Ihr Lieben.
Nach dem Gartenflintenschießen in Wiesloch, habe ich beschlossen meine 27er Diana bisschen herzurichten. Warum? Na weil sie es verdient hat! Nachdem ein Dianakenner sie dort auf typische Merkmale abegesucht hat, die sich jedoch nicht fanden, schätze er sie auf die 50er Jahre.
Dellen am Schaft entfernen:
Ich habe es mit einem nassen Filz und dem Lötkolben versucht. Gut, die Neuerfindung des Rades war es nicht. Erfolgsaussicht 50/50. Link zum Video des Ideengebers: https://www.youtube.com/watch?v=PD_fqRhYKEk
Schaft entlacken:
Nach heutiger Erfahrung (29.11.2013) kann ich davon nur dringend abraten: https://www.co2air.de/wbb3/index.php…&threadID=90214
Ich entschied mich für die härtere Variante, d.h.
1.) Gründlich mit Backofenspray einsprühen
2.) In Frischhaltefolie verpacken
3.) Nach ca. 24 Stunden unter laufendem Wasser reinigen.
Ergebnis:
Die Farbe war fast vollständig ab. Und sowas sprüht man in einen Ofen, in dem Lebensmittel zubereitet werden?
Danach begann, die hier öfters beschrieben Schleiforgien, mit stetig feiner werdender Körnung. Nachdem es besagtem Kinderpopo glich, verschwand es für 15 Minuten in der Badewanne mit lauwarmem Wasser. Trocknen lassen und siehe da... Wie hier beschrieben stellten sich feinste Fasern des Holzes auf und der letzte Feinschliff begann.
Auch den Tipp mit der Badewanne würde ich lassen. Beim Schleifen mit einem feuchten Tuch oder Schwamm abreiben und gut ist.
Die Firnisphase:
Ein Forumsfreund gab mir einen Warnhinweis. Mit Firnis getränkte, verdichtete Lappen können sich beim Trocknen erhitzen und selber entzünden. Hörte ich persönlich zum ersten Mal. Egal, Versuch macht klug:
Die Metalltonne steht jetzt mitten auf der Wiese, Ergebnis steht noch aus!
Gemäß Herstellerangaben erfolgte die erste Einarbeitung zu 50 % verdünnt mit Terpentinersatz. Und wieder schleifen. Beim dritten Mal wurde es unverdünnt mit dem Pinsel aufgetragen und sofort unter dem Föhn mit einem Lappen eingearbeitet.
Schaftbettung:
Vor dem letzten Firnisgang wurde der Schaft, wie hier dargestellt, abgeklebt:
Am roten Pfeil sind Spuren zu sehen, wo die Abschlusskappe fest im Schaft aufliegt. Hier wurde kein Silikon angebracht. Dann wurde der Korpus in Frischhaltefolie verpackt:
Eingepresst und wieder raus. Mit Spüliwasser und OP-Handschuhen wurde die Masse geglättet, bzw. überstehendes Silikon entfernt. Das Kreppband wurde vom Schaft wieder abgezogen, bevor das Silikon hart war. Und so sieht der Schaft derzeit aus:
Alle Metallteile wurden zwischenzeitlich mit Waffenöl und Stahlwolle aufgearbeitet und soeben das Gesamtwerk zusammengesetzt. Außerdem wollte ich gerne einen Schulterriemen anbringen, da sich das für Veranstaltungen wie Wiesloch als praktisch herausstellte. Wer die Befestigungen dafür sucht muss nach Riemenbügel googeln.
So bleibt einmal mehr ein altes Schätzchen der Nachwelt erhalten. Genau das ist die Absicht von solchen Oldtimerfreaks wie mir. Kein Neuzustand, gut erhalten mit Patina...
Mehr Bilder!!!
Ich habe es mir gedacht. Nur eben wieder auf dem Bett oder dem seltsamen Badezimmerflokati? Nee! Ich habe da schon eine Idee für ein Fotoshooting. Das klappt aber erst Sonntag.
Fragen, Anregungen oder Kritik? Gerne, immer her damit.
Viele Grüße, der Udo
P.S.: Viele Ideen stammen hier aus dem Forum. Danke und schön, dass es Euch gibt!