noch stärker und der Donner folgte immer schneller den Blitzen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann endlich Abgebrochen wird, schließlich standen wir auf einer bewaldeten Anhöhe und das Gewitter kam in einer breiten Front auf uns zu. Unter diesen extremen Umständen hatte ich auf den ersten 4 Lanes schon 3 Fehlschüsse. Dann kam der Starkregen und innerhalb kürzester Zeit war ich komplett durchnässt. Während dem Schießen versuchte ich mich nicht von den Blitzen ablenken zu lassen, beim Donner nicht zu verreißen und an den Regentropfen vorbei zu schießen. Dann kam endlich der Pfiff.

Danach allerdings keine weiteren Infos. Geht's gleich weiter, wird pausiert, abgebrochen? Planlos standen wir an den Lanes, meinen Regenschirm brauchte ich nicht mehr rauszuholen, da er nichts mehr nutzte; nass bis auf die Knochen und immer kälter werdend harrten wir der Dinge. Ab und an kam ein Schütze oder auch mal ein Marschall planlos vorbeigerannt. Nach gefühlt einer ganzen Stunde mitten im Gewitter kam endlich die Meldung des Abbruchs und jeder konnte von den Lanes und sich in Sicherheit bringen. Ich durfte da erstmal bis zum anderen Ende des Parcours und meinen Cadddy holen. Mittlerweile war das Gewitter vorbei und während dem Abstieg zum Parkplatz und bei leichtem Regen monierten einige, dass man doch weitermachen könnte. Am Auto angekommen fing das Gewitter jedoch wieder voll an und ich war froh, als ich da endlich weg konnte. Zum Glück musste ich bei dem Wetter nicht selbst fahren.

Mein Fazit war, dass gedenk der Wetterlage, die Entscheidung zum Abbruch viel zu spät kam. Es war klar, dass das Gewitter nicht vorbeiziehen kann und man schon 15 Min. vor der Gefahrenlage den Wettkampf zumindest unterbrechen konnte, damit die Schützen sich in Sicherheit bringen können, oder sich zumindest irgendwo unterstellen konnten. In all den langen Jahren Wettkampferfahrung ist leider noch keine verbindliche Regelung gefunden worden, was in solch einem Fall zu tun sei.

Dass am nächsten Tag nur der bisherige Parcours fertig geschossen wurde, war natürlich enttäuschend, aber den unabänderbaren Umständen geschuldet. Es gab nur leichten Regen und ich hatte mich für dünne Regenkleidung entschieden, da ich nach dem Gewitter vorher nur die Wahl hatte, ein Kleidungsstück richtig zu trocknen und mich für die Stiefel entschieden habe. Die triefend nasse Schießjacke wurde im Hotel gelassen und wenig vermisst. Da es relativ windstill war, bzw. der Regen den Wind zeigte, waren die extrem schweren Lanes vom Vortag deutlich entschäft. Außer bei zwei Zielen, bei denen der Abzug meines Steyr von alleine losging (evtl. Dreck und Schlamm auf der Abzugsklinke) und einem unerklärlichen Ausreißer kurz vorm Ende, ging ich dann mit 44 Treffern vom Platz. Die 41 vom ersten Tag ergaben eine Platzierung von über 30, auf irgendwelche Meriten brauchte ich also nicht zu hoffen.

Natürlich habe ich mir noch die Stechen angeschaut und überraschenderweise wurde mein Name aufgerufen: Stechen um Platz 9, 10, 11 und 12. Also schnell zum Parkplatz gesprintet, mit dem Auto zurück geflitzt, Flinte ausgepackt, Munition nachgeschüttet und auf zur Lane. Sitzen und Knien waren natürlich kein Problem, aber beim Stehen fehlte mir deutlich die stabiele Schießjacke. Mit dem 11. Platz bin ich dann knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt.

Für mich war das Highlight dieser WM, dass es direkt am Wettkampfhotel eine Einschießlane und sogar einen Testparcours mit einem Dutzend Lanes gab. Das Gewitter bleibt wohl auch unvergessen und der Parcours ansich war sehr tückisch und abwechslungsreich. Die Ziele standen in engen Schneisen, mit querverlaufenden Windkanälen und die Hochziele in der Steilwand waren atemberaubend.

Zitat von staygoldponyboy

Irgendwie würde mich ja interessieren ob das Hotel den Parcour stehen lassen wird.
Das könnte dann FT statt Golfurlaub sein.

Leider nein, der wurde schon zu Wettkampfbeginn wieder abgebaut. Schade.

Gruß Udo

Dom
Dann mach Urlaub in England da gibts FT Clubs bis zum umfallen.
Dort ist FT schon Volkssport.

Zitat von staygoldponyboy

Sehr schade.
Wie geil wäre es so nen FT Urlaub zu starten.
Da muss wohl noch jemand die Marktlücke entdecken...hust.

Gruss Dom

Haben wir dieses Jahr im März mit unserer Clique gemacht.
Wir hatten mit 13 Schützen, einen Bauernhof und zwei Ferienhäuser, für eine Woche in der Normandie gemietet.
Nach Rücksprache mit dem Besitzer des Hofes, durften wir dort schießen.
Platz zum Schießen und Feiern war genug da.
War eine tolle Woche.

Hallo Udo und Alex,
Kopf hoch, das nächste Mal klappt es besser.

Gute Besserung, Udo.

LG Mario

Wenn das wieder so ein heißer Sommer wird, einfach auf früher verlegen. Laut dem führenden Klimaforscher in Deutschland wird es mehr Jahre mit Hitze und Trockenheit und mehr Jahre mit Dauerregen geben. Also recht statischen Wetterlagen. Auf lange Sicht entweder 3 Gead mehr und ein wenig Dürre und Mittelmeerklima
oder 6 Grad mehr und bis zu 60m höherer Meeresspiegel blub blub.

Auf jeden Fall hoffe ich, daß die nächste WM trockener und gemäßigter wird.
Und alle LGs wieder einwandfrei schießen.

Gruß Play

Danke an Udo und Alex für die Berichte. Ihr habt Euch doch gut geschlagen für was, das unter Seglern als Schwerwettertörn zählt.

Am Tag nach der WM erschien How will WFTC England achieve with 450 competitors?
"We do not wish this to be seen as criticism of previous events ...."

Diese Großveranstaltungen haben eigene zeit-, entscheidungs- und stimmungskritische Faktoren.

Andreas

Extreme Bedingungen und leider nicht ganz so gut ausgegangen für unser Team, wie erhofft.
Aber interessant wie enorm osteuropäische Teams aufgeholt haben, von denen vor ein paar Jahren noch gar keine Rede war. Ungarn ist schon lange dabei, aber andere?
Warum sind da einzelne Schützen und auch Mannschaften innerhalb von nur ein paar Jahren so erfolgreich?

Am meisten freut mich der Erfolg von Bianca Müller, einfach weil ich sie seit ihren FT-Anfängen her kenne, weiß wie schwierig der Anfang für sie war. Einmal - ganz zu Beginn - war ich in Dorsten für einen Parcours ihr "personal trainer" und bereits verblüfft. Total cool, total treffsicher .. instinktiv.

Gut gemacht Bianca! Respekt!

Gruß
Bernard

Zitat von Musashi

Warum sind da einzelne Schützen und auch Mannschaften innerhalb von nur ein paar Jahren so erfolgreich?

Ich glaube, weil das Equipment keine extreme Rolle spielt (siehe Udo mit seiner HW30; der Einstieg also schnell möglich ist) und es schon vorher hervorragende LG Schützen gab, die aber z.B. noch in anderen Disziplinen tätig waren oder nur geplinkt haben. Jetzt aber auf FT gestoßen sind, umgesattelt haben, Spaß am Sport gefunden haben, ...

LG Schießen im Verein (auf 10m) war für mich quasi wie ein rotes Tuch. Vielen geht es wohl ähnlich. FT ist für viele Vereinsverweigerer, ... eine neue Alternative, Verein + Spaß + Wettkampf mit ihrem LG zu haben. Auf eine neue Art und Weise, die vielen besser schmeckt.

Vorteil der anderen Länder mag sein, daß Sie vieleicht keine so großen Einschränkungen bei der Genemigung von FT Plätzen haben. Daher FT-Plätze quasi wie Pilze aus den Boden sprießen wärend in Deutschland die Möglichkeiten noch begrenzt sind und daher z.B. die Wege weit.

Gruß Play

Zitat von the_playstation

Vorteil der anderen Länder mag sein, daß Sie vieleicht keine so großen Einschränkungen bei der Genemigung von FT Plätzen haben. Daher FT-Plätze quasi wie Pilze aus den Boden sprießen wärend in Deutschland die Möglichkeiten noch begrenzt sind und daher z.B. die Wege weit.

Genau so ist es. Da flippen die Nachbarn nicht gleich aus, weil ihr Sagrotan-Kind, welches mit dem SUV bis in den Kita-Eingang gefahren wird evtl. erschossen wird, weil der Nachbar trainiert. Früher war das alles kein Hit, im Garten mit ner Luftplempe rumzuschiessen. Heute rückt gleich das SEK an.

Ergo, es ist viel einfacher und unkomplizierter seinem Hobby nachzugehen und zu trainieren, während die meisten hier nur im Verein oder Keller, Wohnung ein wenig rumfummeln können. 10m Luftgewahr im Verein hab ich hinter mir, incl Schützenkönig und Tralala. Die sollen einfach die 50m Stände für interesannte Sachen öffnen, dann klappts auch mit den Mitgliedern.

BTW..war in Polen auf einer Shooting-Range und habe alles Mögliche ausprobiert (Kurzwaffen..Glock, Sig, Langwaffen AK47, M16, Shotgun Mosberg..usw.) Völlig unkompliziert alles. Würde ich nie auf die Idee in DE kommen, schon preislich nicht. Fahr bald wieder hin.

Evtl. sollte man sich ja da mal umschauen, um ein paar Events zu organisieren. Nette Leute, die das locker sehen

Zitat von the_playstation

Ich glaube, weil das Equipment keine extreme Rolle spielt (siehe Udo mit seiner HW30; der Einstieg also schnell möglich ist) und es schon vorher hervorragende LG Schützen gab, die aber z.B. noch in anderen Disziplinen tätig waren oder nur geplinkt haben. Jetzt aber auf FT gestoßen sind, umgesattelt haben, Spaß am Sport gefunden haben, ...

ich denke auch, dass sind die springende Punkte.
Ich kenne schützen, die wirklich mit einfachstem Equipment bester Resultate erzielen..
Ein Einstieg ist wirklich mit sehr kleinem Budget möglich.

Allerdings wird uns in Deutschland leider die Möglichkeit des „einfachen“ Trainings genommen. Viele scheut es doch , einige km und Zeit zu investieren um auf eine der wenigen und weit verstreuten Trainingsmöglichkeiten zu gelangen.
Das nächste Handicap ist unsere 7,5j Grenze. Wenn dann wirklich einer die ganzen Anforderungen für eine wbk auf sich nimmt, dann oftmals nicht um dann mit nem lg zu schießen, sondern um andere Kaliber zu beschleunigen.
Es ist auch leider gottes weit über das Ziel hinausgeschossen mit der Regelung.
Somit fallen auch wieder die guten hobbyschützen raus, um sich international zu messen.

Ansätze würde es genügend gute geben, für Änderungen...aber durch die Gesetzeslage nicht realisierbar.

Schöne Grüße, Kai