Hallo zusammen,
Habe mir kürzlich auch die Stromrider in .22 (209,95€) gekauft, meine erste PCP. Dazu die Diana Pumpe (109,95€), den Lane Regulator direkt aus UK (100,51€ inkl. Spare kit), Acetech 6000 chrony (109,00€), Front Manometer (29,95€), TP mit 3.5mm (8,95€), Hawk Vantage 3-8x42, Carobonrohr 16x12x1000mm (46,99€) und Kleinteile (Feder, Schrauben, Diabolo, Kugelfang… you name it). Round about also 750€.
Insgesamt macht die Diana einen rechten guten Eindruck, die Montagequalität is aber eher fahrlässig wenn man bedenkt dass es sich um eine Waffe handelt (mir kamen nach ~50 Schuss die Schrauben Schaft und Abzug entgegen, fast alle anderen Schrauben konnte man alleine mit einem Bit lösen, also ohne Ratsche).
Leistung war mau, 4.6J bei 180bar, 3.3J bei 130 bar. Streukreis annehmbar. Magazin läuft ganz ok.
Zu den Optimierungen, dem Grund der ganzen Aktion:
1. Abzug:
Original eine Katastrophe, kein Übergang zwischen Vorzug und 2. Stufe, kratzig und schwergängig. Die Hintere Schraube ist derart kurz, dass sie oben nicht raus kommt, sprich wirkungslos. Schrauben wandern ohne zusätzliche Sicherung.
Alle Kontaktflächen geschliffen bis 600er Körnung und poliert. Längere Schrauben zur Einstellung eingesetzt (A2), Spitze gerundet und ebenfalls poliert.
Im Ergebnis habe ich einen klaren Übergang zwischen erster und zweiter Stufe und spürbares kratzen. Vorzug ca. 270g, Schuss bei ca. 650g (gemessen mit Fischwaage, also nicht so genau).
Die A2 Schrauben werden noch gegen Messing Gewindestifte getauscht. Vielleicht werde ich noch den Winkel der Klinke etwas anpassen da der Hammer beim Auslösen leicht nach hinten geschoben wird (also gegen die Federkraft), aber eigentlich passt das so auch.
Aufwand/Nutzen: ++
2. Laufwurzel:
An der Laufwurzel habe ich die Fase über welche das Diabolo beim Zuführen gleitet, leicht (!) vergrößert und entgratet (240er und 600er Schleifpapier konisch um die Spitze eines Bleistiftes gewickelt und mit dem Akkuschrauber die Fase eingeschliffen).
Läuft jetzt etwas leichter, war aber davor auch ok.
Aufwand/Nutze: +
3. Laufmantel:
Die Forumsmeinung geht ja eher in Richtung Laufstabilisierung per zweitem Barrel Band statt freischwingend. Ich hab es über einen zweigeteilten Carbonmantel versucht (Rohr mit außen 16mm, innen 12mm).
Hierzu habe ich die „Schräge“ am Barrel Band plan gefeilt (ist echt weiches, schmieriges Zeug. Zink?). Der Vordere Teil zwischen Barrel Band und Schalldämpfer hält den Lauf auf Zug (zuerst das Barrel Band fest machen, dann den SD gegen den Mantel schrauben und damit den Lauf spannen). Der Teil zwischen Barrel Band und System ist frei (wenige 1/10) da ich dem Laufklemmung nicht zutraue den Zug zu halten. Das gesamte Korn wurde entfernt.
Im Ergebnis kann man sich einbilden, dass es die Präzision verbessert hat, habe hierzu aber keine genauer abgrenzten Vergleiche gezogen.
Aufwand/Nutzen: 0
4. Lane Regulator:
Lane Mk9 bzw. Mk10 Lancet.
Zuverlässige Informationsquellen zum richtigen einstellen sind der Youtube Kanal von Robert Lane und NC hier aus dem Forum. Die Hinweise zum Setup in der Lane Anleitung sind für 7.5J nur bedingt nutzbar. Für den Einbau selbst orientiert man sich an der Anleitung von Lane.
Setup:
- TP 3.5mm
- Im Ventil 4.6mm Spacer unter die Feder (3.0mm+2x0.8mm). Beide Dichtringe im Ventil bleiben.
- Den 10mm Spacer zwischen Ventil und Manometerblock mit Heißkleb aufgefüllt um das Vorkammervolumen zu verringern (Danke NC für den Hinweis). Innen einen 2.5mm Durchgang frei gelassen. Achtung: Die Bohrung im Manometerblock ist nicht mittig und muss frei bleiben
- Das Loch für das Manometer musste ich minimal aufweiten (~0.5mm) damit ich das Manometer sauber einbauen kann. Kann man gut mit einem Dremel o.ä. aufschleifen. Alternativ (so eigentlich von Lane empfohlen) könnte man den Spacer kürzen, ich bekomme das aber nicht planparallel hin
- Im Manometerblock wird die Dichtung Richtung Regulator entfernt
- Regulator habe ich auf den empfohlenen 55 Bar gelassen. Lane weißt in seinen Videos zum Setup wiederholt darauf hin, dass, der Regulatordruck kein primärer Parameter zum Einstellen der V0 ist (wichtigste Playlist: Air Rifle Regulator Setting Up, Graphs & Adjustments.)
- Von NC habe ich zwei Federn zum probieren bekommen, seine Feder habe ich am Ende vom ca 4 ½ Windungen gekürzt. Achtung, hier in kleinen Schritten voran gehen, 1-1/2 Windungen abschneiden, dann wieder testen. Wenn es knapp ist eher eine Windung anlegen als schneiden
Ziel von diesem Vorgehen ist:
- Konstante V0 (offensichtlicher Zweck des Regulators)
- Höherer shot count durch vermeiden von Hammerprellen
- Weniger Druck auf dem Hammer um leichter und feiner auszulösen
- Weniger Energie im Hammer um die Schussabgabe ruhiger zu bekommen (wobei ich ein derart schlechter Schütze bin, dass das auch egal ist haha)
Der offene TP sollen den Luftstrom so wenig wie möglich bremsen, sonst würde noch Luft durchströmen, wenn das Diabolo den Lauf schon verlassen hat.
Der im Forumsvergleich „hohe“ Regulatordruck soll ebenso wie der Spacer unter der Ventilfeder bewirken, dass das Ventil schneller schließt.
Auf 7.5J abgestimmt wird das ganze ab hier alleine über die Hammerfeder (mit der Originalen ist man hier jetzt DEUTLICH zu hoch). Die Feder lässt den Hammer am Ende jetzt gute 10-15mm frei laufen, das orientiert sich am Hammer von FX oder AirArms um bouncen zu verringern. Diese wahnsinnig schwache Feder hat natürlich sehr positive Auswirkung auf Abzug und Schussabgabe.
Ich bin mir nicht sicher ob die Feder hier bei jedem Schuss in die gleiche Position geht (Abschlusskappe hinten hat eine ca. 2mm tiefe Aussparung für die Federführung, eventuell bekomme ich hier effektive unterschiedliche Federlängen, werde ich mal noch ergründen bzw. fixieren).
Ergebnis:
Geschossen mit RWS Hobby, 0.77g/11.9gr Flachkopf (die mussten weg, streuen auf 10m ca. 3cm)
- Effizienz: Laut Pumpe auf 100 Bar aufgepumpt, ab hier 86 konstante Schuss. Mit 200 Bar sollte ich sehr deutlich über 120 Schuss kommen die hier immer wieder genannte wurden. Mal sehen.
- V0: Über 86 Schuss: min: 133.5 m/s 6.86 J, max: 139.5 m/s 7.49J, average: 137.32m/s 7.26 J, Standard Abweichung: 1.1 m/s
- Schussabgabe ist viel ruhiger geworden, nur ein kurzes (leises!) plop
Dieser Umbau ist ohne Chrony nicht machbar und endet sehr sicher außerhalb des zulässigen. Die Kosten für ein Chrony sollten also bei der Entscheidung berücksichtigt werden.
Aufwand/Nutzen: 0 (eher neutral da sie out oft the box ganz ok ist und der Aufwand nicht im Verhältnis zum Grundpreis steht. Man kann aber schon sehr deutliche Fortschritte erzielen)
5. Präzision:
Ist insgesamt ganz ok, hat aber schon immer wieder Ausreißer (auch mit dem JSB exact 15.89gr). Siehe die 15 Schuss, aufgelegt aus 10m (das war noch mit einem vorherigen Regulator Setup mit weniger Druck aber stärker Feder). Die Gruppe ist auf jeden Fall eine der eher besseren.
Sonstiges:
Die 3x Madenschrauben vom Lauf getauscht (45 H) und die Senkschraube M3x5 im System (10.9)
Fazit:
War als Optimierungs-Projekt gekauft und nur so sind alle Umbauten zu rechtfertigen da der Regulator doch recht teuer und aufwändig ist. Aber sonst ein richtig spaßiges „kleines Ding“. Grundsätzlich passt die Qualität gemessen am Preis schon (bis auf die räudige Montage).
Will man „nur schießen“, entweder den Regulator weglassen oder was anderes mit Regulator kaufen. Man muss schon Bock haben den einzubauen.
Mal sehen was ich damit noch so mach.
Danke besonders an NC9210 für den fundierten Input hier im Thread.
Ich würde für V2 aber noch einen deutlicheren Freiwinkel, eventuell eine zweistufe Rampe auffräsen. Ein Freiwinkel schadet sicher auf keinen Fall für die Auslösecharakteristik und das Repetieren würe softer.
aber Aufträge mach ich keine, das ist mir zu stressig. Da stecken schließlich alleine im hersellen des Schaftes ca 40-50 Stunden drinn. Das einzige was ich grad überleg ist ob ich meien 1077 weg geben soll.