Weihrauch Gemeinschaft

Es gibt 2.380 Antworten in diesem Thema, welches 301.669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2023 um 06:45) ist von Moorhuhn-FT.

  • Soo, endlich ist meine HW30 S fertig!

    Sieht unscheinbar aus, hat es aber in sich! Die Systemhülse hat ein Inlay aus galvanisch applizierter Bronze bekommen, das danach ausgeschliffen und feinstgehont wurde. Die Feder wurde hochglanzverdichtet und läuft ebenfalls auf Bronzeführungen. Die Feder selber wurde nach meinen Wünschen angefertigt und ist progressiv! Die Beschleunigung lässt auf dem letzen 1/4 des Weges um ca. 35% nach. Das wirkt wie eine sanfte Bremse für den Kolben. Der Kolben ist eine Spezialanfertigung aus laser-gesintertem Titan und wurde sorgfältig skelletiert und so weit erleichtert wie möglich. Laut CAD Berechnungen sollte er auch einen Leerschuss aushalten, durch das Laser-Sintern kann man unglaubliche Formen verwirklichen. Versuchen werde Ich das freilich nicht. In der Stirnfläche wurde ein Polyurethan-Puffer eingebracht.

    Als Dichtung fungiert nun ein Nitril-O-Ring, eine Sonderausführung mit leicht ovalem Profil mit Aramidfaser-Kern. Dahinter läuft noch ein "Kolbenring" aus Teflon um die Abdichtung zu verbessern und den Kolben zu führen. Das Kolbenhemd wird "traditionell" mit 3 Teflon-Bobbeln geführt. Der Abzug wurde mit winzigen Keramik-Kugellagern versehen (in den Klinken), die Kontaktflächen der Klinken wurden mit Titandioxid beschichtet und micropoliert, die Geometrie leicht überarbeitet. Am Transferport wurde ein dreifacher Winkel eingebracht, um die Strömung der Luft zum Lauf zu verbessern und zu beruhigen. Der Lauf selber... Der ist original. Wurde aber aus 35 Läufen sorgfältig ausgesucht und das Diabololager "geputzt".

    Das Ergebnis ist ein Traum! Ich kenne kein anderes Federgewehr das so unglaublich butterweich schießt und derart ruhig bleibt bei der Schussabgabe. Das lässt sich mit Worten nicht beschreiben! Liegt zum Teil aber daran, dass die Energie unter der Originalleistung liegt. Ziel ist es, damit an 10m Wettbewerben teilzunehmen. Dazu wird natürlich noch ein moderner Diopter montiert, da habe Ich mich noch nicht entschieden welches Modell.

  • wow, das nenne ich mal Aufwand für einen Knicker!
    Jetzt fehlt nur noch ein satellitengestützes Navi, damit die Diabolos immer genau in die 10 fliegen und alles wäre perfekt

  • Ja wie jetzt? Schlamperei, was ist mit dem aus Titan gefrästen und laserunterstütztem Abzug? Abzugsbügel aus Hitzeschutzkacheln vom Spaceshuttle? Lauf aus dem Metall aus der Area 51? Kolbendichtung aus Froschfo...zenleder?

    Im Ernst, wirklich schönes Teil!

    LG Pit

    "ich habe noch niemals versagt, ich habe nur tausende Möglichkeiten gefunden wie es nicht funktioniert"

  • Ja wie jetzt? Schlamperei, was ist mit dem aus Titan gefrästen und laserunterstütztem Abzug? Abzugsbügel aus Hitzeschutzkacheln vom Spaceshuttle? Lauf aus dem Metall aus der Area 51? Kolbendichtung aus Froschfo...zenleder?

    Im Ernst, wirklich schönes Teil!

    LG Pit

    Mich würde interessieren ob die "Büchse" für einen Doppel-Links-Anschlag geeignet ist. Und ob sich ein Dreifach Rückstecher positiv auf das Schußverhalten unterhalb von 5 Metern eher spektral oder doch inkontinent auswirkt. Nur der Interesse halber. Kann ich mir eh nicht leisten. Die Büchse muß ein Vermögen gekostet haben. Alleine die Entwicklungsarbeit. Mir dünkt das da die NASA als Sponsor mit im Spiel war. Der Lauf stammt eindeutig aus dem selben Metall wie die Amerikanische Super Weitschuß Kanone. Erkennen kannst du das beim zoomen des Bildes direkt am Kimmesockel.

    Nein, ohne Vorbehalt ein wirklich schönes Stück Deutscher Ingenieurs Kunst. Muss man zweifelsfrei zugestehen. Auch die Wahl des Schaftes und des ausgesuchten Holzes dazu. Da musste der Schäfter weit um den Globus reisen. Was positiv auf mich wirkt ist dieses völlige Understatement das diese Büchse ausstrahlt um nicht aufzufallen. Das sie schon fast wie von der Stange gekauft erscheinen lässt. Das ist Mission und Passion in einer Waffe vereint. So soll ja so muß es sein.

  • Dazu wird natürlich noch ein moderner Diopter montiert, da habe Ich mich noch nicht entschieden welches Modell.

    Schau mal nach dem neuen WHW 666 - R Diopter von Walthrauch. Den bekommst du in diversen Dioptrin Stärken und er lässt sich variabel direkt auf einer Picatinny Schiene in Kornsockel Position montieren. Findet eigentlich nur in den Kurzlauf Disziplinen ( Lauflänge Max. 10 -15 cm ) Verwendung. Ist aber beim gestreckten Anschlag auch für unter 5 Meter geeignet. Die Blenden gibt es übrigens auch in Super Eloxal.

  • OT:
    @Airror ... ein wirklich schönes Stück mit überragender Ingenieurkunst! Bezüglich des Diopters kann ich dir nur den Hinweis geben, dich bei German Steel in der "Adlerauge" Serie umzuschauen. Insbesondere das Optoklick mit blendfreiem moonshinelight ist sehr zu empfehlen!
    /OT:

  • Soo, endlich ist meine HW30 S fertig!


    . . . Die Systemhülse hat ein Inlay aus galvanisch applizierter Bronze
    . . . Die Feder wurde hochglanzverdichtet und läuft ebenfalls auf Bronzeführungen. Die Feder . . . ist progressiv!
    . . . Der Kolben ist eine Spezialanfertigung aus laser-gesintertem Titan und wurde sorgfältig skelletiert und so weit erleichtert wie möglich.
    . . . In der Stirnfläche wurde ein Polyurethan-Puffer eingebracht.
    usw.

    Hochachtung!
    Airror, schon über Patent oder zumindest Gebrauchsmusterschutz nachgedacht und dann Weihrauch oder Diana die Fertigungsunterlagen anbieten? Denn an Innovationen beim Prellschlaggewehr fehlt es doch in den letzten Jahrzehnten. Und das von Dir ausgeführte ist doch wirklich mal ne Ansage. Allein die Feder die auf den letzten Zentimetern weicher wird!!

    Etwas nicht zu wissen, ist ein akzeptabler Grund, es auch nicht zu schreiben.

  • Soo, endlich ist meine HW30 S fertig!

    Sieht unscheinbar aus, hat es aber in sich! Die Systemhülse hat ein Inlay aus galvanisch applizierter Bronze bekommen, das danach ausgeschliffen und feinstgehont wurde. Die Feder wurde hochglanzverdichtet und läuft ebenfalls auf Bronzeführungen. Die Feder selber wurde nach meinen Wünschen angefertigt und ist progressiv! Die Beschleunigung lässt auf dem letzen 1/4 des Weges um ca. 35% nach. Das wirkt wie eine sanfte Bremse für den Kolben. Der Kolben ist eine Spezialanfertigung aus laser-gesintertem Titan und wurde sorgfältig skelletiert und so weit erleichtert wie möglich. Laut CAD Berechnungen sollte er auch einen Leerschuss aushalten, durch das Laser-Sintern kann man unglaubliche Formen verwirklichen. Versuchen werde Ich das freilich nicht. In der Stirnfläche wurde ein Polyurethan-Puffer eingebracht.

    Als Dichtung fungiert nun ein Nitril-O-Ring, eine Sonderausführung mit leicht ovalem Profil mit Aramidfaser-Kern. Dahinter läuft noch ein "Kolbenring" aus Teflon um die Abdichtung zu verbessern und den Kolben zu führen. Das Kolbenhemd wird "traditionell" mit 3 Teflon-Bobbeln geführt. Der Abzug wurde mit winzigen Keramik-Kugellagern versehen (in den Klinken), die Kontaktflächen der Klinken wurden mit Titandioxid beschichtet und micropoliert, die Geometrie leicht überarbeitet. Am Transferport wurde ein dreifacher Winkel eingebracht, um die Strömung der Luft zum Lauf zu verbessern und zu beruhigen. Der Lauf selber... Der ist original. Wurde aber aus 35 Läufen sorgfältig ausgesucht und das Diabololager "geputzt".

    Das Ergebnis ist ein Traum! Ich kenne kein anderes Federgewehr das so unglaublich butterweich schießt und derart ruhig bleibt bei der Schussabgabe. Das lässt sich mit Worten nicht beschreiben! Liegt zum Teil aber daran, dass die Energie unter der Originalleistung liegt. Ziel ist es, damit an 10m Wettbewerben teilzunehmen. Dazu wird natürlich noch ein moderner Diopter montiert, da habe Ich mich noch nicht entschieden welches Modell.

    diese versuche habe ich auch alle hinter mir, mit dem ergebnis war ich leider nicht zufrieden.
    gebracht hat es erst ein selbstgebackener fimo kolben und eine balsaholzfeder mit knetgummi abzug. :thumbup:

    Jene, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, pflügen nun für Männer, die ihre Schwerter behielten.