Was wir nie über "Schiessen und Waffen in der DDR" wissen wollten, uns aber dennoch erzählt wurde

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 8.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Januar 2018 um 22:06) ist von gilmore.

  • es gibt im ossiland eine firma die restauriert die in der ddr so heißgeliebten und selbsthergestellen softeismaschinen.,
    da die leute gern wieder ihr ddr softeis haben wollen. ich hab neulich auch eins aus der ddr softeismaschine gegessen.

    im westen war softeis weniger beliebt, da durch die niedrie minusgrade im eis es zu bakterien angeblich kommen konnte . das problem hatte die ddr softeismaschine nicht.

    ja das ist schon klar das die sowjetunion die ddr ausmelkte bis nichts mehr ging.
    das war auch richtig kagge.

    der zusammenhalt in der ddr war viel größer, da es als notgemeinschaft handeln mußte, damit man überhaupt mal an was rankommt.
    das war natürlich in europa einzigartig.

    das hörte aber gleich auf nachdem die grenze offen war , die leiute in den westen strrömten und die läden lerrkauften.

    ich war nachts in der stadt nen bummel machen als es aus der ferne ein hupkonzert gab und eine riesen endlose kolonne trabbis die ganze stadt stadt zustopften und die leute im dunkeln durch die ladenfesnster versuchten zu gucken

    ab da hörte in der folge langsam dieser zusammenhalt auf..

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Das beste Softeis, gab es am damaligen Haupteingang im Magdeburger Zoo. Das war lecker. Das gab es noch bis in die 2000der hinein. Und plötzlich .... weg.

    Der Gott, der Eisen wachsen ließ, wollte keine Knechte.

  • Da ich erst n den 80er geboren bin, kann ich leider nich so viel erzählen, ich weiß aber soviel das meine Eltern und Großeltern mir lange erzählt haben das es in der DDR nicht schlecht war.
    Sie hatten alles das was sie brauchten und benötigten, klar musste man mal länger anstehen oder auf Sachen die man benötigte ein paar Tage oder Wochen warten, aber so war es eben, man kannte es ja nicht anders.

    Nach der Wende erinner ich mich noch wie alle in den Westen gestürmt sind und wie wild einkauften und auch sich zu Hause neu einrichten, aber am Ende kochte der Westen auch nur mit Wasser..
    Alle kaufen die pressmöbel bei ikea und wie das alles heißt, flogen in den Süden oder kauften sich neue Autos, am Ende sehnt sich heut aber jeder zweite nach den guten alten massiven Möbeln und viele setzen heute auf "retro look".
    Das auch so verpönte Camping in der DDR oder das Reisen in das Erzgebirge ist seit Jahren wieder so gestiegen, anscheinend merken die Leute jetzt wieder das das eigene Land viel zu bieten hat und doch nicht alles so schlecht war.

    Wenn man etwas nicht hatte und auch nicht kannte, konnte man es auch nicht vermissen.
    Der zusammenhalt unter Nachbarn oder Parteien in einem Wohnhaus war so stark und man traf sich öfter.
    Heut ist es nur noch als ob alle Scheuklappen auf haben und keiner kennt mehr wen, nur noch "ich selber und nach mir die Sintflut".
    Sicherlich war die Stasi sehr verrufen, heute ist es aber der BND und wer weiß was nich alles was man nicht weiß, es hat sich diesbezüglich nicht viel geändert, wer quer schlägt wird aufgegriffen, von wegen Meinungsfreiheit usw.
    Kein jugendlicher traute sich damals großen Unfug zu teilen, die Polizei Griff härter durch und jeder hatte irgendwo Respekt, heute vermisst man sowas teilweise.

    Sicherlich sieht das nicht jeder so, aber das ist meine Meinung über die DDR und ich denke in einigen Punkten hatte es Vorteil zu heute, nicht alles war gut, aber vieles war besser. (Kindergärten, Arbeit, Zusammenhalt, Bildungssystem usw).

    LG
    Sascha

  • Alles was der Staat nicht leisten konnte musste der gemeine DDR-Bürger irgendwie anders erreichen.
    Also war der Zusammenhang einfach überlebensnotwendig.
    Jeder hat sich um jeden mehr gekümmert.
    Soziale Kontakte waren alles.

    Das ist auf jeden Fall nur indirekt ein Verdienst der DDR-Regierung.

    Wenn du für den Nachbarn zwei Paletten Ziegelsteine für den Hausbau organisiert hast
    war eines klar.
    DU konntest nicht bei der Stasi sein, ER konnte nicht bei der Stasi sein, und wenn doch, umso besser!

    Ich finde es jedenfalls seltsam daß JEDER, ob Bürger oder Funktionär, den Staat mal als erstes beklaut hat.
    Diebe unter sich. :)

  • find ich nicht erstrebenswert, so ein land.

    du kannst den bnd nicht mit der stasi vergleichen. denn der bnd ist ein auslandsgeheimdienst und die stasi ei8n inlandsgeheimdienst.

    der verfassungsschutz übernimmt bei uns diese aufgaben, aber nicht so umfamgreich , brutal und personenbezogen gegen personen des normalen volkes.
    und du kannst dir am ende des jahres den verfassungsschutzbericht zulegen, und sehen,wer und was überwacht wurde.

    mein wikingerverein wird auch überwacht , und steht jedes jahr als unbedenklich dar, weil er es auch ist...
    da wird halt wegen möglicher nazis geguckt, die sich wo einschleichen.

    in der ddr hat bald jeder jeden bespitztelt , auch zum teil deine freunde dich..... da gabs berufsverbote , es wurde in deiner abwesenheit deine wohnung aufgemacht und dinge verstellt, immer mal wieder.
    damit die ddr kritiker irre werden..

    also ich möchte das woirklich nicht vergleichen.

    gut an der ddr sind simsommopeds und die phudys....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Die Arbeit war besser ? Ich glaube nicht.

    Jeder DDR Bürger hatte Arbeit und es gab so gut wie keine Arbeitslosen, auch wenn die Betriebe überfüllt waren und es kaum Arbeit gab.
    Wenn ich mal mit älteren zusammen sitze und man sich unterhält, war der sozialistische Zusammenhalt und Umgang miteinander sehr groß.
    Da jammerte kein Chef das man die Pause 10min länger machte, da gab es mal zum Geburtstag ein Bierchen oder ein Feierabendbierchen zusamm.
    Wenn die Arbeit durch war, baute man etwas für zu Hause und hatte dadurch noch einen Nutzen.
    Nicht um sonst heißt es "aus unseren betrieben ist genug herraus zu holen" und "privat geht vor Katastrophe".
    Es war alles viel lockerer und eine Hand wäscht die andere, heute kaum noch zu finden.
    Was der ossi nicht hatte, das baute er selbst, da war er schon sehr erfinderisch.

    Heut ist es leicht zu sagen das alles Mist war und man ja nix hatte, aber damals gab es nur einen Fernseher und eine Brotmaschine, deswegen waren sie aber nicht schlecht nur die Auswahl war so gering, aber wenn man als ostbürger nicht im Westen war, dann kannte man keinen Luxus.

    Nach der schule ging es zu Pioneerunterricht, kein Pimpf kam auf die Idee Unfug zu treiben, man hatte genug zu tun, es kam kaum lange weile auf.(Altstoffe sammeln, Jugendclubs, Gst, Sport usw.)

  • Das finde ich nicht weiter schlimm, wer nix zu verbergen hatte, oder wer sich hat nichts zu Schulden kommen lassen, dem passierte ja auch nichts.
    Ich weiß z.b das meine Eltern oder Großeltern niemals von der Stasi oder sonst wen mit genommen wurden.
    Sicherlich wurden sie auch überwacht, aber wer sich benommen hat, der musste auch vor nix Angst haben.
    Heute übernimmt eh WhatsApp und Facebook die Arbeit der Stasi, die wissen genauso viel wie die damals und jeder lässt es freiwillig zu.

    Heute ist es einfach mit erhobenem Finger da zu stehen, aber man kann auch nicht außen vor lassen das es im Land sicherer war und man sich abends fast in jeder Ecke sicher fühlte.
    Damals gab es eine Schlägerei und danach ging es zusammen in die Kneipe, heute werden Messer gezogen, Frauen von Treppen gestoßen oder Menschen tot geprügelt, Rentner nieder geschlagen, damals undenkbar.

  • Du musst die DDR schon mit der BRD von damals vergleichen, und nicht mit dem Gesamtdeutschland von heute. Und sorry, da stinkt die DDR in jeder Beziehung ab, und das wusste auch jeder, auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs.

    Dieses ganze Zusammengehörigkeitsgequatsche ist doch auch Unsinn bei einem Land, in dem man im Gefängnis landen konnte für ein paar falsche Witze, wenn der falsche Nachbar zuhörte. Was da abging nach der Wende, als klar wurde, wer alles wen hinter dessen Rücken verraten hatte...

    Nostalgie ist immer gleich, man erinnert sich an die guten Sachen und vergißt die schlechten. Vor allem war jeder damals jünger, und schon deshalb war alles besser.

  • Du musst die DDR schon mit der BRD von damls vergleichen, und nicht mit dem Gesamtdeutschland von heute. Und sorry, da stinkt die DDR in jeder Beziehung ab, und das wusste auch jeder, auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs.

    Da ich nicht im Westen aufgewachsen bin, kann ich leider da drüber nichts sagen.
    Meine Zeit als Kind in der DDR war sehr schön, unbeschwert und mir hat es an nichts gefehlt, wenn man sich halt nichts zu Schulden hat kommen lassen war es denke ich für alle angenehm.
    Klar wusste der ossi das der Wessi mehr hat und alles glitzerte und nach "Gold" aussah, aber das war mehr Schein als sein, nicht um sonst war der Westen die "wegwerfgesellschaft", absolut nicht das was mir gefällt.
    Ich erinnere mich oft an die Worte der Großeltern und da kommt auch oft der Gedanke "ach würde die Mauer doch noch stehen", klar sieht es nicht jeder so, aber ich für meinen Teil empfinde einiges aus dieser Zeit besser als heut.

    Wieso sollte die DDR Abstinken?
    Man hatte Arbeit, eine Familie, ein Dach über dem Kopf, ein Auto bei Bedarf, genug zu essen, Leute die geholfen haben, ein sicheren kitaplatz für die Kinder, Geld für Urlaub war auch da.
    Was braucht man denn mehr um glücklich zu sein? (sicherlich kein Luxus.)

    Einmal editiert, zuletzt von mgzr160 (4. Januar 2018 um 21:52)

  • Ich glaube, du würdest dich wundern über die Enge in jeder Beziehung, sowohl im Osten als auch im Westen.

    Aber das Thema hier war "Schießen und Waffen in der DDR. Wie war das wirklich?"

    Bin leider etwas abgeschweift, bin halt nicht so der freund von offenen Grenzen und jeder kann rein und raus ohne kontrolle wie es ihm gefällt und "das machen" und sich "benehmen wie er will", wie auch dem Regenbogengehabe, aber das sieht ja jeder anders.

    Aber zurück zum Thema, da hast du recht.

  • Beide deutsche Staaten hatten nach dem Krieg höchst unterschliedliche Ausgangssituationen.

    Während im Westen massiv durch die Alliierten investiert und Kredite reingepumpt wurden, sofort Aufbau stattfand und eine Wirtschaft hochgefahren wurde - von der natürlich die Kredite wieder beglichen wurden, war im Osten durch den Russen das genaue Gegenteil der Fall. Dort wurde man übertrieben gesagt fast in die Steinzeit zurückversetzt.

    Zitat Quelle Wikipedia:
    "Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953) – die der Bundesrepublik Deutschland demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97–98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130-fache."

    Und es ging ja dann im Prinzip noch Jahrzehnte weiter mit dem Aussaugen bis zur Wende.

  • Die NVA- und Sowjetsoldaten winkten uns von ihren Panzern aus zu

    Ich erlebte im Westen das Soldaten im Manöver uns MRE´s schenkten und Süßigkeiten. Zum Dank wurden diese Soldaten von Kirchentanten dann als Mörder beschimpft.
    Oder in den 80er mitten im Manöver gebiet tauchten so Blumenkranztanten auf um zu demonstrieren, eine davon 9 Monate plus schwanger. Vor lauter Aufregung gab´s eine Geburt und statt froh zu sein das unsere Sanis bei der Geburt halfen, wurden wir beschimpft.
    Die Tussen demonstrierten in der Innenstadt Menschenkette usw. und KInderwagen rollte auf die Straßenbahnschienen, denkt hier einer die Rabenmütter hätte ihren Platz verlassen um den Kinderwagen zur Seite zu schieben, nö die haben den Straßenbahnfahrer beschimpft als er ausstieg um den Kinderwagen aus den weg zu schieben.

  • ...


    Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953) – ....

    Und es ging ja dann im Prinzip noch Jahrzehnte weiter mit dem Aussaugen bis zur Wende.


    Vertreter der Volkskammer besuchen den "Rostocker Überseehafen".
    Entspannte Gespräche:

    "Wo fahrt Ihr hin, Genossen?"
    "Angola, wir liefern LKW und Traktoren"
    "Womit kommt Ihr zurück?"
    "Mit Bananen"

    "Und wo fahrt Ihr hin, Genossen?"
    "Kuba, wir liefern LKW und Traktoren"
    "Womit kommt Ihr zurück?"
    "Mit Apfelsinen"

    "Und wo fahrt Ihr hin, Genossen?"
    "In die Sowjetunion, wir liefern Bananen und Apfelsinen"
    "Womit kommt Ihr zurück?"
    "Mit der Bahn"

    ;(

    Sorry - der musste jetzt sein.

    MfG

    Bernd

  • der zusammenhalt in der ddr war viel größer, da es als notgemeinschaft handeln mußte, damit man überhaupt mal an was rankommt.
    das war natürlich in europa einzigartig.

    Irgendwie hab ich in einer anderen DDR gelebt. Ich kann mich durchaus an Inhalte in Regalen erinnern, es gab mindestens 3 verschieden Farbfernseher (die sauteuer waren, wie im Westen) in den Geschäften, die Straßen waren vorhanden und manchmal auch asphaltiert, definitiv wurde nicht jeder durch jeden bespitzelt. Witze jeder politischen Colour konnten jederzeit erzählt werden und führten nicht zu Verhören mit Folter, auch Diskussionen mit VoPos waren möglich. Kontakt zu Stasi, Partei (also Staat) bestand quasi ständig und war normal und genauso die ständigen Diskussionen über den "sche*ß Osten", fingen eigentlich schon beim Stabü-unterricht in der Schule an...1990 war ich 26, kann mich also durchaus an den "real existierenden Sozialismus" und die tatsächlichen verhältnisse in der DDR erinnern. Hatte man Mist gebaut, mußte man sich verantworten, beim Abteilungsleiter in der Firma, bei der Gewerkschaftsleitung und auch bei der Partei, auch als Nichtmitglied. Ich bin damals sehr gern schnell Motorrad gefahren, hatte eine alte BMW (Bj.50) mächtig modifiziert, auf modern (Schwingrahmen, Scheibenbremsen, gekapselte Kardanwelle) umgebaut. Bin also regelmäßig in die Radarfallen reingerauscht und recht schnell den Lappen losgeworden, meist war für mich die Kradsaison im Juni beendet und fing nach einem Vierteljahr im Oktober wieder an...Geldstrafe und 1/4 Jahr Fußgänger/Radfahrer war unangenehm, echt lästig war dann die persönliche Aussprache mit o.g. Organen.

    Aber es ist halt so, wer nicht live dabei war hat ein anderes Bild. Was aber devinitiv besser war, war der ÖPNV, man ist überall hingekommen. Auch kleine Dörfer wurden 1x die Stunde angefahren. Was heute auch in Ballungsgebieten angeboten wird ist doch nur noch ein Witz.

    Kleine Anekdote zur Arbeitsweise der Stasi:
    Wir hatten bei uns in der Straße eine Familie, die einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Alleinstehende Mutter mit 4 Jungs. Die Mutter hat als Nachtschwester gearbeitet, schlief also tagsüber. Damit wir sie nicht wecken, wenn wir unsere Freunde besuchen, war die Wohnungstür nie abgeschlossen. Wir schlichen da also rein, traffen uns im größten Zimmer der Wohnung und quatschten, wie Jugendliche das so machen. Alle 4 Brüder waren selten gleichzeitig da....aber eines Tages ergab sich das so. Wir kamen dann mal auf die Idee, alle Besucher (müssen so um 10-15 gewesen sein, die ständig da waren, man kannte sich untereinander) einem der Brüder zuzuordnen. Am Ende blieb einer übrig, der auch schon ewig mit uns um die Häuser zog. Der sagte dann auch ganz locker, "na ihr habt doch einen Antrag gestellt, ich bin der vom MfS"....Antwort..achso, na nimm Dir ein Bier....und Freddy zog weiterhin mit uns um die Häuser. Irgendwann kam er nicht mehr und die Familie reiste nach Westberlin aus...muß so um 1987 gewesen sein.

  • "na ihr habt doch einen Antrag gestellt, ich bin der vom MfS"....Antwort..achso, na nimm Dir ein Bier....und Freddy zog weiterhin mit uns um die Häuser.

    Jede andere Reaktion wäre wohl auch wenig empfehlenswert gewesen. 8|

    Wie man sich so eine Situation so schönreden kann, kann ich nicht nachvollziehen. "Freiheit" scheint jedenfalls kein irgendwie wichtiger Wert für jemanden zu sein, der das 30 Jahre später noch "gar nicht so schlimm" findet.

  • Ich finde es jedenfalls seltsam daß JEDER, ob Bürger oder Funktionär, den Staat mal als erstes beklaut hat.Diebe unter sich. :)

    Dieses ganze Zusammengehörigkeitsgequatsche ist doch auch Unsinn bei einem Land, in dem man im Gefängnis landen konnte für ein paar falsche Witze, wenn der falsche Nachbar zuhörte. Was da abging nach der Wende, als klar wurde, wer alles wen hinter dessen Rücken verraten hatte...


    Diese zwei Zitate greife ich stellvertretend für den Schwachsinn und die Vorurteile heraus, welche in den letzten Stunden über den Osten geschrieben wurden. Letztendlich urteilen hier Leute über uns, die im Gegensatz zu uns, nie in unserem Land gelebt haben, die sich nur über TV über unser Land informieren konnten und die uns heute noch unterstellen, wir hätten uns alle selbst beklaut, dass wir von Beruf "Diebe" gewesen sein sollen. :thumbdown: Meine Eltern und ich haben bestimmt nicht geklaut und Millionen von DDR-Bürgern ebenfalls nicht.
    Die Chefpropagandisten in Bonn, Berlin und Leipzig (MDR) werden euch dankbar sein, dass ihr alle Lügen über uns und unser Land so schön verinnerlicht, so schön auswendig gelernt habt.
    In meinem Lehrbetrieb bspw, konnte ich in den Versand gehen und mir dort die fertigen Produkte gleich kaufen. Die waren dort auch noch etwas billiger als im Laden. Diese hätte ich dann evtl. auch mal mit Anderen tauschen können, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte. Einfach so klauen hatte ich nicht nötig und wenn ich erwischt worden wäre, hätte das auch eine Strafe nach sich gezogen.
    Zum sogenannten Zusammengehörigkeitsgequatsche: Wir wurden schon von klein auf zum Zusammenhalt, zur Solidarität erzogen. Bspw. Lernpatenschaften mit schwächeren Schülern. Als es in Polen mit der Lebensmittelversorgung schlecht aussah, haben wir Pakete mit Lebensmitteln gepackt und nach Polen geschickt. Wir, die wir ja angeblich nichts gehabt haben sollen. Bei uns gab es alles was man brauchte um gut leben zu können, so sehe ich das jedenfalls.
    Klar wurden auch Fehler gemacht. Aber wo gibt es die nicht, welches Land ist frei von Fehlern? Heute liegen die Obdachlosen auf der Straße, werden die Drogen vertickt.

    Ihr wisst gar nichts von uns und wollt wissen wer wir sind?


    War die GST Freiwillig, musste man dort hin oder wurde man ausgesucht?

    In die GST konnte man freiwillig eintreten, musste aber nicht.

  • Also ich war zur Wende 20 und fand mein Leben bis dahin alles in allem OK. Ich habe auch Fälle erlebt die nicht zur heutigen Ansicht passen. Mein Schulkumpel war katholisch und ist privat ganz normal in die Kirche gegangen und sonntags zum Religionsunterricht. Der hatte keine Probleme. in meiner Parallelklase hatten wir einen Pazifisten der hat sich strikt geweigert auf diese Scheiben die einen menschlichen Oberkörper darstellen zu schießen. Der hat dann im ZV-Lager eben was anderes gemacht. Das ging schon auch alles .Ich denke aber schon,wenn sich die Staatsmacht in jemanden verbissen hatte,konnten die dem das Leben zur Hölle machen.
    Aber mal im Ernst,Oppostionelle waren die wenigsten und auch nicht jeder der in der DDR im Gefängnis saß war gleich ein Widerständler.Das waren zum Großteil auch bloß Kriminelle.

  • Jede andere Reaktion wäre wohl auch wenig empfehlenswert gewesen. 8|
    Wie man sich so eine Situation so schönreden kann, kann ich nicht nachvollziehen. "Freiheit" scheint jedenfalls kein irgendwie wichtiger Wert für jemanden zu sein, der das 30 Jahre später noch "gar nicht so schlimm" findet.

    Tatsächlich? Warum glaubst Du, hätte der Inhaber der Wohnung den "Freddy" nicht einfach rausschmeissen können? Nur weil der bei der Stasi war? Ist doch lächerlich.
    Weiterhin, definiere "Freiheit", keiner den ich hier kenne ist wirklich frei. Auch wenn Du es nicht nachvollziehen kannst, ich hab mich damals nicht unfrei gefühlt, im Gegenteil in der jetzigen Gesellschaft unterliege ich deutlich mehr Zwängen. Freiheit hat sehr wenig mit der Möglichkeit nach Malle zu fliegen zu tun.
    Aber seine Meinung jedem einfach so sagen zu können und ggf. darüber diskutieren zu können, das ist Freiheit. Sag ich heute meinem Chef meine Meinung ins Gesicht, geh ich morgen zum Amt... Vor 30 Jahren hätte mein Chef mit mir eine Diskussion angefangen oder zugestimmt. Ist das für Dich keine Freiheit?