Schnittwunden kleben

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 7.380 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Mai 2014 um 09:31) ist von jollyhoker.

  • mh wenn du das sagst, werde ich erstmal ein wenig weitläufigere Erkundigungen anstreben, meine quellen sind ein Boilogielehrer und bear grylls... naja wir werden sehen

    edit: Zitat von test.de:
    In Mittelamerika, Indien und den angelsächsischen Ländern gehört Aloe
    Vera seit Jahrhunderten zur Naturapotheke. Mit dem frischen Gel
    behandeln die Menschen dort Brandwunden, Sonnenbrand, Frostbeulen,
    Abschürfungen, kleine Schnitte, Blasen, leichte Verbrennungen und auch
    Ausschlag.

    Eine Reihe klinischer Studien gibt den Volksmedizinern Recht.
    Danach können Kohlenhydrate [...] äußerlich die oberflächliche
    Hautheilung vorantreiben, Salizylsäure kann leichte Entzündungen hemmen.
    Aber Achtung: Das Gel eignet sich nicht, um tiefe Wunden zu behandeln. [...]

    Immerhin gibt es einige Hinweise, wonach Aloe-Vera-Mittel die
    Behandlung von Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis unterstützen
    könnten.
    Quelle

  • Aloe Vera ist ja auch ein typisches Gewächs hier :D

    Ich komm nicht auf den Namen, aber es gibt hier auf den Wiesen so ein Blattgewächs was Super für Schnittwunden ist. Haben wir schon als Kinder benutzt wenn man sich unterwegs mal geschnitten hatte.

    Edit: Spitzwegerich war's ;) Den Namen kannten wir als Kinder natürlich nicht.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Das Internet ist zugekleistert von Halbwahrheiten über Aloe Vera.

    Ich habe lange suchen müssen bis ich etwas negatives gefunden habe.
    Jeder plappert nach was die Werbung verspricht, eigene Erfahrungen Fehlanzeige oder Lüge. Und das über hundete von den Seiten die google als erstes öffnet.

    Also: Man unterscheidet den Saft in den Blättern und den Saft der sich direkt unter der Rinde befindet.
    Der Saft selber soll unschädlich sein. Der andere Saft unter der Rinde hat einen eigenen Giftnamen. Ich weiss daß mir Floristinnen erzählt haben
    daß dieser Saft, insbesondere wenn er in eine Wunde kommt, langwierige schmerzhafte Entzündungnen hervorruft. Die Wunde heilt nicht.
    Getrunken führt der Saft zu Bauchkrämpfen.

    Also Saft und Saft ist nicht das selbe.

  • Der Spitzwegerich wurde im Herbst 2013 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg („Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“) mit Verweis auf die in ihm enthaltenen antibakteriellen und blutstillenden Wirkstoffe zur „Arzneipflanze des Jahres 2014“ gewählt.[7]


    Gerade entdeckt :)

    Das der Spitzwegerich so vielseitig ist wüsste ich auch noch nicht... Obwohl ich hier son Taschenbuch für Heilkräuter und Pflanzen habe.

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  • Ich nutze auch schon seit einiger Zeit Kleber für kleiner Wunden.
    Cyanacrylat Kleber wird ja in der Medizin schon etliche Jahre genutzt.
    Ich bin auch die Idee gekommen weil einem Kumpel eine Platzwunde am Kopf geklebt wurde.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo Leute
    Da ich gestern bei der "Notversorgung" etwas ruppig vorgegangen war, um die Blutung zu stoppen
    und meine Arbeit zu beenden, war heute der "Schönheitschirurg" an der Reihe... :thumbup:


    Per Dremel und Diamantstift habe ich die Wunde abgeschliffen und die Haut von überschüssigem Kleber befreit,
    danach klaffte der Schnitt etwas auf, war aber trocken, weil ich noch mit dem Motorrad auf Tour will,
    habe den Schnitt wieder neu verklebt (störte sonst etwas im Handschuh)... ^^

    Werde weiter berichten...
    Gruß Wolf...

  • Dei Wunde sollte natürlich sauber sein, das ist klar. Am besten gereinigt und desinfiziert und dann zukleben. Mach ich seit ein paar Jahren so, ich habe so schon einige fiese Schnitte Probleme bewältigt. Und ich finde dass es im Gegensatz zu Pflastern usw. nicht mehr weh tut wenn man rankommt. Ich spiele auch Gitarre und vllt. weiß der eine oder andere Kundige hier, was es für die Musik bedeutet wenn man sich irgendwas kleines (z.B. Hefterklammern ;( ) unter einen Fingernagel rammt, oder sich das da sonstwie aufreisst oder schneidet... Da wirkt Sekundenkleber wahre Wunder. Ich hab so schon einige verloren geglaubte Gigs retten können.

    Wegen der medizinischen Qualität des professionellen Produktes bzw. ebendiesen fehlenden Eigenschaften von UHU und co. : Ich lebe noch, mir wachsen keine zusätzlichen Gliedmaßen und ich hab (kontrolliert durch meinen Sportarzt) bombige Blut und Entzündungswerte. Ich denke solange man sich nicht den Blinddarm selber raus nimmt, kann man die Risiken echt vernachlässigen.

    Gruß,

    Jay

    Gute Zäune machen gute Nachbarn.
    -Robert Frost-

  • Ich hatte mal vor vielen Jahren eine richtig üble Quetschung eines Fingers erlitten. Da, wo das passiert ist, war keine Arzt weit und breit, keine Apotheke, aber in ner Hütte stand eine Aloe Vera im Blumentopf auf der Fensterbank. Ein Kollege hat einen Stengel ("Blatt" passt bei dieser Pflanze irgendwie nicht) ab- und dann aufgeschnitten und dann auf die Wunde gepresst und umwickelt. Sollte ich so drauflassen bis ich zum Arzt kam. Das war dann am nächsten Tag möglich. Nach Öffnen des Verbandes war das Fleisch feuchtigkeitsbedingt aufgequollen, jedoch ohne irgendwelche Entzündungen. Abgeheilt ist alles ohne sichtbare Spuren. Ob dank oder trotz der Pflanze - keine Ahnung.

  • Hallo Leute
    Heute Abschlußbericht...  ^^  ...da der Schnitt wohl doch sehr tief ging, ist die Wunde nach ca. 3 Tagen Mittig noch einmal aufgeplatzt
    (habe etwas nachgeholfen) und hat etwas gesubbt. Habe sie dann mit Wasser und Seife gut ausgewaschen und sich selbst überlassen.

    Alles in Allem, bin ich persönlich zu dem Ergebnis gekommen: ...Ich werde jederzeit wieder zum Sek-Kleber greifen...  :thumbup:


    Gruß Wolf...

  • In dem Punkt könntest du Recht haben.
    Ich weiss nicht ob die Erreger der Lungentuberkulose die gleichen sind wie die der Wundtuberkulose und daher weiss ich nicht ob die Impfung gegen
    beide Krankheitsbilder hilft.
    Aber man lässt sich gegen Tuberkulose/Wundstarrkrampf impfen.
    Jedenfalls habe ich im Survivalkurs gelernt daß es im Dschungel nichts schlimmeres gibt als Wunden mit Klebeband abzudecken.

    Früher war die Tuberkulose hier eine der häufigsten Todesarten. Womit wohl beide Arten gemeint sind. Haustiere hatten die Lungentuberkulose und steckten die Menschen an.

    Ich denke eher Du meinst Tetanus/Wundstarrkrampf.
    Der Erreger mag jedenfalls auch keine Luft.

    Zitat

    "Unter anaeroben Bedingungen, also unter Sauerstoff-Abwesenheit, vermehrt sich das Bakterium und sondert Giftstoffe (Toxine) ab."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus
    Hier kann man wohl auch gut impfen.

    Impfung gegen Tuberkulose wird scheinbar seit einiger Zeit nicht mehr empfohlen.


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Is nun wirklich nix neues. Cyanoacrylat wird schon lange als medizinischer Kleber verwendet.
    Ich hab mir in der Ausbildung zum Zahntechniker wo das zeug im Labor an jeder Ecke steht schon vor über 20 Jahren das erstemal ne Schnittverletzung versorgt. Ideal auch bei eingerissener Nagelhaut.

  • Vor ca. 20 Jahren hatte ich genau diese Idee bei einer Platzwunde an der Augenbraue, hat erst gut funktioniert, sich dann aber dann doch leider entzündet.

    Trotzdem ist es wohl richtig:
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    Zitat aus der ZEIT:

    Ein Pflaster mit Sekundenkleber

    Nach einem kleinen Sportunfall, bei dem nicht gleich das richtige Verbandzeug zur Hand war, sagte mir ein Kollege, man könne die Wunde auch mit Sekundenkleber versorgen. Auf staunendes Nachfragen erklärte er: Sekundenkleber sei just für diesen Zweck von der Armee entwickelt worden. Stimmt’s? Karl Leitner, Mainhardt von Christoph Drösser
    DIE ZEIT Nº 33/2004 5. August 2004 14:00 Uhr

    Cyanacrylat, so der chemische Name des schnellen Klebers, stammt aus den Labors der amerikanischen Firma Kodak. Und sein ursprünglicher Zweck war tatsächlich militärischer Natur, hatte aber nichts mit Wunden, ja noch nicht einmal etwas mit Kleben zu tun: Sein Entdecker Harry Coover war 1942 auf der Suche nach einem unzerbrechlichen, transparenten Kunststoff für die Zieloptik von Panzern. Das klebrige Zeug war jedoch für diese Zwecke nicht geeignet, und so blieb es jahrelang unbeachtet. Erst später kam man auf die Idee, die Substanz als Klebstoff einzusetzen – 1958 kam der erste Sekundenkleber unter dem Namen Eastman #910 auf den Markt.

    Cyanacrylat lässt auch Finger beängstigend schnell und fest aneinander kleben, und so lag die Idee nicht fern, den Klebstoff für die Behandlung von Wunden einzusetzen. Eine feuchte Umgebung macht ihm nämlich nichts aus – im Gegenteil. Erst durch Wasser, das er normalerweise aus der Luftfeuchtigkeit bezieht, wird der Kleber richtig fest. Tatsächlich nutzte das US-Militär Cyanacrylat-Spray im Vietnamkrieg zur Behandlung großflächiger Wunden, deren Blutung man damit schnell zum Stillstand brachte.

    Am besten geeignet ist der Superkleber allerdings zum Schließen von Schnittwunden. Denn dafür bringt er diverse Vorteile mit sich: Die Wunden lassen sich damit sehr exakt zusammenfügen, außerdem sind die Narben weniger hässlich als bei einer Naht, und das lästige Fädenziehen entfällt, weil die Klebereste nach ein paar Tagen einfach abfallen. Außerdem wissen es viele Unfallopfer, vor allem Kinder, zu schätzen, dass sie nach einer schmerzhaften Verletzung nicht auch noch die oft ebenso schmerzhafte Prozedur des Nähens über sich ergehen lassen müssen.

    Inzwischen produzieren schon mehrere Firmen Sekundenkleber ausschließlich für medizinische Zwecke. Und seit 1998 ist die Substanz in den Vereinigten Staaten auch offiziell zum Verschließen von Wunden zugelassen. Christoph Drösser

    Die Adressen für »Stimmt’s«-Fragen: DIE ZEIT, Stimmt’s?, 20079 Hamburg oder stimmts@zeit.de . Das »Stimmt’s?«-Archiv: http://www.zeit.de/stimmts

    Zitat Ende
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    Ach ja, Tuberkulose ist arg auf dem Vormarsch. Wird aber meist durch Tröpfchenübertragung in den Atemwegen ausgelöst. Komplizierte Sache, weil häufig zunächst gerne als Lungenkarzinom fehldiagnostiziert! Es gibt aber simple eindeutige Test. Ich weiß genau, wovon ich rede und zwei Menschen in meinem Umkreis landeten für Monate auf einer Isolierstation und wären fast daran gestorben.
    Die Behandlung ist mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden und dauert viele Monate. TB ist kein Spaß! Und keine Vergangenheit!

    Gruß,
    Musashi

  • Ich dachte ja eigentlich man sollte hier von seitenlangen Vollzitaten Abstand nehmen, nichtsdestotrotz ein sehr interessanter Beitrag aus der Zeit. Habe selbst schon einige verhältnismäßig kleine Schnittwunden mit Sekundenkleber versorgt, hat tadellos funktioniert und sich nicht entzündet.

  • Ich dachte ja eigentlich man sollte hier von seitenlangen Vollzitaten Abstand nehmen, ....

    ;^) Völlig korrekt und eine aufmerksame Bemerkung zu meinem Hinweis gestern in einem anderen Thread.
    Allerdings ist dies ein Zitat aus einer Quelle außerhalb von co2air und so nirgends weiter oben bereits zu lesen gewesen.

    Trotzdem habe ich gerade ein wenig gegrinst und mich darüber gefreut, wie genau manch einer hier mitliest.

    Gruß,
    Musashi

  • Wenn sich die Wunde endzündet hat lag das aber nicht am Kleber, das hat andere Ursachen. Wundreinigung und Desinfiktion ist selbstverständlich weiterhin Notwendig.