Alles anzeigenAlso ich versuche immer alle Seiten zu verstehen, bzw mich in die Lage des Anderen hineinzuversetzen.
Eine Schreckschusswaffe und Pfefferspray mitzunehmen käme mir zunächst mal nicht in den Sinn, aber ich wohne auch auf dem platten Land.
Als Jogger und ehemaliger Hundebesitzer kenn ich nun mal beide Seiten. Wir hatten einen Husky, der total kinderlieb war und alle Menschen immer freudig begrüßte. Genau einmal ließ ich ihn frei laufen. Zuvor natürlich über Wochen die Hundeschule besucht und ich war überzeugt, er gehorcht perfekt. Tat er bei dem Spaziergang aber leider nicht. Er hatte scheinbar irgendeine Witterung aufgenommen, und ab war er. Da konnte ich rufen und locken, wie ich wollte, vergebens.
Gott sei Dank nix passiert, er stand paar Minuten später vor der Haustür, während ich noch im Wald vergeblich suchte.
Daraus zog ich meine Konsequenzen, kaufte ein Laufgestell für die seitliche Montage an‘s Mountainbike und konnte so ihn und mich auspowern.
Aber ganz ehrlich, würde mir im Wald so ein schönes, aber auch gefährlich aussehendes Tier, im Vollsprint begegnen, dann hätte ich auch mächtig Schiss. (Blaue Augen, wäre auch als Wolf durchgegangen) Da kann ich Kai total verstehen und man sollte ihn deshalb auch nicht beleidigen.
Denn jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem. Kaum ein Hundebesitzer ist so einsichtig, wie ich. Mir sind beim Joggen schon zigfach Hunde entgegengekommen, die nicht den Anschein machten, sie würden sich über mich freuen. Und wenn dann die selbsternannten Hundflüsterer versuchen ihren Liebling zurückzurufen und der dann aber überhaupt nicht hört, dann macht mich das echt wütend. Ich kenne das Tier nicht und wenn seine Körpersprache auch noch sagt, ich will nicht spielen, komm mir nicht zu nahe, dann ist Schluss mit lustig.
Es gibt sicherlich den ein, oder anderen Besitzer, der seinen Hund absolut im Griff hat, aber das Gros der Besitzer hat das nicht.
Durch diese Schwachmaten kommt es dann zu solchen Zwischenfällen. Die gesetzliche Regelung ist mir in dem Fall auch total egal, wenn mein Hund nicht hört, halte ich ihn an der Leine. Aber da ne realistische Selbsteinschätzung zu haben, stellt das größte Problem dar.
Just my 2 cents
Ich bin jetzt selber kein Hundehalter (sondern eher ein Katzentyp), hab aber grundsätzlich nix gegen Hunde. Aber die Nummer mit irgendwie scheel guckenden Hunden und ihren planlosen Herrchen, die das Tier nicht im Griff haben, kenn ich natürlich auch aus eigener Anschauung (bislang gottseidank ohne schlimme Vorkommnisse).
Ein mir bekannter Schäferhundezüchter, der das schon über Jahrzehnte macht, predigt seit ebenso langer Zeit: Ein Hund ist ein Rudeltier, er braucht einen Anführer - und das muss sein menschlicher Besitzer sein. Den muss er bedingungslos respektieren und als Anführer anerkennen.
Das Problem der Mehrheit der Hundebesitzer sei, dass sie das nicht kapierten.
Viele würden sich sogar als Herrchen dem Hund unterordnen, was der schlimmste Fehler sei, den man als Hundebesitzer überhaupt machen könne. Wenn (im übertragenen Sinne) der Hund springen wolle, würden ihm die Herrchen prompt ein Stöckchen hinhalten, statt dem Tier im Zweifel klarzumachen: Nee, hier wird jetzt nicht gesprungen, weil ich das so sage, und du als Hund gehorchst jetzt und gibst Ruhe.
Aus falsch verstandener Tierliebe (man will ja nicht gemein sein zu seinem lieben Hund) würden die meisten Hundehalter ihren Hund schlicht verziehen.