Als Beleg dafür, wie wenig ernst man solche Eingaben von Bürgern nimmt, mag dienen, dass ich binnnen weniger Minuten das gleiche umfangreiche Pamphlet von Frau Stokar (GRÜNE) auf dem Rechner hatte - offenbar eine Standardanwort. Da musste ich doch noch mal nachsetzen.
Sehr geehrte Frau Stokar,
schon aus der "Reaktionsgeschwindigkeit", mit der Ihre Antwort auf meine eMail hier einging, ist zu erkennen, dass es sich um eine Standardantwort handelt.
Im Wunsch nach einer möglichst gewaltfreien Gesellschaft sind wir uns einig. Diese ist aber nur durch Aufklärung, Bildung und Abbau sozialer Misstände erreichbar. Jahrhundertelang gehörte der Säbel zur Uniform, das Messer zur Tracht. Schusswaffen waren bis in die Weimarer Republik hinein frei. Wenn es heute vermehrt Gewalttaten mit Waffen gibt, dann liegt das an Misständen in der Gesellschaft, nicht am Vorhandensein von Waffen.
Wer mit einem Messer auf einen anderen Menschen losgeht, dem ist doch egal, ob er das Messer verbotenerweise führt, oder nicht. Wer eine Tankstelle überfällt, lässt doch nicht seine Waffe registrieren. Sie treffen mit einem Verbot letztlich auch den, der eine Waffe zur Selbstverteidigung mitführt. Und dies ist ja bei dem faktischen Verbot des Führens scharfer Waffen ohnehin schon sehr eingeschränkt.
Ich musste vor einigen Jahren mit ansehen, wie ein Schwuler von fünf Neonazis auf einem Volksfest halbtot geschlagen wurde - nur mit Fäusten und Stiefeln. Ohne Waffe (Fernwirkung) zur Selbstsicherung bestand keine Chance, dem jungen Mann zu helfen. Es blieb nicht mehr, als Erste Hilfe zu leisten und Polizei und Rettungswagen zu rufen. Etwa zwei Jahre später (!) erlebte ich, wie diese Verbrecher zu Wochenendarrest und Sozialstunden verurteilt wurden. Der unbescholtene Bürger, der - illegalerweise bewaffnet - eingeschritten wäre, hätte eine weitaus höhere Strafe zu erwarten gehabt.
Dass Waffen nichts in Schulen, Diskotheken o.ä. zu suchen haben - OK. Wenn Sie aber im Ernst fordern, dass das Küchenmesser aus dem Kaufhaus oder die Axt aus dem Baumarkt zugriffssicher verpackt sein muss . . . - dass sind genau die Gesetze, die niemand einsieht, die niemand kontrolliert, niemand sanktioniert - und die man genau so wenig braucht wie die Politiker, die sie machen.
Unterschrift
Im übrigen ist es mir sch..ssegal, ob ein Politiker Verständnis für SSW hat. Ich bin Nichtraucher und halte vom Rauchverbot trotzdem nichts - einfach weil es den Staat nichts angeht.
Jetzt gehts wieder . . .
Horst