Waffenkontrolle an der DM

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 4.391 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juni 2012 um 09:50) ist von Ulrich Eichstädt.

  • Hallo Sportfreunde,

    bei der dieses Jahr in Ebern stattfindenden Deutschen Meisterschaft im Field Target Schießen bin ich u.A. wieder für die Waffenkontrolle zuständig.
    Ich möchte Euch deshalb noch einmal auf den Punkt 5 des Vorausbriefings aufmerksam machen:

    "Die Waffenkontrolle erfolgt zwischen den Lanes 10 und 13 und stichprobenartig nochmals zwischen den Lanes 24 und 25. Getestet wird mit einem Standarddiabolo, mit dem bei 16,3-Joule-Gewehren eine V0 von 255m/sec* und bei 7,5-Joule-Gewehren von max. 180 m/sec (Federdruck.Gewehre) bzw. 175 m/sec (Pressluft-Gewehre) nicht überschritten werden darf. Bei höheren Werten ist eine weitere Teilnahme nur ohne offizielle Wertung möglich. Zusätzliche Waffenkontrollen werden stichprobenartig während des gesamten Wettbewerbs durchgeführt."

    Bitte beachtet hierbei besonders den Satzteil:
    „Getestet wird mit einem Standarddiabolo“

    Ein Standarddiabolo zum feststellen der E0 ist üblicherweise ein 0,5g schweres Flachkopfdiabolo (mit welchem bei 175m/s 7,66 Joule erreicht werden) und nicht das Diabolo mit dem Ihr standardmäßig schießt.... ;-))

    mit sportlichen Grüßen
    Herbert

    * im Vorausbriefing stehen noch 245m/s. dies ist ein Tippfehler, ich habe mit Volker Blüm vor diesem Thread darüber korrespondiert und er wird dies am Briefing zum Wettbewerb richtig stellen. Das Vorausbriefing war da jedoch schon online

    neuer Nick wegen (technischer Probleme):

    Herbk_II

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbk (15. Juni 2012 um 16:04)

  • Warum wird die Geschwindigkeit bei Federdruckgewehren geringfügig großzügiger ausgelegt, als bei Pressluftwaffen? Er wird ja das gleich schwere "Messgeschoss" verwendet. Der Energieunterschied ist doch marginal, zudem für beide Waffenarten die gleichen gesetzlichen Toleranz- und Höchstwerte gelten.


  • Ich möchte Euch deshalb noch einmal auf den Punkt 5 des Vorausbriefings aufmerksam machen:

    "Die Waffenkontrolle erfolgt zwischen den Lanes 10 und 13 und stichprobenartig nochmals zwischen den Lanes 24 und 25. Getestet wird mit einem Standarddiabolo, mit dem bei 16,3-Joule-Gewehren eine V0 von 255 m/sec und bei 7,5-Joule-Gewehren von max. 180 m/sec (Federdruck.Gewehre) bzw. 175 m/sec (Pressluft-Gewehre) nicht überschritten werden darf.

    Das steht so nicht im Vorausbriefing.
    Bitte Aufklärung.

    Edit:
    Aufklärung mittlerweile erfolgt. Siehe ersten Post des Threads.
    Dank an Herbert.

    Danke,
    acciaio

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)

    Einmal editiert, zuletzt von acciaio (15. Juni 2012 um 20:36)

  • Floppy,

    ich denke der Veranstalter gesteht den Prellern eine geringfügig höhere V0 zu, da eben diese Gewehre sich in der V0 vom Büchser nur sehr sehr schwer anpassen lassen und die üblichen
    Verdächtigen die häufig eingesetzt werden bekannter maßen die zulässigen Toleranzen nach oben ziemlich ausschöpfen.
    Das trifft eigentlich auch auf die nicht so häufig eingesetzten V-Comps auch zu.

    Anbei mal eine Tabelle Geschossgewicht / V0 - bzw. E0

    Gruß, Micha

    PS: Ist nur eine Vermutung meinerseits - ich denk dieser Thread ist auch eher als Info gedacht

  • V0-Kontrolle ist eine sehr wichtige und anspruchsvolle Aufgabe. Hat man nach der Kontrolle noch Zeit sein Gewehr wieder an die Wettkampf-Munition zu gewöhnen?

    Wenn eine Waffe mit trockenen Diabolos einen super Streukreis liefert, dann ist es allgemein bekannt, dass nur ein einziges geöltes Diabolo dazwischen die Präzision für die nächsten 50 bis 100 Schuss beeinträchtigt. Das kann jeder selbst ausprobieren.

    Aus welcher Bleilegierung besteht der Testdiabolo? Ist mit erhöhtem Bleiabrieb zu rechnen? Kann ich danach noch schnell den Lauf druchziehen und 100 bis 200 Schuss druchjagen? Wurden die Testdiabolos gewaschen? Welche Oberflächenbeschichtung haben diese? Sind sie gewachst, oder geölt? Vom Werk aus oder per Hand? Wieviel Öl? Bildet sich ein Rückstand im Lauf? Um welche Diabolos geht es denn?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • V0-Kontrolle ist eine sehr wichtige und anspruchsvolle Aufgabe. Hat man nach der Kontrolle noch Zeit sein Gewehr wieder an die Wettkampf-Munition zu gewöhnen?

    Wenn eine Waffe mit trockenen Diabolos einen super Streukreis liefert, dann ist es allgemein bekannt, dass nur ein einziges geöltes Diabolo dazwischen die Präzision für die nächsten 50 bis 100 Schuss beeinträchtigt. Das kann jeder selbst ausprobieren.

    Aus welcher Bleilegierung besteht der Testdiabolo? Ist mit erhöhtem Bleiabrieb zu rechnen? Kann ich danach noch schnell den Lauf druchziehen und 100 bis 200 Schuss druchjagen? Wurden die Testdiabolos gewaschen? Welche Oberflächenbeschichtung haben diese? Sind sie gewachst, oder geölt? Vom Werk aus oder per Hand? Wieviel Öl? Bildet sich ein Rückstand im Lauf? Um welche Diabolos geht es denn?

    Es wird selbstverständlich ein genaue Materialanlyse der Dias ausgehangen. Nein, es ist nur mit normalem Bleiabrieb zu rechen. Aber sicher kannst du schnell noch den Lauf durchziehen. Dazu wird eine kleine Werksatt mit allen benötigten Materialien udn Werktischen ( natürlich überdacht) aufgebaut. Die 100-200 Testschüsse sind auf den extra dafür errichtetem geschlossenem Schießstand, direkt neben der Werksatt zu erledigen. Dein Squad wird dann solange im nebenan errichteten Kaffe auf dich warten. Wie ich den Herbert kenne wird er jedes Dia selber per Hand waschen. Es werden alle auf dem Markt befindlichen Öle und Wachse verwendet, so das der Schütze selber entscheiden kann. Sowohl vom Werk, als auch vom Herbert persönlich. Öl Sorte und Menge werden nach Wunsch des Schützen zusammengestellt.

    Ja sagt mal gehts noch ?

  • Ein Standarddiabolo zum feststellen der E0 ist üblicherweise ein 0,5g schweres Flachkopfdiabolo

    Diabolo ist nicht Diabolo....

    wäre für alle hilfreich, wenn man die Marke und das absolut exakte Gewicht des "Standard-Diabolos" vorab erfahren könnte.

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Diabolo ist nicht Diabolo....

    wäre für alle hilfreich, wenn man die Marke und das absolut exakte Gewicht des "Standard-Diabolos" vorab erfahren könnte.

    Gruß Ralf

    Wofür wäre das denn hilfreich ?

  • Wofür wäre das denn hilfreich ?

    Hallo,

    ganz einfach. Ein Standart-Dia von zwei unterschiedlichen Firmen ergibt auch zwei unterschiedliche V0. Dieses Thema wird schon seit geraumer Zeit diskutiert, auch in Dorsten.
    Ziel war es eigentlich, sich auf ein, sagen wir mal "Referenz-Diabolo" zu einigen, das für die V0 Messung bei offiziellen Wettkämpfen benutzt wird. Somit könnte sich jeder Teilnehmer sine Waffe mit Hilfe dieses "Referenz-Dias" exakt einstellen. Womit er danach im Wettkampf schiesst, ist dann seine Sache.

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Wofür wäre das denn hilfreich ?


    Besonders die Preller reagieren ja besonders empfindlich auf die Diabolos. Gleichschwere Diabolos verschiedener Hersteller bringen da ganz andere E0 und V0.
    Aber wenn man die Waffe mit JSB Exact im Griff hat dürften eigendlich alle anderen Diabolos da kein Problem machen mit der V0 :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Meine 97 hat fast 20m/s V0 Differenz mit nahezu gleich schweren FT Dias verschiedener Hersteller!
    Wenn ich die jetzt auf die langsamen eingestellt hätte, gäbe es bei der Messung ne böse Überraschung.
    In Dorsten wurde meines Wissens nach mit JSB Exact gemessen. Die bringen fast in jedem Gewehr die höchste Leistung.

    Und so von der Hand zu weisen sind die Argumente von Markus30S auch nicht. Wurde so schon getestet...
    Wenn schon auf den Lanes getestet wird, dann mit den Dias die der Schütze verwendet.

  • Vor allem: wird der Testdiabolo berechnet und gibt's Ratenzahlung?

    Sonst geht's aber noch, gell? Das ist nun die 11. DM, eine WM haben wir auch ohne derartige Probleme gemeistert. Zum Diabolotest wird sicher niemand geölte Diabolos mitbringen, sondern (ich könnte drauf wetten) jemand eine Döse Matchdiabolos hinstellen, den Klebestreifen entfernen und den Deckel öffnen - los geht's.

    Jedes Jahr zur DM wird ein neues Schwein durchs Dorf getrieben.

    Ist schon irgendwie komisch (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen), dass niemand aus den aktuellen Reihen der Top-Schützen auf solche "Probleme" kommt und sich schlaflose Nächte bereitet. Vielleicht sollten die Veranstalter wirklich mal ein Referenzdiabolo nehmen - dann aber tatsächlich die errechnete v0 ohne Toleranzen zur maximalen Joulezahl als Maßstab nehmen. Wenn man das so eng sehen muss, geht's von Veranstalterseite sicher auch eng. ;(


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Meine 97 hat fast 20m/s V0 Differenz mit nahezu gleich schweren FT Dias verschiedener Hersteller!


    Das wäre aber ein Zeichen, dass die Dias Unregelmäßigkeiten haben, so denn das nur bei einer bestimmten Sorte vorkommt. 20 m/s Differenz dürften sich schon stärker auf ein Schussbild auswirken.


    Und so von der Hand zu weisen sind die Argumente von Markus30S auch nicht. Wurde so schon getestet...
    Wenn schon auf den Lanes getestet wird, dann mit den Dias die der Schütze verwendet.


    Im scharfen Bereich ist das immer so. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Wiederlader neigen dazu ihre Munition möglichst schlapp abzustimmen und würden sich durch sanftes Schießen Vorteile verschaffen. Innerhalb einer Klasse gibt es daher Mindestfaktoren, jedoch keine Höchtenergien. Daher muss der Schütze dulden bis zu 5 Patronen seines Bestandes zur Prüfung hergeben zu müssen.

  • Ist schon irgendwie komisch (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen), dass niemand aus den aktuellen Reihen der Top-Schützen auf solche "Probleme" kommt und sich schlaflose Nächte bereitet. Vielleicht sollten die Veranstalter wirklich mal ein Referenzdiabolo nehmen - dann aber tatsächlich die errechnete v0 ohne Toleranzen zur maximalen Joulezahl als Maßstab nehmen. Wenn man das so eng sehen muss, geht's von Veranstalterseite sicher auch eng.

    Lieber Ulrich,

    genau dieses Thema wurde und wird momentan von den Top-Schützen diskutiert. Kannst ja nicht überall dabei sein, gelle?

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Da muss ich jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Wenn wir hier beim FT sind und nicht beim 10m Löchlestanzen, dann ist das Standarddia ein JSB Schulz Exact in 0,547 g. Das verwenden 99 % der Schützen und alles ist gut.

  • Hallo Herbert,
    welche Marke und kopfgrösse hat denn nun das o.g. Dia?
    Das soll doch bestimmt kein Geheimnis werden. ;)

    Gruß Udo

  • Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, deshalb keine Panik. :^)

    Es gibt für mich nur eine logische Vorgehensweise, wie sie auch auf den WM´s gehandhabt wird. Messen mit dem Diabolo des Schützen, nach vorherigem Wiegen. Alles andere ist eher suboptimal.

    Ein Beispiel : Wenn ich meine Walther mit den Express auf 16,3 J einstelle, bin ich mit den normalen locker drüber ! Die Steyr hat auch diese Tendanz, es geht aber gerade so. Von den Crosman Premier oder H&N FT ganz zu schweigen, die sind nämlich langsamer als die JSB.


    Gruß Kante

    Einmal editiert, zuletzt von Kante (15. Juni 2012 um 15:16)

  • ....geht's leider nicht lieber Ulrich. Das solltest du eigentlich wissen. Jedes LG hat produktionsbedingt Toleranzen. Das wird auch beim Beschusstest im PTB berücksichtigt. Beim Test sind vereinzelte Ausreißer bis zu 8,5J zulässig (freie LGs).
    Jede Messung ist fehlerbehaftet. So hat auch das V0 Messgerät eine Messtoleranz. Die Diabolos haben eine Grössentoleranz usw.

    Ich bestehe hiermit auf Toleranz. :)

    Und hoffe das wenigstens Herbert ein tol(l)eranter Mensch ist.

    Gruss Udo

  • So oft ich den Startpost auch lese - ich lese das als Info wie die Waffenkontrolle bei der DM 2012 gehandhabt werden wird.

    Herbert macht das nicht zum ersten mal, und sicherlich hat Er sich das auch nicht allein im stillen Kämmerlein ausgedacht.
    Wer gewertet werden möchte, sollte also dafür sorge tragen das Seine Waffe tunlichst unter den im Startpost angegebenen Maximalwerten liegt, da sind etwaige Toleranzen bereits mit drin.
    Zumindest verstehe ich das so.

    Ich sehe auch im Startpost keine Grundlage für eine ausschweifende Diskussion um die Sache. :rolleyes:
    Wer eine Diskussion darum sucht, warum macht man das nicht in einem dafür geeigneten Thread?

    Gruß, Micha