Pistole waagerecht im Anschlag - nur Show oder ist etwas drann?

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 13.335 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Januar 2016 um 21:12) ist von zZtBremen.

  • Ich werde das mal in den nächsten Wochen auf dem Schießstand testen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit vernünftig trifft. Die Visierausrichting ist dann alles andere als günstig und dürfte eine schnelle Zielauffassung verhindern. Dazu wäre viel Übung nötig und ohne wirklichen Nutzen macht das keinen Sinn.
    Wo soll der Vorteil sein?

  • Es geht hier doch um Deutschüsse auf kurze Distanz. Die Entfernung ist so niedrig, dass man mit etwas Übung wirklich nicht daneben schießen kann. Das Zielen sollte hierbei also nicht das Problem sein.

    Was ist dann das Problem beim normalen Anschlag, das man damit vermeiden will? Hat schon jemand von euch auf jemanden gezielt, womöglich im beidhändigen Anschlag? Man zielt auf die Brust und was wird dabei von der Waffe und der Hand verdeckt? Richtig, das Gürtelholster und die Hände des Gegenüber sind nicht sichtbar. Deutschuss aus der Hüfte ist natürlich in diesem Fall wesentlich effektiver, aber die einschüchternde Drohung ist dabei wesentlich geringer. Die Waffe vorgestreckt, womöglich noch über dem Kopf ist da deutlich aggressiver und man behält dennoch die volle Übersicht über die Lage.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • aber die einschüchternde Drohung ist dabei wesentlich geringer. Die Waffe vorgestreckt, womöglich noch über dem Kopf ist da deutlich aggressiver und man behält dennoch die volle Übersicht über die Lage.

    Ja weil ich am Boden Liege und vor Lachen mich Kugel.

    Gangsta Stil wird nicht erst auf 1m gemacht sondern der Typ steht meist über 10 meter weg und ist ungeübt. So ein Ungeübter schütze trifft auf 10meter nicht mal eine Tür mit einer 9mm. Und wenn der Gangsta Groß kaliber ist besser denkt und mit 45er und Co ballert machts Peng und er schreit mit gebrochenem Handgelenk.

  • Es geht hier doch um Deutschüsse auf kurze Distanz. Die Entfernung ist so niedrig, dass man mit etwas Übung wirklich nicht daneben schießen kann. Das Zielen sollte hierbei also nicht das Problem sein.


    Sach' dat nich! Ich habe schon Meisterschützen erlebt, die trafen nicht den Möbelwagen bei 3 m Abstand.
    Im Ernst, spezielle Schießtechniken taugen nur für wirklich geübte Schützen. Dabei muss der Schützenfehler genauso wie den Rest Schussangst abtrainiert sein.

  • Ich werde das mal in den nächsten Wochen auf dem Schießstand testen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit vernünftig trifft. Die Visierausrichting ist dann alles andere als günstig und dürfte eine schnelle Zielauffassung verhindern. Dazu wäre viel Übung nötig und ohne wirklichen Nutzen macht das keinen Sinn.
    Wo soll der Vorteil sein?

    Klaus, Du darfst eins nicht übersehen. Wenn mit Schild gearbeitet wird, dann sind das Nahdistanzen von vielleicht maximal vier Meter. Da kann man auch die Waffe problemlos kippen. Auf weitere Distanzen ist es natürlich Blödsinn.

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Äh Floppy nicht vergessen die Hosen müßen im Baggy Stil in den Kniekehlen hängen sonst gehts nicht. ;^)

    Deshalb, genau so wichtig: Linke Hand ans Gemächt!
    - Verhindert, dass die Hose ganz runterfällt.
    - Sieht noch bescheuerter aus.
    - Hält die Familienjuwelen in der kalten Jahreszeit schön warm.


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Es ging mir bei dieser Technik nicht um irgendwelche verblödeten Macho-Möchtegern-Gangster und deren entsprechende fragwürdige Hollywood-Darstellungen, sondern wirklich um geübte und erfahrene Schützen, welche diese besagte Technik nützen würden, aus welchem Grund auch immer. Offenbar läßt es sich nicht einfach von der Hand weisen, dass es bei bestimmten Situationen doch nützlich sein könnte eine Wafffe so zu benützen.

    Um deutlich zu machen, was der Auslöser für meine Frage war, hier der entsprechende Spielfilm (den ich im Eingangspost erwähnt habe), in welchem es von einem "erfahrenen Polizisten mit Spezialausbildung" (so im Text) angewendet wird - ab Minute 33. Der Polizist ist Johan Falk (Jakob Eklund), der, welcher mit der Frau flieht, nicht die uniformierten "falschen" Polizisten.

    http://www.dailymotion.com/video/x1t212b_…rt-1_shortfilms

    Grüße - Bernhard

  • Der "erfahrene Polizist mit Spezialausbildung" ist ein Schauspieler. So langsam drehen wir uns im Kreis. Demnächst können Polizisten sich auch an dünnen Fäden durch die Stadt schwingen, weil Spiderman das ja auch kann (tut mir leid, ich kann solche Vermischungen zwischen Phantasie und Wirklichkeit nicht ernst nehmen, weil ich beruflich halt weiß, was schießtechnisch machbar ist und auch, was Berufswaffenträger können und was nicht.)


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Danke Uli! Mir fehlt halt die Erfahrung, deswegen habe ich ja hier die Fragen gestellt. Klar sind das alles Schauspieler, und bei denen habe ich es auch ausschließlich gesehen. Daher auch meine Zweifel, denn ich kann m.M.n. ganz brauchbar die Wirklichkeit vom Film unterscheiden. Ändert nichts an der Tatsache, dass es wohl auch gut recherchierte und choreographierte "Schießszenen" gibt, aber natürlich auch sehr viel Hollywood-Phantasie-Müll, der aber nicht nur von Spezialisten recht schnell als reine Show entlarvt werden kann.

    Grüße - Bernhard

  • Es gibt verschieden Unarten beim schießen. Manche kippen Ihr Gewehr beim Zielen, andere Repetieren ihre Pistole unnötig durch, wieder andere benutzen das zweite fingerglied, der Nächste schießt mit Mittelfinger am abzug und und und. Manche Treffen nur so. Aber beim Gangsta hört der Spaß.

  • Bernhard, ist schon okay. Ab und zu können Hollywood und die Wirklichkeit durchaus mal übereinstimmen - in diesem Fall aber eher nicht. Dass mal jemand mit der Seitwärtshaltung genauso gut oder vielleicht sogar besser trifft als "senkrecht", widerlegt die Regel nicht. Sie wird auch von den Spezialeinheiten, die man wirklich als solche bezeichnen kann, nicht empfohlen.

    Wir arbeiten bei Walther ja auch schon an einer Kühlung für rausfliegende Hülsen, damit sich niemand verletzt, sollte einem mal eine in den Kragen fliegen. :whistling:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Wir arbeiten bei Walther ja auch schon an einer Kühlung für rausfliegende Hülsen, damit sich niemand verletzt, sollte einem mal eine in den Kragen fliegen.


    Lol, mal umgekehrt. Eine scharfe Feuerwaffe mit CO2 Kühlung.

    Was das waagerechte Schießen betrifft - man kann auch zu Hause gern trocken testen. Es erfordert schon einige Umgewöhnung mit einem um 90 ° gedrehtem Visier zu zielen. Für schnelle ungezielte Deutschüsse mag das klappen, soweit man ungezielt vom "Treffen" sprechen kann.

  • Was das waagerechte Schießen betrifft - man kann auch zu Hause gern trocken testen.

    Ehrlich würde ich nur Airsoftschützen raten. So ne heiße Hülse auf die Nase tut mächtig Aua.

    Kühlung für Hülsen? Interesant das hat garantiert schon mal einer machen wollen nur frage ich wie das Technisch möglich sein Soll.Stickstoff Kühlung?

  • Wollte auch gerade dieses Video hier posten

    https://www.youtube.com/watch?v=ChSazF41q-s

    Das der Typ schiessen kann dürfte ja wohl jeder sehen, sein Rat ist einfach ganz natürlich stehen und die Pistole gerade vor dem Körper/Gesicht halten, immer das machen was den geringsten Aufwand erfordert.
    Jede spezielle unnatürlich Technik wie Weaverstance hat im grunde nur Nachteile.
    Was das schräghalten angeht, wüsste nicht dass es eine Pistole gibt die dafür ausgelegt ist. Besser wären dann vielleicht zwei Griffe die jeweils 45 Grad geneigt sind, oder eine Sten Maschinenpistole.
    Wenn man das will kann man sich auch 45 Grad seitlicher Neigung ins Auto setzen, um die Fliehkräfte auszugleichen oder so, aber vernünftig fahren kann man damit wohl kaum.

  • Ich hab die Johan Falk Reihe auch alle gesehen. Da ist wirklich viel Pseudo-Professionalität dabei. (ich mag sie trotzdem alle). Kommt da mal ein neuer Teil?

    Aber es kann schon passieren, dass man lagebedingt die Pistole, Maschinenpistole, schräg hält. Gerade wenn man in ungünstiger Position eventuell auf dem Boden liegt. Deshalb wird Combatschießen auch als Combatschießen bezeichnet.

    Da wird in allen Lagen in unterschiedlich denkbaren Positionen geschossen. Das muss man mal gemacht haben um die Notwendigkeiten zu verstehen. Grundsatz ist natürlich: Waffe gerade halten wenn es geht. Allein schon um den Rückschoß richtig kontrollierbar zu machen und es gibt Sicherheit. Auch dieses Hochhalten und mit abgewinkeltem Arm nach unten… Blödsinn. Umfeldgefährdung zu bedenken mag möglich sein, aber so zu schießen ist halt fast die Garantie NIE zu treffen. Kann ja mal jemand ausprobieren. Einfach mal ein paar Meter vor die Scheibe. Gut, die meisten SSG finden auf Entfernungen zwischen Null und drei Meter statt, aber da wird dann eher noch »aufgesetzt« geschossen (es ist in den seltensten Fällen ein aufgesetzt weil dann die Waffe vielleicht nicht repetiert. Aber kurz vor Kontaktbereich schon.

    Es wird/wurde gelehrt, dass man auf kurze Distanzen die Waffe regelrecht ins Ziel »stoßen« sollte, das funktioniert auch, aber es ist nicht die Regel. Und selbst da wird WEIT unter dem neunzig Grad Winkel geschossen. Auf die Seite kippen sieht spektakulär und nach Können aus, das ist halt etwas für Film und Fernsehen.

    LG, Andreas :)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Doch hab ich. Fand ich auch gut. Den Frank Wagner fand ich genial. Immer kurz davor verbrannt zu werden.

    Danach kam nichts mehr, gell?   :try:  :alc:

    Findest Du alte Folgen bei YT? Ich nicht. ?(

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