Verschluss Drückjagdbüchse

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 5.911 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. August 2014 um 23:14) ist von MarcKA.

  • Morgen.

    Bei modernen Drückjagdbüchsen kann, um eine schnelle Schussfolge zu gewährleisten, durch ein einfaches rückziehen des Repetierhebels repetiert werden. Ohne das übliche Raufdrücken des Repetierhebels wie es bei vielen Jagdbüchsen der Fall ist.


    Meine Frage ist wie wird verriegelt? Durch das Auf und abdrücken des repetierhebels bei konventionellen Büchsen greifen ja die verschlusswarzen quasi "hinter" die Nutaussparungen des Laufansatzes. Wenn ich sas richtig verstanden habe. Aber wie funktioniert das bei modernen Repetierbüchsen bei denen durch ein einfaches rückziehen des Repetierhebels nachgeladen wird ?

    Gruss dom

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Nein ich meine nicht den konventionellen geradezugverschluss.

    Als bestes Beispiel möchte ich die Blaser R8 anführen. Bei dieser (schönen Jagdwaffe wie ich finde) waffe, habe ich dieses System erstmals entdeckt. Der Repetierhebelkopf fährt kein "liegendes L"ab sondern geht in einer Linie nach hinten. Befindet sich vielleicht eine Art Steuerkurve auf dem verschluss welche dafür sorgt das sich der Verschlusskopf, für den Schützen nicht sichtbar, dreht?

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Ah okay. Dann ist das Stichwort wohl Radialbundverschluss. Dort dreht sich nichts im Verschluss, wie bei diversen frühen Modellen der Geradzugrepetierer, sondern die Verriegelung erfolgt über Spreizkrallen.

    Gruß
    Eastwood

  • Richtig, Blaser baut nun schon in zweiter Generation den Radialbundverschluss. Die erste Version Blaser R93 war in den Fachkreisen nicht unumstritten. Unfälle sind bekannt und nicht unumstritten. Dennoch hat Blaser diesen nachgebessert.
    Gerade für die Drückjagd bietet sich ein jagdlicher Halbautomat im kräftigen Kaliber, wie z.B. 300 WinMag an. Da gibt es auch nette Sachen. Preislich ist das alles in etwa die gleiche Größenordnung. Richtig teuer werden bei Jagdwaffen exklusives Schaftholz, sowie aufwändige Gravurarbeiten mit Einlagen und dergleichen.

    Wenn ich mehr Gelegenheit zur Drückjagd hätte, würde ich persönlich einen Halbautomaten kaufen. Der Nachteil der 3 Schussbegrenzung ist keiner. Da die zur Verfügung stehende Zeit für ein flüchtendes Wild ist seht knapp. Dann ist ein Halbautomat mit 3 schnell angetragenen Schüssen schneller, als jeder Repetierer. Zumal eine Blaser als Repetierer je nach Patronendicke auch nicht mehr Patronen im Magazin hat.

    Nachtrag:
    Der Geradezugverschluss des Schweizer K31 verriegelt mit drehendem Verschlusskopf, der bei der Hin- und Herbewegung einer Steuerkurve folgt. Ich habe so ein Teil und es ist extrem zuverlässig. Im Gegensatz zum K98 hat es noch nie einen Klemmer beim Repetieren gegeben, während der K98 Verschluss gerne mal hakelt, wenn man ihn nicht entschlossen und zügig bedient.

  • Ist beim k31 dann der hintere Verschlussteil starr? Ist das nicht eine aufwändige Machart?

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Was meinst du mit starr?
    Ein Geradezugverschluss ist immer aufwändiger und teurer. Daher sieht man ihn selten. Es gibt nicht viele Waffen, die diesen haben. Der Schweizer K11 war einer der ersten haltbaren Massenproduktionen, die sich bewährt haben. Die K11/31 werden heute noch in der Disziplin Ordonanzwaffen sehr gern geschossen.
    http://www.ordonnanzwaffen-euroshot.de/langwaffen-gew…55/75-3432.html

  • Bei vielen Selbstladern gibt es Drehkopfverschlüsse, die gehen prinzipiell auch alle als Geradezugrepetierer. Wird ja bei der AK in XYZx39 auch so für Sportschützen praktiziert, da Hülsenlänge <40mm und somit nicht als Halbautomat für Sportschützen zu bekommen.

    Halbautomaten (und da führe ich auch gerne meinen Heckler&Koch SL7 an, den es auch in den jagdlichen Ausführungen, zb. HK770 gibt) sind oft sehr kopflastig und im Fall der Fälle klemmts gern mal irgendwo und dann wird man nervös. Da ist der Repetierer einfacher zu handhaben.

    Das Blaser mit der R8 nun den 2. Geradezugrepetierer mit Radialbundverschluss der R-Serie baut und die R93 immer noch nicht aus dem Programm ist zeigt für mich das das Konzept aufgeht.

    Der Verschluss ist bei diesen Gewehren die eine Sache. Der einfache Laufwechsel mit einem 5er Inbusschlüssel und die ZF-Montage mit der Blaser-Sattelmontage macht das Gewehr extrem vielseitig. Nicht nur für die Drückjagd.

  • Ah okay. Dann ist das Stichwort wohl Radialbundverschluss. Dort dreht sich nichts im Verschluss, wie bei diversen frühen Modellen der Geradzugrepetierer, sondern die Verriegelung erfolgt über Spreizkrallen.

    Gruß
    Eastwood


    Böse Zungen nennen das auch "Gardena-Verschluss"....

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Lol, das muss ich mir merken.
    In der Tat sieht der Blaser Verschlussteil aus, wie das Gardenaschraubteil wo der Gartenschlauch eingeführt und geklemmt wird. Daher durchaus passend.

  • ich hatte mal das Vergnügen bei einer Maisjagd eine R93 führen zu dürfen....
    Mein Fall war´s nicht.
    Im Übrigen gibt es auch von Heym einen Geradezugrepetierer der nach dem Grundprinzip eines Biathlongewehrs funktioniert (Heym Sr30).
    Führe das Gewehr nun seit etwas mehr als zwei Jahren mit großer Begeisterung in 8x57 is :-).

  • Ja die Heym kenne ich auch.
    Aber lass uns mal überlegen. Die Heym, Blaser mit der R93 u d R8', die Schweizer K11 und 31, das Anschütz Biathlon mit dem Forstner-Verschluss (ich denke so heißt der) und das wars auch was ich dem Namen nach kenne.

  • Hat von eich jemand mal einen jagdlich umgebauten K11 gesehen??
    Wenn ich mir das so überlege müsste das ja die Mutter aller Geradezugrepetierer sein?!

  • Wenn ich mir das so überlege müsste das ja die Mutter aller Geradezugrepetierer sein?!


    Geradezugrepetierer gab es schon davor. Das ursprüngliche Schmidt Rubin ist von 1889 und von Steyr gab es auch welche aus dem gleichen Zeitraum.

  • Hat von eich jemand mal einen jagdlich umgebauten K11 gesehen??
    Wenn ich mir das so überlege müsste das ja die Mutter aller Geradezugrepetierer sein?!


    Der Verschluss ist gut, aber die verwendete Munition muss auch jagdlich brauchbar sein.
    So sind Vollmantelgeschosse bis auf wenige Sonderfälle ungeeignet. Zum anderen gibt es bei den Fabrikpatronen keine Geschossauswahl, die jagdlich orientiert ist. Überhaupt dürfte es auch wenige Geschosse für den Wiederlader geben, mit der man eine jagdliche Patrone bauen könnte.
    Als geteiliges Bespiel ist die ursprünglich ebenfalls militärische Patrone 30-06 genannt. Für kaum eine andere Patrone gibt es eine dergleichende Geschossauswahl, zumal der Geschossdiameter dem der 308 Win und andere gleich ist. Auch bei den fertigen Patronen findet sich eine große Auswahl. Außerdem hat die 30-06 etwa 700 Joule mehr Leistung zur 7,5 x 55 Swiss. Sie ist sogar geringfügig schwächer als die 308 Win, alias 7,62x54 Nato, was sportlich gesehen allerdings völlig uninteressant ist.
    Aber das ist mit ein wichtiger Grund, warum nicht jede Patrone jagdlich uneingeschränkt nutzbar ist.
    Der Vollständigkeithalber ist erwähnt, dass zur Jagd auch Vollmantel benutzt wird, allerdings dann eher kleinkalibrig, wie .22 Hornet. Das wird dann zum balgschonenden Fuchsabschuss genommen, wenn man das Wild später präparieren lassen will. Würde man was gröberes und dann noch als Zerlegegeschoss verwenden, wird vom Kleinwild nichts mehr viel übrig bleiben, was man präparieren könnte.
    Für alles andere Wild gilt - das Geschoss muss im Getriebe viel Schaden anrichten, damit das Wild möglichst im Knall liegt. Dazu wäre ein sauberer und glatter Durchschuss eher nicht geeignet.

  • Warum .30-06 wenn man 8x57 schiessen kann? Aber das soll nicht in die 1.000.000.0000ste Kaliberdiskussion ausarten ;)

    Jagdlich brauchbare Geradezugrepetierer gibt es meiner Meinung nach Genug. Bei uns in der Gegend sind da die R93/R8 dominant und ich kann gut verstehen warum. Wenn ich von 308 auf 8x57, .30-06 oder .45 Blaser umbaue brauche ich nur einen 5er Inbusschlüssel und den Magazineinsatz, nicht mal einen anderen Verschlusskopf. Gleiches Gewehr mit dem gleichen Schaft, gleichem Abzug, gleichen Schloss und wenn ich möchte sogar der gleichen Optik. Und jederzeit sicher, da keine Sicherung vorhanden. Wenn gespannt, dann gespannt. Wenn nicht, dann nicht.

  • Was ist eigentlich mit den drillingen wie z.B. dem Suhler Drilling? Verwendet die jemand oder sind das eher Ladenhüter?

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)