Vorderlader - Kanonen

Es gibt 133 Antworten in diesem Thema, welches 40.107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. April 2022 um 11:28) ist von edwin2.

  • Ja, wobei die zwei Zeichen vor dem 700 kp/cm erstens das Beschußzeichen von Spanien darstellt, und die drei Ringe danach geben an das es sich um einen glatten Lauf für Schwarzpulver handelt.
    Und das zu erkennende 5CCa. soll sicher 50 Ca. heißen, also Kaliber 50 = 12,8 mm.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (24. August 2014 um 14:21)

  • Die Zeichen sind etwas schlecht zu erkennen das erste Zeichen ist vermutlich das Zeichen des Beschußamtes Eibar das Zeichen danach müsste Vorderladerwaffe bedeuten.

  • Na, vielleicht mach ich doch mal irgendwann beim Floppyk - Klaus den Bumms - Schein. :D


    Sofern du da nichts verwechselst, 8) klar, immer doch. Zwar kommt man an eine Vereinsbindung nicht herum (JS mal ausgenommen), aber wer bei üblichen, einschüssigen VL bleibt, hat mit zusätzlicher Waffensachkunde bis zur WBK nichts zu tun. Eine WBK ist keine Voraussetzung zum Vorderladerschießen mit eigenem Schwarzpulver.
    Diesem "Bumm" und der Gestank haben Suchtpotential. 8o

  • @ Andre S

    Danke für die Info.
    Ich hatte im Net beim ersten Zeichen nur den allgemeinen Hinweis "spanisches Beschußzeichen" gefunden, und die drei Ringe danach als Zeichen für glatten Lauf für den Schwarzpulverbeschuß.

    Interessieren würde mich in diesem Zusammenhang ein Katalog der damaligen Firma Dikar. Dazu habe ich bis jetzt im Net noch keinen Hinweis ausfindig machen können.

    Übrigens ist das Kaliber 50 nicht wie oben angegeben 12,8 mm, sondern 12,7 mm.

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  • Dikar ist wohl schon vor dem Internetzeitalter zu Ardesa übergegangen. Möglicherweise findet man deswegen kaum Infos.

    Kaliber: Die verwendete Rundkugel wird üblicherweise gepflastert. Daher ist die Kugel deutlich unterkalibrig, weil noch ein Pflaster - oft 0,2 mm - in der Dicke zweimal berücksichtigt werden muss.
    Daher nur zur Info, dass das Laufkaliber je nach Geschossart nicht dem Geschossdiameter entspricht. Spezielle Langwaffengeschosse (Minie, Maxiball u.a.) werden noch wieder anders bestimmt.
    Das nur in Kürze angerissen.

  • @ Floppyk

    Grins, dem kleinen Kalauer mit dem Bumms - Schein konnte ich nicht widerstehen.

    Aber wenn ich das richtig verstanden habe kann ich nach Bestehen des staatlich anerkannten Lehrgangs Pulver kaufen, darf damit aber nur auf einem zugelassenen Stand schießen, also sprich Verein?

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  • Leider nicht ganz richtig.
    Für die Beantragung der eigentlichen Erwerbserlaubnis nach § 27 SpengG - dem sog. Pulverschein - ist neben dem Fachkundezeugnis auch ein Bedürfnis nötig. Das hat jeder Jagdscheininhaber und eben der Sportschütze. Letztere braucht eine (formlose) Bestätigung eines Vereines, dass er mindestens seit 6 Monaten Vereinsmitglied ist und dort regelmäßig VL schießt ( bzw. GK schießt).
    Zum Lehrgangsantritt muss der Teilnehmer zudem eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen können. Damit wird seine Zuverlässigkeit und pers. Eignung im Vorfeld geprüft. Das dient als Zulassung zum Lehrgang.
    Nach dem Lehrgang kann dann ohne erneute Prüfung der Zuverlässigkeit mit dem Zeugnis und dem Bedürfnis der Pulverschein beantragt werden. In diesem grünen Heftchen ist die maximal erwerbbare Menge Pulver im Zeitraum der nächsten 5 Jahre eingetragen. Alle 5 Jahre muss der Schein verlängert werden. Das Kontingent läuft dann wieder erneut. Üblich sind Mengen von 5 - 20 Kg für 5 Jahre, wobei auch mehr möglich ist. Dann muss man i.d.R. den hohen Bedarf belegen, wie z.B. Kanonen schießen im Originalkaliber. Da reicht ein Kilo nicht weit.

    Selbstverständlich ist das VL schießen nur auf zugelassenen Ständen erlaubt. Daher ist das mit dem Verein nebensächlich, weil man ohne diesen gar nicht schießen kann.

  • Na ja, die Frage von mir war theoretischer Natur und hat untergeordnete Bedeutung.

    Mein eigentliches Anliegen ist der Aufbau einer kleinen Modellsammlung, wozu auch Zinnfiguren zählen sollen, die den Umgang mit diesen Kanonen in den vergangenen Jahrhunderten verdeutlichen.
    Das Thema Kanonen fasziniert mich schon seit meiner Kindheit, eigentlich mehr als alle anderen Waffen, und die Verknüpfung der geschichtlichen Hintergründe um historische Schlachten, der Herstellung von Kanonen, das Richten derselben usw. ist dann ein besonderer Leckerbissen...

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  • Naja, irgendwann einmal wirst du sie bestimmt auch mal probieren wollen, man muss ja den Schein nicht unbedingt selber machen, musst dir halt jemand suchen der einen hat.

    Everybodys darling is erverybodys Depp!

  • Ich will ja nicht der Miesepeter sein, aber übliche Modellkanonen darf man leider nicht auf DSB Schießständen schießen. Das liegt auch an der Zündung. Dazu muss man diese auf Perkussionszündung umrüsten und neu beschießen lassen. Elektrische Zündung ist bei VL generell unzulässig und eine Luntenzündung würde offene Flamme entsprechen, die wiederum auf den meisten Schießständen verboten ist. Es gibt aber einen Verband für Modellkanonen, der auch Schießstände unterhält. Einen Link dazu habe ich auf die Schnelle nicht parat.

    @ Blackdingsbums - der Pulverschein zum VL Schießen oder zum Böllern ist pillepalle. Der Lernaufwand ist gering, die Kosten überschaubar. Die Kurse und die Prüfung dazu kenne ich ein wenig.

  • @ Blacktimberwolf + Floppyk

    Ich sehe bei mir nicht im Pulverschein das Problem sondern das ein Schießen scheinbar ohne Verein nicht geht, wo ich allerdings keine Lust drauf habe.
    Eine kurze Mitgliedschaft vor Jahrzehnten in einem Schützenverein hatte mir gezeigt das ich nunmal kein Vereinsmensch bin.
    Ist aber für mich kein Beinbruch. Neben der Bastelei an den Kanonen die keinen Beschuß haben ist es die Beschäftigung mit der Geschichte der Kanonen die mir besonders am Herzen liegt, und da zu recherchieren und das ein oder andere Buch zum Thema zu erwerben macht mir ganz besondere Freude.

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  • Haubitze aufbauen

    Ein kleines Diorama mit Zinnfiguren 1:24, wo vier Soldaten der britischen Infanterie vor der Schlacht bei Waterloo 1815 eine 5,5 Pfund Haubitze mittels eines Dreibeingestelles auf die Lafette heben. Erst nach dem vollständigen Zusammenbau des Geschützes wurde es hinter eine Protze gesetzt und mittels Pferdegespann an den eigentlichen Aufstellungsort gefahren, wo es die Kanoniere übernahmen.


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  • @ HWJunkie

    Ja, ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt die Zapfenverriegelung mit nem sehr feinen Sägeblatt und Uhrmachersägebogen zu trennen und aufgeklappt zu zeigen, hab´s aber gelassen, weil dieses Set wohl ausgelaufen ist und zur Zeit nur sehr schwer zu bekommen ist und sich die Originalität vielleicht irgendwann mal im Preis bemerkbar macht.

    @ feuerleitstelle

    Danke, aber diesmal kommt das Lob zu unrecht. Es handelt sich um ein fertig bemaltes Figurenset.

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  • Dikar - Kanone

    Eine Miniaturkanone aus der Zeit als Dikar noch bestand.
    Länge 24 cm, Breite 15,5 cm, Rohrlänge 15 cm, Gewicht 631 gr.



    Die 12,7 mm des Kalibers 50 muten bei dem kleinen Rohr etwas seltsam an. Man hätte da besser ein kleineres Kaliber gewählt.



    Die Fertigung läßt zu wünschen übrig. Die Schildzapfenausfräsungen sind unzureichend, wodurch sich nach dem Verlöten jeweils oberhalb und unterhalb am Rohr ein Spalt auftut.
    Das Zündloch liegt nicht mittig.



    Diese kleine Vorderladerkanone war wohl damals bei Dikar die preiswerteste, ist aber hier bei diesem Exemplar unverbastelt.
    Mal schauen ob noch ein Schiffsgeschütz dieser Firma zu bekommen ist...

  • Die 6 Kantschraube für die Laufverstellung passt da optisch nicht so toll. Da muß so ein Teil ran wie bei dem 5,5 Pfünder deines Diorama

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!