"Keine Leerschüsse..." wieso?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2009 um 20:54) ist von ralph12345.

    Ich habe eben gelesen, dass man bei einem LG immer mit Dia schießen sollte, und nie leer. Leider habe ich keine Erklärung dazu gefunden.
    Weiss denn jemand wieso?

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.

    Die Freizeitluftgewehre funktionieren nach dem Prinzip, daß ein Kolben von einer Feder angetrieben einen Druck in der Kolbenkammer aufbaut, der das Diabolo beschleuningt. Beim Druckaufbau wird der Kolben abgebremst.

    Kein Dia - kein Druckaufbau, der Kolben schlägt ungebremst auf das Ende der Kammer auf. Dabei gehen irgendwann der Kolben und die Dichtungen kaputt.

    An ok. Ich habe nur daran gedacht, dass es keinen Prellschalg geben dürfte. Das der Druck den Kolben natürlich auch bremst kam mir dabei nicht in den Sinn :bash:

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.

    Zitat

    Original von bAEddA:
    Ich habe nur daran gedacht, dass es keinen Prellschalg geben dürfte.

    ...wieso sollte es keinen Prellschlag geben??

    :opi:....ohne Diabolo im Lauf gibt es nur einen Mega-Prellschlag und keinen Rückschlag...

    bis denne ......jenne

    Der Prellschlag wird viel härter wenn man leer schießt!

    Die Druckaufbauenden Kolben der modernen Federdruckgewehre sind fast alle gehärtet. Da verursachen solche schlagartigen Belastungen wie ein Leerschuss auf dauer irgendwann ermüdungsbrüche.

    Je stärker das LG ist um so mehr leidet natürlich die Mechanik. Das geht so weit das man mit Leerschüssen das ganze System zerschütteln KANN.

    Zitat

    Original von Der Entenmann
    Es sollte eigentlich nicht auf die Dichtungen gehen, denn der im Lauf auftretende Druck ist geringer.

    und GENAU DESHALB - also wegen des geringeren Druckes im Lauf - schlägt der Kolben ja härter vorn auf und auf dem Kolben ganz vorn sitzt nunmal die Dichtung drauf.

    Für die Laufabdichtung bei einem Knicker könntest Du ggf Recht haben, aber der Aufwandsunterschied zwischen Wechsel der Laufdichtung und Wechsel der Kolbendichtung ist IMHO so groß, dass ich im regulären Betrieb - also MIT Diabolo im Lauf - lieber den Verschleiß der Laufdichtung hinnehme - wobei ich persönlich denke, dass die Laufdichtung am meisten durch geschlossenes Lagern der Waffe leidet ....

    Im Übrigen ist es meist besser sich schnell bewegende Dinge langsamer abzubremsen - und dies wird beim Kolben inkl. Dichtung genau durch den höheren Druck im Lauf erreicht, wenn dieser durch ein Diabolo abgedichtet wird.

    eGunID=goose969

    Einmal editiert, zuletzt von goose969 (12. Mai 2009 um 13:04)

    Zitat

    Original von sund0wner
    Wie ist das eigentlich bei Vorkomprimierern oder Pressluftwaffen im Allgemeinen? Da geht's ja eigentlich bloß auf die Dichtungen, oder?

    Hallo,

    bei Vorkomprimierern und Pressluftwaffen sind Leerschüsse unproblematisch.

    Zitat

    Original von pilsom

    :opi:....ohne Diabolo im Lauf gibt es nur einen Mega-Prellschlag und keinen Rückschlag...

    Einen Rückstoß gibt es auch, der entsteht zwingend als Reaktion auf die nach vorne schnellende Masse des Kolbens.

    Gruß
    Musashi

    Zitat

    Original von Musashi:
    Einen Rückstoß gibt es auch, der entsteht zwingend als Reaktion auf die nach vorne schnellende Masse des Kolbens.

    ok, ok....gibts nicht auch Systeme bei denen der Kolben beim Schuss nach hinten läuft??
    .....da gibts ja denn einen "Vorschlag"... :))

    bis denne....jenne

    Zitat

    Originally posted by goose969

    und GENAU DESHALB - also wegen des geringeren Druckes im Lauf - schlägt der Kolben ja härter vorn auf und auf dem Kolben ganz vorn sitzt nunmal die Dichtung drauf.


    Ich hatte das auf sund0wnders Frage zu Pressluft/CO2/vorkomprimierern bezogen.

    Jaja, Floppyk, Ich mach ja schon ;)

    Zitat

    Original von pilsom

    ok, ok....gibts nicht auch Systeme bei denen der Kolben beim Schuss nach hinten läuft??
    .....da gibts ja denn einen "Vorschlag"... :))

    bis denne....jenne

    Ja, die gibt es.
    HW45, Record Jumbo, Record Champion (ok, sind Pistolen) und die klassischen Webley-Federdrücker (LG und LP).
    Und wahrscheinlich noch ein paar Exoten.


    Stefan

    Zitat

    Original von Der Entenmann


    Ich hatte das auf sund0wnders Frage zu Pressluft/CO2/vorkomprimierern bezogen.

    Ooops - SRY then! :rotwerd:

    eGunID=goose969

    Mit unseren kastrierten Versionen werden aber die Leerschüsse nicht ganz so schlimm sein, weil die Gewehre meist für 16 und mehr Joule ausgelegt sind.

    Wieso wird der Prellschlag sogar härter, ohne Dia?

    Der Prellschlag entsteht doch durch den "Aufschlag" des Kolbens / durch den Richtungswechsel der Kolbenbewegung. Mit Dia geschieht dies noch vor der Vorderwand des Systems, durch den hohen Druck. Ohne Dia schlägt der Kolben voll auf, da deutlich weniger Druck im System entsteht.

    In beiden Fällen kommt der Kolben doch mit der gleichen Wucht, da die Feder beide male gleich gespannt war. Dh ich habe die gleiche Masse, die irgendwo "aufschlägt" - und einen Prellschlag erzeugt.
    Wieso dann unterschiedlich?

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.

    Die Geschwindigkeit ist aber mit Dia geringer und damit auch die Kraft die auf das System ausgeübt wird.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

    Ja, er wird gebremst. Aber während er gebremst wird, wirkt seine Kraft ja bereits als Prellschlag in die Gegenrichtung des Rückstoßes! Zusammen mit dem Aufschlag sollte es die gleiche Kraft sein wie ohne Dia.
    Ob er da langsamer aufschlägt oder nicht ist egal; die vorherige "Bremsung" drückt ja bereits schon. Die aufgewendete Energie ist immer die gleiche - und somit doch eigentlich auch der Prellschlag!?

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.

    Zitat

    Original von bAEddA
    Ob er da langsamer aufschlägt oder nicht ist egal; die vorherige "Bremsung" drückt ja bereits schon. Die aufgewendete Energie ist immer die gleiche - und somit doch eigentlich auch der Prellschlag!?

    :new16:
    Genau, das ist wie mit dem Auto und der Mauer.
    Du fährst aus 200m Entfernung mit 100km/h auf eine Betonmauer zu. Du hast zwei Möglichkeiten:
    - Bremsen, dann wird die kinetische Energie in den Bremsen in Wärme verwandelt, bevor du aufschlägst.
    - Nicht Bremsen, dann wird die kinetische Energie beim Aufprall in Verformungsenergie verwandelt.

    Eigentlich ist es egal, ob du bremst oder nicht. Die kinetische Energie bleibt in beiden Fällen im Auto.

    Gruß
    Musashi

    Richtig, und dich zieht es mit gleicher Kraft im Auto nach vorne!
    Beim LG ist die zeitliche Differenz zwischen "Kolben wird durch Druckluft gebremst" und "Kolben schlägt auf" so geringt, dass es als EIN Prellschlag ankommt.
    Wenn der Kolben ungebremst aufschlägt, ist es auch EIN Prellschlag.
    Beides mit gleicher Energie = gleichstarke Prellschläge.

    Excellence is an art won by training and habituation. We do not act rightly because we have virtue or excellence, but we rather have those because we have acted rightly. We are what we repeatedly do. Excellence, then, is not an act but a habit.