Schussabgabe aus Sicherheitsrast?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.128 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Oktober 2015 um 19:37) ist von Jermaine25Bln.

  • Guten Abend,

    seit kurzem führe ich eine Zoraki 906. Meine erste reine Single Action SSW, die ich auch führe. Ansonsten bisher immer nur Double Action.

    Wenn ich die 906 mit ihrem Single-Action Abzug durchgeladen UND in Sicherheitsrast führe und dann den Abzug betätige, schlägt der Hahn aus der Sicherheitsrast auf den Schlagbolzen. Bei einer Double-Action würde dies ja nicht passieren, dort müsste man Kraft aufbringen, um den Hahn ganz durch zu spannen.

    Meine Frage ist: Reicht die Kraft, die der Schlagbolzen aus der Sicherheitsrast entwickelt, um die Kartusche zu zünden?

    Denn wenn ich die 906 durchgeladen und in Sicherheitsrast führe, würde ich sie ungern zusätzlich noch sichern. Denn dann müsste ich ja erst den Hahn spannen und entsichern.

    Kann man Sie bedenkenlos ungesichert in Sicherheitsrast führen oder kann sich aus der Sicherheitsrast bei versehentlich betätigtem Abzugs ein Schuss lösen?

    Vielen Dank!

    Only after the last tree has been cut down,Only after the last fish's been caught,
    Only after the last river has been poisoned,Only after the air has been polluted,Only then will you find money cannot be eaten... -Cree Prophecy

  • Mehrfach getestet - nein, passiert nix. Ich führe meine 906 auch entspannt und entsichert mit Patrone im Lauf. Meiner Ansicht nach geht mit ein bißchen Übung das Spannen sogar fixer als das Entsichern. Die Sicherung nutze ich nur zum Entladen.

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Danke für den Test! Ist mir heute so aufgefallen, dass der Hahn ja auch aus der Sicherheitsrast abschlägt, aufgrund der Single-Action. Habe ich mir bei anderen Double-Action Waffen nie Gedanken drüber gemacht.

    Fakt ist ja, der Schlagbolzen trifft das Zündhütchen auch, wenn er aus der Sicherheitsrast geschlagen wird. Scheint aber ja nicht auszureichen für eine Zündung.

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  • Dass die 906 einen Single Action Only Abzug war mir bisher noch gar nicht bekannt.

    M.E. ist ein Führen dieser speziellen Waffe damit gefährlich. Dienstwaffen der Polizei haben nicht ohne Grund keine manuelle Sicherungen - eben damit man ziehen und schießen kann, ohne zuerst die Waffe entsichern zu müssen. Und Polizeibeamte trainieren mit ihrer Dienstwaffe sicher öfter und intensiver als der geneigte SSW-Besitzer (der meist Privat auch gar nicht die Möglichkeit zur Schussabgabe hat).

    Und nun muss man sie vor dem ersten Schuss sogar noch spannen, wie im wilden Westen?

    Mir erschließt sich die Funktion der Sicherheitsrast hier nicht ganz - dann könnte man die Waffe doch auch gleich sichern.

    Die Sicherheitsrast ist eigentlich dazu gedacht, eine ungesicherte Waffe sicher führen zu können, jedoch via Double Action aus dieser Position heraus auch direkt feuern zu können. Beispiel PK380 - Waffe fertiggeladen, Hahn in Sicherheitsrast und entsichert = sofort feuerbereit.

    Revolver haben meist nur eine Fallsicherung, sodass auch da Fehlbedienungen kaum möglich sind.

    In einer mehr oder weniger ungeübten Stresssituation kann man es sich nicht leisten, eine Waffe erst schussbereit machen zu müssen. Hier gilt ziehen, schießen, weglaufen und aus einer sicheren Umgebung heraus die Polizei anzurufen.

    Ich persönlich würde von der Nutzung der 906 zur SV absehen.

  • Sicherheitsrast ist dafür da, damit der Hahn nicht auf dem Schlagbolzen, und damit auf dem Zündhütchen, lastet falls kein Trägheitsschlagbolzen vorhanden. Das ist dann wichtig, wenn die Waffe auf den Boden fallen sollte und evt. auf dem Hahn landet. Dann könnte sich ein Schuss lösen. Es handelt sich dabei also um eine automatische Sicherung.

    Und vor dem ersten Schuss muss gespannt werden, so wie bei 1911ern z.B. auch. Wobei man in den USA die 1911er teilweise auch "cocked and locked" führt, also gespannt und gesichert.

    Die 906 ist auf jeden Fall sehr kompakt, und das ist schonmal ein großer Vorteil. Leider gibt es nicht sehr viele Pistolen in der Größe in 9mm PA die einen Spannabzug haben. Und mit Übung geht auch das, nämlich Hahn spannen direkt beim Ziehen. Aber das erfordert richtig Übung.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Auch wenn eine Notwehrsituation einen Menschen menthal sehr unter Druck setzt:

    Wer es nicht schafft während des Ziehens der Zoraki 906 den Hahn zu spannen, der hat zu wenig die Handhabung der Waffe geübt und sollte vielleicht darüber nachdenken, gar keine Waffe zu führen.

    Über Jahrzehnte hatten Pistolen Sicherungen. Mir persönliche ist eine Sicherung zig mal lieber als ein ggf. recht hoher Abzugswiederstand im DA-Modus.

    Wer seine Waffe kennt und den Umgang übt, kann auch damit umgehen, oder sollte es zumindest können.

    Für mich ist die 906 trotz SAO Abzug die aktuell BESTE (!) Waffe, will mann eine Pistole und keinen Revolver zur SV führen.

    Browning GPDA 8 x2. Colt 1911 2. Geco 225, 1910. Glock 17 SV. Walther P 22 x2 + P22R, P22Q, P 88 x2, PK 380, PPK, PP x2, P99+SV. HW 88 Super Airw. x2. Erma EGP 55. Röhm Little Joe, RG 3, 8, 9, 56, 69, 89 + RG 96. Mauser HSC 84, HSC 90 , K 50 + Magnum. Perfecta FBI 8000, IWG Government Sportclub IPSC. Reck Miami 92, Commander, G5 "light", Baby. ME Mini Para, Falcon. SM 110 x 2, SM 110a. Valtro 85, 98. Zoraki 906, 914, 917, 918. Umarex Python, Sherlock Holmes .22. Berloque + diverse weitere.

  • Hallo Leute
    Ich möchte hier mal etwas Generelles zu der "Sicherheitsrast" schreiben, denn ich denke,
    das einige eine falsche Sichtweise von diesem Bauteil haben.

    Ich kenne diese Rast unter der Bezeichnung ...Fangraste... und als solche soll sie verhindern,
    das der Hahn unbeabsichtigt eine Patrone zündet, sollte ich beim Spannen VOR erreichen
    der Spannraste abrutschen.

    Es ist also eine Sicherheitsrast, aber KEINE ...Sicherungsrast...denn aus dieser dürfte
    der Hahn nicht durch betätigen des Abzuges auslösen. Das er das tut, ist Bauart bedingt,
    da es Abzugseitig ja die selbe Klinke ist, die auch in die Spannraste des Hahnes eingreift

    PS: Ich weiß nicht, wie gut SSW verarbeitet sind, ich habe als Referenzwaffe eine SIG-210
    und es würde mir nicht im Traum einfallen, während des Ziehvorganges den Hahn zu spannen,
    sollte die Fangraste im Fall der Fälle versagen, schießt man sich da schnell mal in´s Bein ... :S

    Gruß Wolf

  • es würde mir nicht im Traum einfallen, während des Ziehvorganges den Hahn zu spannen


    Bei den Behörden wird beim Schiesstraining gelehrt den Hahn der Sig zu spannen wenn die Waffe "oben" ist
    und sich sicher mit der zweiten Hand bedienen lässt. Hinzu kommt das mentale Training der Situationsanalyse.

  • oh ja Spanne und schießen da gibt es doch ein schönes beispiel ... :D http://echtlustig.com/v/1757/cowboy-…selbst-ins-bein

    Das gegestück dazu ist Bob Munden ... einfach mal youtuben "gibt es das Wort anstatt von Googeln?"
    oder der hier ... https://www.youtube.com/watch?v=3Vl9FniemlE

    vile spaß beim Üben ...

    Meine persöhnliche Meinung kann auf der nächsten Seite schon anders ausfallen!

    MfG Nico

    Einmal editiert, zuletzt von motionbär (19. Oktober 2015 um 15:15)

  • Genau dieses Hickhack ist für mich ja auch der Grund, mir immer wieder eine richtige DAO Taschenflak zu wünschen - Ruger zeigt ja mit der LCP, wie sowas geht, und jeder kleine und große Hersteller überm Teich hat ein solches Modell im Angebot. Aber im SSW-Sektor scheint sowas nicht mehr rentabel. :S

    Daß es geht, hat Erma ja bewiesen mit der Geco 217. Da war eben das Problem, daß die Schließfeder extrem lang / hart sein mußte, damit der Abzug nicht nur den Schlagbolzen zurückschiebt, sondern den ganzen Schliten (jene, die ich 1997 oder 1998 begutachtet hatte, öffnete minimal den Schlitten, als ich abgedrückt habe - und dazu der heftigst schwere Widerstand beim Durchladen, da hatte ich von Beginn an die Sorge von Funktionsproblemen, deswegen blieb sie beim Händler). Aber ein DAO mit Hahn statt Schlagbolzen müßte doch zu machen sein... :wacko:

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Genau dieses Hickhack ist für mich ja auch der Grund, mir immer wieder eine richtige DAO Taschenflak zu wünschen - Ruger zeigt ja mit der LCP, wie sowas geht, und jeder kleine und große Hersteller überm Teich hat ein solches Modell im Angebot. Aber im SSW-Sektor scheint sowas nicht mehr rentabel.

    Deswegen empfehlen alle Leute, die sich ernsthaft mit SV beschäftigen bei SSW ausschließlich Revolver, die immer DAO-Funktion haben. Vielleicht klappt's ja auch bald wieder mit der Munition.

    "Eins von tausend! Ich habe schon viel davon gehört, aber das ist die erste die ich sehe." (aus Winchester '73)

  • Deswegen empfehlen alle Leute, die sich ernsthaft mit SV beschäftigen bei SSW ausschließlich Revolver, die immer DAO-Funktion haben

    Ich glaube da hast du was verwechselt, du meinst sicherlich den normalen DA/SA-Abzug. Ich kenne nur 2 SSW-Revolver die ab Werk einen DAO-Abzug haben.

    MfG Kolibri

  • Ich meinte eine "de fakto DAO-Funktion". Korrekterweise ist SA/DA-Abzug natürlich richtig.
    Im Extremfall schleift man den störenden Hahnsporn einfach ab und bekommt dann einen Quasi-DAO-Abzug.

    "Eins von tausend! Ich habe schon viel davon gehört, aber das ist die erste die ich sehe." (aus Winchester '73)

  • Zunächst einmal zum eigentlichen Thema:

    Eigentlich sollte eine Waffe so konstruiert sein, dass ein sich aus der Sicherheitsrast lösendes Schlagstück nicht genügend Energie aufbringt, um die Patrone/Kartusche zu zünden. Das dürfte bei der 906 auch definitiv gegeben sein.

    Eine kurze Exkursion off topic:


    Die 906 lässt sich, wie eigentlich jede SAO-Waffe, nur auf die israelische Methode teilgeladen führen, so dass diese im Fall der Fälle beim In-den-Anschlag-Gehen fertiggeladen und dabei der Hahn gespannt wird. Es macht überhaupt keinen Sinn, eine SAO-Waffe fertiggeladen und entspannt zu führen (und darüber, dass auch ein Führen fertiggeladen und gespannt nicht unbedingt ratsam ist, brauchen wir hoffentlich nicht zu diskutieren), um sie dann im Fall der Fälle vorzuspannen.

    Unter Stress und ab Puls >130 tendiert jeder Mensch zum Grobmotoriker. Ein Fertigladen mit der "Hand-über-Verschluss"-Methode ist da noch grobmotorisch möglich, aber einen fitzeligen Hahn mit dem Daumen zu erwischen, ihn vorzuspannen (und nicht evtl. durch schwitzige Hände abzurutschen), um dann endlich zu schießen, wird da schon sehr, sehr schwierig und kostet wertvolle Zeit, die man ggf. nicht hat.

    Und nein, auch die P6 von Blau-Weiß wurde und wird nicht immer vor der Schussabgabe vorgespannt. Für den ausbildungstechnisch fertigen Schützen gilt (nur während der Ausbildung wird am Anfang immer vorgespannt geschossen, damit erstmal die Grundlagen sitzen, bevor man das Schießen über den Spannabzug einbläut): Beim schnellen "Notwehr"-Schuss auf kurze Entfernungen (0 - 10 m) wird der erste Schuss über den Spannabzug aus der fertiggeladenen und entspannten (ließ: streifenfertigen) Waffe abgegeben. Lediglich bei größeren Entfernungen (> 10 m) und/oder wenn es auf eine höhere Präzision (die ja durch das Abzugsgewicht und -verhalten wesentlich bestimmt wird) ankommt - z. B. beim UZwG-Schuss auf einen flüchtenden Täter, wo man nur fluchtunfähig schießen darf -, wird die streifenfertig geführte Waffe vor dem ersten Schuss manuell vorgespannt. Das wurde so auch stets ausgebildet, als man überhaupt noch Dienstwaffen hatte, welche einen DA/SA-Abzug hatten. Aktuell ist dies auch in groben Zügen jedenfalls bei der Bundeswehr immernoch so, deren P8 ja noch über einen DA/SA-Abzug verfügt. Mittlerweile ist das aber jedenfalls bei der Polizei ohnehin überwiegend Geschichte, da fast alle Bundesländer mittlerweile neue Dienstwaffen eingeführt haben, die vom ersten bis zum letzten Schuss das gleiche Abzugsgewicht aufweisen, weil sie entweder teilvorgespannt bzw. vorgespannt arbeiten (P30 mit dem CDA-Abzug V1/V2 z. B. bei der BPol, P99Q z. B. in HH) oder aber DAO-Schlösser (P30 mit DAO in V6 z. B. beim Zoll oder P99DAO z. B. in NRW) haben.

    In diesem Sinne...

    Was senkt den Blutdruck eines Angreifers? Ein kleines Loch. Was senkt ihn schneller? Viele kleine Löcher. // Si vis pacem, para bellum.