Beiträge von HorstS

    Baller-Bolle @ "Bestandsschutz" ist ein verrwaltungsrechtlicher Terminus.

    Würde ich heute meinen PKW-Führerschein machen, dürfte ich keine LKWs mit 7,5 to fahren. Da ich ihn aber vor dem Stichtag gemacht habe, gilt für mich die alte Regelung; diese genießt "Bestandsschutz". Das ist kein wohlwollendes Zugeständnis des Gesetzgebers, sondern ein verbrieftes Recht.

    Das dürfte auch für Inhaber des KWS bedeuten, dass man ein einmal zugestandenes Recht nicht so einfach kassieren kann.

    So viel zur Begriffsklärung.

    Das macht das unqualifizierte Rumdoktern am Waffenrecht aber nicht besser.

    Sachkunde für SSW hatten wir schon mal. Das ist aus verschiedenen Gründen Unsinn. Zum einen gibt es keine statistisch belegbare Notwendigkeit. Zum anderen sind die Behörden schon heute nicht willens, dafür Sorge zu tragen, dass Interessierte außerhalb eines Vereins oder kommerziellen Angebotes die Sachkunde nachweisen können.

    Aus Sicht der Behörden könnte das sogar nach hinten losgehen: Wenn man, wieder im Rahmen des Bestandsschutzes, unterstellt, dass Altbesitzer von SSW / KWS die Sachkunde haben (so wie es bei Hundeführern gehandhabt werden musste), so käme man u.U. auf diese Weise in den Besitz einer Genehmigung, die auch den Besitz bedürfnisfreier aber erwerbsscheinpflichtiger Waffen erlaubt. Bei dem fehlenden Sachverstand, den unsere Politiker mal wieder gezeigt haben, durchaus denkbar. Für uns Funkamateure hat es solche Geschenke schon häufiger gegeben.

    Zu der Frage, was als Anscheinswaffe angesehen wird, kann man m.E. noch genau so wenig sagen, wie zu dem Entwurf insgesamt.

    Ich bin, was SSW angeht, auch optimistisch. Zumindest Besitzer des KWS müssten Bestandsschutz genießen.

    Aber das ist, wie oben angesprochen, ja die falsche Sichtweise auf Gesetzesverschärfungen. Das neuerliche Herumdoktern am Waffengesetz widerstrebt mir aus Prinzip - auch wenn ich davon möglicherweise / hoffentlich nicht betroffen bin. Die "Salami-Taktik" soll den Blick auf die tatsächlichen Absichten verhindern - wirkt hier aber nicht.

    Horst

    Als Beleg dafür, wie wenig ernst man solche Eingaben von Bürgern nimmt, mag dienen, dass ich binnnen weniger Minuten das gleiche umfangreiche Pamphlet von Frau Stokar (GRÜNE) auf dem Rechner hatte - offenbar eine Standardanwort. Da musste ich doch noch mal nachsetzen.

    Sehr geehrte Frau Stokar,

    schon aus der "Reaktionsgeschwindigkeit", mit der Ihre Antwort auf meine eMail hier einging, ist zu erkennen, dass es sich um eine Standardantwort handelt.

    Im Wunsch nach einer möglichst gewaltfreien Gesellschaft sind wir uns einig. Diese ist aber nur durch Aufklärung, Bildung und Abbau sozialer Misstände erreichbar. Jahrhundertelang gehörte der Säbel zur Uniform, das Messer zur Tracht. Schusswaffen waren bis in die Weimarer Republik hinein frei. Wenn es heute vermehrt Gewalttaten mit Waffen gibt, dann liegt das an Misständen in der Gesellschaft, nicht am Vorhandensein von Waffen.

    Wer mit einem Messer auf einen anderen Menschen losgeht, dem ist doch egal, ob er das Messer verbotenerweise führt, oder nicht. Wer eine Tankstelle überfällt, lässt doch nicht seine Waffe registrieren. Sie treffen mit einem Verbot letztlich auch den, der eine Waffe zur Selbstverteidigung mitführt. Und dies ist ja bei dem faktischen Verbot des Führens scharfer Waffen ohnehin schon sehr eingeschränkt.

    Ich musste vor einigen Jahren mit ansehen, wie ein Schwuler von fünf Neonazis auf einem Volksfest halbtot geschlagen wurde - nur mit Fäusten und Stiefeln. Ohne Waffe (Fernwirkung) zur Selbstsicherung bestand keine Chance, dem jungen Mann zu helfen. Es blieb nicht mehr, als Erste Hilfe zu leisten und Polizei und Rettungswagen zu rufen. Etwa zwei Jahre später (!) erlebte ich, wie diese Verbrecher zu Wochenendarrest und Sozialstunden verurteilt wurden. Der unbescholtene Bürger, der - illegalerweise bewaffnet - eingeschritten wäre, hätte eine weitaus höhere Strafe zu erwarten gehabt.

    Dass Waffen nichts in Schulen, Diskotheken o.ä. zu suchen haben - OK. Wenn Sie aber im Ernst fordern, dass das Küchenmesser aus dem Kaufhaus oder die Axt aus dem Baumarkt zugriffssicher verpackt sein muss . . . - dass sind genau die Gesetze, die niemand einsieht, die niemand kontrolliert, niemand sanktioniert - und die man genau so wenig braucht wie die Politiker, die sie machen.

    Unterschrift

    Im übrigen ist es mir sch..ssegal, ob ein Politiker Verständnis für SSW hat. Ich bin Nichtraucher und halte vom Rauchverbot trotzdem nichts - einfach weil es den Staat nichts angeht.

    Jetzt gehts wieder . . .

    Horst

    Auch wenn es wichtigere Dinge im Leben gibt als meine paar freien Waffen, will ich mir da nicht (noch weiter) reinregieren lassen.

    Also habe auch ich ein Schreiben an die folgenden Damen und Herren (Ausschuss und Sachverständige aus diesem Thread) soeben per eMail abgesandt (Die kann sich meinetwegen jeder in die Adresszeile des eMail-Programmes kopieren. Das ist angenehmer als abtippen.):

    [email='berlin@guenter-baumann.de'], [email='clemens.binninger@bundestag.de'][/EMAIL], helmut.brandt@bundestag.de, ralf.goebel@bundestag.de, reinhard.grindel@bundestag.de, hans-werner.kammer@bundestag.de, alois.karl@bundestag.de, kristina.koehler@bundestag.de, stephan.mayer@bundestag.de, beatrix.philipp@bundestag.de, klaus.riegert@bundestag.de, hans-peter.uhl@bundestag.de, ingo.wellenreuther@bundestag.de, klaus-uwe.benneter@bundestag.de, michael.buersch@bundestag.de, sebastian.edathy@bundestag.de, siegmund.ehrmann@bundestag.de, Gabriele.Fograscher@bundestag.de, wolfgang.gunkel@bundestag.de, michael.hartmann@bundestag.de, frank.hofmann@bundestag.de, maik.reichel@bundestag.de, gerold.reichenbach@bundestag.de, michael.roth@bundestag.de, ruediger.veit@bundestag.de, dieter.wiefelspuetz@bundestag.de, christian.ahrendt@bundestag.de, gisela.piltz@bundestag.de, max.stadler@bundestag.de, Hartfrid.Wolff@bundestag.de, ulla.jelpke@bundestag.de, jan.korte@bundestag.de, petra.pau@bundestag.de, silke.stokar@bundestag.de, wolfgang.wieland@bundestag.de, josef.winkler@bundestag.de

    Ich habe nur meine eigenen Gedanken zu dem Thema vorgetragen. Vielleicht erreicht dass die Köpfe eher als ein paar Hundert gleiche Schreiben. Grundsätzlich bin ich eh skeptisch, was die Wirksamkeit angeht, will aber nix unversucht lassen. Und hier mein Schreiben:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Sie werden in diesen Tagen über eine neuerliche Verschärfung des Waffenrechtes beraten. Sicherlich sind sie als Sachverständige und Entscheidungsträger daran interessiert, was die Meinung der Bürger dazu ist.

    So viel vorweg: Ich bin anerkannter Kriegsdienstverweigerer und auch sonst sicher kein gewalttätiger Mensch. Dennoch gibt es vielfältige Gründe, warum ich ein paar (freie) Waffen besitze, vor allem persönliche Neigung. Diese muss man nicht verstehen, nur akzeptieren. Dies ist ein Recht, dass ich mir nicht nehmen lasse.

    Tatsächlich gibt es nämlich keinen einzigen Beleg dafür, dass ein Verbot irgendeiner Waffe ein Beitrag zur Sicherheit ist. Und nur dies - nicht etwa eine persönliche Waffenphobie oder fehlendes Verständnis - könnte ein Grund sein, das geltende Waffenrecht zu ändern.

    Dem gesetzestreuen Bürger ist wirksamer Selbstschutz bereits bei der heutigen Rechtslage fast unmöglich - ein in einer Demokratie, einem Rechtsstaat unhaltbarer Zustand. Daher wäre eher eine Liberalisierung statt einer Verschärfung des Waffenrechtes wünschenswert.

    Die Waffe ist lediglich ein Werkzeug, nicht besser und nicht schlechter als der, der es in Händen hält. Es wurden bereits Flugzeuge mit Teppichmessern entführt und Banken und Tankstellen mit holzgeschnitzten Pistolen überfallen; Ehefrauen wurden mit dem Spaten erschlagen und Kinder mit bloßen Händen erwürgt. Womit also wäre etwas zu erreichen? Mit Bildung und Aufklärung, mit der Beseitigung sozialer Missstände - nicht aber mit Aktionismus. Denn nichts anderes wäre eine weitere Verschärfung des Waffenrechtes.

    Im Vergleich zu anderen Ländern ist bereits heute nicht die Waffendichte in der Bevölkerung geringer, sondern lediglich der Anteil der legalen Waffen. Wenn Waffen, die bis dato frei erwerbbar und nirgends registriert sind, plötzlich verboten werden, bleiben sie dennoch in den Nachtkommoden und Schreibtischschubladen. Was sie erreichen ist eine Kriminalisierung unbescholtener Bürger - und kein Mehr an Sicherheit. Im Gegenteil: Der Anteil der illegalen Waffen wird steigen, nicht aber die Waffendichte abnehmen. Und wessen Waffe nun plötzlich illegal ist, der kann ja auch eigentlich gleich zu einer "scharfen" greifen.

    In den letzten Jahren hat in Deutschland eine Verbotskultur um sich gegriffen, die mit der Lebenwirklichkeit der Menschen nichts mehr zu tun hat. Sich diesen Verboten zu widersetzen, ist eine Tendenz, die bis in zutiefst bürgerliche Kreise hinein um sich greift. Dies kann dem Rechtsfrieden nur abträglich sein. Es ist daher im ureigensten Interesse des Staates, diese Entwicklung nicht durch tendenziöse und in der Praxis weder wirkungsvolle noch kontrollierbare Vorschriften zu verstärken.

    Das Tragen von Waffen scheint ein menschliches Urbedürfnis zu sein, dass in Deutschland in allgemein überwiegend akzeptierte Bahnen gelenkt wurde. Es gibt keinen Grund, diesen Konsens aufzugeben.

    Ein größeres Öffentliches Interesse dürfte es am Thema Waffenrecht nicht geben, so dass selbst Populismus als Beweggrund wegfällt.

    In der Druckschrift des Deutschen Bundestages "Für ein schärferes Waffengesetz" 16/6961" heißt es: "So wäre es
    ein bedeutsamer Schritt nach vorne, wenigstens auf nationaler Ebene ein zentrales Waffenregister einzurichten, das von Praktikern schon seit langem gefor-
    dert wird." Dagegen wäre (wenn sich die Registrierungskosten im Rahmen halten) absolut nichts zu sagen. Idealerweise könnte so das Waffenrecht sogar wider liberalisiert werden.

    Wenn es aber weiter heißt: "So hätten beispielsweise Polizeibeamte bessere Möglichkeiten der Eigensicherung. Sie könnten sich vor einem Einsatz genauer darüber informieren, ob eine Zielperson Waffen besitzt oder nicht.", dann ist dies an Naivität nich zu überbieten. Das ist unfassbar.

    Wenn Sie durch ein Waffenverbot wirklich etwas bewegen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass sich Deutschland endlich der überwiegenden Mehrheit der Länder der internationalen Staatengemeinschaft anschließt, die Splitterbomben ächten. Verbieten Sie deren Produktion in der Bundesrepublik.

    Uns friedliche Bürger mit Luftgewehr und CO2- oder Gaspistole sollten sie einfach in Ruhe lassen!

    Unterschrift

    Das musste einfach raus . . .

    Horst

    floppyk @ Ein Interesse an an einer Sachkundeprüfung für SSW haben natürlich vor allem deren kommerzielle Anbieter. Schließlich profitieren auch Fahrschulen von fragwürdigen Vorschriften (z.B. 125er mit PKW-Führerschein fast überall in Europa, aber nicht in der BRD).

    Damit sich SSW-Besitzer gesetzeskonform verhalten, bedarf es keiner Prüfung. Unwissenheit schützt bekanntermaßen nicht vor Strafe. Der Staat fordert vom Bürger, dass er sich selbständig mit Vorschriften auseinandersetzt - auch in Bereichen, die weitaus komplizierter sind, als die paar Dinge, dei man als SSW-Besitzer beachten muss. Oder gibt es eine Steuerzahlerprüfung mit der unser fürsorglicher Staat verhindern will. dass der Steuerzahler nolens volens mit dem Gesetz in Konflikt gerät?

    Nein, es geht wirklich nur darum, dass es aktuell keinerlei seriös herzuleitenden Handlungsbedarf für weiteres Herumdoktern am Waffenrecht gibt.

    Die künstliche Verknappung der Möglichkeiten, eine Sachkundeprüfung abzulegen, ist im übrigen rechtlich bedenklich. Im Falle Rhein-Sieg-Kreis war man nicht ansatzweise in der Lage, darzutun, wo man denn die geforderte Prüfung ablegen kann.

    Wer hat eigentlich warum begonnen, diese Prüfung "herbeizudiskutieren". Es ist genug mit neuen Verboten (anstelle von Bildung und Aufklärung, sic!)- nicht nur beim Thema Waffen.

    Dass die Umfrage hier eine knappe Mehrheit der Befürworter einer solchen Verschärfung des Waffenrechtes ergibt, finde ich erschreckend! Unfassbar!

    Übrigens: Alle jetzigen Inhaber des KWS hättten Bestandsschutz - was die Wirksamkeit einer solchen Maßnahme weiter verringerte.

    Zitat

    Original von motherbuana
    Wenn eine Waffensachkunde, dann muss sie auch überall durchführbar sein!!!

    Ich hätte gerne einen normalen Sachkundelehrgang, er wird hier (meine Stadt) nur leider nicht ausserhalb eines Schützenvereines angeboten...

    Die Stadt verlangt ihn für diese 4mm M20 Waffen, sagt einem aber nicht, wo man ihn machen kann... :new16: :evil: :new16: :F:

    Genau dies musste ich hier im Rhein-Sieg-Kreis auch erfahren.

    Der Gedanke, dass man auch beim Umgang mit SSW wissen musss, was man da tut, ist ja richtig. Aber eine solche Vorschrift wirkt ja nur im Öffentlichen Raum. Und wie viele Unfälle mit SSW gibt es dort jährlich? Sicher nicht so viele, dass sich daraus Handlungsbedarf ableiten ließe. Das ist statistisch ähnlich wie mit den diversen Vorschriften für Hundehalter. Zu Ende gedacht, müsste man dann Straßenverkehr komplett verbieten.

    Ansonsten siehe meine Signatur . . .

    RG-3 (neu): Ein Magazin Umarex; erwartungsgemäß kein Problem.

    RG-300 (gebraucht bei eGun): nach ca. 40 Schuss Umarex klemmte das Magazin, konnte aber mit einem Bleistift weitergeschoben werden; danach noch ca. 10 Schuss ohne Probleme.

    P-22 (3 Jahre alt, <200 Schuss): 50 Schuss Fiocchi; etliche Klemmer.
    Die Waffe war sauber und hat auch vorher nie Probleme gemacht. Ob's an der Munition lag? Oder war mein Finger zu schnell?

    Was anderes als Platzpatronen habe ich dieses Jahr nicht verwendet.

    Fazit: Es hat, trotz der ganzen Pannen wieder riesigen Spaß gemacht. Nächstes Jahr Silvester dann mit mehr Waffen, mehr Magazinen und mehr Munition.

    Ansonsten hatte ich den Eindruck - und die Lokalpresse hat das auch bestätigt - dass dieses Jahr hier deutlich weniger geböllert wurde.

    Negativ aufgefallen sind mir am nächsten Morgen die Müllhalten, die im Park hinterlassen wurden. Bei mir zu Hause wird nur die Straße eingesaut, dann kommt irgendwann der Kehrwagen, und trotzdem sammeln wir wenigstens den gröbsten Mist selbst wieder auf.

    Ich kann auch die HW-40 empfehlen. Ich hatte auch eine CP-99, aber die Präzision der HW-40 ist besser.

    Natürlich ist es schön, wenn man Serien schießen kann. Aber von CO2 bin ich dann schnell wieder weggekommen. Man sollte auch nicht unterschätzen, dass die Kartuschen Geld kosten. Im letzten Drittel lässt dann auch der Druck und in der Folge die Mündungsenergie nach. Ab da ist jeder Schuss ein bisschen anders, bis dann nur noch ein müdes "pfft" kommt. War nix für mich.

    Altes Modell mit mehr Joule, da hatte ich früher auch schon mal drüber nachgedacht, aber auf den Distanzen, die üblicherweise geschossen werden, bringt das nichts - WBK hin oder her. Die sind ja auf die Mündungsenergie abgestimmt. Und in freier Wildbahn rumballern darfst Du sowieso nicht.

    Alleine an die Rückwand passen ja schon fünf, insgesamt also sieben oder acht Pistolen. Mehr müssen's auch nicht werden.

    Ich sehe mich ja nicht als Sammler in dem Sinne. Ich zelebriere nur mein Silvesterschießen, durchaus gerne mit Stil und einem gewissen Aufwand, aber das war's dann auch. Aber will ich will die Sachen nicht den Rest des Jahres in der Schublade verstecken.

    Jogi, diesen Sperrmüll-Virus hat man - oder eben nicht. Ich habe schon so manches alte Stück hergerichtet, dass ich nicht mehr missen möchte.Das macht einfach Spaß, und selbst wegwerfen kann ich es ja auch noch . . .

    Meine kleine SSW-Sammlung hat seit einigen Monaten ein hübsches Zuhause gefunden.

    Das Schränkchen stand auf dem Sperrmüll, dann lange in meiner Werkstatt. Zum Wegwerfen zu schade, aber der geeignete Verwendungszweck war mir monatelang nicht eingefallen.

    Ich baute ihn dann kurzerhand zur Waffenvitrine um. Die Türe wurde durch eine Tischlerplatte ersetzt und die Vitrine um 180° gedreht. Zugänglich ist sie von oben, d.h. der Deckel ist mit Klavierband an der Rückseite aufklappbar befestigt. Eine Beleuchtung ist eingebaut. Spätestens wenn auf dem Deckel irgendwelche Deko steht, greift auch nicht jeder in die Vitrine.

    Zwei bis drei Pistolen passen liegend auf den Boden. Fünf Pistolen werden mit dem Lauf auf kurze M3-Gewindestangen gesteckt, die von der Rückwand her in's Innere ragen. Damit die Waffen nicht beschädigt werden, sind die Gewinde mit Textilschlauch überzogen, Schrumpfschlauch ginge auch. Ich finde diese Befestigungsmethode praktisch, sicher und ansehnlich. Einen Nachteil will ich aber nicht verschweigen: Es funktioniert nur bei Waffen, bei denen nicht gleich vorne eine Laufsperre ist, und die Bohrung des Laufes muss natürlich weit genug sein.

    Mir gefällt's, ist absolut wohnzimmertauglich. Die obere Reihe ist auf dem Bild frei, damit man das Prinzip sieht. Ansonsten ist hier mein Silvester-Arsenal untergebracht: 2x RG-3, 2x RG-300, Walther P22, Walther P99 und div. Abschussbecher. Für zwei oder drei Pistolen ist noch Platz, z. B. Stakkatos hätte ich noch gerne.

    Zwar dürfte es jetzt langsam gemütlicher sein, im Keller zu schießen, aber trotzdem: Das Thema Schießstand im Garten interessiert mich schon länger.

    Ungeklärt ist aber nach wie vor die Frage, mit welcher "Munition" ich denn da schießen soll. Blei? Umweltgifte möchte ich auch in kleinen Mengen nicht im Gemüsebeet liegen haben.

    Was kann man da nehmen?

    Oder mache ich mir da viel zu viel Gedanken? Im Keller kann ich die Diabolos ja einfach zusammenkehren, und wenn ich irgendwo einen in der Ecke vergesse, naja. Aber im Garten kann ja mit den Jahren schon das eine oder andere Pfund Blei im Boden bleiben.

    dodge @ das will ich ja gerne glauben, dass so was passieren kann. Was ich mir eben (s. mein "Versuch") nicht vorstellen kann ist, dass eine Waffe einem nur deswegen um die Ohren fliegt, weil vorne ein einwandfreier Multishooter drauf ist.

    Katarr @ Bei meinem Perfecta Multishooter sind tatsächlich nur fünf Adapterstücke dabei. Das heißt aber ja nicht, dass er nur auf fünf Waffen passt. In der Liste stehen so etwa 80 Modelle, und die Liste ist sicherlich nicht vollständig - meine P22 steht z.B. auch nicht drin. Andererseits steht nirgends, dass der Multishooter nur auf diesen Waffen verwendet werden darf. Big Bore und Big Bor S sind übrigens definitv dabei.

    Ich habe auch den Umarex / Perfecta Multishooter. Interessant ist eben, dass er vier Hülsen zeitgleich verschießen kann. Die Methode "Magazin", das vor den Lauf gesetzt wird um doch nur einzelne Hülsen abzuschießen - da bin ich mit Wechseln per Hand und einzelnem Abschussbecher billiger und genau so schnell bedient.

    Ich habe das Teil bisher an einer Walther P22 verwendet. Das Modell steht zwar nicht in der Anleittung zum Abschussbecher drin, aber es gab dennoch bisher nie Probleme.

    Ach ja, und zu der Geschichte von der durch Multishooter "geplatzten" Waffe: Man nehme einen Multishooter, stecke die Leuchtsterne bis zum Anschlag rein und blase dann mit dem Mund da hinein, wo das Ding an der Waffe angeschraubt wird. Man braucht sich nicht besonders anzustrengen, dass einem die Hülsen vor die Füße fallen. Und dann versucht man mal, die Waffe durch Hineinblasen zum Platzen zu bringen.

    Will sagen: Wenn sich der Druck in der Waffe also einen anderen Weg sucht und einem dabei das Ding um die Ohren fliegt, muss doch woanders ein Defekt vorgelegen haben.

    Was ich mir allenfalls vorstellen kann ist, dass es eine einzelne Hülse aus einem Abschussbecher ohne Bohrung (für 6mm) an einer 9mm-Waffe Probleme macht. Aber das sollte man ja auch vorher überlegen. Deshalb gibt es diese Ausgleichsbohrungen ja. Wenn vier Hülsen gleichzeitig abgeschossen werden, dann ist bei 9mm der Druck gerade ausreichend, ohne Bohrung; bei 6mm fallen einem die vier Hülsen vor die Füße. Aber ein Abschussbecher für eine Hülse ohne Bohrung an einer 9mm-Waffe, das ist eben keine gute Idee.

    Wenn ich den Schlitten ziehe, um eine Patrone in den Lauf zu bringen, steht die Waffe ja auf DA. Nun ist mir aufgefallen, dass nach dem Laden das erste Betätigen des Abugs keinen Schuss auslöst, sondern erst das zweite, also dann quasi wieder SA.

    Normalerweise schieße ich SA. Dass ich nach dem LAden zweimal abdrücken muss, um einen Schuss auszulösen habe ich vorher nicht bemerkt. Ist wohl was kaputt . . .