Diabolo Durchschlagstest auf 50m mit 7,5 Joule

Es gibt 589 Antworten in diesem Thema, welches 94.201 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. März 2021 um 21:47) ist von Technixx.

  • Um Rufmord oder etwas derartiges geht es mir nicht.
    Jedes Produkt hat Stärken und Schwächen. Wenn man
    die Schwächen kennt kann man damit umgehen. Dazu
    muss man aber drüber reden.
    Das das Problem "ab Werk" besteht war nicht mal meine
    Vermutung. Du bist sicher daß deine HW kein Rückläufer
    war den schon mal jemand anders hatte?

    PS Die Garantie kann möglicherweise erlöschen, die
    gesetzliche Gewährleistung aber nicht. Dazu müsstest
    du den Schaden selbst herbeiführen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich habe auch schon den Systemträger an einem LG110 um fast das Doppelte des Laufdurchmessers aufgespindelt damit dieser nicht mehr am Gehäuse ansteht. Gurken gibts überall. Das Ding war für 10m Match gedacht, da interessiert das keinen.

    Man muss sich nur vor Augen halten das hier teilweise von Präzision geredet wird um die einen die Kleinkaliber-Welt beneiden würde. Ich habe in meinem eigenen Anschütz 54-KK schon viel Munition ausprobiert, aber ohne Barrel Tuner und sonstige Fummelei bekomme ich die (eingespannte) Präzision wie bei meiner Feinwerkbau 800 auf 50m nicht hin. Obwohl das eigentlich damit gar nichts zu tun hat, aber ich wollte es mal sagen: Mit einem Zehntel der Energie der .22lr.

    Die HW100 ist keine ausgesprochene Matchwaffe und war ganz sicher auch nie so konzipiert. Sonst hätte man von vornherein auf den Magazinmechanismus und den damit notwendigen Zuführdorn verzichtet. Das der Lauf trotzdem sehr gut ist, das steht ausser Frage. Nicht wenige Wettkämpfe wurden mit Weihrauch-Läufen gewonnen.

    Wenn man halt über, und ich sage das keinesfalls abwertend, Gartenplinker-Niveau heraus will und Präzision in Richtung Benchrest erwartet wird bei einem solchen Gewehr fast immer Hand anlegen müssen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das habe ich aber auch noch bei keinem Hersteller anders erlebt. Selbst meine Feinwerkbau 800 ist heftig umgebaut.

    Das soll keinesfalls eine Entschuldigung für schlecht zusammengebaute Gewehre sein. Die gibts, wie gesagt, überall mal. Aber die Basis ist bei der HW100 sehr gut. Und das kann man von vielen anderen Gewehren eben nicht behaupten.

  • Man muss sich nur vor Augen halten das hier teilweise von Präzision geredet wird um die einen die Kleinkaliber-Welt beneiden würde.

    Wenn man halt über, und ich sage das keinesfalls abwertend, Gartenplinker-Niveau heraus will und Präzision in Richtung Benchrest erwartet wird bei einem solchen Gewehr fast immer Hand anlegen müssen.


    Das ist ein wesentlicher Kern dieses Diskurses. Luftgewehrschießen auf Benchrestniveau - und insbesondere im :F: -Bereich - ist die höchst anspruchsvolle Aufgabe sensibele ballistische Parameter auf ein annähernd konstantes Niveau zu bringen. Es wäre deshalb vermessen, von einem in Serienproduktion gefertigten Gewehr, sofortige Spitzenwerte ohne eigenes Zutun zu erwarten.

    "Nil sine magno vita labore dedit mortalibus" ( Horaz )

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Genau, und so hatte ich das auch gemeint.
    Ich wollte hier neimandem etwas Unterstellen.
    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es wenig hilfreich sein wird wenn plötzlich alle
    HW Besitzer oder Nutzer einer HW100 hier ihre Probleme schildern.
    Ich habe wie gesagt auch noch das eine oder andere an der HW100 vor und mache mir auch immer Videos zum Vergleich.
    Ich versuche auch zu vermeiden das ich mehrere Dinge auf einmal angehe ohne zwischendurch testen zu können.
    Das der Laddorn nun krum war und ich den Richten musste, war leider nicht zu ändern.
    Aber ich denk das wir mit unseren Überlegungen immer ein Stück weiter Vorrankommen.

    Meine Vorbereitungen zum Matrizenbau sind abgeschlossen, heute Nachmittag geht der Bau los.
    Ich mach dann mal ein Video wenn ichs noch schaffe.

    Thomas

  • Hallo
    Die Gelegenheit hat sich heut Nachmittag glücklicherweise geboten ein paar Tests mit der HW100 zu machen.
    Dadurch ist leider nichts aus dem Bau der Matrize geworden. Aber das mach ich dann morgen.
    Anbei ein Link zu den Filmen vom Test, nachdem der Ventilblock und der Ladedorn gerichtet worden.
    Es ist mit unterschiedlicher Munition geschossen und mit unterschiedlichen Kopfmaßen.
    Die wichtigen Stellen habe ich soweit verlangsamt das man es gut sehen kann.
    Auf alle Fälle ist meine HW100 nun wie die Beschreibung des Videos schon vermuten lässt, absolut Entwobbelt.
    Zumindest erstmal auf die 25 Meter.
    Steht diese Wort (Entwobbelt) eigendlich schon im Duden?
    Im Film ist auch zu sehen das einige von den Clips recht gut geworden sind was die Bildqualität betrifft.
    Heut war leider nicht sehr viel Licht aber es hat gereicht.
    Wenn die Sonne mal wieder scheint werden die Videos noch etwas besser.
    https://www.youtube.com/watch?v=AnDA0gQ1huk&feature=youtu.be

    Als nächstes werde ich dann die Munitionsfrage angehen, da die Waffe soweit gut vorbereitet scheint.
    Die neuen Dias sollten am Freitag eintreffen und dann geht der Test weiter.

    mfg Thomas

  • https://www.youtube.com/watch?feature=…e&v=PbuI8wsVXsA

    In loser Reihenfolge wurden 5 Diabolos mit kleinen Beschädigungen am Diabolokörper versehen, um ein wobbeln zu erzeugen.

    Heraus kam dabei, dass die präzisen Schüsse die Höhe hielten ( vom Seitenwind mal abgesehen ), die wobbelnden Dias zum Teil stark abfielen, was einen Energieverlust vermuten lässt. Der Drop hat einen Zuwachs von mehreren Zentimetern. Man könnte sogar den Energieverlust somit errechnen. Vielleicht ein Weg?

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Für mich als Prellerschütze interessant zu sehen das es auch bei der HW100 zu Erschütterungen beim Abschuss kommt. Gut zu sehen bei dem Video.
    Wobei er ja sehr viel weniger ist als bei mir :)

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • .....
    In loser Reihenfolge wurden 5 Diabolos mit kleinen Beschädigungen am Diabolokörper versehen, um ein wobbeln zu erzeugen.

    Heraus kam dabei, dass die präzisen Schüsse die Höhe hielten ( vom Seitenwind mal abgesehen ), die wobbelnden Dias zum Teil stark abfielen, was einen Energieverlust vermuten lässt. Der Drop hat einen Zuwachs von mehreren Zentimetern. Man könnte sogar den Energieverlust somit errechnen. Vielleicht ein Weg?

    Volker

    Wie meine letzten Kommentare zeigen bin ich fest davon überzeugt das dieses Wobbeln zu einem Energieverlust durch größere aerodynamische Bremswirkungen auf der Flugbahn führt als es bei einem Dia ohne Wobbeln der Fall ist, und es deshalb zum Durchschlagen des Brettes kommt oder eben nicht.

    In der Kombination zwischen visuellem Material und einer Energieverlustberechnung ist in meinen Augen der Beweis erbracht.

    Schön wäre es natürlich wenn man noch visuell nachweisen könnte ob die Ursache des Wobbelns teilweise in der Innenbalistik liegt, und/oder hauptsächlich durch Unterschiede in den Dias zu erklären ist, wie Verformungen die zu Schwerpunktverlagerungen führen, und Macken in der Oberfläche die ebenfalls abbremsende und richtungsändernde Luftströmungen erzeugen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Das Wobbeln ist glaube ich in gewisser Weise naturgegeben. Unterschiede gibt es bei den beschädigten Diabolos in der Ausprägung.

    Man findet ganz lustige Sachen, wenn man sich mal mit Kreiseln beschäftigt, um Präzession, Nutation und die Helix zu verstehen. Die Erde präzessiert auch um ihre Achse, einmal in 25800 Jahren ;) , eine Nutationsperiode dauert 19 Jahre.

    Bemerkenswert ist das Video von dem Fahrradkreisel: http://www.physik.uni-wuerzburg.de/video/mechanik2/m2versuch6.html

    Die Achse wird nur auf einer Seite gehalten und kippt trotzdem nicht.

    Andreas

  • In Ted´s Video " Weihrauch HW 100T Accuracy Review " http://www.youtube.com/watch?v=_Z3YNLBs8Lo ist deutlich ab 5:30 zu erkennen das sich die Dias auf der Spirale auch unterschiedlich querstellen. Damit kommt es zwangsläufig zu einer größeren Fläche die aerodynamisch mehr Widerstand entgegensetzt, was ebenso zwangsläufig zu einer Abbremsung, zu einer langsamer werdenden Geschwindigkeit führen muß, und damit zu einem Energieverlust. Man wird den Unterschied zu einem halbwegs in seiner Achse fliegenden Dia, was also wenig bis gar nicht wobbelt, bei gleichbleibender V0 am Abfall der V50 sehen.
    Ob nun dieser Umstand durch eine nicht stimmige Innenballistik ausgelöst wird oder durch beschädigte Dias bleibt vom Ergebnis her egal.

    Für mich selber ist eigentlich nur noch von Interesse ob mit dem Presslüfter Volkers Durchschlagen des Brett´s auf 50 Meter wiederholt werden kann, was mir mit dem Knicker ja nicht gelang.
    ich werde weiter mitlesen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Das werden wir dann spätestens erleben wenn Volker mal zu Besuch kommt.
    Inzwischen sind bei uns nun schon 3 mal HW100 in der Version vorhanden wie sie auch Volker hat.

    Thomas

  • Man wird den Unterschied zu einem halbwegs in seiner Achse fliegenden Dia, was also wenig bis gar nicht wobbelt, bei gleichbleibender V0 am Abfall der V50 sehen.
    Ob nun dieser Umstand durch eine nicht stimmige Innenballistik ausgelöst wird oder durch beschädigte Dias bleibt vom Ergebnis her egal.


    Ich glaube, Rolf, dass es eine Vielzahl von Ursachen gibt, die zum Wobbeln führen können. Bei Ted war es die FAC-Version, die als HW 100 nicht in .177 funktioniert. Wie sollte sie auch! Eigentlich ist die HW100 für den englischen Markt als Jagdgewehr für 12 Ftlbs. ausgelegt worden. In dieser Beschaffenheit funktioniert die Ballistik der HW 100 ganz hervorragend. Somit ist das Wobbeln in Ted´s Video das Produkt zu hoher Energie=V0 im Verhältnis zum Kaliber.

    Bei mir ist es eher der untere Energiebereich, bei dem es eher auf ein prefektes Geschoss ankommt. Jede kleine Abweichung vom Normwert ( Innenballistik und Außenballistik ) wird dabei ebenfalls mit Wobbeln quittert.

    Bei Nachberechnung des Drops von +3 cm bin ich auf einen Energieverlust von ca. 0,25 J gekommen. Das schlechteste Pellet fiel um 7cm ( ganz unten am Rand ) ab. Das sind ca. 0,5 Joule !!! Ballistisch gesehen sind 0,5 Joule eigentlich ein Witz, können aber im Grenzbereich darüber entscheiden, ob ein Geschoss durch geht oder nicht. Oder als Verdeutlichung: Wer kennt es nicht beim Plinken, dass auf 15m etwas durchschlagen wird, auf 25m aber nicht!

    Diese Energiedifferenz errechnet mir gerade Chairgun zwischen 15 und ca. 25m mit JSB Exact Heavy bei Zugrundelegung meiner ballistischen Werte.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Volker, natürlich können eine ganze Reihe von innenballistischen und außenballistischen Faktoren eine Rolle spielen und werden es auch tun.
    Wir haben sie ja hier schon größtenteils erwähnt. Von der Anpassung des Dias für den Lauf, der Einfluß des Chokes, die Genauigkeit der Züge und Felder an der Laufkrone beim Diaaustritt, Wind - und Temperatureinflüsse der Außenballistik usw. usw.
    Setzte man den Idealfall einer Halle ohne Wind - und Temperaturstörungen für die Außenballistik etwa voraus, wäre die Innenballistik ideal abgestimmt, sodaß sie ebenfalls als Fehlerquelle ausfällt, und man auch Fehler des Schützen ausschließt, bleibt doch tatsächlich nur das Dia selber übrig.
    Und da ist für mich selber das Wobbeln entscheidend für den Energieverlust, der dazu führt das in diesem Fall das Brett eben nicht gelocht wird.

    Und ich bin davon überzeugt das eure weiteren Versuche und Tests genau zu diesem Ergebnis führen werden.

    Jetzt bin ich aber nun wirklich hier erst mal raus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Nachdem sich etliche Forenmitglieder intensiv mit der Präzisionsfragen von Geschoss und Waffe auseinandergesetzt haben, möchte ich mich auf diesem Wege für die geleistete Forenarbeit in diesem Thread ganz herzlich bedanken.

    Natürlich beschäftigt mich, und ich denke ein großer Teil der Mitglieder dieses Formums, die Frage weiterhin: Warum geht das eine Projektil durch ein Objekt, ein anderes eben nicht. Vielleicht kommt man der Sache etwas näher, wenn man sich die Zielballistik etwas näher anschaut.

    Zunächst kennt ganz allgemein jeder ganz simple Zielwirkungen. Z.B. auf ein hartes Objekt ( das Pellet zerplatzt regelrecht und sieht aus wie ein Spiegelei ), oder auf eine Dose ( das Rundkopf-Pellet durchschlägt die Dose und wird kaum dabei am Kopf verformt, sieht jedoch am Körper merkwürdig zusammengequetscht aus), usw. usf.

    Es loht sich aber, die Grenzbereiche einmal unter die Lupe zu nehmen. Genauer gesagt: Der Bereich zwischen hart und weich. Der besonders zähelastische Bereich, wo ein Projektil stark abgebremst wird, das Objekt nicht sofort durchdringt und dabei an diesem Ort alle vorhandenen ( auch versteckte ) Kräfte entfaltet, die in ihm stecken.

    In den vergangenen Wochen und Monaten war ich nicht ganz untätig und habe verschiedenste Materialien ausgetestet. Dabei haben sich verschiedene Kunststoffe ( Polymere ) und naturfaserige Stoffe als besonders interessant herausgestellt. Unter den Naturfasern stellten sich die Oberflächen von kleinen Zierkürbissen in ihrer Beschaffenheit als ideale Versuchskörper dar. Ein Ökolandwirt bot mir eine größere Menge zum Versuch an, ehe er diese einfach unterpflügen würde.

    Hierzu ein erstes Beispiel und Versuch:

    Geschossen wurde dabei auf 50m auf zwei hintereinander gestellte Kürbiskörper. Das Projektil durchschlug dabei den ersten Kürbis komplett und blieb im 2. stecken. Bei näherer Betrachtung konnt man feststellen, dass sich das Projektil durch Stauchung nur leicht verformt hatte, der gesamte Körper jedoch in der Oberfläche stark angegriffen war. Interessant erscheint mir die Oberflächenstruktur am Diabolokopf zu sein, die die Arbeitsspuren der Rotationsbewegung des Projektils durch die sehr zähe und scharfe Kürbisstruktur. Noch niemals vorher konnte ich die Drehbewegung als Abdruck darstellen, und es drängt sich die Frage auf, ob nicht noch mehr Energie im Pellet steckt, außer der reinen kinetischen Vorwärtsbewegung. Es scheint so, als hätte sich das Pellet regelrecht durchgefräst.

    50m links 1.Rückseite out rechts 2. in

    Arbeitsspur als Drehbewegung erkennbar. Der Diabolokopf gleicht einem Fräskopf.

    Stauchung und Pberflächendeformation am ganzen Projektilkörper

    (Aufnahme unter Warmlicht / Goldton der Aufnahme)

    Erst die Makroaufnahme hat es ans Tageslicht gebracht. Es lohnt sich, die Dinge doch etwas näher zu betrachten.

    Gruß, Volker

  • Hallo..TNixx...

    Geh doch mal mit der Mode..und probier doch mal so neue Dias..wie die H&N Hornet..MessingSpitze.. !..aus.

    Oder ordentliche PlastikMantel Geschosse..wie die Skenko Long Range..!

    Da haste bis 50 Meter...ne ordentliche Durchschlagskraft..ohne gross rumfabulieren zu müssen.. :))


    zt

  • Zitat

    Oder ordentliche PlastikMantel Geschosse..wie die Skenko


    zt


    Ich hoffe du meinst das nicht ernst.
    Plastik hat in meinen Augen in Luftgewehrläufen nix zu suchen.

    gesendet von unterwegs mit tapatalk und galaxy note 4

  • zteamgreen: H&N Hornet Bc 0,016 !!!"Jsb Exact Heavy Bc 0,031...doppelt so hoch.

    Bei gleicher E0 hat Hornet auf 50m 3 Joule @ impact. Jsb bringt ca. 5,1 - 5,5 Joule. Je nach Temperatur auf diese Entfernung.
    Das sagt Cairgun.Und so ist es auch in der Realität.
    Von welchem Planeten schreibst du? Ich jedenfalls von hier.

    Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.