Das Problem ist das die Visierung auf dem Kunststoff sitzt, der Lauf mit der Laufhaltebuchse und der Überwurfmutter aber "im" Kunststoff. Ein gewisser Temperaturgang kann also nicht verneint werden.
Wie groß der nun ist, vermag ich nicht zu sagen. Wie bei allem anderen auch: Man hat das Ding gebaut, zum Versuch übergeben und es wurde bestellt. Das man lieber an einen Hersteller aus Deutschland vergibt als irgendwelche Lizenzen aus dem Ausland zu kaufen dürfte sich von alleine verstehen. Warum man auf das Kaliber 5,56 umgestellt hat ist mir persönlich klar, man wollte "Big Brother" den Hintern küssen. Nicht umsonst war das G41 (nicht HK41, das ist das Reservisten-G3) für die Aufnahme von M16-Magazinen ausgelegt.
Soweit ich weiß geht das aber auch mit einem anderen Magazinschacht, der beim G36 ja austauschbar ist. Das "Problem", was jetzt jahrelang keins war, beim oft so hochgelobten AK47 immer noch keins ist und auch beim M16 eine lange Zeit keinem was ausgemacht hat, die nicht verstellbare Schulterstütze, gibts jetzt auch in verstellbar.
Ich bin kein Golfkriegsveteran, aber wenn jemand der Meinung ist ein und der gleiche Soldat rotzt 30 Magazine Sperrfeuer Vollauto durch und will dann einen Präzisionsschuss auf 300m setzen.. Na ja. Realitätscheck?
Man muss bei der Sache auch immer eins beachten: Preis und Fertigungsdauer. Das G3 bzw. dessen direkter Vorgänger, das Gerät 06H/StG45 oder das CETME B/C sollten nie "genau" sein. Einfach nur billig in der Herstellung. Es empfiehlt sich dazu einschlägige Literatur zu lesen. Dort wird man dann auch sehen das das G1 (FN FAL) wesentlich mehr Aufwand in der Produktion ist als ein G3, sowohl vom Materialeinsatz her als auch von der Fertigungsdauer. Funktioniert hats trotzdem gut und teilt sich, meines Wissens nach, mit dem FAL und dem AK den Titel des meistgefertigten Sturmgewehres. Das G36 kommt im wesentlichen aus der Spritzgußmaschine, mit einigen "simplen" (les: in der Serienfertigung gut umsetzbaren) CNC-Teilen. Im Prinzip der richtige Weg in einem Hochtechnologieland.
Die AK-Systeme waren auch mal gefräst und wurden erst später in Blech gebastelt. Die Russen konnten wohl nicht gut mit Blech. Man bedenke das StG44 gabs da schon und das G3 war im Prinzip als Gerät 06H bereits vorhanden, bevor man mit diesem Ding angefangen hat. Auch die Effektivität und die Vorteile der Mittelpatrone hatte man schon begriffen, nur der Adolf nicht, der von Anfang an dagegen war.
Beim Stoner-System sah es nicht anders aus, die hatten anfänglich auch Probleme besonders in 'Nam. Aus der Zeit kommt auch der Forward Assist, den ja heute eigentlich keiner mehr braucht. Man hatte am Anfang, so berichtet es so manche Literatur, einfach falsches Pulver verwendet, was zu erheblicher Verschmutzung führte. Das Stoner-System in seiner eigentlichen Form bläst Gas aus dem Lauf direkt ins System. Die Herstellung ist ebenfalls aufwendig und teuer. Ursprünglich waren die Gehäuseteile gesenkgeschmiedet und nachbearbeitet. Das was H&K derzeit drüben verkäuft muss auch in Amerika gefertigt werden. Ob das komplett oder aus angelieferten Teilen geschieht, weiß ich nicht. Es gibt im US-amerikanischen Gesetz Vorschriften dazu was wie und wo gefertigt sein muss, das habe ich aber nicht im Kopf. Man spekulierte bei H&K auf vom US-Militär angekündigte Renovierungsmassnahmen am M16/M4, das auslaufen der Patente von Colt, die von Armalite gekauft wurden, tat sein übriges dazu. Heute bekommt man fertige, halbfertige oder auch nur Teile für das AR15 von hunderten von Herstellern. Witzig nur das man in Amerika ebenfalls immer noch Probleme am AR15 hat. Doublefeed oder beim jetzt in Mode gekommenen Umbau auf Gas Piston der "Bolt Carrier Tilt".
Die AK ist heute ein Blechklumpen mit großen Spielpassungen, meiner Meinung nach hat das Ding den Namen "Bleispritze" redlich verdient. Mit von Arsenal gefertigten Sportschützenexemplaren mit gefrästen Gehäusen braucht man sowas nicht vergleichen. Das sind Äpfel und Birnen. Ansonsten redet man beim AK nicht über Treffpunktverlagerungen. Man muss es in den Dreck werfen, draufkacken, vom Ochsenkarren überrollen lassen und wieder ausgraben können. Wenns dann noch funzt, dh. Blei kommt vorne raus, ist alles andere Wurst. Was man damit trifft ist Nebensache.
So werden sich bei jedem Thema, bei jedem Waffentyp eben die Rosinen oder die Kackeknödel rausgepickt und drauf rumgeritten. Das man in D allgemein kein Bock auf Waffen hat, auf Geld ausgeben für die eigenen Leute und trotzdem gerne mit den anderen gerne Dick Kumpel sein möchte und deshalb irgendwo in der Wallachei World Police mitspielt weiß hier so ziemlich jeder. Das da so manche nötige Nachbesserung auf der Strecke bleibt kann ich mir gut vorstellen. Da kann aber am allerwenigsten eine Firma wie Heckler&Koch was dafür. Die haben nach Pflichtenheft geliefert und abgenommen bekommen. Wen trifft da jetzt die Schuld?