ZF für FT einmetern

Es gibt 138 Antworten in diesem Thema, welches 14.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2014 um 18:09) ist von Eisenschwein.

  • Hallo Leute!!

    Ich muss mein ZF noch einmetern und bin noch nicht sicher wie ich das anstellen soll.

    Vom ablauf her ist mir das ja schon klar...diese seite finde ich ganz hilfreich http://www.ft-shooting.de/Einschiessen.htm wenn man sowas noch nicht gemacht hat.

    Dort steht auch ".....Wenn man es aufgelegt einschießt kann es sein daß sich der Haltepunkt in FT-Position wieder ändert...."

    Ist das wirklich so? Ich kann mir das durchaus vorstellen. Man hält das LG ja ganz anders.

    Und jetzt die Frage:

    Wie macht ihr das?

  • Ich Meter aufgelegt ein und nulle dann in normaler Sitzposition bzw kontrolliere dann nochmals. Viel Abweichungen gibt's da nicht . Ich schieße Preller Klasse 4.

    Die Flugbahn bzw Klickwerte sollten sich ja nicht ändern, aber verschiebt sich eventuell.

  • Ich kann Dir nur den Tipp geben, mit den weiten Entfernungen anzufangen, solange die Augen noch nicht überanstrengt sind. Die nahen Entfernungen sind nämlich viel einfacher zu messen. Die Clicks, die Du aufgelegt ermittelt hast, werden sich nicht verändern, höchstens Deine Nulleinstellung. Daher empfehle ich auch immer, als Nullentfernung den höchsten Punkt der Flugbahn zu wählen, dann drehst Du nur noch in eine Richtung mit dem Turret.

    Edit: Handyfehler korregiert

    Gruss Ralph
    ***16 Joule für alle. Europa, nicht nur auf der Autobahn.***
    Mitglied im 1.DFTC2000 e.V. FWR #30598

    Einmal editiert, zuletzt von carfanatic (13. Februar 2014 um 16:48)

  • Bei den Klassen 2/4, den Federdruck-Gewehren also,
    ändert sich die Treffpunktlage vom aufgelegten Schie-
    ßen zum Schießen in der FT-Position sehrwohl.
    Das Einmetern des Zielfernrohres kann man aufgelegt
    durchführen.
    Der Preller reagiert aber, anders wohl als das Press-
    luftgewehr, vom Knie sehr viel empfindlicher.

    Gruß
    Andreas

    Field Target ist wie Sportschießen - nur schöner.

  • Ich habe vor einigen Monaten erst neu eingemetert, Preller aufgelegt, die HW77. Der Nullpunkt war in FT-Stellung leicht verschoben, die Klicks haben aber gepasst. Allerdings sollte man den Schaft auf eine zusammengerollte, weiche Decke, also auf nix hartem auflegen und das ganze an einem Ort machen, an dem der Wind keinen Einfluss auf die Flugbahn hat. Halle oder so ist optimal.

    Kann aber nicht sagen, ob die Methode auch für Entfernungen über 30 Metern taugt. Im Zweifelsfall aufgelegt einmetern und das ganze noch mal in FT-Haltung wiederholen und sehen, obs noch passt.

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

  • Ich hab von einem Schützen gehört, der in einer Halle mit künstlichem Licht eingemetert hat, dass die gemessenen Entfernungen vo denen in freier Natur abgewichen sind. Ich schieß immer von einem Tisch ein auf dem ich ein Kissen lege. Allerdings lege ich noch meine Hand zwischen Kissen und Gewehr.

  • In freier Natur bewölkt und in gleißendem Sonnenlicht macht auch nen Unterschied, ausgeschlafen oder nicht usw. Ich denke, mit Einmetern sind jetzt hier die Entfernungsmarkierungen am Parallaxenrad als auch die Klicks auf unterschiedlichen Entfernungen gemeint.

    HW77k, HW30MKII, HW45, Zoraki-HP01.

  • Irgendwie werden hier die Begriffe Einmetern und Einschiessen heftig durcheinandergeworfen.
    Einmetern hat nix mit Einschiessen zu tun. Oft wird beides zusammen gemacht ist aber sehr zeitaufwändig und unnötig.

    Einmetern ist das Messen und markieren der Entfernungen auf dem Parallaxerad durch drehen bis zum Schärfepunkt der Parallaxeeinstellung.
    Das geht am besten bei realtiv neutralem Licht: Tageslicht mit hellem aber bedecktem Himmel.
    Wie bereits vorgeschlagen erst die weiten Entfernungen und auch ruhig in 5m Schritten nach unten, solange die Augen noch nicht müde sind. Danach die Zwischenentfernungen.
    Dennoch sollte das Einmetern mehrfach wiederholt werden. Man wird meist immer noch mal kleinere Korrekturen vornehmen müßen.
    Auch mit einem perfekt eingemetertem ZF werden sich je nach Lichtverhältnissen und anderen Faktorenimmer wieder Verschiebungen um die 1-4m ergeben. Das ist normal. Das muß man beim Schiessen dann berücksichtigen.

    Nach dem Einmetern geht es ans Einschiessen. Dank Chairgun ist das relativ einfach, denn die bal. Kurve ist bei konstanter V0 immer die gleiche.
    Am einfachsten und sinnvollsten ist es, das Gewehr auf 10m Fleck einzuschiessen. Presslüfter dürfen das aufgelegt tun. Preller sollten das im FT-Anschlag machen.
    Der Vorteil von 10m ist, das es wenig Windeinflüsse gibt und auch der Anfängerschütze auf 10m meistens recht brauchbare kleine Streukreise schiessen kann. Ein guter Schütze schiesst da Loch in Loch.

    Dann erstellt man sich mit Chairgun eine Tabelle. (siehe Bild 1). Bei Chairgun sollte die Einstellung Zero Range auf den höchsten Punkt der Flugbahn eingestellt sein. Wie Ralph schon schrieb ist das am sinnvollsten, da man nur noch in eine Richtung klicken oder Dotten muss. (Beim Dotten gibt es durchaus noch andere intelligente Möglichkeiten).
    Da es wenig sinnvoll ist die Klicks zu zählen, macht man sich aus der Chairgun Tabelle eine andere, bei der die Klicks in MOA und Klicks aufgeteilt sind (Bild 2).
    MOA sind bei den MOA-ZFs die vollen Zahlen und die Klicks liegen dazwischen.
    Jetzt "null" man das auf 10m eingeschossene ZF auf die Zahl der Chairgun Tabelle bei 10m. (6 Moa + 7 Klicks).
    Dazu den Höhenturm lösen und bei 6.7 wieder aufsetzen.
    Wie man in meinem Beispiel sieht sind die Klicks bei 10m und 50 annähernd gleich. Das bedeutet mit dieser Einstellung kann man sofort auf 50m schiessen und sollte dort auch Fleck treffen. Ich habe das mit einem sehr guten Schützen ausprobiert, weil er nicht glauben wollte das die Chairgun Tabelle stimmt. Ich ließ ihn auf 10m einschiessen und anschliessend mit nur einem Klick Veränderung auf 50m schiessen : Es passte. Bisher passte es bei allen Schützen die ich kenne. Wenn es nicht passte lag das Problem woanders.

    Falsch wäre es, dieses im Beispiel genannte Gewehr auf z.B. 25m einzuschiessen. Das ist nämlich der Bereich der flachen Flugbahn.
    Das bringt nix. Überprüfen ob auf 10m richtig eingeschossen wurde, macht man immer im Teil der gekrümmten Linie, also sehr nah oder sehr weit.
    Mit Hilfe von Chairgun kann man somit sehr bequem den Aufwand beim einschiessen auf eine einzige Entfernung beschränken (10m).
    Natürlich ist es immer gut nochmal auf andere Entfernungen Probeschüsse zu machen, aber je weiter die Entfernung desto schwieriger wird es Fehler auszuschliessen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, das ich glaubte auf 50m müsste ich entgegen der Chairgun Tabelle mehrere Klicks korrigieren. Als ich ein Monate später die Gelegenheit bekam, in der Halle bei absoluter Windstille aufgelegt Streukreise zu schiessen (600 Schuss), mußte ich feststellen das die original Chairgunwerte zu 100% richtig waren (und zwar bei jeder Entfernung)
    Man kann sich also sehr leicht selbst ins Bockshorn jagen.


    Gruß Udo

  • Die ballistische Kurve ändert sich auch bei konstanter v0. Luftfeuchtigkeit, Temperatur,...

    Irrelevant bei 10m. :P

    Es sei denn eventuell bei Extremwerten und so blöd wird ja wohl keiner sein bei -30° auf der Zugspitze einzuschiessen. Am besten dann noch bergauf. :D

    Gruß Udo

  • Das ist aber nur so minimal, das es einem durchschnittlichen Schützen gar nicht auffällt.
    Ob ich jetzt eine Killzone 1mm höher oder tiefer treffe, schnurz. Wenn das Ding liegt, dann liegt das.

  • Andreas hat es bereits gesagt: Es macht einen deutliche Unterschied, ob man vom Knie aus schießt oder von einer Auflage auf einem Tisch ...... außer man weiß genau, was man tut.

    Federdruck-Luftgewehre weisen einen Rückstoß auf (wenn der Kolben sich nach Auslösen des Schusses nach vorne bewegt) und einen Prellschlag (wenn der Kolben (hoffentlich) von dem Luft"polster" im Kompressionsraum gestoppt wird. Zwei Kräfte in unterschiedliche Richtungen. Wäre das Gewehr mit Montage und ZF perfekt ausbalanciert würde es als komplette Waffe eine reine laufparallele Rückwärts-/ Vorwärtsbewegung durchführen. Ich habe nur eine einzige sehr aufwändige Eigenkonstruktion gesehen, die perfekt ausbalanciert war.
    Bei praktisch allen Federdruck-Luftgewehren liegt der Schwerpunkt der kompletten Waffe nicht auf der Kolbenachse, sondern meist etwas darunter. Immerhin hat das den Vorteil, dass die Waffe im Anschlag ruhiger "liegt".
    Eine solche normale Waffe beschreibt aber keine reine Vorwärts-/ Rückwärtsbewegung mehr, sondern dreht sich bei Schussabgabe um einen Punkt, dessen Position abhängt
    - von dem Schwerpunkt der Waffe
    - von der Position der Auflagepunkte der Waffe, Abstand zum Schwerpunkt (1. Vorderschaft, 2. Schaftkappe in der Schulter)
    - von der Beschaffenheit der Auflage (Nachgiebigkeit, hart, weich an Vorderschaft und Schulter)

    Daraus folgt:

    - Die Position und Beschaffenheit der Auflage am Vorderschaft muss derjenigen beim FT-Schießen entsprechen!
    - Die Kraft, mit der die Waffe in die Schulter gezogen wird, muss der beim FT-Schießen entsprechen.
    - Jeder Kontakt des Körpers mit der Waffe, muss der beim FT-Schießen entsprechen.

    Das kann man annähernd auf einem Schießtisch mit Sandsäckchen hinkriegen, am einfachsten, wenn der Auflagepunkt auf dem Knie für das FT am Schaft mit einem Klebestreifen markiert wurde, die Auflage der Kniegeometrie entspricht und immer an der markierten Stelle positioniert wird.
    Ich persönlich habe meine Zielfernrohre immer auf dem Knie in der FT-Sitzend-Stellung eingeschossen, mit ungefähr 5 bis 10 Schuss alle 2,5m (zwischen 10m und 40m) und für die ganz kleinen und großen Entfernungen in 1m Schritten.
    Meiner Meinung nach ist die GEE (günstigste Einschussentfernung, mit der man beginnt:
    25m für 7,5J
    40m für 16,3J

    Hier stellt man das ZF so ein, dass es Fleck schießt, also ohne Türmchen Drehen oder bei Mil-Dot ohne Drüber-/Drunterhalten.

    carfanatic sagte ganz oben schon, dass die weiten Entfernungen deutlich mehr Konzentration erfordern als die nahen Ziele. Das sollte man berücksichtigen. Manche ZFs reagieren wie oben gesagt tatsächlich auf unterschiedliche Lichtverhältnisse auch wenn ich persönlich das mit meinen Gläsern noch nicht bemerkt habe.

    Für mich ist das Einschießen eine Qual und erhebliche Anstrengung, andere hier im Forum sehen das eher als leichte, spielerische Aufgabe. So ist das ;^)

    Ach ja. Vor dem Einschießen sollte das Zielfernrohr mit Wasserwaage und Lot korrekt ausgerichtet sein. Es muss am Okular auf die eigene Sehstärke des betreffenden Auges eingestellt (danach am besten die Position mit Klebeband sichern) und der Augenabstand zum Okular sollte natürlich stimmen, so dass man in den Anschlag gehend sofort!! ein scharfes, klares Bild sieht.

    Gruß,
    Musashi

  • Gib mal -5 Grad bei chairgun ein und +30. Das sind realistische Werte und gibt schon eine deutlich andere Kurve. Dazu noch den Luftdruck minimal ändern bzw die Höhe über dem Meeresspiegel.

    Wird total überbewertet. Könnte beim Preller zum Problem werden, beim Presslüfter eher nicht.

  • Ich finde bei 7,5J ist das alles noch nicht so dramatisch. Manchmal schieß ich von Knie, manchmal aus der Armbeuge, je nach dem in welchem Winkel das Ziel steht. Manchmal auch Stimmungsabhänging :-D. Trotzdem gibt's keine messbaren Abweichungen. Klar bin ich kein so guter Schütze und andere würden vielleicht einen Unterschied sehen - ich nicht.

  • Gib mal -5 Grad bei chairgun ein und +30. Das sind realistische Werte und gibt schon eine deutlich andere Kurve. Dazu noch den Luftdruck minimal ändern bzw die Höhe über dem Meeresspiegel.

    Habe ich gemacht. Sooo viel ist das nicht. Von den 20°Causgehend sind es bei 30°C 2,3mm und bei -5°C 6,8mm abweichung auf 50m.
    Je niedriger die Entfernung wird desto weniger Abweichung ist vorhanden. Bei 10m fast nichts mehr.
    Bei unter Null Temperaturen ist normalerweise keine FT-Saison. Vor allem keine Meisterschaftswettkämpfe :D
    Aber bei sehr klten Temperaturen müßen die meisten sowieso Korrigieren da sich das System als ganzes verzieht.
    Bei den Prellern friert wahrscheinlich dazu auch noch das Schmierfett ein. :D

    Gruß Udo

    Bernard:
    Irgendwann werde ich auch Dich von den Vorteilen von Chairgun überzeugen, ich sehe Dich ungerne leiden. :D
    Für mich war es auch immer eine Qual und ich bin froh diese los zu sein.

    In einer Sache möchte ich dir widersprechen. Die weiten Einschiessentfernungen. Für Top Schützen ist das kein so großes Problem. Anfänger werden jedoch eher Schlangenlinien als eine bal. Kurve dabei herausbekommen (ging mir auch so).

    Gruß Udo

  • Wird total überbewertet. Könnte beim Preller zum Problem werden, beim Presslüfter eher nicht.



    Kümmert mich ehrlich gesagt auch nicht. Beim Preller hat man auch hauptsächlich das probelm der v0 Änderung im Sommer und Winter. Am Sonntag will ich mal gucken wie ich mit 12fach und zwei Haltepunkten auskomme zum Schneehasenschießen. Da mach ich mir keine Gedanken um den Luftdruck etc ;)