Auch wenn es wichtigere Dinge im Leben gibt als meine paar freien Waffen, will ich mir da nicht (noch weiter) reinregieren lassen.
Also habe auch ich ein Schreiben an die folgenden Damen und Herren (Ausschuss und Sachverständige aus diesem Thread) soeben per eMail abgesandt (Die kann sich meinetwegen jeder in die Adresszeile des eMail-Programmes kopieren. Das ist angenehmer als abtippen.):
[email='berlin@guenter-baumann.de'], [email='clemens.binninger@bundestag.de'][/EMAIL], helmut.brandt@bundestag.de, ralf.goebel@bundestag.de, reinhard.grindel@bundestag.de, hans-werner.kammer@bundestag.de, alois.karl@bundestag.de, kristina.koehler@bundestag.de, stephan.mayer@bundestag.de, beatrix.philipp@bundestag.de, klaus.riegert@bundestag.de, hans-peter.uhl@bundestag.de, ingo.wellenreuther@bundestag.de, klaus-uwe.benneter@bundestag.de, michael.buersch@bundestag.de, sebastian.edathy@bundestag.de, siegmund.ehrmann@bundestag.de, Gabriele.Fograscher@bundestag.de, wolfgang.gunkel@bundestag.de, michael.hartmann@bundestag.de, frank.hofmann@bundestag.de, maik.reichel@bundestag.de, gerold.reichenbach@bundestag.de, michael.roth@bundestag.de, ruediger.veit@bundestag.de, dieter.wiefelspuetz@bundestag.de, christian.ahrendt@bundestag.de, gisela.piltz@bundestag.de, max.stadler@bundestag.de, Hartfrid.Wolff@bundestag.de, ulla.jelpke@bundestag.de, jan.korte@bundestag.de, petra.pau@bundestag.de, silke.stokar@bundestag.de, wolfgang.wieland@bundestag.de, josef.winkler@bundestag.de
Ich habe nur meine eigenen Gedanken zu dem Thema vorgetragen. Vielleicht erreicht dass die Köpfe eher als ein paar Hundert gleiche Schreiben. Grundsätzlich bin ich eh skeptisch, was die Wirksamkeit angeht, will aber nix unversucht lassen. Und hier mein Schreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie werden in diesen Tagen über eine neuerliche Verschärfung des Waffenrechtes beraten. Sicherlich sind sie als Sachverständige und Entscheidungsträger daran interessiert, was die Meinung der Bürger dazu ist.
So viel vorweg: Ich bin anerkannter Kriegsdienstverweigerer und auch sonst sicher kein gewalttätiger Mensch. Dennoch gibt es vielfältige Gründe, warum ich ein paar (freie) Waffen besitze, vor allem persönliche Neigung. Diese muss man nicht verstehen, nur akzeptieren. Dies ist ein Recht, dass ich mir nicht nehmen lasse.
Tatsächlich gibt es nämlich keinen einzigen Beleg dafür, dass ein Verbot irgendeiner Waffe ein Beitrag zur Sicherheit ist. Und nur dies - nicht etwa eine persönliche Waffenphobie oder fehlendes Verständnis - könnte ein Grund sein, das geltende Waffenrecht zu ändern.
Dem gesetzestreuen Bürger ist wirksamer Selbstschutz bereits bei der heutigen Rechtslage fast unmöglich - ein in einer Demokratie, einem Rechtsstaat unhaltbarer Zustand. Daher wäre eher eine Liberalisierung statt einer Verschärfung des Waffenrechtes wünschenswert.
Die Waffe ist lediglich ein Werkzeug, nicht besser und nicht schlechter als der, der es in Händen hält. Es wurden bereits Flugzeuge mit Teppichmessern entführt und Banken und Tankstellen mit holzgeschnitzten Pistolen überfallen; Ehefrauen wurden mit dem Spaten erschlagen und Kinder mit bloßen Händen erwürgt. Womit also wäre etwas zu erreichen? Mit Bildung und Aufklärung, mit der Beseitigung sozialer Missstände - nicht aber mit Aktionismus. Denn nichts anderes wäre eine weitere Verschärfung des Waffenrechtes.
Im Vergleich zu anderen Ländern ist bereits heute nicht die Waffendichte in der Bevölkerung geringer, sondern lediglich der Anteil der legalen Waffen. Wenn Waffen, die bis dato frei erwerbbar und nirgends registriert sind, plötzlich verboten werden, bleiben sie dennoch in den Nachtkommoden und Schreibtischschubladen. Was sie erreichen ist eine Kriminalisierung unbescholtener Bürger - und kein Mehr an Sicherheit. Im Gegenteil: Der Anteil der illegalen Waffen wird steigen, nicht aber die Waffendichte abnehmen. Und wessen Waffe nun plötzlich illegal ist, der kann ja auch eigentlich gleich zu einer "scharfen" greifen.
In den letzten Jahren hat in Deutschland eine Verbotskultur um sich gegriffen, die mit der Lebenwirklichkeit der Menschen nichts mehr zu tun hat. Sich diesen Verboten zu widersetzen, ist eine Tendenz, die bis in zutiefst bürgerliche Kreise hinein um sich greift. Dies kann dem Rechtsfrieden nur abträglich sein. Es ist daher im ureigensten Interesse des Staates, diese Entwicklung nicht durch tendenziöse und in der Praxis weder wirkungsvolle noch kontrollierbare Vorschriften zu verstärken.
Das Tragen von Waffen scheint ein menschliches Urbedürfnis zu sein, dass in Deutschland in allgemein überwiegend akzeptierte Bahnen gelenkt wurde. Es gibt keinen Grund, diesen Konsens aufzugeben.
Ein größeres Öffentliches Interesse dürfte es am Thema Waffenrecht nicht geben, so dass selbst Populismus als Beweggrund wegfällt.
In der Druckschrift des Deutschen Bundestages "Für ein schärferes Waffengesetz" 16/6961" heißt es: "So wäre es
ein bedeutsamer Schritt nach vorne, wenigstens auf nationaler Ebene ein zentrales Waffenregister einzurichten, das von Praktikern schon seit langem gefor-
dert wird." Dagegen wäre (wenn sich die Registrierungskosten im Rahmen halten) absolut nichts zu sagen. Idealerweise könnte so das Waffenrecht sogar wider liberalisiert werden.
Wenn es aber weiter heißt: "So hätten beispielsweise Polizeibeamte bessere Möglichkeiten der Eigensicherung. Sie könnten sich vor einem Einsatz genauer darüber informieren, ob eine Zielperson Waffen besitzt oder nicht.", dann ist dies an Naivität nich zu überbieten. Das ist unfassbar.
Wenn Sie durch ein Waffenverbot wirklich etwas bewegen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass sich Deutschland endlich der überwiegenden Mehrheit der Länder der internationalen Staatengemeinschaft anschließt, die Splitterbomben ächten. Verbieten Sie deren Produktion in der Bundesrepublik.
Uns friedliche Bürger mit Luftgewehr und CO2- oder Gaspistole sollten sie einfach in Ruhe lassen!
Unterschrift
Das musste einfach raus . . .
Horst