An alle die Jäger werden wollen

Es gibt 80 Antworten in diesem Thema, welches 11.249 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Juni 2014 um 22:43) ist von Musashi.

  • tolle Reportage :thumbup:

    erstaunlich, ich hätte gedacht, daß die Ausbildung zum Jäger länger dauert.

    Hat man denn nach solch einem Kurs schon die Erlaubnis, entsprechende Waffen zu besitzen und zu schießen ? Waffenschrank und FZ sauber etc. vorausgesetzt, aber denke ohne sauberes FZ kann man nicht mal so einen Kurs anfangen

    Gruß

    Carsten :rolleyes:

  • Das Bedürfnis zum Waffenerwerb für den Jäger ist der gelöste (Drei-) Jahresjagdschein. Vorher kannst du nichts kaufen. Den Jagdschein löst du bei der für dich zuständigen Behörde.

    Die Verwahrung ist das selbe wie bei Sportschützen, mit dem Unterschied das der Jäger seine Waffe im Revier führen darf.

  • Mehr oder weniger, ja. Tut mir leid wenn ich dieses Beamtendeutsch gebrauche, aber das ist halt nun mal das was du in der Amtsstube auch zu hören bekommen wirst :)

    Eine WBK brauchst du dennoch! Oh, und ein Jahresjagschein ist noch kein Begehungsschein ;)

  • Der Jagdschein ist ein grünes Heftchen im A6 Format. Auf den ersten Seiten sind persönliche Daten nebst Passfoto (!). Übrigens neben dem Europäischen Feuerwaffenpass das einzige waffenrechtliche Dokument mit Foto des Inhabers.
    Man kann dann den Jagdschein mit verschiedene Laufzeiten immer wieder verlängern lassen. Daher wird von Tages (14 Tage gültig), Jahres und Drei-Jahres Jagdschein gesprochen. Immer wenn man den JS verlängern lassen will, muss auch eine Versicherungspolice im Original vorgelegt werden, die mindestens die gleiche Laufzeit der Jägerhaftpflicht belegt. Die Gültigkeitsdauer, sowie Revierpacht und entgeltlicher Begehungsschein wird eingetragen.
    Meines Wissens berechtigt der Tages-JS nicht zum Waffenkauf, alle anderen Gültigkeiten ja.
    Die Gebühren sind regional verschieden. Im Mittel kostet Versicherung plus Jagdschein gute 100 Eur pro Jahr. Die Hundehaftpflicht ist eingeschlossen.
    Man darf auch pausieren und die Verlängerung ruhen lassen. Wann aber die Behörde kommt und die WBK widerrufen will, kann ich nicht sagen. Wer den JS nach Ablauf nicht weiter verlängert, entfällt auch das Bedürfnis für die Waffen.
    Der gültige JS reicht zum Waffenkauf aller Langwaffen aus, jedoch muss diese wie üblich 14 Tage nach Erwerb in die WBK eingetragen werden. Das Bedürfnis für zwei KW ist ohne weiteren Nachweis enthalten. Man kann mit JS einfach zur Behörde und kann 2 Voreinträge für KW beliebigen Kalibers abholen. Logischerweise ist dafür kein Schießstandnachweis erforderlich.

    Letztlich: Wer zur Jagd eingeladen wird muss den JS mitnehmen. Der Pächter muss zwingend die Gültigkeit des JS vor der Jagd prüfen. Ist der JS abgelaufen, so darf diese Person bestenfalls als Treiber mitlaufen oder er deckt den Tisch für das anschließende Schüsseltreiben 8)

    Begehungsschein ist die schriftliche Erlaubnis des Pächters, um die Jagd in dem Revier des Pächters (allein) durchzuführen. Es gibt einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Begehungsschein. Letzerer muss im Umfang begrenzt sein, um diesen nicht dem entgeltlichen gleich zu stellen.
    Der Pächter kann sich die teure Jagdpacht auch teilweise teilen, indem er Mitjägern entgeltliche Begehungen ausstellt, wenn denn die Jagdgenossenschaft dieses im Pachtvertrag auch gestattet.
    Pachten sind orts- und größenabhängig und natürlich was "drin" ist. Bei uns kosten Niederwildreviere - also ohne Hirsch und Damwild (das ist Hochwild) um die 10 - 40 Eur pro Hektar und Jahr. Übliche Größen sind um die 300 Ha, wobei 100 Ha eine Mindestgröße für eine einzelne Jagd ist. Das wären bei 300 Ha zwischen 3000 - 12.000 Eur pro Jahr, wobei die Mindestpachtdauer bei Niederwild 9 und bei Hochwildrevieren 12 Jahre ist. Das ist nur ein Beispiel, niedrige und natürlich weit höhere Pachten sind möglich.
    Eine Jagdpacht verpflichtet zur Einhaltung des Abschussplanes. So muss je nach Bestand Reh und Hochwild geschossen werden. Schwarzwild, Hasen, Flug- und Raubwild zählt nicht. Aber der Pächter ist gehalten das Revier auch nicht leer zu schießen. Ein gewisser Bestand auch beim Niederwild - Ausnahme Raubwild - muss erhalten bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (28. November 2013 um 18:29)

  • Gelöst heißt erworben, einen Fahrschein löst man auch...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Mehr oder weniger, ja. Tut mir leid wenn ich dieses Beamtendeutsch gebrauche, aber das ist halt nun mal das was du in der Amtsstube auch zu hören bekommen wirst :)

    schon ok, wurde ja im Video auch gesagt, kleiner Fremdsprachenkurs ist mitgebucht "Wildschein heißt Stück"

    Danke an alle für die Antworten, mein Interesse ist geweckt, nur noch folgende Hürden sind im Wege: Geld und der Frau erklären, warum unser Badezimmer hin und wieder zum Schlachthaus umfunktioniert wird, denke Geld ist leichter zu beschaffen :thumbsup:

    Gruß

    Carsten :rolleyes:

  • Ich bin auch am überlegen, leider spielt die Zeit nicht mit. :( Es gibt auch hier bei uns in der Nähe keine Lehrgänge mehr, Nachfrage zu gering. Hatte schonmal überlegt diesen Schnellkurs in Mecklenburg zu machen, da raten mir allerdings alle ortsansässigen Jäger von ab. Mal sehen....
    M

  • Wie viele von den ortsansässigen Jägern haben ihren Lehrgang dort gemacht? Wissen sie von was sie Reden oder ist es nur die Einstellung "Kenne ich nicht, kann nicht sein"?

  • Hi.

    Bei uns in der Nähe kann man auch kurze Lehrgänge machen.

    Ich wollt auch ab Januar.

    8-9 Tage jeden Tag ich glaub es war von 8-16 Uhr mit Paussen.

    900.-€
    Plus Prüfungsgebühr 150.-
    Plus Munition je nach bedarf.


    Mfg.

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley

  • 8 - 9 Tage? Das halte ich für unmöglich. Kurzlehrgänge gibt es, aber sie sind in erster Linie für Leute, die die Jagd schon gut kennen. Das würde auf den Sohn eines Jägers zutreffen, der schon jahrelang mitläuft. Solchen Teilnehmern ist die Jägersprache bekannt, wie sie auch anderes schon kennen.
    Ich bezweifele auch stark, dass man in wenigen Tagen ausreichende Schießfertigkeiten für die Schießprüfung bekommt. Büchse ist wegen des statischen Zieles und dem ZF auf der Büchse keine große Kunst, aber Flinte ist schwierig. Wer so ein Teil noch nie in der Hand hatte, wird mehrere Schießtage bzw. Wochenenden und mehrere Hundert Schuss brauchen, bis wenigstens das Prüfungsziel einigermaßen sicher erreicht werden kann.
    Von anderen lernintensiven Themen ganz abgesehen.

  • oHi.

    Ja einige Grundkenntisse sollte man schon haben, auch was das Schiessen betrifft.
    Ich habe es auch nicht richtig beschrieben.

    Man bekommt Unterlagen für die Vorbereitung in Eigenleistung.

    Diese würde ich nach Anmeldung im Januar bekommen.

    Dann ist der Lehrgang Anfang März.(8-9 Tage)

    Das Schiessen wäre dann von Januar bis März verteilt.

    Wer halt nichts lernt da wird dann auch schwer.

    Ich habe auch schon :cursing: , ist ne menge Stoff.

    Mein Kumpel ist seit 5 Jahren Jäger und hat eine 6 Monats Lehrgang gemacht.

    Aber auch dort im Schützen und Jagdverein.

    Ganz leicht ist es nicht, aber machbar.

    Genauere Info werde ich mal geben wenn ich im Januar so weit bin.

    Mfg.

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley

  • Ich denke grundsätzlich sollte man schon über einen gewissen Zeitraum mit Jägern verkehren bevor man sich entscheidet selbst diesem Kreis angehören zu wollen. Treibjagden als Treiber mitmachen, bei der Nachsuche und beim Zerlegen zuschauen, beim Ansitz mitkommen und selbst versuchen Wild anzusprechen, alles Dinge die man unproblematisch ausprobieren kann um sich ein Bild zu machen. Manche Personen im Video wirken, als hätten sie sich angemeldet ohne den geringsten Plan zu haben was mit ihnen geschieht (Damit meine ich nicht den Herrn vom Fernsehen). Davon abgesehen aber interessantes Video

  • Das ist was anderes.

    Pachten.
    Einladung
    Gast
    ect.


    Hast Du nichts, kannst dir zwar ne Büchse kaufen und anschauen. Mehr nicht.
    Ich hab nen Jäger mit Wald als Nachbar. ( 70 Jahre )

    Der hat gesagt ich würde bei ihm mit Jagen können , aber für das Wild etwas löhnen.


    Sonnst geht nichts.

    mfg.

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley